Heimkino: EMERGENCY DECLARATION – DER TODESFLUG

Terrorist infiziert alle an Bord eines Flugzeugs mit einem tödlichen Virus…

Die unglaubliche Reise in einem verrückten Outbreak

Wobei ersterer ja auf „Flug in Gefahr“ basiert, also auf der ernsten Variante – und die haben wir hier auch. Beide Genres und Filme mischen sich sehr gut miteinander, der Katastrophenflug mit dem sich langsam ausbreitenden Virus… und da haben wir ja dank der Wirklichkeit auch alle inzwischen Erfahrungen aus erster Hand mit. Was es ein bisschen merkwürdig macht, dass niemand an Bord eine Maske dabei hat, aber das lassen wir mal durchgehen. Das Ganze ist

spannend und gut gemacht!

Womit einmal mehr bewiesen wäre, dass nicht nur die Amerikaner solche Filme machen können. Es funktioniert alles, von der Bedrohung über das menschliche Drama bis hin zum Umgang mit einer aussichtslosen Situation. Gegen Ende drückt man ein bisschen zu sehr drauf, doch davon abgesehen hat man hier einen guten Katastrophenfilm, der sich wirklich sehen lassen kann – und gesehen werden sollte!

Bonus‘

Interessante Blicke hinter die Kulissen und in die Entstehung.

Mit

Song Kang-ho (Stefan Gossler), Lee Byung-hun (Norman Matt), Jeon Do-yeon (Kathrin Zimmermann), Kim Nam-gil (Florian Clayde), Park Hae-joona (Konrad Bösherz)

Regie: Han Jae-rim

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit

Ein Film, der keine Bruchladung erleidet, sondern im Gegenteil voll durchstartet und vom Anfang bis zum Ende spannend ist. Ab 9. März 2023 als Video-on-Demand und ab 23. März 2023 als DVD, Blu-ray und als 4K-UHD-Steelbook.

Kino: Tagebuch einer Pariser Affäre

Eine Frau, ein Mann, er verheiratet, sie nicht, und doch finden sie zusammen – oder eher sie zu ihm…

Unprätentiös

In einem amerikanischen Film zu einem solchen Thema würde es einem übel aufstoßen, dass keine Nacktheit und Sex gezeigt werden – denn da hätte das andere Gründe. Hier ist es schlicht nicht nötig, da offen und frei gesprochen wird… und das eigentlich die ganze Zeit. Man spricht über die Liebe, Beziehungen, Horizonte und deren Überwindung, um es mal so zu formulieren. Und dabei ist die Frau die treibende Kraft, was auch angenehm erfrischend ist. So wird viel geredet, auch wenn das Ganze ein wenig

Eine sachliche Romanze

ist, wenn auch ohne den romantischen Teil. Eine sachliche Beziehung mit Reden und Sex – nur, dass irgendwann vielleicht doch Gefühle alles kaputt machen könnten…

OT: Chronique d’une liaison passagère

Sandrine Kiberlain, Vincent Macaigne, Georgia Scalliet

Regie: Emmanuel Mouret

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit einer Pariser Affäre

Nett, erfrischend, offen… ganz okay. Ab 23.3.2023 im Kino.

Kino: SENECA

Der römische Senator, Dichter und Lehrmeister von Nero kommt langsam zum Ende…

Seeeehr langsam!

Eher anstrengend, zäh und eine Spur langweilig. Zwar ist der Film, der eigentlich ganz peppig anfängt und neumodische Anklänge hat, nicht auf Latein, auf dass Generationen von Schülern ihn würden sehen, lernen und besprechen müssen, doch sollte es das Anliegen gewesen sein, die Werke Senecas und seine Person als langweilig zu deklassieren, so ist er mehr als erfolgreich, denn ab dem Punkt, wo es eigentlich interessant hätte werden müssen, wo dem Dichter die Möglichkeit gegeben wird, von selbst aus dem Leben zu scheiden oder einen grausigen Tod am Morgen zu durchleben oder eher -sterben, zieht es sich nur noch in nervigem Gelaber hin und man wünscht sich, der Tod würde sich ein wenig beeilen…

Mit

John Malkovich, Geraldine Chaplin, Tom Xander

Regie: Robert Schwentke

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

TWOT!

