Neu im Kino: EDEN – Lost in Music

Es geht um… ach! Das Infomaterial nennt uns die Begriffe „elektronische Beats“ und „French House Szene“ und darum scheint es ja wohl irgendwie zu gehen, um einen DJ, der in diese Szene eintaucht, um „Daft Punk“, die sich immer wieder die Ehre geben, um die Clubs, die Musik und wie schwierig es ist, davon zu leben.

Hmmm…

Ich denke, das fasst den Film überraschend gut zusammen. Drogen nicht vergessen. Auch, was das Einnehmen vor dem Film angeht, denn das könnte durchaus helfen. Denn…

Warnhinweis!

Sie sollten die Musik, die in diesem Film gespielt wird, um die es in diesem Film geht, schon mögen. Und kennen. Und lieben. Und sich für das Genre interessieren. Musik. Elektrozeugs. Clubs. Denn SONST werden Sie an diesem Film möglicherweise nicht viel Freude haben.

Hand aufs Herz

Ich hatte an diesem Film nicht viel Freude! Nicht meine Art von Musik – aber das ist nur eine Seite der Medaille. Die andere ist: Nicht meine Art von Handlung. Wenn man das mal so bezeichnen möchte. Man fragt sich unterwegs, ob der Film vielleicht nicht nur Zeitportrait ist, sondern auch Künstlerbiographie, ob die abgebildeten Ereignisse sich wirklich so (oder, wie bei Biopics üblich, eher irgendwie so ähnlich oder möglicherweise auch ganz anders oder gar nicht) ereignet haben – man fragt sich das, weil das die „Handlung“ des Films irgendwie erklären, rechtfertigen würde. Denn wenn das ein rein fiktionales Werk ist, dann ist es in Sachen Handlung verdammt schwach. Und es braucht etwa eine Stunde, bis überhaupt etwas anfängt, das man entfernt als Handlung bezeichnen könnte. Davor ist es eher eine Aneinanderreihung unspannender Szenen und Musiken, von denen man die Hälfte locker entfernen könnte, ohne dass es einen Unterschied machen würde. Es ist nicht wirklich langweilig, aber es ist auch eigentlich nicht interessant. Ansätze von Cartoonismus, die das ganze hätten interessanter gestalten können, vergehen im Rhythmus der Musik – denn das ist es eher, was diese Musik ausmacht, der Beat, der Rhythmus, nicht die Melodie. Jedenfalls war das mein Eindruck, aber ich kann mich auch irren.

EDEN – ENDE

Eine kleine Umstellung der Buchstaben und schon… Oh, ganz vergessen, auf den austauschbaren Titel einzugehen. Naja, zu spät. Also, wenn Sie die Musik mögen, wenn Sie sich für die Geschichte dieser Musik interessieren, wenn Sie keinen Wert auf eine Handlung legen, und besonders: Wenn Sie die Musik mögen!!! dann könnte das Ihr Film sein. Sonst… vielleicht eher nicht. Ab 30. April 2015 im Kino.

Neu auf DVD: Winterkartoffelknödel

Todesfälle auf dem Land: nach und nach sterben Mitglieder einer Familie eines eher unnatürlichen Todes. Zufall oder Mord? Der Dorfpolizist ermittelt…

Krimiauffemdorf

Man könnte sagen, Krimi mit Herz. Und eigenwilligen Figuren. Auf dem Land. In Bayern. Auffem Dorf. Schön schräg. Ein bisschen blutig. Sehr witzig. Einfach gut!

Fortsetzungsfilmreihe

Wer bei diesem Film mit seinen Figuren auf den Geschmack kommt und mehr sehen möchte, der hat Glück, denn offensichtlich ist dies die zweite Verfilmung eines Buches (oder vielmehr die Verfilmung eines zweiten Buches), die erste war

Dampfnudelblues“

Wie es um diesen Film steht kann ich nicht sagen, „Winterkartoffelknödel“ bietet jedenfalls wunderbare Unterhaltung mit einem Schuss bayerisches Land, einer Prise Humor und einem Ausflug in die Provinz (Spanien). Er ist der Beweis, dass es tatsächlich gute Filme aus Deutschland geben kann, auch oder gerade abseits der Muschischleckerschoßgebete und der Schweigers. Ländlicher Charme statt großstädtische Fäkalisierung, bodenständiges Schauspiel statt einheitliche Gesichtsausdrücke. Es geht also, und wenn man dafür aufs Land fahren muss! Oh, und es gibt eine wunderbare Szene mit „Übersetzungschwierigkeiten“ – für mich der Höhepunkt des Films!

Bonusmaterialzeugs

Es gibt ein Wiedersehen mit einem Drittel von „Trio“: Stephan Remmler gibt sich im Video zum Film Song die Ehre. Die Autorin der Bücher liest ein wenig für uns und das Making of gibt uns einen guten Einblick in die Produktion des Films, aber auch der „Serie“.

