Star Trek – Treffen der Generationen

Als die neue Enterprise-B, die Nachfolgerin von Kirks Schiff, ihre Jungfernfahrt antritt, gibt es eine Katastrophe – und der legendäre Captain Kirk, als Gast bei der Zeremonie, stirbt. Viele Jahre später muss die Besatzung der Enterprise-D unter Picard feststellen, dass es eine Verbindung zu dem Desaster von damals gibt…

Enterprise vs Enterprise

In Fankreisen hörte man immer, dass man sich eine Art Kampf der beiden Enterprisens samt Besatzung wünsche… und ich habe das nie verstanden. Dass beide aufeinander treffen und miteinander arbeiten, dass die eine ein Problem entdeckt, dass die andere Jahre später lösen muss, sowas wirkte da eher vernünftig und angebracht. Dies hier ist eine abgespeckte Version von beidem, da von der Classic-Besatzung nur drei Figuren erscheinen und sich letztlich, was auch nicht ganz verkehrt ist, das meiste auf Kirk und Picard fokussiert. Die Frage, wer der bessere Captain ist, die ebenfalls nach der Geburt der NEXT GENERATION (nicht zu verwechseln mit der Letzten Generation!) aufkam, nun die dürfte spätestens nach den ersten beiden Staffeln PICARD eindeutig zu Kirks Gunsten ausfallen, da man dort die Figur des mit britischem Akzent Englisch sprechenden Franzosen doch ein wenig demontiert hat. Wie dem auch sei, hier hat man es nun,

das Treffen der Kapitäne

und dabei hat mich schon damals, als ich den Film das erste Mal im Kino sah, eins ein wenig gestört: Kirk wohnt in ner Blockhütte auf dem Land, hat nen Hund und reitet gerne mal aus mit einer Frau, deren Namen wir noch nie gehört haben. Die Inglorious Treksperts wiederholen immer wieder gerne und korrekt, dass das eigentlich Joan Collins Figur Edith Keeler hätte sein können/müssen, Kirks große Liebe, die er in „The City on the Edge of Forever/Griff in die Geschichte“ opfern muss, und ja, da ist was dran, das hätte durchaus Sinn ergeben, dass er sie in seiner Phantasie, die der Nexus ermöglicht, trifft. Ich dagegen fand eher merkwürdig – und ein wenig unpassend – dass der gute Captain James T. Kirk in seiner Vorstellung nicht auf der Brücke seiner größten Geliebten, der Enterprise war. Es gibt bei „Raumschiff Enterprise“ Folgen und Aussagen dazu, der erste Kinofilm hat u.a. genau das zum Thema und beim Prozess in STAR TREK 4 wird ihm sogar gerichtlich attestiert, dass das Kommandieren eines Raumschiffs das ist, was er am besten kann. Also hätte er dort sein müssen… aber aus irgendeinem Grund hat man das nicht gemacht. Dass man den Nexus als Taxi verwenden und sich dort absetzen lassen kann, wo man will, ist auch ein bisschen naja, da erscheint es eigentlich glaubwürdiger, dass sich Picard zwar wünscht, Kirk zu tretten an der richtigen Stelle rausgelassen zu werden, aber da der Nexus einem alle Wünsche erfüllt, ist das vielleicht nur ein Traum, er bleibt drin, das Schiff bleibt zerstört und alle anderen Abenteuer finden nur im Nexus in seiner Phantasie statt.

Wissenschaft die Wissen schaft

Nebenbei sei noch erwähnt: Würde man eine solche Rakete in unsere Sonne schießen, auf dass die verblasse, müsste man auf das Endergebnis hier auf der Erde etwa acht Minuten warten, denn so lange braucht das Licht von ihr hierher. Im Film scheint die Sonne etwas näher zu sein, denn man sieht das Ergebnis sofort… aber wer weiß sowas schon?

Von Generation zu Generation

Das beste an diesem Film ist die erste Viertelstunde. Kirk, Scotty und Chekov auf der neuen Enterprise, Dinge, die erst am Dienstag geliefert werden, Kirk, der sich von dem Platz trennen muss, den er am meisten liebt, all das ist toll und macht Spaß. Doch wenn wir dann den Übergang zur Nächsten Generation vollzogen haben, zerfällt das Ganze langsam ein wenig. Dass die Enterprise eine Notlandung vom Orbit eines Planeten hin auf einen anderen macht, ist da nur das Tüpfelchen auf dem i. Datas Empotionschip gibt Brent Spiner die Möglichkeit für mehr Comedy – und ja, den konnte man erst jetzt einbauen, da es in der laufenden Serie die Figur zu sehr verändert hätte, aber irgendwie bleibt der Film weit hinter den Möglichkeiten zurück, die mit den vorhandenen Figuren – und, wie man sehen kann, auch den beiden Autoren Brannon Braga und Ronald D. Moore – möglich gewesen wären. Schade – aber trotzdem guckbar.