Ab 23.3.2023 im Kino.

Heimkino: AMBUSH – KEIN ENTKOMMEN

Jemen. Soldaten einer Schutztruppe geraten in einen Hinterhalt…

Wahre Geschichte

Ob Jemen, Irak oder Afghanistan – es sieht alles gleich aus. Soldaten in sandfarbenen Anzügen die von arabisch wirkenden Kämpfern beschossen werden. Alles irgendwie derselbe Krieg, wie es scheint. Und einer, der seit Jahrzehnten ohne Unterlass zu toben scheint. Bei uns in Europa ist es natürlich anders, denn da… trägt man noch oliv, so, wie man das seit ein paar Weltkriegen gewöhnt ist und es der Kriegdressman am Steuer des Ukrainischen Schiffes mit seiner umangreichen Kollektion täglich zur Schau trägt. Dass ein riesiges Reich wie Russland es nicht geschafft hat, ein kleines Land wie die Ukraine zu überrennen, dass diese riesige Macht sich daran seine fauligen Zähne ausbeißt und sogar eine Söldnertruppe beschäftigen muss, obwohl es Millionen von Soldaten sein eigen nennen müsste, jenes Reich, das uns im Kalten Krieg als Gegner auf einer Ebene mit den ach so erhabenen USA als „Weltmacht“ Angst gemacht hat, nuuuun… das hat hier alles nichts verloren und lernen daraus will sowieso keiner, also kommen wir zurück zum Film.

Alles, was wir Kriegen können

Wie die Kriege ähneln sich auch die Filme darüber inzwischen. Da sind die Aufrechten, Guten, in einer aussichtslosen Situation, eingekesselt, umringt von einer Übermacht an Feinden, es wird viel geschossen, die Rettung ist unterwegs, aber der Weg ist beschwerlich und dass einer der zu rettenden eine schwangere Frau hat muss man ja nicht extra erwähnen. Natürlich ist man nicht auf der Seite der Angreifer, denn das hier ist keine Propaganda für den IS, Al-quaida oder einen anderen ähnlichen Terroranbieter, aber wie sehr man mit den Protagonisten mitfiebert ist dann doch ein bisschen Ansichtssache. Jedenfalls kommt diese Variante einer ähnlichen Geschichte weniger brutal und hart daher als so manche ihrer Kollegen, die Fiesheit, Brutalität und Abschreckung, die diverse Kriegsfilms der letzten Zeit bieten, werden also ein wenig verhaltener gezeigt.

Bonus

Making-ofs und Interviews mit Blicken in Hintergründe und Entstehung.

Mit

Omar Bin Haider, Marwan Abdullah (Jan-David Rönfeldt), Mohammed Ahmed (Benjamin Stöwe), Mansoor Al-Fili (Erich Räuker)

Regie: Pierre Morel

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazbush

Solider Kriegsfilm aus dem Untergenre „Patrouille belagert und in Gefahr“, der das Kriegsgeschehen zeigt, dabei aber nicht in die Abgründe kriegerischer Brutalität eintaucht. Ab 16.3.2023 auf DVD und Blu-ray.

Kino: SHAZAM! FURY OF THE GODS

Ein paar Göttinen stehlen einen Zauberstab und da Superman nicht wieder engagiert wird, Black Adam nicht aus „Ägypten“ rauskommt und Batman gerade nicht weiß, von wem er aktuell gespielt wird, muss die Shazam-Familie ran, um alles vor dem drohenden Untergang zu retten…

Der Spaß, der DC sonst fehlt

Seit Herrn Snyder, und ich meine ich den von Helge Schneider, schwebt über den DC-Universum eine dunkle Wolke der Ernsthaftigkeit, die Vergnügen an der Sache zu Gunsten von Brüten meist vermissen lässt. Schon der erste „Shazam“ war da eine angenehme Ausnahme und diesmal ist er sogar noch homogener, da man bei Teil 1 erstmal durch etwa eine Viertelstunde DC-Gegrummel durch musste, bevor es richtig gut und spaßig wurde. Hier hält sich beides in kleineren Portionen die Waage und das hilft der Sache ungemein.

