Kino: WUNDERSCHÖN

Frauen in mehreren Alters- und Berufsgruppen und ihre Probleme mit dem Aussehen, der Liebe und dem lieben Leben…

Gute Mischung

Es ist alles drin, Liebe, Komödie, Drama, Absturz, Drogen – und die Frage, was man, oder in dem Fall eher frau, sich antut, um immer hübsch hübsch zu sein. Dabei hat der Film, der auch gut gespielt ist, das Herz am rechten Fleck, nur wenn am Ende Emilia Schüle darüber spricht, ob uns das Aussehen wirklich so wichtig sein sollte, darf man das nicht zu sehr hinterfragen, dass das von einer ausgesprochen attraktiven Frau in den Raum gestellt wird.

Ansonsten aber

ist das Ganze gute Unterhaltung mit netten Dialogen sowie einem Wiedersehen von Martina Gedeck und Joachim Krol, die sich schon in und im „Rossini“ begegnet waren, wenn auch, vielleicht zum Glück, keine Fortsetzung davon.

Mit

NORA TSCHIRNER,  MARTINA GEDECK, EMILIA SCHÜLE, DILARA AYLIN ZIEM, KAROLINE HERFURTH, JOACHIM KRÓL, FRIEDRICH MÜCKE, MAXIMILIAN BRÜCKNER, BEN LITWINSCHUH, MELIKA FOROUTAN und LUNA ARWEN KRÜGER

Regie: KAROLINE HERFURTH

Fazit

Am Titel hätte man vielleicht noch ein wenig feilen können, ansonsten aber spricht der Film ein paar durchaus für beide Geschlechter interessante Punkte an, wobei er gut unterhält und die ganze Gefühlsskala von oben bis unten bedient. Ab 3.2.2022 im Kino.

Heimkino: DER PALAST

Im Friedrichstadt-Palast der DDR sieht junge Frau aus dem Westen auf der Bühne eine Frau, die genau wie sie selbst aussieht…

Svenja Jung spielt mit sich selbst

Das… klingt jetzt schlüpfriger, als es tatsächlich ist. Aber die junge Dame meistert die Herausforderung, beide Schwestern zu spielen, besonders im Dialog miteinander, also sich selbst und damit quasi stets mit einem Double zu arbeiten und beide Rollen richtig und doch voneinander abgesetzt zu verkörpern, sehr gut.

Gute Mischung

Die Serie bietet eine homogene Mischung aus Ost-West-Geschichte, Liebe und Tanz, mit Blick auf die DDR, Familie, Trennung und Wiedervereinigung in mehrdeutiger Weise, sowohl was die eine Familie als auch die zwei Staaten angeht. Das funktioniert alles sehr gut und auch die Tatsache, dass man die gleich aussehenden Schwestern die Rollen tauschen lässt, ist der Sache durchaus angemessen. Insofern spielt man hier alles, was die Themen an Möglichkeiten bieten, ziemlich gut durch.

Details

Hier und da scheinen mir aber die Details, die Feinheiten, nicht ganz zu stimmen. Ein „nicht wirklich“ dürfte Ende der 80er noch eher nicht seinen falschen Weg in die deutsche Sprache gefunden und da in der DDR wohl eher russisch als englisch gelehrt wurde, ist fraglich, ob der großspurige Engländer, der nur in seiner Muttersprache rumtönt, von einem ostdeutschen Ensemble wirklich so gut verstanden worden wäre. Ob der Film „Hinter dem Rampenlicht“ auch unter seinem Originaltitel „All that Jazz“ bekannt gewesen wäre, darf auch angezweifelt werden – so schön der Rest also auch ist, bei einer solchen Produktion sollte eigentlich immer jemand drübergucken, dem solche Details eben nicht entgehen.

Mit

Svenja Jung, Anja Kling, Heino Ferch, Hannes Wegener, August Wittgenstein, Luise Befort, Hermann Beyer, Ursula Werner, Inka Friedrich, Friedrich von Thun, Jeanette Hain, Marc Hosemann, Luisa-Céline Gaffron, Matthias Brenner

Regie: Uli Edel

Der Fazast

Schöne Mischung aus verschiedenen Genres, die besonders von ihrer multipel geforderten Hauptdarstellerin gut getragen wird. Ab 13.1.2022 auf DVD.