Abweichungen

Auch wenn dies direkt an die Serie anschließen soll, so hat man für die große Leinwand doch, leider, ein paar Änderungen vorgenommen. Die Brücke hat sich leicht verändert, mit Stufen und mehr Stationen, damit das Ganze etwas betriebsamer aussieht. Schade und unnötig, da das Schiff am Ende ja eh den Abgang macht, da hätte man es für diesen seinen letzten Einsatz auch so lassen können, wie man es kennt. Und dann wollte man scheinbar neue Uniformen einführen, wofür auch die Actionfiguren zum Film sprechen, die anders aussehen als im Film, aber irgendwas muss da schief gegangen sein und so ließ man die Besatzung TNG-Uniformen und DS9-Uniformen in einem wilden Durcheinander tragen, aber das sollte sich beim nächsten Teil dann ändern. Dass die Enterprise-B ein Schiff der Excelsior-Klasse ist, konnte man schon im Besprechungsraum der D sehen, wo all die Modelle an der Wand hingen. Dort sieht sie allerdings aus wie die Standard-Excelsior, die man in STAR TREK 3 einführte; hier aber scheint man ein wenig Abwechslung ins Spiel bringen zu wollen und veränderte das Design ein wenig. Diese überarbeitete Form kann man später auch einmal bei DS9 sehen, in einer der großartigen Doppelfolgen der Serie, in der… die Schauspielerin von Dr. Brahms eine andere Rolle spielt. Betrachtet man sich die 2. Staffel PICARD, so kann einem beim jetzigen Schauen von GENERATIONS auffallen, dass zwar diverse Vorfahren Picards erwähnt werden, die dort ach so wichtige René fehlt aber… ebenso wie seine Mutter, die sich ganz unzeremoniell vor seinen Augen erhängt hat!

Scotty

Ja, fragwürdige Kontinuität war leider schon immer ein Teil des STAR TREK-Universums. Lange, bevor dieser Film entstand, erscheint Scotty in einer sehr schönen Folge der NEXT GENERATION – und seine erste Reaktion ist, anzunehmen, dass Kirk gekommen ist, um ihn zu retten. Hier nun aber… wollte man, so sagt die Legende, DeForest Kelley als McCoy und Leonard Nimoy als Spock für die Szenen auf der Enterprise-B haben, doch beide lehnten ab. Also besetzte und schrieb man um, so dass nun Chekov und Scotty deren Funktionen übernehmen… was dann rückwirkend dazu führt, dass Scott eigentlich hätte gewusst haben müssen, dass nicht Kirk ihn rettet, da er persönlich zugegen war, als der gestorben ist. Hmmm…

Fantasy Island vs. Kirk

Und mit ersterem ist noch nichtmal der Nexus gemeint, sondern die Serie, die es zweimal gab. In der ersten Version wurde der Inselbetreiber Mr. Roarke von Ricardo Montalban gespielt, dessen größtes Ziel im Leben es wurde, Kirk umzubringen… woran er gescheitert ist. Für eine Neuauflage der Serie engagierte man in der Rolle Malcolm McDowell – und der schaffte nun das, was seinem Vorgänger versagt blieb: Er tollschockte den alten Kirk bis der rote Vino aus ihm herauslief, so richtig horrorschaumäßig… aber immerhin verzichtete er auf das alte Rein-raus-Spiel.

Gesprochene Kontinuität

Wie man bei STAR TREK 2 und 3 sieht, ist eine Kontinuität bei den deutschen Stimmen keineswegs garantiert und da dieser Teil, nachdem seine Vorgänger von 4 bis 6 in München synchronisiert wurden, wieder nach Berlin ging, wo man auch THE NEXT GENERATION bearbeitet hatte, ist es angenehm und erfreulich, dass man, wie sich das auch bei 2 und 3 gehört hätte, wieder den großartigen Gerd Günther Hoffmann, leider zum letzten Mal, für William Shatners Kirk hört. Auch K.E. Ludwig holte man aus München für seinen Scotty, nur bei Chekov spricht diesmal nicht Elmar Wepper sondern man griff, aus welchen Gründen auch immer, auf Frank Glaubrecht zurück, der ihm auch schon – und nur dort – in Teil 3 seine Stimme geliehen hatte. Während TNG mit dem Übergang zu SAT1 im Fernsehen eine umfangreiche Neubesetzung erfuhr, was sogar den Captain selbst betraf, kehrten hier nun alle Stimmen aus den ersten Staffeln zurück, angeführt von Rolf Schult, der zwar die Stammstimme von Robert Redford war, aber auch super auf Patrick Stewart passt, auch wenn sein Nachfolger Ernst Meincke näher am Original sein mag. Rein akustisch ist dies allerdings mitnichten das erste Mal, dass Kirk und Picard, also Hoffmann und Schult aufeinander treffen, denn neben diversen anderen Produktionen sprachen sie in den beiden Paul Newman / Robert Redford Filmen „Zwei Banditen“ und „Der Clou“ bereits miteinander.