Gut besetzt und vor allem eingesetzt

Es ist fast so, als hätte man wirklich darauf geachtet, wer besser funktioniert, die Kinder oder die Erwachsenen. Beim Titelgeber ist es zum Beispiel sein älteres Ich, das mit und durch Zachary Levi eine ungemeine Freude daran hat, das Kind in sich zu entdecken. Bei seinem Sidekick dagegen ist der junge Junge Jack Dylan Grazer einfach die bessere Wahl und auch dass wird perfekt genutzt. Da es Meagan Good super schafft, das Spiel der kleinen Darla einzufangen, ist es da nicht so schlimm, aber schöner ist es dann doch, wenn Faithe Herman persönlich auftaucht und dabei sogar noch etwas wesentliches zur Handlung beiträgt.

Mit

Zachary Levi, Jack Dylan Grazer, Adam Brody, Ross Butler, Meagan Good, D.J. Cotrona, Grace Caroline Currey, Faithe Herman, Ian Chen, Jovan Armand, Marta Milans, Cooper Andrews, Djimon Hounsou, Rachel Zegler, Lucy Liu und Helen Mirren

Regie: David F. Sandberg

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazam

Ein großer Spaß, an dem man im Kino so richtig seine Freude haben kann, mit zwar auch ein wenig Brutalität und Tod, aber jeder Menge schöner Einfälle und vor allem vieeeeeel Humor… und dass man sich im Nachspann über die Justice… was? lustig macht, setzt dem Ganzen noch ein hübsches Krönchen auf. Ab 16.3.2023 im Kino.

Heimkino: ALLE REDEN ÜBERS WETTER

Für gewöhnlich fasse ich die Handlung des Films ja selbst gerne zusammen, ohne dabei allzuviel darüber zu verraten, aber ab und an weiß man dann doch nicht so ganz genau, was der Film nun von einem will, deshalb mache ich es mir leicht und zitiere aus der Mail:

Clara hat es geschafft. Weg aus der ostdeutschen Provinz führt sie als Dozentin ein unabhängiges Leben in Berlin und macht ihren Doktor in Philosophie. Zwischen ihren beruflichen Ambitionen, einer Affäre mit einem ihrer Studenten und der fordernden Freundschaft zu ihrer Doktormutter Margot bleibt wenig Zeit für die Familie. Als Clara mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter zum 60. Geburtstag ihrer Mutter Inge zurück in die Heimat fährt, wird sie mit ihrem Ideal von einem freien, selbstbestimmten Leben konfrontiert. Wie hoch ist der Preis, den sie dafür zahlen muss?“

Aha. Tjaaaaa… möglicherweise kann man all das in dem Film finden. Und doch mag es bessere Wege geben, soetwas umzusetzen. Mit dem, was wir alten Menschen als „Handlung“ bezeichnen, die mehr ist, als Szenen, die aufeinander folgen. Sowas kann man dicht gestalten, als Reise, als Weg, als etwas, das wie eine Geschichte wirkt, aus der man sich obiges herausziehen kann und das durch eine Story übertragen wird. Sicher, auch mit reinen Dialogszenen kann man viel erreichen und etwas erzählen – aber dann müssen die auch super sein. Auch wenn der Film offenbar mit Auszeichnungen überschüttet wurde, ich für meinen Teil vermag all das leider nicht zu sehen.

Erdmännchen?