Heimkino: Nord Nord Mord – Sievers und der schwarze Engel / Sievers und die Stille Nacht

Als gäbe es auf Sylt nichts anderes zu tun, gibt es wieder einen Mord nach dem anderen…

Morderney

Wäre eine Alternative… gibt’s aber, wie man sich hatte denken können, schon. Na, nur gut, dass diese Serie nicht die Realität abbildet, denn sonst dürften die Touristenzahlen auf Sylt sicher schon lange im Keller sein, müsste die Mordquote doch annähernd so hoch sein wie in New York. Da wir den Bezug zur Wirklichkeit aber meiden, wird einmal mehr auch die uns alle im Griff habende Pandemie so behandelt, als gäbe es sie gar nicht – was gleichermaßen merkwürdig wie eine vertane Gelegenheit ist, da man sie problemlos einbauen und damit anerkennen könnte, anstatt sie quasi zu leugnen, als wäre man ein Impfgegner. Insofern spielt das Ganze irgendwie in einer anderen Realität, einer, abgesehen von der Mordrate, offensichtlich besseren.

Fallzahlen

Wieder gibt es zwei Fälle und beide sind hübsch konstruiert, wobei der erste nicht besonders geradlinig ist, aber zu einem trotzdem weitgehend sinnvollen Ergebnis kommt. Bei beiden spielen persönliche Aspekte der Hauptfiguren mit hinein und man erfährt sogar ein paar Hintergründe, z.B. warum es Sievers überhaupt nach Sylt verschlagen hat. Alles in allem ganz ordentlich. Ahoi!

Mit

Peter Heinrich Brix, Julia Brendler, Oliver Wnuk

Fat Fat Zit

Gute Krimiunterhaltung, die ein bisschen Meer bietet. Ab 28. Januar 2022 auf DVD.

Heimkino: VAULT

1972. Zwei Kleinkriminelle und Bankräuber rauben einen geheimen Safe der örtlichen Mafia aus…

Wahre Geschichte

Es fängt ziemlich gut an, charmant, elegant, witzig, mit hübschen Einfällen, netten Dialogen und Dieben, die man ins Herz schließen kann. Auch der Überfall ist hübsch durchdacht und inszeniert. Und dann stürzen Film und Leben, wie man vermuten darf, der Wirklichkeit geschuldet, ab und der Spaß ist raus aus der Sache, während die Mafia auf blutige und anschauliche Weise ihre Kernkompetenz demonstriert. Insofern macht der Film seine Sache, ein halbwegs glaubwürdiges Abbild der Realität zu präsentieren, durchaus gut – und er hebt sich von anderen Gaunerfilmen ab, die eben genau diese ausklammern, auf dass alles gut und siegreich für die Ganoven ausgeht. Der Spaß ist also ab einer bestimmten Stelle zwar vorbei, aber eben aus gutem Grund. Hilfreich für beide Aspekte ist, dass das Ganze gut gespielt ist.

Reins oder raus?

Machen wir den Exkurs, den man wahrscheinlich in den wenigsten Besprechungen finden wird, sowohl zu diesem Film als auch ganz allgemein. In der deutschen Synchrongeschichte gibt es Kombinationen von Schauspielern und ihren deutschen Stimmen, die einfach perfekt und unangefochten großartig sind. Jack Lemmon und Georg Thomalla war so ein Fall, Woody Allen und Wolfgang Draeger, Marylin Monroe und Margot Leonard. Aber es gibt eine, die eher unbesungen ist – zu Unrecht – und überdies eher ungewöhnlich. In der Hochzeit der Synchronisation, also, als sie noch gut war und nicht so größtenteils lasch mit austauschbaren, farblosen Stimmen wie heute, da gab es drei große Synchronhochbiurgen, Berlin, München und dann, etwas kleiner, Hamburg. Dort landeten eher Serien als Spielfilme und wurden selten Synchronbünde fürs Leben geschaffen, da man in den beiden anderen Städten im Zweifel oft eher auf eigene Sprecher zurückgriff… mit wenigen Ausnahmen. Die eine dürfte der leider viel zu früh verstorbene Andreas von der Meden für David Hasselhoff sein, der andere ist Reent Reins für Don Johnson, mit dem er sich in „Miami Vice“ wunderbar verband und eine großartige, wie gesagt, viel zu selten gepriesene Einheit schuf. Seit 30 Jahren, seit 1991, hat er ihn, von zwei Ausnahmen abgesehen, immer gesprochen – und ich finde es ist an der Zeit, dass man diese perfekte Kombi einfach mal angemessen würdigt!

