Es steht schlecht um die Mutanten. Wolverine soll ein junges Mädchen an einen fernen Ort bringen, was er aber nur machen will, um von dem Geld für sich und Professor X ein Boot kaufen zu können, doch natürlich geht alles den Bach runter…
eXit-Men
Vor vielen Jahren im Jahr 2000 begann es mit dem ersten „X-Men“-Film, was sich inzwischen mehr oder weniger zu drei Trilogien und einem Seiteneinsteiger gemausert hat. Gemeint sind natürlich die ersten drei „X-Men“-Filme mit der „alten“ Garde, dann die drei Prequels mit den jüngeren Schauspielern, der „Deadpool“-Film und jetzt die hiermit abgeschlossene Wolverine-Trilogie… wobei der Film nicht nur die drei Filme um den unzerstörbaren „Logan“ abschließt, sondern auch als Abschluss der kompletten X-Men-Reihe anzusehen ist… jedenfalls bis das Studio die Mutanten neu aufleben lässt, um nicht die Lizenzen an ihnen zu verlieren. So gesehen ist „Logan“ also das Ende der Reihe – und es ist ein recht konsequentes Ende. Wir erfahren, was aus den Mutanten geworden ist, wir sehen, was aus der Welt geworden ist und wir erleben ein weiteres Abenteuer mit der Figur, die in diesem Filmuniversum eigentlich immer der Liebling von allen war, war es doch der interessanteste Charakter, der überdies auch noch von einem guten und charismatischen Schauspieler dargestellt wurde. So gesehen ist es durchaus angemessen, dass das Franchise nun in seinem letzten Solofilm zu Grabe getragen, äh, ich meine beendet wird, zumal Hugh Jackman auch der einzige Darsteller ist, der in allen zehn Filmen einen Auftritt hat, und sei es auch nur als Bild bei „Deadpool“.
Zeitlinien
Dank der Prequels, oder vielmehr dank „Zukunft ist Vergangenheit“, lässt sich schwer sagen, was nun passiert ist, was durch eine Veränderung der Zeit ausgelöscht, umgeschnitten oder schlicht in einer anderen Farbe bemalt wurde. Eigentlich wurde das Universum durch erwähnten Film zwar irgendwie neu gestartet, was genau das für Veränderungen nun aber wirklich gebracht hat, hat sich bislang niemand die Mühe gemacht zu erörtern. Die einzigen Ereignisse aus der Filmreihe, auf die hier Bezug genommen wird, spielten sich im ersten Film von 2000 ab, die Freiheitsstatue und die Art und Weise, wie Logan damals seinen Lebensunterhalt bestritt, insofern schließt sich hier sehr treffend der Kreis, den Bryan Singer seinerzeit begonnen hat.
Kein Kindergeburtstag
Das, was manche gerade dem zweiten Film des X-Men-Franchise vorwerfen, nämlich, dass er zu familientauglich sei und Wolverine sehr kindgerecht, sprich: unbrutal, mit seinen Gegner umgeht, kommt diesmal nun nicht zum Tragen. All die Gewalt, die er sich in den Teilen vorher verkneifen musste, kommt hier nun in geballter Ladung zurück und macht den Film zu einem so brutalen Erlebnis, dass dagegen selbst die Kämpfe in „Deadpool“ wie ein lauschiger Kindergeburtstag wirken. Wer also Wolverine so richtig blutig kämpfen sehen möchte, der kommt an diesem Film nicht vorbei.
Mit
Hugh Jackman (Thomas Nero Wolff), Patrick Stewart (Kasper Eichel), Richard E. Grant (Frank Röth), Boyd Holbrook (Sascha Rotermund), Stephen Merchant (Alexander Doering), Eriq la Salle (Tilo Schmitz) – Regie: James Mangold
Z-it
Hart, schmutzig, brutal. Ein konsequenter Abschluss der Reihe, in dem es ein paar nette Anspielungen auf die Comics gibt, der aber eine kleine Spur zu lang daherkommt. Da hätte Wolverine seine Klauen ein wenig zum Kürzen einsetzen können. Ab 2. März 2017 im Kino.