Neu im Kino: Logan – The Wolverine

Es steht schlecht um die Mutanten. Wolverine soll ein junges Mädchen an einen fernen Ort bringen, was er aber nur machen will, um von dem Geld für sich und Professor X ein Boot kaufen zu können, doch natürlich geht alles den Bach runter…

eXit-Men

Vor vielen Jahren im Jahr 2000 begann es mit dem ersten „X-Men“-Film, was sich inzwischen mehr oder weniger zu drei Trilogien und einem Seiteneinsteiger gemausert hat. Gemeint sind natürlich die ersten drei „X-Men“-Filme mit der „alten“ Garde, dann die drei Prequels mit den jüngeren Schauspielern, der „Deadpool“-Film und jetzt die hiermit abgeschlossene Wolverine-Trilogie… wobei der Film nicht nur die drei Filme um den unzerstörbaren „Logan“ abschließt, sondern auch als Abschluss der kompletten X-Men-Reihe anzusehen ist… jedenfalls bis das Studio die Mutanten neu aufleben lässt, um nicht die Lizenzen an ihnen zu verlieren. So gesehen ist „Logan“ also das Ende der Reihe – und es ist ein recht konsequentes Ende. Wir erfahren, was aus den Mutanten geworden ist, wir sehen, was aus der Welt geworden ist und wir erleben ein weiteres Abenteuer mit der Figur, die in diesem Filmuniversum eigentlich immer der Liebling von allen war, war es doch der interessanteste Charakter, der überdies auch noch von einem guten und charismatischen Schauspieler dargestellt wurde. So gesehen ist es durchaus angemessen, dass das Franchise nun in seinem letzten Solofilm zu Grabe getragen, äh, ich meine beendet wird, zumal Hugh Jackman auch der einzige Darsteller ist, der in allen zehn Filmen einen Auftritt hat, und sei es auch nur als Bild bei „Deadpool“.

Zeitlinien

Dank der Prequels, oder vielmehr dank „Zukunft ist Vergangenheit“, lässt sich schwer sagen, was nun passiert ist, was durch eine Veränderung der Zeit ausgelöscht, umgeschnitten oder schlicht in einer anderen Farbe bemalt wurde. Eigentlich wurde das Universum durch erwähnten Film zwar irgendwie neu gestartet, was genau das für Veränderungen nun aber wirklich gebracht hat, hat sich bislang niemand die Mühe gemacht zu erörtern. Die einzigen Ereignisse aus der Filmreihe, auf die hier Bezug genommen wird, spielten sich im ersten Film von 2000 ab, die Freiheitsstatue und die Art und Weise, wie Logan damals seinen Lebensunterhalt bestritt, insofern schließt sich hier sehr treffend der Kreis, den Bryan Singer seinerzeit begonnen hat.

Kein Kindergeburtstag

Das, was manche gerade dem zweiten Film des X-Men-Franchise vorwerfen, nämlich, dass er zu familientauglich sei und Wolverine sehr kindgerecht, sprich: unbrutal, mit seinen Gegner umgeht, kommt diesmal nun nicht zum Tragen. All die Gewalt, die er sich in den Teilen vorher verkneifen musste, kommt hier nun in geballter Ladung zurück und macht den Film zu einem so brutalen Erlebnis, dass dagegen selbst die Kämpfe in „Deadpool“ wie ein lauschiger Kindergeburtstag wirken. Wer also Wolverine so richtig blutig kämpfen sehen möchte, der kommt an diesem Film nicht vorbei.

Mit

Hugh Jackman (Thomas Nero Wolff), Patrick Stewart (Kasper Eichel), Richard E. Grant (Frank Röth), Boyd Holbrook (Sascha Rotermund), Stephen Merchant (Alexander Doering), Eriq la Salle (Tilo Schmitz) – Regie: James Mangold

Z-it

Hart, schmutzig, brutal. Ein konsequenter Abschluss der Reihe, in dem es ein paar nette Anspielungen auf die Comics gibt, der aber eine kleine Spur zu lang daherkommt. Da hätte Wolverine seine Klauen ein wenig zum Kürzen einsetzen können. Ab 2. März 2017 im Kino.