Fazitdesfilms

Eine schöne Alternative zu anderen Krimis, gleichermaßen bodenständig wie schräg, kalt wie warmherzig und immer irgendwie mit einem Schmunzeln. Ab 28.4.2015 auf DVD und Blu-ray.

Neu im Kino: The Voices

Ein Mann hört Stimmen, oder, genau genommen, sprechen seine Katze und sein Hund mit ihm. Dann trifft er die Frau seines Lebens, doch alles kommt ein bisschen anders, als er sich das gewünscht hätte…

Psycho-Thriller, Psycho-Killer

Laut Pressematerial ist Drehbuchautor Michael R. Perry dafür bekannt, im Vorfeld intensiv zu recherchieren und für diesen Film hat er sich mit Verhaltenswissenschaftlern des FBI getroffen. Wenn wir also voraussetzen, dass die Schilderung der Person, die wir hier erleben, auf der Realität beruht, dann macht das den ganzen Film sehr interessant. Denn es bedeutet, dass wir – realistisch – in den Kopf eines sehr kranken Menschen blicken. Wir sehen vieles aus seiner Perspektive – und das macht seine Geschichte umso trauriger. Denn er ist kein böser Mensch, nur eben ein sehr kranker mit einer sehr gestörten Wahrnehmung. Und ein wenig Pech. Denn den Weg, den er einschlägt, nimmt er weniger aus eigenem Willen sondern aus unglücklichen Umständen heraus. Der Film zeigt, wenn auch nicht auf so elegante und witzige Weise wie „Tucker & Dale vs. Evil“, dass Dinge aus einer anderen Perspektive ganz anders wirken können, als sie eigentlich sind. Die Geschichte, und die Vorgeschichte, sind eigentlich eher tragisch als witzig. Das ist ausgesprochen interessant.

Schade ist, dass das gewaltige Potential der Situation nicht angemessen ausgenutzt wird. Hin und wieder erhaschen wir einen Blick darauf, wie die Situation tatsächlich ist und sehen sie nicht durch den verklärten (verwirrten!) Blick der Hauptfigur. Da hätte man weit mehr herausholen, den Kontrast zwischen Phantasie besser herausarbeiten können. So sind die kurzen Einblicke spannend, zeigen aber die brach liegenden Möglichkeiten auf.

Mr. Reynolds

Und dann ist da noch Ryan Reynolds. Vielleicht… hätte der Film mit einem anderen Schauspieler besser funktioniert. Mit jemandem, der normaler, einfacher, übersehbarer aussieht. Oder man hätte auch hier einen stärkeren Kontrast zeigen sollen, zwischen dem, wie er sich sieht (Ryan Reynolds) und dem, wie ihn die Umwelt sieht (weniger hübsch, weniger sexy, unauffälliger, langweiliger), das hätte dem ganzen eine viel stärkere Note verleihen können. Er macht seine Sache ganz gut (ebenso wie seine deutsche Stimme, Dennis Schmidt-Foß), aber eine andere Besetzung hätte dem Film möglicherweise besser zu Gesicht gestanden.

The Fazits

Psychothriller über eine Person, die fast mehr zu bemitleiden als zu fürchten ist, der aber leider weit hinter seinen Möglichkeiten zurück bleibt. Trotzdem gibt er interessante Einblicke in die Möglichkeiten, warum jemand zum Serienkiller wird und ob all diese Menschen böse sind. Ab 30. April 2015 im Kino.

Neu im Kino: AVENGERS: Age of Ultron

Wunderkind Tony Stark will etwas gutes schaffen, doch erschafft statt dessen etwas Böses: Ultron. Der hat nichts Besseres vor, als zur Erschaffung einer besseren Welt die Avengers auszulöschen, was die natürlich nicht auf sich sitzen lassen können…

Hmmm

Auf dem Papier klingt das viel schlechter, als der Film ist. Im Gegenteil, denn bei „AVENGERS: Age of Ultron“ muss man sich eigentlich fragen:

Wie konnte so ein Film entstehen?

Und das meine ich nicht so, wie man das für gewöhnlich meint. Im Gegenteil, denn dieser Film ist spannend, witzig, hervorragend besetzt, keine Minute langweilig und unterm Strich einfach ein fast perfekter Film. Also wie konnte so was passieren? Dass ein Film von einem großen Studio, wo einem Regisseur vom Produzenten bis zur Putzfrau jeder in die Arbeit reinredet, wo es um Millionenbeträge geht um Milliardenbeträge zu ernten, wo Anzugträger regieren und nicht Kreative, wie kann es da dazu kommen, dass ein Film entsteht, der nahezu phantastisch ist? Und, ich spekuliere mal, möglicherweise der beste Film des Jahres? Eigentlich sollte das schlicht unmöglich sein, da man sonst von den Studios mit irgendwelchem synthetischen seelenlosen Mist behelligt wird, also wollen wir die „Schuld“ an der Großartigkeit dieses Films mal bei einer bestimmten Person suchen:

Joss Whedon

Buch und Regie lagen in seiner Hand – und das merkt man. Nicht nur ist er in der Lage, große Ensembles so in einen Film einzubetten, dass keiner zu kurz kommt und es bei niemandem aufgesetzt wirkt, er hat auch den richtigen Humor, um einen solchen Film auch in den schwierigen Szenen unterhaltsam zu machen – den oft überlangen und überlangweiligen Kampfszenen. Doch ähnlich wie beim ersten „Avengers“ schafft Whedon es auch hier, an den richtigen Stellen im Kampfgetümmel mit Humor aufzuwarten, bevor es dann wieder laut und krachig weitergeht. Das macht diesen Film sehr sehenswert – macht aber auch ein bisschen Angst vor den nächsten beiden Teilen, bei denen er das Steuer nicht mehr in der Hand haben wird. Wir werden sehen, ob man die Abwesenheit Whedons dort merken wird, hier merkt man seine starke Hand. Die zeigt sich nicht nur in guter Strukturierung, sondern auch darin, an manchen Stellen Dinge einfach perfekt auf den Punkt zu bringen (die Stelle, an der die „neue Schöpfung“ Vision (ich glaube nicht, dass der Name im Film erwähnt wird) beweist, ob sie gut ist oder böse). Die Handlung ist gut, die Dialoge sind witzig und es gibt auch einen schönen Running-Gag, der durch den Film läuft. Einfach herrlich!

Rachesüchtige Stars

Neben einer perfekten Symbiose aus Buch und Regie bietet der Film dann auch noch etwas: mehr Stars auf einem Haufen als eigentlich überhaupt möglich. Wer sich überraschen lassen möchte, gar nicht erst in Besetzungslisten schauen, dann ist der Film ein wahres Feuerwerk an Überraschungsauftritten – eigentlich so gut wie jeder aus dem neu entstandenen Marvel-Universum gibt sich hier die Ehre, vielleicht mit Ausnahme von Terence Howard. Und… zwei anderen. Aber die werden erwähnt. Ansonsten ist alles was Rang und Namen hat dabei – mit dem enormen Vorteil, dass das nicht nur „Stars“ sind, sondern auch hervorragende Schauspieler, so dass man nicht nur hübsche Gesichter sondern auch gutes Schauspiel zu sehen bekommt. Man hat das Gefühl, James Spader hat mit „Boston Legal“ Blut geleckt, den clever-arroganten Typ mit süffisant-sardonischem Ton zu spielen, so dass er das einzig gute an „The Blacklist“ ist, wo er eminentes Vergnügen zu haben scheint, böse Texte zu zelebrieren. Hier setzt er diesen Trend als Stimme von Ultron in der Originalfassung fort und fast hat man manchmal das Gefühl, Alan Shores böse Robotervariante wahrzunehmen… ein echter Genuss!

Avengers: Age of Fazit

Ein großes Vergnügen, ein guter Film, ein riesen Spaß! Witzig, spannend und sogar an vielen Stellen überraschend. Whedon zeigt einmal mehr, dass er es kann und Marvel zeigt einmal mehr, dass wir in einem Zeitalter leben, in dem Comicverfilmungen zu den besten Filmen des Jahres zählen – wer hätte das gedacht? Durch und durch gelungen, trotz Blockbuster ein grandioser Film, der seinem ersten Teil in nichts nachsteht und die Latte für den Rest des Filmjahres recht hoch hängt. Wer Comicverfilmungen mag, darf die hier auf keinen Fall verpassen, wer dazu keinen Zugang hat, der dürfte dann wohl auch hier nicht glücklich werden. Ansonsten acht Daumen hoch, einen für jeden der Avengers! Ab 23. April 2015 im Kino.

Neu auf DVD: Escape from Tomorrow

Ausflug nach Disneyworld wird zum Horrortrip…

Allgemeingültige Doku oder Spielfilm?

Der glücklichste Ort auf der Welt“ zeigt sein wahres Gesicht… oder ein anderes Gesicht. Wahrscheinlich haben es viele schon einmal erlebt, dass der Besuch im Vergnügungspark sich zu etwas entwickelt, das alles andere als Vergnügen ist. So gesehen ist die Prämisse des Films durchaus interessant. Und seine Umsetzung ist faszinierend. Wo es ein wenig hakt ist die Geschichte. Die erscheint mir so, als hätte man ein paar interessante Versatzstücke und Ideen gehabt, die am Ende aber nicht so recht ein stimmiges Ganzes ergeben wollen. Hätte man das ganze als Fieberphantasie durch Katzengrippe hingedreht, es wäre ein Schuh draus geworden. So bleiben diverse Elemente, die für sich interessant sind, sich aber am Ende nicht richtig zusammenfügen wollen. Das ist schade, denn, wie wir sehen werden, hätte der Film eine schlüssigere Geschichte verdient, denn seine Entstehung ist bemerkenswert.