Auf meiner Suche nach Antworten fand ich im Netz, dass Regisseurin Annika Pinske mit Maren Aden zusammengearbeitet hat, deren „Toni Erdmann“ ich immernoch als ein Beispiel für Maßlosigkeit ansehe und gerne auch dafür heranziehe. Positiv ist, dass Frau Pinske diese Art des Filmemachens nicht von ihr „gelernt“ hat, denn statt überbordend, überlang und redundant ist dieser hier recht kurz und übersichtlich. Immerhin etwas. Hätte man das noch damit verbunden, die Geschichte interessant und dicht zu erzählen, hätte das etwas werden können. Doch es sind nur Szenen, die sich aneinander reihen, aber nicht so recht ergänzen und ineinandergreifen, um mehr zu werden als die Summe ihrer Teile, um ein dynamisches und organisches Ganzes zu schaffen anstatt eine Reihung, die man schon fast in beliebiger Reihenfolge anbieten könnte. Und dann ist da eine Szene, in der Sandra Hüller der Doktormutter der Hauptfigurin etwas vorwirft und das öffnet interessante und spannende Türen und Möglichkeiten… durch die nicht gegangen wird und auch beim nächsten Treffen mit der Doktormütterin hat das Gespräch weder Auswirkungen noch Konsequenzen, keine Veränderung, nichts. Das ist alles in allem irgendwie ein bisschen wenig.

Mit

Anne Schäfer, Max Riemelt, Anne-Kathrin Gummich, Marcel Köhler, Ronald Zehrfeld, Sandra Hüller

Regie: Annika Pinske

Alle reden übers Fazit

Vielleicht bin ich die Ausnahme und nur mir erschließt sich die Preisfülle für diesen Films nicht, aber irgendwie könnte man all das auch besser machen und nicht nur als eine Abfolge von Szenen, bei denen man nicht zwingend das Gefühl hat, dass sie Einfluss aufeinander haben und wirklich Veränderung, Entwicklung oder Erkenntnis herbeiführen… aber vielleicht erwarte ich auch einfach zuviel?! Ab 17. März 2023 als VoD und auf DVD erhältlich.

Kino: INSIDE

Kunstdieb bricht in Hochhauswohnung ein – und kommt nicht wieder raus…

Escape Room“ für Arthausfreunde

Und

One-Man-Show von und für Willem Dafoe

Er spielt sich einen Wolf… aber wenn man das Ganze mal unters gleißende Verhör-Licht auf der Polizeiwache hält, dann ist seine Figur wohl eher mäßig fähig in ihrem Berufszweig, also dem Einbruch. Aus dem wird nun ein Ausbruch und da würde man sich ein methodisches Vorgehen wünschen, von jemandem, der Ahnung von seinem Fach hat. Doch er schlägt viel zu viel Zeit tot mit Nichtigkeiten und klar, das eine oder andere von dem, was er da zu tun gedenkt, ist anstrengend, aber dann kann man sowas als Film auch einfach mal zeigen und verdeutlichen, dass er nicht an seinem Entkommen bastelt, weil er da gerade zu geschwächt zu ist. So kann es denn sein, dass man ob dieser mangelnden Ausbildung im Bereich des Einbruchs irgendwann die Geduld mit Figur und Film verliert, der sein Alleinstellungsmerkmal aus der letzten Überschrift dann auch noch damit vertut, dass er in einer Szene andere Figuren auftauchen lässt. Philosophisch gesehen dürfen wir uns fragen, ob Willem Dafoe derjenige ist, der eingesperrt ist und nicht mehr herauskommt, oder ob wir Zuschauer das nicht vielleicht sind…?!

Mit

Willem Dafoe

Regie: Vasilis Katsoupis

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Willem Fazit

Wer Willem Dafoe gerne zuschaut, hat hier viel Gelegenheit dazu – ein Hauch mehr Kompetenz bei der Figur wäre der Sache aber sehr zuträglich gewesen. Ab 16.3.2023 im Kino.

Kino: Broker – Familie gesucht

Junge Frau will Kind in der Babyklappe abgeben, doch zwei Geschäftsleute verkaufen die Babys gerne und so lässt sie sich mit ihnen ein, während die PolizeIn das alles im Blick hat…

Verwickelt und verwackelt

Nach und nach kommen noch ein paar Details und Handlungselemente dazu, die sich in das Gesamtbild mischen und hier und da Sinn ergeben, doch letztlich bewegt sich das ganze Gebilde zu langsam, ist zu bebäbig und dadurch auch nur bedingt unterhaltsam. Der Umgang mit dem Thema „Baby zu verkaufen“ ist zwar ganz interessant, aber so richtig reichen tut das noch nicht.