Neu auf DVD: Pattaya

pattaya_dvd_standard_889853971497_2dUm für lau nach Pattaya in Thailand zu kommen, melden zwei Kerle einen Kleinwüchsigen, den sie von früher kennen, zu einem Kampf an. Das kann natürlich nicht gut gehen…

Komödie aus Frankreich

Der Film startet mit einem Tempo und Ideenreichtum, die er verständlicherweise nicht über die ganze Strecke aufrechterhalten kann. Nichtsdestotrotz bietet er besonders zu Anfang ein paar herrliche Einfälle, die schön schräg und lustig sind – was man ja leider auch nicht über jede Komödie oder was sich heute so schimpft sagen kann. Mit Ausnahme von zwei Ausrutschern in die tiefsten Tiefen des Fäkalhumors, wo der Film ein bisschen übers Ziel hinausscheißt, und das ist kein Schreibfehler, erweist er sich aber als durchgehend gute Komödie mit amüsanten Figuren. Da kann gute Laune aufkommen, auch wenn der nicht zu umgehende Schlusskampf nicht zwingend in eine Komödie gehört. Dafür kann man aber seinen Hut davor ziehen, dass es wohl kaum einen Film gibt, in dem so viele Kleinwüchsige mitspielen, und das ohne sie in klischierter Weise darzustellen bzw. vorzuführen. So gesehen ist es dem Film eigentlich schon fast hoch anzurechnen, dass die besten Kämpfer im Film die kleinen Kämpfer sind – und auch das bekommt man, außer vielleicht bei „Game of Thrones“, so eher selten zu sehen.

Mit

Franck Gastambide, Malik Bentalha, Anouar Toubali, Ramzy Bedia, Gad Elmaleh, Sabrina Ouazani – Regie: Franck Gastambide

Fazaya

Schöne franko-thailändische (oder eher francko-thailändische ) Komödie, die ihr anfängliches Tempo zwar nicht aufrechterhalten kann, aber trotzdem gute Unterhaltung bietet. Ab 24.2.2017 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: Max Steel

Junger Mann entdeckt, dass er Superkräfte hat. Da braucht es nicht lange, bis ein redefreudiger Sidekick und ein Supergegner auftauchen…

Iron Man“ trifft „Tron“

Jedenfalls, was die Kostüme angeht. Und die Handlung. Es gibt die eine oder andere Wendung, auch, wenn man recht früh eine Ahnung hat, wer wohl der Gegenspieler sein könnte. Genauso nett wie unrealistisch ist der witzig daherquatschende Begleiter des neu geschaffenen Superhelden, der eine Mischung aus Außerirdischem und Roboter ist, dafür aber eben sehr irdisch spricht. Sehr gut ist allerdings die Animation der Figur, denn wenn man mal unterstellt, dass das Budget dieser Superhelden-Entstehungsgeschichte nicht dem der üblichen Blockbuster auch nur nahe kommen wird, hat man eine Menge damit gemacht. Und Andy Garcia hat hier mehr zu tun als jüngst in „Passengers“.

Mit

Andy Garcia (Stephan Schwartz), Maria Bello (Claudia Urbschat-Mingues)

Max Fazit

Nette kleine Superheldengeschichte, nicht unbedingt neu, aber ganz ansprechend gemacht. Ab 24.2.2017 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: I Wanna Hold Your Hand

Beatles-Mania: Ein paar junge Mädchen wollen nach New York, um sich in das Hotel einzuschleichen, in dem die Beatles residieren, bevor sie abends in der „Ed Sullivan Show“ auftreten…

Wahre Geschichte

Das würde heutzutage im Vorspann stehen, auch wenn damit in dem Fall nur gemeint wäre, dass es sowohl Ed Sullivan als auch seine Show und die Beatles sowie eine Stadt namens New York gegeben hat. Dass der Rest drumherum völlig erfunden ist, hat auch Filme wie „The Conjuring 2“ nicht davon abgehalten, sich auf geschichtliche Wahrhaftigkeit zu berufen, auch wenn das mit „grob zusammengelogen“ noch freundlich formuliert wäre. Aber zurück zu einem besseren Film, denn dieser Spielfilm, in dem die Beatles wie Götter behandelt werden, macht nicht nur irrsinnig Spaß, er hat auch großartige Musik. Denn wenn man einen Film dieser Art macht, dann sollte die Musik von vorne bis hinten auch ja die der Beatles sein – und genau das bietet „I Wanna Hold Your Hand“. So wird die nette Geschichte, die Beatlesmania mit Kleinstadtlieben verquickt, von einem Soundtrack getragen, der sich hören lassen kann. Schon allein akustisch kommt dabei die richtige Stimmung auf, die dann durch nette Einfälle und Wendungen in der Handlung noch unterstrichen wird. Zwar ist in vielen Fällen schon recht früh absehbar, wie es für die Figur wohl enden wird, aber das tut der Sache keinen Abbruch.