Mit

Theo Rossi, Clive Standen, Samira Wiley, Don Johnson, Vincent Pastore, William Forsythe, Andrew Divoff, Burt Young, Chazz Palminteri

Regie: Tom Denucci

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit

Fängt super an, stürzt aber storybedingt ab, ist gut gespielt und in jedem Fall sehenswert. Ab 21.1.2022 auf DVD.

Heimkino: THE WINDS OF WAR – DER FEUERSTURM

The Winds of War – Der Feuersturm (Limitiertes Mediabook) LTD. – Limited Collector’s Edition.

1939. Ein US-Militärattaché in Berlin. Da ist seine Frau, zwei Söhne, eine Tochter – und da ist ein neuer Weltkrieg, der sich langsam mehr und mehr in den Vordergrund drängt…

Mehrteiler

Tatsächlich kann ich mich noch daran erinnern, ihn in den 80ern im Fernsehen gesehen zu haben, bei seiner Erstausstrahlung, wie ich annehme. Eine Zeitlang, die es jetzt, seit dem Streamingboom, wahrscheinlich nicht mehr gibt, da das Fernsehen dadurch an Bedeutung verloren hat, hätte man das wahrscheinlich als „Event-Fernsehen“ bezeichnet, eine monumentale Serie in sieben Folgen, die alle die Länge von Spielfilmen und darüber hinaus haben, mit einer internationalen Besetzung – und sogar ein paar Deutschen, die Deutsche spielen. (Natürlich nicht die ganz großen Rollen, denn ebenso schlimmste Nazis wie gute Deutsche, also die wenigen, die es gab, den einen, also Schindler, werden dann doch stets von Briten gegeben… denn Briten waren schon immer die besseren Nazis? Nein, das vielleicht nicht, ändert aber nichts an der Besetzungsstrategie.) Es ist also eine Fernsehreihe, die weit über normale amerikanische Serien hinausgeht. Sie stammt aus der Feder von

Herman Wouk

der auch die Romanvorlage schrieb. Man bekommt viel rund um den Zweiten Weltkrieg geboten, von den Anfängen über die Flüchtlings- und Verfolgungssituation der Juden bis zum Eintritt der USA ins Kriegsgeschehen. Da ist sogar ein Hauch von Differenziertheit, dass nicht alle Deutschen Nazis und böse sind – etwas, das man von amerikanischen Produktionen eher nicht gewohnt ist. Ein bisschen seifenoperig wird es durch die Familie der Hauptfigur. Zwar hat die drei Kinder, mit denen man unterschiedliche Aspekte des Krieges hätte abdecken können, doch davon spielt eigentlich nur der älteste Sohn eine größere Rolle, während man die anderen schnell vergisst und danach nicht wirklich viel mit ihnen macht. Dafür gibt es die Affäre der Ehefrau, womit wir uns in erwähnte Seife begeben. Ein bisschen schwierig ist, wenn, wie hier auch, die Hauptfigur so clever ist, dass sie gewisse Dinge in Sachen Krieg voraussagt – was daran liegt, dass es von jemandem geschrieben ist, der diese Ereignisse im Rückblick auf die Vergangenheit betrachtet, was solche Vorhersagen ungemein einfacher macht. Dafür gibt es aber durch das Arbeitsfeld dieser Figur die Möglichkeit, den Krieg vom Land, vom Wasser und aus der Luft zu zeigen, was sehr hübsch einige Perspektiven abdeckt.