Wenn die Geschichte hinter dem Film besser ist als der Film

Gedreht wurde an Originalschauplätzen, sprich im Parke Disneys. Das mag noch nicht bemerkenswert sein, bemerkenswert ist jedoch, dass all dies ohne Genehmigung der Maus geschah. Guerillafilmmaking in Reinkultur. Heimlich gefilmt, ohne, dass es der alles beobachtende Sicherheitsdienst des Konzerns bemerkt. Schon das Making of ist spannend, wenn genau darauf eingegangen wird und man erfährt, welche Probleme und in gewisser Weise Gefahren es gab. Und ob man so einen Film überhaupt legal herausbringen darf – nun, es gibt eine DVD (und Blu-ray), die Frage werden Sie sich also selbst beantworten können. Man kann sich nur vorstellen, wie schwierig es gewesen sein muss, all das zu filmen, was man für den Film brauchte – und natürlich gibt es keine Doku über die Dreharbeiten. Dafür bietet die DVD zwei Audiokommentare. Der eine mit den Filmemachern gibt mehr Einblicke in die Entstehung des Films und die damit verbundenen Probleme, der andere ist mit den beiden Hauptdarstellern in ihren Rollen aus dem Film. Beides ist durchaus interessant und amüsant, gibt aber keinerlei Antworten auf inhaltliche Fragen, die man u.U. hat.

Fazit from Today

Gut gemacht, gut inszeniert, spannend in der Entstehung, in der Geschichte selbst aber leider nicht ganz stimmig. Auf jeden Fall bemerkenswert als das, was es ist, ein nicht genehmigter und trotzdem umgesetzter Film auf dem heiligen Boden Disneys. Eigentlich eine Lehrstunde für Jungfilmer und all die Flachpfeifen, die bei Filmen gerne sagen „die hatten kein Geld“, um damit irgendwas zu erklären. Nicht das Geld macht einen guten Film, Leute mit Phantasie tun das! Ab 23.4.2015 auf DVD und Blu-ray – aber möglicherweise nicht im Disney-Shop.

Neu auf DVD: Doctor Who – Siebter Doktor, Volume 3

Die letzte Staffel mit Sylvester McCoy als Doktor, eine Ära geht zu Ende, oder vielmehr Ären! Denn seit den 60er Jahren reist der Doktor durch Raum und Zeit, mit verschiedenen Begleitern und mit verschiedenen Gesichtern. Doch mit dieser Staffel kommen die Zeitreisen des Briten von Gallifrey zu einem vorzeitigen Ende, oder einer kurzen Unterbrechung in seiner Zeitreiselinie, wenn Sie so wollen. Was folgen sollte war eine längere Pause, dann der Versuch eines amerikanisierten Neustarts, eine noch längere Pause und dann die Wiedergeburt durch Russell T. Davies mit Christopher Eccleston. Doch bevor es soweit ist, sehen wir uns doch einmal an, was uns diese blaue Box so bringt.

Was gibt’s?

Doktor Who – Staffel 26“, enthält folgende Geschichten, die damals 3- oder 4-Teiler mit einer Laufzeit von je 25 Minuten pro Folge waren:

  • Excalibur’s Vermächtnis / Battlefield (Teil 1-4)

  • Das Haus der tausend Schrecken / Ghost Light (Teil 1-3)

  • Die Todesbucht der Wikinger / The Curse of Fenric (Teil 1-4)

  • Der Tod auf leisen Sohlen / Survived (Teil 1-3)

Zu den Episoden „Excalibur’s Vermächtnis / Battlefield“ und „Die Todesbucht der Wikinger / The Curse of Fenric“ gibt es zusätzlich eine extra für die DVD entstandene Spielfilmfassung mit zusätzlichen Szenen – und das ist doch eine sehr vernünftige Idee, aus den Serials einfach einen langen Film zu machen. Man hat sich sogar die Mühe gemacht, die deutsche Tonspur an diese neue Fassung anzupassen, damit auch der deutsche Zuschauer auf seine Sprache (mit Ausnahme der eingefügten Szenen) nicht verzichten muss. Hut ab, das ist guter Dienst am Kunden!

Das Who is Who des Doctor Who

Bei „Doctor Who“ kann und muss man in zwei Richtungen denken, nach vorne und nach hinten, ist ja nicht wirklich überraschend bei einem Zeitreisenden. Denn hier darf der deutsche Zuschauer erstmals rückblickend eine wichtige, wiederkehrende Figur der Serie kennenlernen, auf die es bereits Anspielungen gab, die er aber bislang nie zu sehen bekam. Gemeint ist Brigadier Lethbridge-Stewart, der hier einen von seinen zwei deutschen Auftritten hat (der andere wird in „Die fünf Doktoren“ sein). Dem britischen Publikum dürfte er bekannt sein, dem deutschen wohl weniger. David Tennants Doktor macht in der Doppelfolge „The Sontaran Stratagem / The Poison Sky“, als er mit UNIT zu tun hat, eine Anspielung auf den Brigadier und dessen Fehlen, Matt Smiths Doktor trifft sogar dessen Tochter – und, Vorsicht, Spoiler, im Finale von Peter Capaldis erster Staffel trifft er sogar noch mehr. Für alle, die sich immer gefragt haben, wer dieser ominöse Brigadier eigentlich sein soll, schließt sich hier nun endlich der Kreis.