Bonus

Umfangreich und informativ. Da bleibt kein Warpantrieb trocken.

  • Audiokommentar von Regisseur David Carson und Manny Coto – jetzt neu auch in 4K UHD
  • Audiokommentar von Brannon Braga und Ronald D. Moore – jetzt neu auch in 4K UHD
  • Textkommentar von Michael und Denise Okuda
  • Computer-Datenbank
  • Produktion
  • Zwei Legenden vereinen sich
  • Kartographie der Sterne: Die Erschaffung der Illusion
  • Strange New Worlds: Die Valley of Fire
  • Die Filmmusik
  • Visuelle Effekte
  • Einblicke in die ILM: Modelle und Miniaturen
  • Der Absturz der Enterprise
  • Dekonstruktion einer Szene
  • Titelsequenz
  • Das Nexus Energiefeld
  • Autoseperation-Sequenz
  • Das Star Trek Universum
  • Hommage an Matt Jefferies
  • Der Stammbaum der Enterprise
  • Captain Picard: Das Fotoalbum seiner Familie
  • Waffen für das 24. Jahrhundert erstellen
  • Rückblende auf den Designer von Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert Andrew Probert
  • Brent Spiner – Data und vieles mehr Teil I
  • Trek Roundtable: Treffen der Generationen
  • Starfleet Academy SCISEC Brief 007: Trilithium

Star Trek: Generations (1994)

Picard: Patrick Stewart – Rolf Schult

Riker: Jonathan Frakes – Detlef Bierstedt

Data: Brent Spiner – Michael Pan

LaForge: LeVar Burton – Charles Rettinghaus

Worf: Michael Dorn – Raimund Krone

Troi: Marina Sirtis – Eva Kryll

Crusher: Gates McFadden – Rita Engelmann

Soran: Malcolm McDowell – Wolfgang Condrus

Guinan: Whoopi Goldberg – Regina Lemnitz

Lursa: Barbara March – Marianne Groß

B’Tor: Gwynyth Walsh – Ulrike Möckel

Harriman: Alan Ruck – Torsten Sense

Sulu: Jacqueline Kim – Irina von Bentheim

Officer: Glen Morshower – Roland Hemmo

Officer: Tim Russ – Uwe Jellinek

Officer: Jenette Goldstein – Chris Palm

sowie

Scotty: James Doohan – K.E. Ludwig

Chekov: Walter Koenig – Frank Glaubrecht

und

Kirk: William Shatner – G.G. Hoffmann

Regie: David Carson

Trekzit

Fängt super an, ist als Zusammenspiel von zwei beliebten Besatzungen aber nicht so großartig, wie es hätte sein können… und sollen. Ab 5.4.2023 auf digital remastered als Blu-ray sowie erstmalig als 4K UHD.

Heimkino: CSI: VEGAS – Staffel Eins

Will Graham, äh, Gil Grissom ist zurück, um in Las Vegas Verbrechen anhand von Spuren aufzuklären…

Rückkehr

Mehr als 20 Jahre ist es her, da eröffnete die Serie „CSI – Den Tätern auf der Spur“ den Verbrechern neue Wege – und den Verbrechensbekämpfern. Statt „noch eine Frage“ zu haben wie der großartige Columbo untersuchte man haarfein bis ins kleinste Detail und kam dabei mit Spuren zu Beweisen, dargestellt mit damals neuartigen Visualisationen, falls das denn ein echtes Wort ist. Und wenn man vorher irgendwann mal „Manhunter“ alias „Blutmond“ alias „Roter Drache“ gesehen hat, die erste Hannibal Lecter-Verfilmung, in der William Petersen den Ermittler spielt, der sich in die Täter hineinversetzen kann, dann hat man bei dieser Serie das Gefühl gehabt, dass er irgendwie wieder in ähnliche Wasser wollte, denn warum sonst die so große Ähnlichkeit der Namen? Nun, das Wasser war da, die Serie hielt sich 15 Jahre, gebar Spin-offs und kehrt nun mit einer neuen Weiterführung am Ursprungsort zurück, im sündigen Las Vegas.