Zeitreise mit Zemeckis

Da es sich bei dem Film, der in den 60ern spielt, aber erst Ende der 70er gedreht wurde, also nicht um eine Doku handelt, entführt uns Regisseur Robert Zemeckis gewissermaßen auf eine Zeitreise. Was natürlich ein schöner Satz ist, handelt es sich bei den Filmen, die ihn wirklich bekannt gemacht haben, doch um die drei „Zurück in die Zukunft“-Filme, die aber erst später kamen… und früher. Zeitreisehumor. Wie gut Zemeckis ist, zeigt sich besonders am Ende des Films, wo er die Originalfernsehaufnahmen der Beatles zeitgleich mit „der Live-Aufnahme im Studio“ zeigt, bei der man zwar nicht die Gesichter sieht, die Bewegungen aber so perfekt zum Fernsehbild passen, dass man vor dieser künstlerischen Meisterleistung einfach den Hut ziehen muss. Kein Wunder also, dass er es Jahrzehnte später schaffte, mit „The Walk“ das nicht mehr existierende World Trade Center so wiederauferstehen zu lassen, dass alles so wirkt, als wäre es am Originalschauplatz gedreht. Und wer glaubt, die Beatles-Hysterie sei nicht so stark gewesen, wie es uns der Film weismachen will, dem sei die hervorragenden Dokumentation The Beatles: Eight Days A Week – The Touring Years vom letzten Jahr empfohlen, die man mit diesem Film eigentlich als Doppelvorstellung sehen könnte, da sie eine schöne Ergänzung darstellt.

I Fazit Your Hand

Netter Spielfilm über eine Geschichte, wie sie sich zu Zeiten der Beatles-Mania genau so zugetragen haben könnte, eine Komödie und ein doppelter Liebesfilm, einmal über die Liebe zu den Beatles, aber auch über andere Liebe, die daraus entsteht. Gute Unterhaltung – mit großartiger Musik! Ab 23.2.2017 auf DVD.

James Bond 007 – Band 2 – EIDOLON

James Bond ist zurück…

Im Comic. Wann der berühmteste Agent Ihrer Majestät auf die große Leinwand zurückkehrt, ist bislang noch nicht bekannt – ebenso wenig wie die Frage, wer ihn denn diesmal verkörpern wird, d.h., ob sich Daniel Craig mit viel Geld und eigentlich wenig anderen erfolgreichen Projekten noch einmal dazu breitschlagen lassen wird, den charmelosen Muckibond zu geben oder ob wir endlich einen neuen Darsteller bekommen, der hoffentlich besser ist – doch da gibt es inzwischen eine gute Alternative, nämlich

James Bond als Comic

Mit „Vargr“ lag bis vor kurzem bereits ein erster Band vor und nun folgt darauf mit „Eidolon” eine Fortsetzung. Die Figuren sind dieselben… wie im vorherigen Comic. Wie zu diesem Thema bereits geschrieben, gab es schon immer Unterschiede zwischen Film und Buch sowie nun auch zwischen Comic, Film und Buch. Die Figuren ähneln einander, sind jedoch nicht wirklich identisch, außer, was die Namen angeht. Dies ist also keine Filmhandlung, die es einfach nicht auf die Leinwand geschafft hat und erzählt damit die Geschichte des Craig-Bonds weiter, sondern es ist eine Art eigenständiger Bond – wobei ein wenig die Frage ist, wie seine Grundlagen, seine „Mythologie“ aussieht. In den Filmen ist sie nicht verwurzelt, sondern eher in einer Mischung aus Filmen und Büchern, aus denen er sich, wie mir scheint, seine eigene Parallelmythologie bastelt. Sehr schön erkennen kann man das an einer Figur, die aus Büchern wie Filmen gleichermaßen (wenn auch extrem unterschiedlich) bekannt ist und demnächst in Comicform seine eigene Serie bekommen wird:

