Horror aus deutschen Landen…
ANATOMIE
Medizinstudentin an der Uni Heidelberg findet heraus, dass es eine geheime Loge gibt, die Dinge tut, bei denen sich Hypokrates im Grab umdrehen würde, falls man ihn nicht eingeäschert hat…
Körperwelten – der Film
Es fängt mit einer brutal grauenerregende Szene an, die den Ton festlegen sollte, aber ein Versprechen macht, das leider nicht eingehalten wird. Allein die Vorstellung, lebende Menschen bei Bewusstsein zu Ausstellungsstücken von Gunter von Hagens Horrorshau zu machen, ist Angst einflößend und grauenerregend – und hätte der Ausgangspunkt für einen starken Horrorfilm sein können. Doch leider erklärt man weder, warum der „Patient” in diesem Szenario noch am Leben sein muss, noch bleibt man konsequent auf diesem mysteriösen Geheimlogenweg, sondern stolpert leider sehr bald in Banalitäten, die das zuvor aufgebaute ein bisschen entwerten. Hier und da wird es zwar nochmal spannend, aber der Horror des Einstiegs wird leider in keiner Weise wieder erreicht.
Der Tatortreiniger
Erwähntes erstes Opfer mit dem grauenhaften Schicksal wird dargestellt von Simon Schwarz. Der hat inzwischen ein Faible für leicht schräge und ausgefallene Figuren, in denen er brillieren kann, so z.B. in den Eberhofer-Krimis. Zu sehen war er auch in einer sehr schönen Folge des „Tatortreinigers” – und in einer anderen, ebenfalls exzellten Episode gibt sich Sebastian Blomberg die Ehre als jemand, der Schotti testet und es dabei schafft, herrlich genau zwischen arrogant und sympathisch hin und her zu tänzeln.
Bonus
Interessante Einblicke hinter die Kulissen.
Mit
Franka Potente, Benno Führmann, Anna Loos, Sebastian Blomberg, Traugott Buhre, Oliver Wnuk, Rüdiger Vogler, Simon Schwarz
Regie: Stefan Rufowitzky
ANATOMIE 2
Junger Arzt kommt an eine Klinik in Berlin und findet heraus, dass es eine geheime Loge gibt, die Dinge tut… an denen er auch Interesse hätte und so schließt er sich ihnen an…
Super Menschen schaffen Supermenschen
Diesmal geht es mehr in die Richtung SciFi-Thriller, aber ein Psychopath in der Gruppe der jungen Logisten darf natürlich auch diesmal nicht fehlen – was ein schlechtes Licht wirft, entweder auf Ärzte oder auf Geheimlogen… das muss dann mal jeder für sich selbst entscheiden. Insofern gibt es eher Geräte, die Menschen verbessern sollen, alles komplett illegal und vom Unethikrat abgesegnet, aber bis dann mal Action und wirkliche Spannung in den OP kommt, muss man einige Zeit im virtuellen Wartezimmer verbringen. Insofern durchaus angenehm, dass das Ganze in eine andere Richtung geht und nicht versucht, das Original zu kopieren, aber der Horroraspekt, den man sich wahrscheinlich erhofft, wird auch diesmal vom Anästhesisten ein wenig eingeschläfert.
Ein zusammengestückelter Frankenstein
Ist leider nicht das Thema, aber die Musik in beiden Teilen. Da wird wild zusammenge…darf man sagen?…klaut, denn es finden sich diverse Anleihen bei den Musiken von großen Filmen aus dem fernen Hollywood, von „Alien“ bis „Aliens“, hier und da ein wenig „Star Wars“, am Ende von 2 ein Hauch „Batman“ und selbst „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ kann man bisweilen erahnen. Das ist durchaus gut gemacht, aber ob es vor der Ethikkommission des Filmmusikrats Bestand hätte, das ist durchaus fraglich.
Bonus
Ein Making-of und natürlich ein ausführliches und informatives Booklet aus dem Hause Kellerbach.
Mit
Barnaby Metschurat, Herbert Knaup, Heike Makatsch, Wotan Wilke Möhring, Roman Knizka, Hanno Koffler, August Diehl, Rosel Zech, Franka Potente
Regie: Stefan Rufowitzky
Fazitomie
Fängt vielversprechend an, entwickelt sich aber in beiden Teilen nie zu dem Horror, der es hätte werden können, insofern durchaus unterhaltsam, aber weit hinter seinen Möglichkeiten zurückbleibend. Ab 27. AUgust 2021 erstmals als Blu-ray in einem limitierten Mediabook & als Doppel-DVD.