Auf dem neusten Stand von Technik und TV

Sind sowohl die Untersuchungsmethoden als auch die Trickeffekte, um sie dem Zuschauer zu veranschaulichen. Damit bleibt die Serie sich und ihrer Vorgängerin treu und geht auch diesmal in Sachen Untersuchung unter die Haut. In Sachen Fernsehen geht man neue, also quasi die aktuellen Wege, was bedeutet, dass man statt der bisherigen 23 Episoden diesmal nur 10 hat und dass es neben einem Fall pro Folge auch einen gibt, der sich über die gesamte Staffel hinwegzieht, was der Sache einen stärkeren inneren Halt verleiht – und einen als Zuschauer bei der Stange hält, da sich alles weiterentwickelt. Das neue Team und das alte harmonieren gut miteinander und die Fälle selbst haben auch hier ihren Reiz.

Da stimmt was nicht

Für diejenigen, die eher mit den Ohren sehen, um das mal ein wenig lyrisch zu umschreiben, wird es ein paar Brücke zum Original geben. In den letzten Jahren haben sich sowohl Hubertus Bengsch, der nicht nur Richard Gere seine deutsche Stimme verlieh, sondern auch William Petersen, als auch Bodo Wolf, u.a. zu hören für René Auberjonois Odo in „Star Trek: Deep Space Nine“ als auch für viele andere, u.a. Christopher Walken, Alan Alda sowie Paul Guilfoyle im ersten CSI, zur Ruhe gesetzt, so dass die beiden altgedienten Schauspieler hier nun neue Stimmen haben. Leider können beide Nachfolger ihren Vorgängern nicht das Wasser reichen, was, gerade beim Fehlen von Bengsch, das Gesamtbild ein ganz klein wenig trübt, zumal Petersen hier und da ein wenig Humor in die blutigen Fälle bringt. Einzig Katharina Tomaschwesky für Jorja Fox schafft da eine gewisse Vertrautheit… und weckt Nostalgie.

Bonus

Interessante Blicke hinter Kulissen, in die Entstehung und die Gründe für die Wiederaufnahme der Fälle in der sündigsten Stadt seit Babylon.

Mit

William Petersen (Joachim Kretzer), Jorja Fox (Katharina Tomaschwesky), Paula Newsome (Stefanie Dischinger), Matt Lauria (Patrick Schröder), Mandeep Dhillon (Maresa Sedlmeir), Mel Rodriguez (Thomas Wenke), Jamie McShane (Michael Schwarzmaier), David Palladino (Ole Pfennig), Jack Plotnick (Philipp Moog), Wallace Langham (Michael Iwannek), Paul Guilfoyle (Hans Bayer)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

F Z T

Gute Rückkehr der erfolgreichen Spurensicherung mit vielen kleinen und einem übergreifenden großen Fall, die so modern wie unterhaltsam ist und solide Krimis bietet. Ab 23.2.2023 auf DVD.

Kino: MANTA MANTA – ZWOTER TEIL

Eine Pressevorführung von einem Til Schweiger-Film in Köln? Na, das ist doch mal was besonderes, enthält man den Kritikern der Domstadt diese Filme doch für gewöhnlich vor, angeblich, weil von hier mal ein Verriss stammte, und falls es doch welche gab, dann meist im Geheimen mit handverlesenen Gästen. Doch nun ist es soweit – und vielleicht wieder zum letzten Mal für lange Zeit – also Film ab…

Manta Manta Manta

Es ist viel Zeit vergangen, seit a) dem ersten Film und b) dem Höhepunkt des Manta, so sehr, dass man meinen würde, das Thema Manta ist seit Jahren durch und vergessen… und letztlich braucht der Film auch lange, bis er seinen Namensgeber ins Rennen bringt, im wahrsten Sinne des Wortes. Diesmal gibt es, gottlob, weniger Mantawitze – und traurigerweise muss man sagen, dass zwei davon eigentlich die lustigsten Stellen des Films sind. Viele Figuten von damals sind wieder da, haben sich getrennt, Geldprobleme und ein Autorennen soll alles richten, juchuuu. Wenn ich einen Blick in meine Kritik zum ersten Teil werfe, fühle ich mich bestätigt, dass Schweigers Til dort eher die dumme Blondine gegeben hat, den diesmal männlichen Bimbo, der gut aussieht, aber mehr unter der Motorhaube hat als in der Birne. Leider hat man nicht die Eier, das hier konsequent fortzuführen, denn das hätte die Sache möglicherweise ein wenig aufwerten können. Alles ist gleichermaßen vorhersehbar wie nur mäßig komisch, und das ist eine ungemein höfliche Formulierung für den tatsächlichen Sachverhalt. Aber wenn man sieht, dass gefühlt 14 Autoren am Drehbuch mitgeschmiert haben und der Filmvorspann es etwa in dieser Form offeriert