Bonus

Making-ofs mit interessanten Blicken hinter die Kulissen und die Produktion.

Feuersturm (1983)

Robert Mitchum (Klaus Kindler), Jan-Michael Vincent (Torsten Sense), John Houseman (Hans Hessling), Topol (Wolfgang Völz), Ali McGraw (Evelyn Maron), Polly Bergen (Dagmar Altrichter), Peter Graves (Horst Schön), David Dukes (Hans-Jürgen Dittberner), Lisa Eilbacher (Katja Nottke), John Dehner (Joachim Nottke), Edmund Pegge (Heinz Drache), Hugh Gillin (Peter Schiff), George Murdock (Michael Chevalier), Logan Ramsey (Friedrich G. Beckhaus), Ferdy Mayne (Joachim Nottke), Edmond Purdom (Lothar Blumhagen), Alan Cuthbertson (Rolf Schult), William Berger (Claus Jurichs), Barbara Steele (Barbara Adolph), Wolfgang Preiss, Victoria Tennant (Susanna Bonasevicz), Ralph Bellamy (Wilhelm Borchert), Günter Meisner, Jeremy Kemp (Robert Dietl), Alexander Kerst, Ben Murphy (Hubertus Bengsch), Andrew Duggan (Klaus Miedel), Siegfried Rauch (Rolf Schult), Ron Rifkin (Wolfgang Condrus), Barry Morse (Peter Matic), Logan Ramsey (Friedrich G. Beckhaus),Werner Kreindl

Regie: Dan Crutis

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazitsturm

Fürs Fernsehen und für damalige Verhältnisse schon ein bisschen monumental mit einem überraschend differenzierten Blick auf den Zweiten Weltkrieg und dessen Verursacher. Limited Collector’s Edition; NUMMERIERT UND LIMITIERT AUF 1.111 EXEMPLARE – ab 28. Januar 2022 auf DVD.

Heimkino: Harold und Maude – Jetzt neu Remastered auf Blu-ray

Junger Mann, der gerne seinen Selbstmord inszeniert, lernt ältere Dame kennen…

Gilt als Kultfilm

Eigentlich habe ich viel für schwarzen Humor und einen Hauch Morbidität übrig – aber mit diesem Film werde ich einfach nicht warm, obwohl er angeblich genau das hat. Das war schon beim ersten Gucken so und dies war nun der Versuch, zu sehen, ob sich da mit gesteigertem Alter eine Veränderung einstellt… doch das tut sie nicht. Aber vielleicht kann ich es jetzt, mit mehr Erfahrung, einfach besser begründen. Was dahin geht, dass die Dialoge dem Thema einfach nicht angemessen sind. Sie sollten scharf und treffend sein, aber sie sind nicht so sehr auf den Punkt, dass der schwarze Humor in den Worten seine Entsprechung findet – und vorgetäuschte Selbstmorde allein reichen da nicht.

Motivation

Ja, die für sein Verhalten ist durchaus da und wird auch erklärt. Dann ist da die Mutter, die sich zwar bemüht, es ihm schön zu machen, aber wo offenbar Warmherzigkeit und Liebe fehlen… andererseits präsentiert er sich aber auch immer wieder im Freitod, insofern ist dieses Verhältnis vielleicht auch nicht ganz unbegründet… was ihn letztlich dann doch ein bisschen in die Richtung verzogenes und gelangweiltes Kind rückt, das ein wenig nach Aufmerksamkeit heischt. Was nicht so zwingend sympathisch ist. Und was Maude angeht, so ist das Schrille natürlich ein passender Kontrast zu Harolds angehendem Phlegmatismus, aber eine alte Dame mit trockenem und schwarzen Humor hätte der Sache in meinen Augen besser zu Gesicht gestanden. Da er aber schon seit Ewigkeiten als Kultfilm gehandelt wird, stelle ich in diesem Fall wohl eher die Minderheit dar.

