Weil der Oppa ma besser nich mehr alleine leben sollte, denn alte Leute machen halt immer Ärger, zieht er zwangsweise in das Zimmer seines Enkels, der ihm deswegen den Krieg erklärt…
Wie die Mächtigen gefallen sind
Er war mal gut und er war mal in guten Filmen, doch vorbei sind die Zeiten, in denen man Robert De Niro mit soetwas in Verbindung bringen konnte oder wollte. Dies ist ein Film, an dem man Freude haben kann, wenn man… 3 Jahre alt ist? Im Koma liegt? Oder sehr, sehr weit weg vom Fernseher sitzt, also in einem anderen Raum, besser noch Stadt oder Kontinent. Wobei, das Thema Inkontinent, das soooo wunderbar in dieses Werk hineingepasst hätte, taucht gar nicht auf. Verwerflich, zeigt uns doch nahezu jede Szene mit De Niro, dass alte Menschen sooooo dumm und unfähig sind – und das ist witzig. Ja, wirklich. So wie dicke Leute. Die sind auch alle witzig, eben weil sie dick sind… wobei auch da komisch ist, dass man nicht ein paar Dicke mit in den Film gepackt hat. Obwohl, vielleicht zählt der eine Mitschüler des Enkels?
Aufwertung unmöglich?
Nein, ich meine, das, was wir hier zu sehen bekommen, ist zwar null witzig, aber wie wäre es gewesen, wenn der Opa eine Figur gewesen wäre, die De Niro schonmal in einem anderen Film gespielt hätte? Gut, jetzt vielleicht nicht Louis Cypher aus „Angel Heart“, Boxer Jake La Motta aus „Wie ein wilder Stier“ oder Vito Corleone aus „Der Pate 2“. Aber, versuchen wir uns den Film schönzuschreiben, indem wir uns vorstellen, es wäre Travis Bickle aus „Taxi Driver“. Ganz anderer Film! Oder, fast noch besser, der Vietnamveteran, den er in „Die durch die Hölle gehen“ gespielt hat, denn seine Figur hier sagt ja auch, sie wäre im Krieg gewesen. Oh, da hätte sich der kleine Enkel auf einen tödlichen Kampf eingelassen, der ihm vielleicht keinen Spaß gemacht hätte, möglicherweise aber dem Zuschauer. So aber haben wir einen Bobby De, der mit runtergelassener Hose vom Dach herabhängt und dessen Schnidel uns nur dank „movie magic“, dafür aber gnädigerweise, vorenthalten wird… und das tut auch weh, aber anders, und die Freude liegt keineswegs auf unserer Seite. Irgendwie ist es da traurig, dass der Film in der deutschen Fassung eine besseere Besetzung mit Synchrongrößen wie Brückner, Glaubrecht, Barthel hat, als manch anderer, besserer Streifen.
OT: War With Grandpa
Robert De Niro (Christian Brückner), Uma Thurman (Petra Barthel), Christopher Walken (Frank Glaubrecht), Oakey Fegley (Leo Douglas), Cheech Marin (Gudo Hoegel), Jane Semour (Dagmar Dempe), Rob Riggle (Manou Lubowski)
Regie: Tim Hill
[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]
Immer Ärger mit Fazit
Sehr junge Kinder mit sehr geringen Ansprüchen könnten unter Umständen möglicherweise vielleicht etwas damit anfangen können. Ab 10. September 2020 auf DVD und Blu-ray.