Drehbuch:

Til Schweiger

Michael David Pate, Miguel Angelo Pate, Peter Grandl, Murmel Clausen, Carsten Vauth und Reto Salimbeni

dann… kann da natürlich wenig schief gehen, denn je mehr Autoren desto besser…? Nein, war nur Spaß. Wobei ich mir bei einer Sache nicht ganz sicher bin…

Til schmeißt hin

Also jetzt nicht den Job, sondern was im Film. Sollte das eine Anspielung auf den ersten Film sein, weil er das da auch macht, okay… aber nicht hilfreich. Falls aber nicht, dann ist es entweder schlechtes Buch, schlechte Regie oder schlechter Schnitt (drei Kategorien, an denen der Schweiger persönlich beteiligt war), denn es wird explizit optisch darauf hingewiesen – und es führt nirgendwo hin. Gleiches gilt für „den Bruch“, um es mal so zu nennen, bei dem unbedingt gekackt werden muss, weil, is ja witzig, ne?, was aber auch weder irgendwohin führt, noch irgendwelche Konsequenzen hat. Dann kann mans, wie es der Volksmund sagt, auch lassen! Was auch für eine andere Sparte gilt. Es ist ja super, dass man die Rollen megapolitisch korrekt besetzt, aber wenn das auf Kosten des guten Spiels geht – und das tut es hier bei der einen oder anderen Figur – dann ist das eher nicht zielführend. Aber es ist ein Märchen, denn Klausi kommt mit der attraktivsten Frau des Films zusammen…. und ich bin mir ziemlich sicher, dass Herr Schweiger in einer Szene seine Filmtochter Mücke mit ihrem richtigen Namen Luna anspricht, aber da mag ich mich auch verhört haben. Ich würde ja sagen, achten Sie selbst drauf, aber empfehlen mag ich das hier wohl eher nicht!

Mit

Til Schweiger, Tina Ruland, Michael Kessler, Luna Schweiger, Tim Oliver Schultz, Tamer Trasoglu, Ronis Goliath, Moritz Bleibtreu, Nilam Farooq, Justus Johanssen, Timur Bartels, Wotan Wilke Möhring, Axel Stein

Regie: Til Schweiger

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Proll-Fassung]

Fazot

Wie sagt Short Round in „der Tempel des Todes“ so schön: Nicht witzig! Dafür aber vorhersehbar. Und mit ein paar Mängeln, die oben ausgeführt wurden. Tjaaaa, da muss man schon wirklich ein großer Fan sein… ich weiß leider nur nicht, von was. Ab 30.3.2023 im Kino.

Kino: DUNGEONS & DRAGONS: EHRE UNTER DIEBEN

Dieb entweicht Gefängnis, um seine Tochter zu suchen…

Fantasyabenteuer

Das sich nicht zu ernst nimmt und Spaß macht. Aber dabei funktioniert. Mit guten Figuren und passenden Schauspielern – gerade zu Beginn wird herrlich erzählt und Chris Pine bringt dabei soviel Vergnügen und Charme ein, dass man sich wünschen würde, er hätte als Kirk bessere Autoren, die ihn genau das machen lassen, denn hier ist er mehr James T. Kirk, als er es in den Pseudo-Trek-Filmen war. Selbst die schauspielerisch ein wenig eingeschränkte Michelle Rodriguez passt hier perfekt – und dann

erzählt der Film eine Geschichte

die man versteht, mit ein paar Hintergründen für die Figuren und alles fügt sich schön zusammen – wobei es traurig ist, dass man sowas extra erwähnen muss, aber es passiert heutzutage viel zu selten. Hier jedoch schafft man es, die Figuren harmonieren gut miteinander und nach dem, was ich gehört habe, kommen auch Kenner der Spiele auf ihre Kosten mit kleinen Details hier und da, aber auch diejenigen, die sich in diesem Bereich bestenfalls an das grauenvolle Overacting von Jeremy Irons in der ersten Verfilmung erinnern, können an der Sache ihre Freude haben.

OT: DUNGEONS & DRAGONS: HONOR AMONG THIEVES

Chris Pine, Michelle Rodriguez, Regé-Jean Page, Justice Smith, Sophia Lillis, Chloe Coleman, Daisy Head und Hugh Grant

Regie: Jonathan Goldstein und John Francis Daley

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazits & Dragons

Nimmt sich nicht zu ernst und macht eine Menge Spaß. Ab 30.3.2023 im Kino.