Bonus

Ein sehr schöner Rückblick auf den Film von Cat Stevens, der für die Musik verantwortlich war.

OT: Harold and Maude (1971)

Bud Cort (Mathias Einert), Ruth Gordon (Alice Treff), Charles Tynder (Friedrich W. Bauschulte), Eric Christmas (Klaus Miedel), Ellen Geer (Evelyn Gressmann)

Regie: Hal Ashby

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit und Maude

Für manche Kult, für andere nicht ganz so zündend wie gehofft, dafür aber mit wunderbarer Musik. Ab 27. Januar 2022 auf Blu-ray.

Kino: LICORICE PIZZA

1973. Sie ist in ihren 20ern, er ist noch a bisserl jung, aber er hat ein Auge für Ideen, fürs Geschäft – und für sie, doch junge Anhimmelung gestaltet sich oftmals ein bisschen schwierig…

Eher ungewöhnliche Liebesgeschichte

Mit ein bisschen Zeitkolorit, guten Darstellern und -innen, hier und da ein paar herrlichen Szenen und, anders als Andersons letzter Leinwandgähner „Die fade Seide“, äh, „Der seidene Faden“ durch und durch unterhaltsam. Obgleich es ein wenig schwierig ist, die Handlung wirklich auf ein paar Sätze zusammenzufassen, kann sich das Ganze doch durchaus sehen lassen und ist recht hübsch. Da wir uns dem Ende des Jahres nähern, zumindest was das Schreiben dieses Textes angeht, sind die Batterien langsam ein wenig leer und man beschränkt sich auf das Wesentliche… was ich hiermit tue.

Mit

Alana Haim, Cooper Hoffman, Sean Penn, Tom Waits, Bradley Cooper, Benny Safdie

Regie: Paul Thomas Anderson

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Licorice Fazit

Unterhaltsame Liebesgeschichte – und ein bisschen anders. Ab 20. Januar 2022 im Kino.

Kino: NIGHTMARE ALLEY

Mann heuert in den 40ern auf Jahrmarkt an, lernt das eine oder andere und sieht eine glorreiche Zukunft für sich…

Um es mal ein wenig vage zu formulieren

Es ist einen Hauch länger geraten, als man sich vielleicht wünschen würde und zwischenzeitlich fragt man sich, ob das ganze lange Vorspiel, das zwar ganz nett und stimmig sowie stimmungsvoll die Jahrmärkte dieser Zeit porträtiert hat, wirklich nötig war und ob man nicht einen Tacken schneller zu der etwas spannenderen Handlung hätte kommen können, doch dann, auf der Zielgeraden, kommt ein Moment, an dem man eine gute Ahnung hat, wofür das gut war und auf was das alles nun hinauslaufen wird – und genau so ist es dann auch. Das macht es nicht kürzer, aber rechtfertigt es doch ein wenig.

Schauwerte

Es ist nicht so echt wie bei „Die größte Schau der Welt“, aber es zeichnet ein schönes und glaubwürdiges Bild der Schaustellerwelt dieser Zeit. Insofern bekommt man also auch was fürs Auge geboten, bevor die eigentliche Handlung anfängt,

Mit

Bradley Cooper, Cate Blanchet, Willem Dafoe, Toni Collette, Rooney Mara, Ron Perlman, Richard Jenkins, Mary Steenburgen, David Strathairn, Tim Blake Nelson, David Hewlett, Clifton Collins jr.

Regie: Guiller,mo del Toro

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit Alley

Ein sehr langes Vorspiel, das zwar eine hübsche Auflösung erfährt, aber doch eine Spur kürzer hätte sein dürfen. Ab 20.1.2022 im Kino.