Felix Leiter

Gäbe es ein Quiz zu dieser Kolumne, wäre die Frage heute, welches die einzigen beiden Schauspieler sind, die die Rolle des Felix Leiter zweimal gespielt haben – und bei wem wie viele Jahre und wie viele Bond-Schauspieler dazwischen lagen. (David Hedison, auch „bekannt“ als Al Hedison aus der ersten Verfilmung von „Die Fliege“ mit Vincent Price, spielte in Roger Moores erstem und Timothy Daltons zweiten Bond-Film den CIA-Mann, Jeffrey Wright tat es in Daniel Craigs ersten beiden Filmen… aber da bei Hedison nicht nur anderthalb Jahrzehnte dazwischen liegen, sondern auch Connery für „Sag niemals nie“ [mit dem ersten schwarzen Leiter] zurückkehrte, gewinnt er nach Jahren und Darstellern.) Dieser Comic-Leiter nun entspricht dem „späteren“ Leiter, d.h. dem, der Bond schon länger kennt – und der diese Bekanntschaft mit ein paar Körperteilen bezahlen musste. Man sieht seinen „Haken“, den er statt einer Hand hat, was, unserer Zeit angepasst, eher einer Cyborgprothese entspricht und er erwähnt, dass ihn Haie Hand und Bein gekostet haben. Im Buch wäre das in „Leben und sterben lassen“ passiert, im Film war es dann „Lizenz zum Töten“, wo man diese Szene aufgriff… lustigerweise die beiden Filme, in denen David Hedison Felix Leiter spielte! Da man seine Verstümmelung in den Filmen nie zu sehen bekam, ist der Comic damit näher an den Büchern. Und wie seine eigenen Abenteuer aussehen und ob James Bond dort vielleicht sogar einen Gastauftritt haben wird, werden wir vielleicht schon bald erleben.

EIDOLON

Im neuen Band wird die Geschichte von Teil 1 konsequent weitergeführt, denn die Politik untersagt es Auslandsagenten im britischen Inland Waffen zu tragen – was für den Killer Ihrer Majestät natürlich wenig dienlich ist, bremst das doch ein wenig seine Lizenz zum Töten aus. Nicht, dass er dafür unbedingt Waffen brauchen würde. Problematisch wird es dann natürlich, wenn im Inland böse Mächte ihr Unwesen treiben und 007 mit in die Geschichte involviert ist. Was wie eine altmodische Überläufergeschichte beginnt, wächst sich zu einer Gefahrensituation aus, die mal wieder ganz England Kopf und Krone kosten kann – es sei denn, Bond übergeht ein paar Vorschriften und macht das, was er am besten kann…

Herausgekommen ist dabei eine spannende Geschichte mit jeder Menge Action und Gewalt. Auch da liegen die Comics weit vor den Filmen, denn ist deren Gewalt, genau wie der Sex, eher kindgerecht, kommt sie hier schon fast einem „Preacher“-Comic gleich, nicht ganz so heftig, aber schon auf einem blutigen Weg dorthin. Anstößige Nacktszenen gibt es auch hier nicht, aber dafür macht Bond etwas, das er in den Büchern gerne tat, was Dank politischer Korrektheit bei Craig aber völlig ausgestorben ist: er raucht! Das ist nicht unbedingt cool und auf keinen Fall eine Vorbildfunktion, aber es gehört halt zu Figur. Und wer würde schon gerne Präsident Lincoln ohne Bart sehen, hm?

Titel

Während der Titel von Band 1 mit „Vargr“ nicht nur sehr vokalarm, sondern auch ein wenig deplaziert daherkommt, ergibt „Eidolon“ im Laufe der Handlung ziemlich schnell (Ende von Kapitel 2) einen sehr schönen Sinn. Das ist die Art von Mehrdeutigkeit, die man sich öfter wünschen würde. Und auch im Gesamtkontext der Bond-Reihe ist das eine schöne Weiterführung einer alten Bedrohung.

Mein Name ist Fazit, James Fazit

Eine gute Bond-Geschichte, geschrieben von Warren Ellis, gezeichnet von Jason Masters, erschienen im Splitter-Verlag, die uns ein neues Abenteuer mit Frauenflachleger James Bond beschert – auch wenn das, genau wie in den Büchern, in den Comics nicht so sehr zum Tragen oder besser Liegen kommt wie in den Filmen (vor Craig). Am besten einen Bond-Soundtrack auflegen und eintauchen in die Welt von Bond, James Bond… Jetzt im Handel.