Heimkino: RED EYE

Hotelmanagerin wird auf einem Flug erpresst, etwas ganz bestimmtes zu tun…

Einfach spannend

Denn die Spannung wird mit einachen Mitteln erzeugt. Wes Craven, der mit „Scream“ das Horrorgenre neu definiert hat, liefert hier einen hübschen kleinen Thriller ab, der mit wenig auskommt und dabei viel erreicht. In den Händen eines Könners reicht es, zwei Personen in einem Flugzeug zu haben und schon kann man Spannung aufbauen, die bis zum Ende anhält. Das passiert hier auf äußerst effektive und damit äußerst befriedigende Weise. Und mit unter 90 Minuten ist das Ganze auch noch ausgesprochen knackig – es geht also, eine gute Geschichte in einer nicht überbordenden Länge zu erzählen. So manch anderer Film – und Regisseur – könnte sich hier eine Scheibe von abschneiden… und sollte!

Frauenfilm mal anders

Nachdem man uns unterwegs, quasi vor der Zwischenlandung, gezeigt hat, dass charmant und bedrohlich durchaus an der gleichen Adresse wohnen können, erinnert der Film im Finale ein wenig an „Alien“, wenn die zarte, zerbrechlich wirkende Frau es mit einer grauenvollen Tötungsmaschine, einem Monster, das ihr nicht an die Wäsche, aber ans Leben will, aufnehmen muss. Auch das ist perfekt inszeniert und lässt den Film genau dort kulminieren, wo es zumindest einem der Beteiligten wirklich weh tut.

Bonus

Interessante Blicke hinter die Kulissen, ein Beitrag mit Wes Craven und ein Audiokommentar.

Red Eye – Nachtflug in den Tod (2002)

Rachel MacAdams (Ranja Bonalana), Cillian Murphy (Norman Matt), Brian Cox (Hans-Werner Bussinger), Robert Pine (Norbert Gescher), Kyle Gallner (Constantin von Jascheroff), Suzie Plakson (Ana Fonell)

Regie: Wes Craven

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Faz Eye

Mit wenig Mitteln viel erreichen, Spannung auf kleinstem Raum, vom Abflug bis zu Landung – in gewisser Weise ein kleiner Film, der große Wirkung erzielt, was ihn sowohl spannend als auch wirklich sehenswert macht. Ein echtes und irgendwie übersehenes Highlight! Ab 23.3.2023 auf Blu-ray und 4K UHD.

Kino: MAIGRET

Die Leiche einer toten Frau wird gefunden und Kommissar Maigret ermittelt…

Nach George Simenon

Der eine Menge Bücher geschrieben hat und viele mit seiner Figur Maigret. Nach wie vor verwundert es, dass es nicht mehr und häufiger Verfilmungen gibt, spontan fallen einem nur die drei Filme mit Jean Gabin und die vier mit Rowan Atkinson ein, auch wenn ein kurzer Blick ins Internet ergeben hat, dass es mindestens eine Serie zu geben scheint.

Solider Krimi

Das ist gleichermaßen Zwischenüberschrift wie Fazit und letztlich genau das, was der Film ist und liefert. Maigret muss sich nach und nach durch Hinweise kämpfen, Leute befragen, Schlussfolgerungen ziehen und ist am Ende in der Lage, mit Hilfe einer Art List, zu einem Ergebnis zu kommen, was zwar nicht so spektakulär sein mag, wie man sich das bei einem Krimi erhoffen würde, aber durchaus angebracht ist und zu Film und Figur passt. Das ist nicht schnell oder spritzig, aber es erfüllt, genau wie der Kommissar selbst, seinen Zweck.

Mit

Gérard Depardieu, Mélanie Bernier, Aurore Clément

Regie: Patrice Leconte

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Ab 30.3.2023 im Kino.

Kino: SISI & ICH

Gräfin wird auserwählt, Begleitdame für die Kaiserin zu werden…

Das Sisimatic Universe

Es ist keine gute Zeit für Freundinnen und Freunde der romantisierten Kaiserin der Herzinnen, die Romy Schneider unsterblich gemacht hat und hat, wem Sinn und Herz also nach Romantik und Liebe stehen, dem und oder die wird derzeit eher unglücklich aus dem Kino hinaustrotten. Nach der enggeschnürten „Corsage“ und dem Horrorfilmchen „(Nenn mich nicht) Sissy“… okay, ja, zugegeben, andere Person, wird das Ansehen von Elisabeth einmal mehr mit Füßen getreten. Ihr Abgang beim Abgang ist diesmal näher an der Realität, wie ich bei der Recherche zu einem der vorgenannten Werke erfahren habe, aber ob der Rest nun mehr der Wirklichkeit entspricht… wer weiß?