Außerdem erfährt man, dass der Doktor einmal Merlin… gewesen sein wird, eine Geschichte, die also noch in seiner Zukunft liegt. Wann und ob wir diese Geschichte einmal zu sehen bekommen werden und welcher Doktor es sein wird, darauf können wir gespannt sein.

Dies ist übrigens nicht nur die letzte Staffel vor dem Neustart, sondern damit auch die letzte Staffel im alten Format. Was bedeutet, dass es zum letzten Mal Folgen von 25 Minuten Länge gibt, deren Handlungsbogen 3 bis 4 Episoden umfasst. Das Konzept des Serials mit Cliffhanger am Ende und Auflösung in der nächsten Folge wird die Reise ins nächste Jahrtausend nicht überstehen, beim Neustart orientiert man sich weniger an britischen Sendeformaten (für gewöhnlich 6 Folgen pro Staffel) sondern am amerikanischen Modell mit 13 Episoden a 45 Minuten.

Die Geschichten

Aber nicht nur in der Zukunft des Doktors wird sich etwas ändern, es beginnt schon in dieser Staffel. Der Clown wird ernster. Kein Löffelchenspiel von McCoy, das zeigt uns, dass das Herumalbern vorbei ist. Kaum verwunderlich also, dass auch die Folgen eher in eine andere Richtung gehen: Horror. Oder das britische Low-Budget-Fernseh-Äquivalent davon. Es beginnt zwar mit einer Artus/Merlin-Rittergeschichte, aber schon in der zweiten Folge landen wir in einer Art Spukhaus. Episode 3 ist dann ein wenig wie „The Fog“ ohne den Nebel gemischt mit „The Imitation Game“ ohne Homosexualität und zum Abschluss der Staffel (und quasi des siebten Doktors) kehren wir endlich wieder in einen britischen Steinbruch zurück, um dort nicht nur den „Master“ zu treffen, sondern auch eine Reise zum „Planet der Katzen“ zu machen.

Damit hat Sylvester McCoy die großen und klassischen Gegner des Doktors zusammen (beim großen „Doctor Who Quartett“): Daleks, Davros und Cybermen in Staffel 2, den Master in Staffel 3. Alles in allem sind die Geschichten sehr entclownt und gehen in eine düstere Richtung, was für die Zukunft spannend hätte werden können, wenn es denn eine gegeben hätte. Doch da niemand wusste, dass dies die letzten Abenteuer des siebten Doktors sein würden und da Fernsehen damals noch anders funktionierte, gibt es am Ende keinen großen Knall oder Cliffhanger.

Bonus

Wie immer wird man mit Bonusmaterial überhäuft. Audiokommentare so weit das Öhrchen reicht, aber auch jede Menge Dokus und Filmaufnahmen von den Dreharbeiten. Wer sich ein Bild davon machen möchte, wie „Doctor Who“ in den 80ern entstanden ist, der muss hier seine Phantasie wenig belasten. Schön ist auch, wie ehrlich und selbstkritisch die Beteiligten mit den Episoden umgehen, die sie nicht für so gelungen halten. Erfrischend, angenehm und unterhaltsam – ebenso wie die Kommentare zu den Folgen, bei denen McCoy, Sophie Aldred und diverse andere fröhlich aus dem Nähkästchen plaudern. Besonders interessant ist der Beitrag, in dem es darum geht, was für die nächste Staffel möglich gewesen wäre und warum der Doktor vorübergehend abgesetzt wurde… wenn auch länger, als erwartet.

Who Vadis?

Der siebte Doktor ist komplett… nun, nicht ganz. Denn wie wir wissen übergibt Sylvester McCoy in „Doctor Who – der Film“ den Staffelstab noch an Paul McGann, es fehlt also noch ein kleines Puzzlestück, um die Lücke zwischen der langen ersten Phase des Doktors und seiner Regeneration im 21. Jahrhundert zu schließen. Die DVD-Box sagt uns nichts über die Veröffentlichung des Films, aber sie kündigt etwas anderes an: „Die fünf Doktoren“, ein Zusammentreffen von fünf Doktoren und drei Tenören… von fünf Doktoren vor Sylvester McCoy. Was zeigt, dass man gewillt ist, auch weiterhin in die Welt des Doktors einzutauchen. Ob danach dann die synchronisiert vorliegenden Staffeln mit Colin Baker folgen werden oder der Film… oder nichts… das werden wir auf dem Beipackzettel in jener Box sehen. Lassen wir uns überraschen!