Neu im Kino: Die Frau im Mond – Erinnerung an die Liebe

Tja, wieder mal kann man sagen: Da hätt man was draus machen können. Hat man dann aber leider irgendwie nicht – außer einem Film, der sich zieht und bei dem selbst die Erotikszenen die Erotik vermissen lassen. Und nein, es ist keine Science Fiction im Retrostil, in der Marion Cotillard auf den Spuren Jules Vernes wandelnd unseren Trabanten besucht. Sehr schade!

Liebesgedöns

Junge Frau will gerne ihre Muschi bedient bekommen, aber als sich dann mal jemand dazu bereit erklärt, will sie nu doch nicht – und verrückt is sie irgendwie auch. Sie landet dann in der Kurklinik, aber nicht, weil sie ein paar Schrauben locker hat, sondern wegen Steinen und so. Vor Ort trifft sie den personifizierten Kurschatten, denn der invalide Soldat ist nur ein Schatten seiner selbst. Es kommt, wie es kommen muss – und als sie geschwängert und geheilt zu Hause ist, beichtet sie ihrem Mann und schreibt dem Soldaten, doch der antwortet nicht auf ihre Briefe…

Rückblende

Da der Film mit der Gegenwart beginnt und danach rückblendet, kann man sich ein bis zwei Szenarien vorstellen, die dahinführen könnten. Und mit einem davon hat man denn auch recht. Was die ganze Sache weniger überraschend macht, als es sich die Autoren vielleicht vorgestellt haben. Leider ist die „Auflösung“ am Schluss genauso halbgar durchdacht und umgesetzt, wie der Rest und die Figuren, so dass da eigentlich wenig Freude aufkommt. Wie gesagt, hätte man das besser strukturiert, gekürzt und die wesentlichen Dinge richtig herausgearbeitet, dann hätte man hier einen interessanten Film haben können. So hat man das leider nicht und ist froh, wenn dann endlich alles vorbei ist – was ich dann mal als Fazit so stehen lasse. Ab 2. März 2017 im Kino.

Neu im Kino: A Cure for Wellness

Junger Finanztyp soll in Alpensanatorium Firmenleiter zur Rückkehr und Firmenrettung nach New York überreden, doch nicht nur wird ihm der Zugang zu diesem erschwert, mit dem ganzen Sanatorium scheint etwas nicht zu stimmen…

Knifflig

Der Film ist ein gutes Beispiel dafür, dass etwas interessant sein kann, ohne wirklich spannend zu sein. Denn obwohl er sich möglicherweise für eine Art Mystery-Thriller hält, hält sich beides eher in Grenzen. Er ist nicht langweilig, aber letztlich lebt er mehr durch seine schön gestalteten Bilder und Setdesigns als durch eine Handlung, die man als aufmerksamer Zuschauer eigentlich recht schnell durchschaut, so dass einem das Ende eher ein wenig enttäuschend als überraschend vorkommt. Da fragt man sich, ob die Macher wirklich gedacht haben, dass sie da einen großen Coup landen, obwohl es eigentlich mehr als offensichtlich ist – wobei es schön gewesen wäre, wenn man damit gespielt und eine völlig andere Lösung aus dem Hut gezaubert hätte, doch das bleibt leider aus und so hat man außer ein paar schönen Bildern in einer dafür viel zu langen Handlung nicht soviel geboten bekommen, wie man sich erhofft hätte. Es gibt allerdings eine Szene beim Zahnarzt, die fieser ist als jeder Horrorfilm. Reißt es aber nicht raus.

A Cure for Fazits

Visuell beeindruckend, von der Geschichte her eher weniger. Ab 23. Februar 2017 im Kino.

Neu im Kino: Bibi & Tina – Tohubawohu Total

Leider nicht so gut wie Teil 3 – was leider dazu geführt hat, dass ich keine angemessene Kritik schreiben kann, da ich frühzeitig gegangen bin. Was schade war, da die Teile 2 und 3 durchaus unterhaltsam waren, es hier aber leider an allen Ecken knirscht und knackt. Zwar gibt es ein paar schöne Ansätze, fast schon tagesaktuelle Verweise auf amerikanische Politik, vor allem aber eine Bearbeitung der Flüchtlingsthematik, die vor Klischees irgendwie mehr tropft als nötig oder erträglich gewesen wäre. Und dass alle hinterfraglos hinnehmen, dass man eine Person, die eindeutig ein Mädchen ist und nichtmal ansatzweise wie ein Junge wirkt, trotzdem konsequent wie einen Jungen behandelt, tut schon irgendwie weh… oder ist das son neumodisches Genderding, dass man sich einfach sein Geschlecht aussuchen kann, egal was kommt, juppdidu? Tja, wie dem auch sei, leider nicht so unterhaltsam wie andere Filme der Reihe, aber für Kinder möglicherweise trotzdem ab 23.2.2017 im Kino geeignet?