Es gab sie wirklich

Trotz der Schneiderigen Verfilmungen sei einmal erwähnt, dass dies keine Figur ist, die sich irgendjemand?in aus den Rippen gezogen hat wie der Heiland dereinst die Eva, sondern dass es sie wirklich gab. Also in der Wirklichkeit. Dass man ihr Leben vielleicht zuvor ein wenig verklärt und blumiger dargestellt haben mag, als es wirklich war, ist eine Sache, aber sollten diese filmischen Antithesen, um sie mal so zu nennen, die dieses verfilmte Rosa zu demontieren trachten, nicht der Wirklichkeit geschuldet sein sondern wirklich nur einen abgefuckten Gegenentwurf zurechtspinnen, dann ist das respektlos gegenüber der Person, die wirklich gelebt hat – und wäre vor der Zeit des Internet, wo jeder jeden anonym diffamieren kann, eher anzuprangern gewesen. Wollen wir dann mal die andere Seite versuchen und ein Filmilein basteln, in dem Hitler der romantische Liebhaber und komplett missverstanden ist und nur seine geliebte Blondie versteht ihn… und ja, das ist sein Hund! Wie dem auch sei, hier ist die gute oder vielmehr nicht ganz so gute Sisi ein bisschen ein bulimischer Junkie und sympathiemäßig auch nicht unbedingt weit oben auf der Skala. Hoffen wir, dass der nächste Film zum Thema oder in dem Fall zur Thema mal so richtig in die Vollen geht und zeigt, wie sie vom Stallburschen und ein paar Hengsten genommen wird. Möglicher Titel

Horse and Whores“

Wohl bekomms!

Mit

Sandra Hüller, Susanne Wolf, Georg Friedrich, Stefan Kurt, Tom Rhys Harries, Markus Schleinzer, Sophie Hutter, Angela Winkler, Maresi Riegner, Sibylle Canonica und Johanna Wokalek

Regie: Frauke Finsterwalder

Fazit

Not another Sisi Movie… Entzauberung ja, üble Nachrede möglicherweise, nötig… nicht wirklich. Ab 30.3.2023 im Kino.

Kino: The Ordinaries

Nebenfigur im Film möchte Hauptfigur werden…

Er Gähr‘ Licht

Wäre dies nur der übliche Mist, könnte man darüber hinwegsehen und sich neuen Ufern zuwenden, aber es gibt immer wieder schöne Ideen… das Ärgerliche, was mich während des Schauens auch immer wieder verärgert hat, ist, dass die ganze Welt, in der er spielt, nicht durchdacht ist. Und damit geht alles den Bach runter, weil dadurch nichts wirklich funktioniert. Soetwas muss vorher gut durchdefiniert werden, aber hier hat man ab und an das Gefühl, dass Begriffe, die man aus der Filmwelt kennt, einfach reingeworfen werden, ohne dass die Macher dahinter deren Bedeutung verstehen. Outtakes sind etwas völlig anderes – und haben, was wichtiger ist, eine andere Bedeutung – als die Stümper?innen es uns hier präsentieren – und wenn man schon an der Fähigkeit der Schöpfer zweifeln muss, fällt ein Film, der sich das Thema Film zum Thema gemacht hat, schnell und tief. Zudem würde mir mein Sprachgefühl sagen, dass es DER Flashback heißt und nicht DAS Flashback, aber das ist nur etwas, das an der Oberfläche kratzt… also genau wie die Leute, die das Drehbuch fabriziert haben. Und dass ein deutscher Film unbedingt einen englischen Titel braucht… lassen wird das!

Mit

Sophie Linnenbaum, Michael Fetter Nathansky

Regie: Sophie Linnenbaum

TWOT

Wirklich ärgerlich, da da Potential drinsteckt, man aber nicht fähig war, das auch durchzudenken und umzusetzen! Ab 30.3.2023 im Kino.

Kino: JOHN WICK: KAPITEL 4

John Wick… ist zurück? Und so wie ihn alle umbringen wollen, will er alle umbringen, die ihn umbringen wollen und so gibt es ein fröhliches Umumbringen ohne Umumumwege…

The Wick, äh, Man

Wie auch die letzten beiden Einträge in die Wick-ipedia ergeht man sich auch diesmal wieder in vieeeeeeelen und laaaaaaangen Kampfsequenzen. Die, wenn man nicht so irrsinnig auf sowas steht, irgendwann durchaus ermüdend wirken können. Zumal dem nur selten neue Aspekte, Darstellungsweisen und Perspektiven abgewonnen werden. Hier und da gibt es das zwar mal, aber es bleibt zu viel und zu lang. Ein kürzerer Film mit knackigen und originellen Kämpfen wäre für mich sehenswerter, aber so isses halt nicht im Wickversum.