Fazit Who

Für Komplettisten unverzichtbar. Mit Ausnahme seiner Degenerierung in „Der Film“ liegen damit alle Episoden des siebten „Doctor Who“ Sylvester McCoy vor – und das in deutscher Sprache. Finanziell möglicherweise eine Alternative zu den britischen Einzelboxen (pro Geschichte), mit jeder Menge Bonusmaterial ausgestattet und ein guter Einblick in das etwas trashigere Fernsehen der 80er Jahre. (Wer glaubt, die „Whos“ der 60er und 70er wären weniger trashig, der irrt!) Trotzdem die liebevollste Art, wie man mit einer in die Jahre gekommenen Serie umgehen kann – woran sich viele andere ein Beispiel nehmen sollten! Ab 24.4.2015 auf DVD.

Neu auf DVD: Electric Boogaloo

Sie machten Chuck Norris zum Star. Und Dolph Lundgren. Und Michael Dudikoff. Okay, das ist ein bisschen schief gelaufen, aber die 80er waren voll von Actionfilmen, manche gut, manche schlecht, die meisten von Canon Films. Dies ist die Geschichte der Firma, die immer Kino machen wollten – und dabei nur selten gutes Kino machte.

Von den Machern von „Eis am Stiel“

Oh ja, denn Golan/Globus brachten uns die Softsexfilme unserer Jugend… also die, die nicht in Deutschland selbst produziert worden waren. Fleischbeschau war der Beginn des Erfolgs für die beiden israelischen Filmemacher Menahem Golan und Yoram Globus – und dieses Erfolgsrezept sollten sie für die nächsten Jahre beibehalten. „Electric Boogaloo“ erzählt von ihrem Aufstieg und Fall, von den Zielen, die sie hatten und den Filmen, die sie gemacht haben. Richard Chamberlain, Dolph Lundgren, Chuck Norris, Charles Bronson, Silvia Kristel, Bo Derek, Sylvester Stallone – sie alle haben für Canon gearbeitet. Selbst Superman stand bei ihnen unter Vertrag, wenn auch nur für einen Film. Wer erfahren möchte, was hinter Filmen wie „Missing in Action“, „Death Wish“ 2-5, „Delta Force“ und „Over the Top“ gestanden hat und wie diese Filme entstanden sind, wer einen interessanten Einblick in einen schwer ignorierbaren Teil des 80er-Jahre-Action-Films erhalten möchte, der kommt bei dieser Dokumentation voll auf seine Kosten. Es ist spannend mit anzusehen, wie Canon gearbeitet hat, wie die Filme entstanden sind, was die Gedanken dahinter waren – und was das Geschäftmodell. Wer hat mit den beiden Produzenten zusammengearbeitet und warum? War es das Ziel, schlechte Filme zu produzieren oder steckte mehr dahinter? Gibt es die Firma heute noch oder was ist aus ihr geworden? All diese Fragen beantwortet der Film – und noch ein paar mehr.

Bonus

Die geschnittenen und erweiterten Szenen geben noch ein paar zusätzliche Einblicke in ein paar Produktionen, die im Hauptfilm vielleicht zu kurz gekommen sind.

Fazit Boogaloo

Wenn man sich für Filme interessiert und dafür, wie sie entstehen, wenn man sich für Kino allgemein interessiert und für das der 80er umso mehr, wenn man wissen möchte, wie es ein Mann wie Chuck Norris zum Star bringen konnte und einer wie Michael Dudikoff nicht, wenn man erfahren möchte, was aus den Leuten, die uns die „Eis am Stiel“ Filme gebracht haben später geworden ist, dann sollte man hier einen Blick riskieren. Mal witzig, mal trashig, mal tragisch – der Werdegang von Canon Films und seinen beiden Gründern Golan und Globus. Wer auf Trashfilme steht, sollte auch diese Doku in der Sammlung haben, denn da erfährt er, wie sie entstehen. Ab 21.4.2015 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: OUTCAST – Die letzten Tempelritter

Einmal mehr werden die Kreuzzüge als etwas negatives dargestellt, fast wie ein frühes Vietnam, wo jeder Verbrechen begangen hat, von denen er sich lossagen möchte und so zieht ein gebrochener Ritter nach Asien, wo der opiumsüchtige auf einen Prinz und eine Prinzessin trifft, die zwecks Ermordung gejagt werden…

Christian Haydensen

Wenn man das so liest – und wenn man das hört, was die Beteiligten im Bonusmaterial sagen – dann klingt das so, als wäre das ein spannender, interessanter, möglicherweise wirklich guter Film geworden. Ist es aber nicht! Abgesehen vom klischeemäßigen Drehbuch finden wir alle Schattierungen von schlecht: Schlechte Dialoge und schlechte Schauspieler. Hayden Christensen hat nichts von dem verlernt, was er bei „Star Wars“ schon nicht gekonnt hat. Er ringt mit einem schlimmen Akzent, wahrscheinlich, weil irgendjemand bemerkt hat, dass es um 1200 herum noch kein Amerika und ergo auch keine amerikanischen Akzente gab. Leider muss man das wohl als die einzige Erkenntnis ansehen, die es bei diesem Film gab. Chistensen ist nicht gut und alle Darsteller, die ihm zur Seite stehen, sind es auch nicht – was auch daran liegen mag, dass Englisch wahrscheinlich nicht ihre Muttersprache ist.