Heimkino: Obsession

Liebe ist ein gefährliches Spiel

Junger Mann rettet älteren vor einem Überfall. Aus Dankbarkeit stellt der ihn ein – doch er hat eine sehr junge Frau, die Verlangen weckt…

Abzüge in der B- und C-Note

Das Ende ist sehr schön, der sich entwickelnde Fall von „bis dass ein gewisser Gevatter Hain euch scheidet“ hübsch konstruiert und die Schlusspointe erhofft man sich als aufmerksamer Zuschauer zwar, aber man ist dankbar dafür, dass sie auch tatsächlich kommt – doch leider ist das Vergnügen bis dahin nicht ganz ungetrübt. Das Ganze wirkt ob zweier Dinger nämlich – und vor allem leider – eher wie ein Fernsehfilm. Es hätte ein erotischer Thriller im Nachklang eines „Basic Instinct“ sein können, mit knisternder Spannung, die ihr Feuer nicht nur der Hitze Louisianas verdankt, sondern der sexy bis aufs Blut ist, das dann irgendwann durch die Scheune tropft. Doch zum einen erspart man dem Zuschauer nackte Haut und ergeht sich in uramerikanischer Prüderie, was, wenn wir ehrlich sind, niemandem hilft. Und zum anderen ist da der zweite Schwachpunkt:

Die Hauptdarstellerin

Hätte man hier eine Dame, der die Erotik nicht nur aus allen Poren trieft, sondern die auch überzeugend spielen kann, dann hätte dieser Film eventuell sogar ein kleines Meisterwerk werden können. Doch so richtig will sich mit der Kollegin leider weder das eine noch das andere einstellen, so dass das stärkste an ihr der Akzent bleibt, der aber leider nicht wirklich hilft, geschweige denn abendfüllend ist. Auch der sonst eigentlich immer ziemlich gute Brad Dourif, den einst das Schicksal traf, dass man ihn, seit er in „Einer flog über`s Kuckucksnest“ einen Verrückten spielte, immer nur für solche Rollen besetzt wird, kann hier nicht so wirklich überzeugen, so dass eigentlich nur Mekhi Phifer eine gute Figur macht – und das reicht dann leider nicht ganz.

Mit

Mekhi Phifer, Elika Portnoy, Brad Dourif

Regie: Goran Dukic

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazittion

Gute wenn auch nicht neue Geschichte, die eigentlich nach einer besseren Um- und vor allem Besetzung schreit. Ab 21. Januar 2021 auf DVD und Blu-ray.

Kinoooooo: WICKIE UND DIE STARKEN MÄNNER – DAS MAGISCHE SCHWERT

Bei einem Scharmützel mit den Piraten fällt Wickies Stamm ein magisches Schwert in die Hände, doch nach ein paar Missgeschicken damit, zieht man aus, seine Kräfte wieder rückgängig zu machen…

Animationsfilm in 3D

Hin und wieder geh ich zu Dingen, die ich aus meiner Kindheit kenne, auch wenn, wie in diesem Fall, die Erinnerung daran nur noch ein vager Nebel ist. Ich weiß, ich mochte es – und ich erinnere mich, dass es von tollen Stimmen getragen wurde… beides Dinge, die ich nicht über den vorliegenden Film sagen kann. Für Kinder, und die sind ja die Zielgruppe, mag das alles funktionieren, auch wenn ein gewisser Einfallsreichtum fehlt, in Sachen Nostalgie geht hier aber gar nichts und ob das Eintauchen in einen Teil der nordischen Mythologie auch damals schon vorhanden war oder hier dem Marvel-Universum geschuldet ist, lässt sich anhand des Gedächtnisses nicht mehr in Erfahrung bringen. Wenn Kollege Wickie damals irgendwie „zauberhaft“ war, dann geht das mit der 3D-Animation weitgehend verloren.

Mit den Stimmen von

Julius Weckauf, Dietmar Bär, Ken Duken und Malu Leicher

Sowie Synchronprofis wie

Stefan Staudinger, Gerald Schaale, Jürgen Kluckert, Hans-Jürgen Dittberner und Tommy Morgenstern, der hier eine Rolle spricht, die er auch in einem anderen Filmuniversum schonmal gegeben hat

Regie: Eric Cazes

Fazit und die starken Männer

Vielleicht für Kinder, aber kein hübscher Ausflug in die eigene Kindheit. Ab 30. April 2020 im Kino… äh, ab 21. Januar 2022 als DVD, Blu-ray und digital erhältlich!