Neu im Kino: Fist Fight

Bei Menschen gibt es den Spruch, dass man, wenn man nichts Nettes über sie sagen kann, lieber gar nichts über sie sagt. Wenn wir das auch bei Filmkritiken einführen würden, wäre ich hiermit fertig und wir bräuchten nie wieder darüber zu reden. Also nutzen wie die Gelegenheit, um ein neues Gütesiegel einzuführen, oder vielmehr das Gegenteil davon:

TWoT

Klingt im Englischen einer sehr unfeinen Bezeichnung sehr ähnlich und soll als Abkürzung stehen für:

Total Waste of Time

Also komplette Zeitverschwendung – und das schmeichelt diesem Machwerk noch sehr. Zwei Lehrer wollen sich am letzten Schultag nach all den „lustigen“ Streichen der Abgänger eins auf die Fresse hauen, d.h. Ice-Tube will, Charlie Day will nicht. Da der einem aber nach spätestens drei Minuten mit seiner scheißhohen scheißnervigen Stimme scheiße auf die Nerven geht, würde man sich wünschen, dass Ice-Man die Sache schnell erledigt und wir alle nach Hause gehen können. Tut er natürlich nicht, denn auch der noch nie witzig gewesene Tracy Morgan muss ja auch mit dabei sein und seine Unlustigkeit beweisen, ebenso wie die Sparversion von Katherine Hahn, die hier einmal mehr irgendwie das Gleiche spielt und bei der ich mir nicht die Mühe mache, ihren Namen herauszusuchen. Gespickt wird das ganze mit prepubertären Schwanzwitzen und… sonst nix, eigentlich. Hätte Christina Hendricks wenigstens einmal ihre Bluse geöffnet, man hätte etwas Positives zu diesem Film schreiben können, aber so ist man froh, wenn alles vorbei ist und wünscht allen Beteiligten eine Karriere in Filmen, die man nie zu sehen bekommen wird (z.B. „50 Shades Blacker“ oder irgendwelchem anderen Scheiß). Mag man die genannten Beteiligten allerdings, leidet eh unter Tinitus, so dass einem Days Stimme nicht auf den metaphorischen Sack geht, und ist man schon mit einfachsten Versuchen von „Humor“, der selbst in der Steinzeit noch als rückständig angesehen worden wäre, zufrieden, dann mag man hier aber möglicherweise auf seine, ihre oder esse Kosten kommen. Allen anderen sei dann aber doch eher abgeraten. Und warum der Mist nicht

#Teacherfight

heißt, sondern „Fist Fuck“, äh, „Fight“, ist ein genauso großes Mysterium wie die Tatsache, dass so ein Dreck überhaupt produziert wird.

Fazit

Siehe: TWoT! Ab 23.2.2017 im Kino.

Neu im Kino: Neruda

Pablo Neruda, Politiker, Poet und Frauenheld, wird von der Polizei verfolgt, also muss er sich verstecken oder das Land verlassen…

Dichtung und Wahrheit

Bei Filmbiographien ist es eigentlich immer ein Spiel zwischen Dichtung und Wahrheit, was dazugedichtet wurde, was ausgelassen; sie sind nie ein 1:1 Abbild der Wirklichkeit. In „Neruda“, kann man sagen, wird mit diesem Element gespielt, was sich schon dadurch ergibt, dass die Hauptfigur nicht nur Politiker, sondern eben auch Dichter ist, was ihm bei seinem Volk eine so starke Stimme verliehen hat. Hier geht das Spiel vor allem mit der Figur des Polizisten, denn ist sie nun eine Haupt- oder eine Nebenfigur, ist sie echt oder nur erfunden – oder hat sie vielleicht nur die Figur des Neruda erfunden? Mit diesen Gedanken spielt der Film, was begleitet wird von ein paar netten Einfällen und Ideen. Leider hätte man den gut gespielten Film ein bisschen straffen können, aber das ist ja heutzutage fast immer so. Ab 23.2.2017 im Kino.