Man spricht shlecht

Ich glaube, das habe ich schon mal geschrieben, aber es gab immer wieder Leute, die sich über deutsche Synchronfassungen beschwert haben, weil es ja völlig falsch wäre, dass alle deutsch sprechen und völlig unnatürlich und überhaupt. Wir sind inzwischen in einer Zeit angekommen, wo dies ein internationales Phänomen geworden ist, denn gab man sich früher oft in Filmen noch die Mühe, die Vertreter unterschiedlicher Länder in unterschiedlichen Sprachen sprechen zu lassen und diese Texte zu untertiteln (worüber die Synchro dann oft hinwegbügelte und alle deutsch sprechen ließ), nimmt man heutzutage auch für den internationalen Markt Rücksicht auf all die, die nicht lesen können oder während des Films von ihren Smatphons aufschauen und Untertitel lesen wollen und so sprechen inzwischen auch in englischsprachigen Produktionen alle englisch. Und das nimmt dem ganzen den Realismus, nicht nur, weil es ab und an wie schlechtes Englisch klingt, aber auch, weil es irgendwie unglaubwürdig wirkt, dass Haydensen durch den ganzen Orient marschiert und er sprachlich mit allen klarkommt. Tja, so hat die Globalisierung also auch noch rückwirkend ihren Weg ins Jahr 1200 gefunden – supi! Wobei es überhaupt keinen Sinn ergibt, dass man ihm extra einen alten Dialekt antrainieren lässt, während auch die Heerscharen von Asiaten englisch sprechen, was sie in der Realität definitiv nicht täten… aber lassen wir das. Und doch wirft der Film Fragen auf, oder vielmehr eine Frage:

Wird Nicolas Cage je wieder in einem guten Film mitspielen?

Ich glaube, wir können das guten Gewissens verneinen. Der letzte, wirklich gute Film mit ihm scheint Jahre zurückzuliegen und man fragt sich, warum er das macht… und mit „das“ meine ich a) solche Filme und b) darin so mies zu spielen? Hat er nicht einen Oscar? Für „Leaving Las Vegas“? Nun, das merkt man nicht. Obwohl man sich bei diesem Film fragt, ob er wirklich als komische Einlage gedacht war oder man sich nur deswegen bei seinen Auftritten das Lachen verkneifen muss, weil das einfach so abgrundtief furchtbar ist, was er da abliefert? Nun, wahrscheinlich letzteres.

Outbonus

Kleines Making Of und ausgiebige Interviews mit weit mehr als einer Stunde Lauflänge, die uns die Darsteller näher bringen. Das ist nett, rettet den Film aber nicht.

FAZCAST

Kein guter Film, wirklich nicht, eher nach dem Motto „der weiße Mann rettet den König der Asiaten“ – und da fragt man sich, warum Amerika im Nahen Osten so einen schlechten Ruf hat. Ja, der weiße Mann weiß wieder alles besser, kann alles besser, scheiß doch auf tausendjährige Traditionen der Asiaten… und ja, die Bezeichnung ist korrekt, denn der Film gibt uns das Phantasieland in dem er spielt lediglich als „Asien“ an – ach, was für eine vertane Chance. Wie wunderbar wäre es doch gewesen, wenn der Film damit endet, dass ein neues, ehrenvolles Reich geschaffen wird, ein Land, das von einem weisen Führer geleitet wird und das gut ist und positiv, ein tolles, wunderbares Land… „aus dem später Nordkorea wurde“. Das wäre ein cooles Ende! Gab’s aber nicht. Jedenfalls nicht bei diesem Film. Also, schlecht geschrieben, durch die Bank weg schlecht gespielt, man muss Nic Cage oder Chris Haydensen oder Asien oder das Genre des Ritter im Orient oder des weißer Mann zeigt den Asiaten wie’s geht schon sehr mögen, um hieran seine oder ihre Freude zu haben. Ansonsten… wird man sich wahrscheinlich wünschen, dass die Kreuzzüge nie aufgehört hätten! Ab 17.4.2015 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: The Homesman

Altjüngferliche Frau will drei verrückt gewordene Frauen zu einer fünf Wochen entfernten Kirche bringen. Ein alter Cowboy wird zu ihrem Wegbegleiter…

Frauen-Western

Wobei das hier nicht ganz „Sex in the Dodge City“ ist. Eigentlich ist das ganze eher deprimierend – auf mehreren Ebenen. Zum einen die Geschichte, die Frauen, die ihren Verstand verlieren und die Frau, die sich um sie kümmert. Zum anderen, weil das alles irgendwie schmerzhaft und zäh ist. Was den Genuss des Filmes schmälert. Oder entfernt. Man könnte nun argumentieren, dass das so sein muss, damit der Zuschauer genau die gleichen Qualen erleidet wie die Figuren, muss man aber nicht. Dass das Thema nicht zu einem Wohlfühlfilm gereicht ist klar, aber auch „Still Alice“ hat bewiesen, dass ein Film zum Thema Krankheit nicht komplett humorlos und deprimierend sein muss. „The Homesman“ geht jedoch eher in diese Richtung. Ein Western mit Frauen, vielleicht sogar für Frauen. Obwohl die unterm Strich nicht so ganz als die starken Frauen gezeigt werden, wie man sich das in einem feministischen Neowestern vielleicht wünschen würde. Eigentlich eher das Gegenteil. Streng genommen könnte man sogar als Aussage mitnehmen, dass selbst ein kaputter alter Mann noch immer mehr erreichen kann als alle Frauen zusammen.