Beim Unkaputtbaren steht nix auf dem Spiel

Auch wird ein bisschen die Spannung aus dem Ganzen genommen, weil Johnny Wick ja nicht wirklich was passieren kann. Da findet sein alter Freund einen Weg aus der Misere – den er auch mal zwei Filme früher hätte anbringen können – und wir arbeiten uns Höhepunktmäßig darauf zu, aber man weiß natürlich, dass es Johnny zu diesem Showdown schaffen wird, weswegen alle Kämpfe auf dem Weg dorthin genauso zahnlos wie megabrutal sind, weil man eh annehmen darf, wer gewinnt – und zwar der Mann, der mehrmals von Autos angefahren wird, ohne eine Schramme davonzutragen. Naja.

Wir machen in Kompetenz… oder Inkompetenz?

Traurigwerweise eher letzteres, denn auch wenn jeder zweite Bürger dieser Wickwelt ein Killer zu sein scheint, ist es um die Professionalität in diesem Bereich eher dürftig bestellt, denn man ist nicht in der Lage, auch nur einen einzigen Scharfschützen aufzutreiben, der Kollege Wick vielleicht mal aus ein paar hundert Metern oder wahlweise auch Yards Entfernung eine Kugel in die Birne jagt, was das Problem ein für allemal lösen würde. Und auch der ist mit positiv und Held eher schwerlich zu umschreiben, denn jeder, wirklich JEDER, der in diesem Film auf meist brutale Weise das Zeitliche segnet, tut es AUSSCHLIESSLICH wegen ihm, teils durch, aber stets und immer wegen. Die vielen hundert bis tausend Tote der Filmreihe hätten sich dadurch vermeiden lassen, dass er sich einfach mal gestellt hätte… doch Pustekuchen. Und das ganze damit schönreden zu wollen, dass die Abgemurksten ja auch alle böse Killer sind, kann man sich auch irgendwohin stecken. Dafür spielt Donnie Yen, Erfinder der gleichnamigen japanischen Währung, einen blinden Meister des Kampfes… genau wie in „Rogue One“. Typecast.

OT: JOHN WICK: CHAPTER 4

Keanu Reeves, Bill Skarsgård, Donnie Yen, Laurence Fishburne, Lance Reddick, Scott Adkins, Ian McShane

Regie: Chad Stahelski

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Faz Wick

Viel Geballer und Gemetzel, ein wahrer Überfluss daran. Wenn man sowas und die Vorgänger mag, dürfte man voll auf seine Kosten kommen, ansonsten kann es bisweilen ein wenig ermüdend wirken, trotz all der garantiert nicht kinderfreundlichen Gewalt. Ab 23.3.2023 im Kino.

Heimkino: EMERGENCY DECLARATION – DER TODESFLUG

Terrorist infiziert alle an Bord eines Flugzeugs mit einem tödlichen Virus…

Die unglaubliche Reise in einem verrückten Outbreak

Wobei ersterer ja auf „Flug in Gefahr“ basiert, also auf der ernsten Variante – und die haben wir hier auch. Beide Genres und Filme mischen sich sehr gut miteinander, der Katastrophenflug mit dem sich langsam ausbreitenden Virus… und da haben wir ja dank der Wirklichkeit auch alle inzwischen Erfahrungen aus erster Hand mit. Was es ein bisschen merkwürdig macht, dass niemand an Bord eine Maske dabei hat, aber das lassen wir mal durchgehen. Das Ganze ist

spannend und gut gemacht!

Womit einmal mehr bewiesen wäre, dass nicht nur die Amerikaner solche Filme machen können. Es funktioniert alles, von der Bedrohung über das menschliche Drama bis hin zum Umgang mit einer aussichtslosen Situation. Gegen Ende drückt man ein bisschen zu sehr drauf, doch davon abgesehen hat man hier einen guten Katastrophenfilm, der sich wirklich sehen lassen kann – und gesehen werden sollte!

Bonus‘

Interessante Blicke hinter die Kulissen und in die Entstehung.

Mit

Song Kang-ho (Stefan Gossler), Lee Byung-hun (Norman Matt), Jeon Do-yeon (Kathrin Zimmermann), Kim Nam-gil (Florian Clayde), Park Hae-joona (Konrad Bösherz)

Regie: Han Jae-rim

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit

Ein Film, der keine Bruchladung erleidet, sondern im Gegenteil voll durchstartet und vom Anfang bis zum Ende spannend ist. Ab 9. März 2023 als Video-on-Demand und ab 23. März 2023 als DVD, Blu-ray und als 4K-UHD-Steelbook.