Von und mit

Worüber man sich kaum beklagen kann, ist die Besetzung. Die ist bis in die kleinsten Rollen hochkarätig. Da schwingen sich Oscarpreisträgerinnen wie Hilary Swank und Meryl Streep die Saloontüren in die Hand, da sieht man Schauspielgrößen wie John Lithgow, William Fichtner und James Spader – und da ist Tommy Lee Jones. Der war nicht nur an der Adaption der Romanvorlage beteiligt, er führte auch Regie und spielte die Hauptrolle. Was offensichtlich dazu führte, dass er keinen Regisseur hatte, der ihm gesagt hat, dass es für das Verständnis seiner Texte doch hilfreich wäre, wenn er etwas deutlicher sprechen würde. So vernuschelt er eine Menge seiner Texte, wer also wissen möchte, was er von sich gibt, sollte vielleicht auf die deutsche Fassung oder die Untertitel zurückgreifen. Diese eigentlich recht großartige Besetzung beweist einmal mehr, dass auch ein Ensemble hervorragender Darsteller eben noch keinen spannenden Film macht.

Bonus

Das mit etwa 70 Minuten sehr umfangreiche Bonusmaterial zeigt uns, wie die Beteiligten die Geschichte, aber auch die Zusammenarbeit mit Regisseur Tommy Lee Jones sehen.

Fazit

Neowestern mit hohem Frauenanteil. Irgendwie träge, irgendwie spröde, irgendwie anstrengend, irgendwie mit wenigen Höhepunkten, nicht gerade die Geschichte, die man seinen Kindern am Lagerfeuer erzählt. Ab 17.4.2015 auf DVD und Blu-ray.

Neu im Kino: Nur eine Stunde Ruhe

Ein Mann findet eine Schallplatte, die er schon seit Ewigkeiten gesucht hat. Nun möchte er nichts anderes, als eine Stunde Ruhe, um sie zu genießen – doch wie es das Leben so will, kommt es anders…

Nach einer wahren Begebenheit

Diese Floskel findet man so oft an unpassender Stelle, warum nicht auch hier, wo sie sogar gepasst hätte? Doch statt dessen basiert der Film auf einem Theaterstück, was die räumliche Beschränktheit erklärt, aber keineswegs negativ zu sehen ist. Denn zunächst mal nimmt der Film jede Menge Fahrt auf, wenn die Hauptfigur eigentlich nur seine Ruhe haben möchte, dann aber ein Problem nach dem anderen auftaucht und ihn daran hindert, sich einen klitzekleinen Wunsch der Ruhe zu erfüllen und ein verloren geglaubtes Stück Jazzgeschichte zu genießen. Doch die Probleme werden nicht nur mehr, sondern auch größer und sein Glauben, dass er mit dem Hören dieser Platte den besten Tag seines Lebens erlebt, geht möglicherweise nicht unbedingt so in Erfüllung.

Bondgirl trifft Asterix

Nachdem Gérard Depardieu sich auf Putins Seite geschlagen hat und nun offensichtlich nicht mehr gefühlte 25 Filme pro Jahr macht, bleibt mehr Platz für andere Größen des französischen Kinos – zum Beispiel für seinen Asterix. Christian Clavier spielt gekonnt den Mann, der eigentlich nur ein bisschen Ruhe möchte, mal ein wenig überdreht, mal ein wenig repetetiv, aber das wird am Buch liegen. Seine Asterix-Tage scheinen vorbei zu sein, tatsächlich wirkt er fast ein wenig wie Topol in dem Bond-Film „In tödlicher Mission“. Aus dem stammt denn auch seine Filmehefrau: Carole Bouquet. Die wirkt die meiste Zeit des Films ein wenig müde, aber dankenswerterweise dürfte dies der Handlung geschuldet sein.

Eine Stunde Fazit

Bevor uns das amerikanische Remake mit Bill Murray ins Haus steht (bekannt ist da noch nichts, aber da Hollywood eh nichts mehr neues macht, ist mit so was doch wohl zu rechnen) lieber das französische Original ansehen. Die Komödie ist bisweilen hektisch, bisweilen anstrengend, fast, als wäre sie von Neil Simon, aber unterm Strich tut sie dann doch weniger weh. Angenehme Sommerunterhaltung mit einem durchaus befriedigenden Ende. Ab 16. April 2015 im Kino.