Mit

Song Kang-Ho, Dong-won Gang, Doona Bae

Regie: Hirokazu Kore-eda

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Ab 16.3.2023 im Kino.

Heimkino: ABYZOU – Keine Seele ist sicher

Mann, der Dämon austreiben will, landet bei Bestattungsunternehmer – und das Treiben nimmt kein Ende…

Andere Glauben, andere Sitten

In vielen Horrorfilmen spielt das Christentum eine große Rolle, womit nichtmal Kinderschändungen und dergleichen gemeint sind, obwohl darin der echte Horror steckt, aber einem Vampir rückt man mit Weihwasser und Kreuz zu Leibe und nicht etwa mit Karies und auch bei Teufelsaustreibungen oder dem Satan persönlich scheint immer der christliche Glaube die Basis für das unchristliche und übersinnliche Geschehen zu sein. Hier ist das anders und eine andere Religion wird zur Grundlage genommen, was dann, verbunden mit deren Traditionen wie dem Abhängen der Spiegel, die Möglichkeit für neue Spielarten von Grusel gibt, die hier auch gänsehäutlich genutzt werden.

Konflikt

Leider ist das Ganze nicht durchgehend spannend und gruselig, zumal ein Konflikt eingebaut wird, der eigentlich den Hauptzweck hat, eine bestimmte Figur zwischenzeitlich zum Antagonisten zu machen und auf den man sonst auch hätte verzichten können, aber wenn der Film dann mal auffährt, dann macht er das gut und massiert genau da die Gänsehaut, wo sie am liebsten gestreichelt werden will. Wenn man über die Szenen hinwegsieht, die sich ein wenig ziehen, kommt man also zu wunderbar gruselistischen Sequenzen, an denen man wirklich seine düstere Freude haben kann…

OT; The Offering

Nick Blood (Philipp Moog), Emily Wiseman (Stephanie Dischinger), Paul Kaye (Kai Taschner), Allan Corduner (Walter von Hauff), Daniel Ben-Zenou (Stefan Günther), Sofia Weldon (Zina Laus), Velesin Mezekliev (Gerhard Acktun), Antron Trendafilov (Thomas Rauscher), Meglena Karalambova (Angelika Bender)

Regie: Oliver Park

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

FaziT

Es muss nicht alles christlich sein, hieß es schon… noch nie irgendwo. Wie dem auch sei, auch wenn es sich hier und da ein ganz klein wenig zieht, so gibt es doch ein paar angenehm gruselige Szenen – und genau dafür sind wir ja gekommen. Ab 16.3.2023 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: BABYLON – RAUSCH DER EKSTASE

Hollywood in den mittleren 20ern. Eine Party mit allem, was dazugehört, ein junger, aufstrebender Mann, ein gestandener Hollywoodstar der Stummfilmära und eine junge Frau mit Ambitionen…

Koks und Nutten“

um „Futurama“ zu zitieren, damit geht es los und man will uns

das Babylonische Doppel-D

vormachen, nämlich Dekadenz und Degeneriertheit, so dass man sich ein wenig an „Caligula“ erinnert fühlt, eine Sexparty mit Anpissen und allem, was dazugehört, doch letztlich entpuppt sich das ein wenig als ein

guckt mal, was wir uns trauen“

und verpufft schon bald, wenn man den Pfaden der zu vielen Figuren folgt, das Dekadente verschwindet zu Gunsten der Herstellung von Stummfilmen und all das

hat man schonmal gesehen!

Wobei man sich, wahrscheinlich bewusst, dagegen entscheidet, beim Übergang vom Stumm- zum Tonfilm das mangelnde Sprachgefühl der Figuren zum Grund für ihren Misserfolg zu machen… was sich als Fehler zeigt, denn so fehlt eine sinnvolle Begründung dafür, die andere Filme weit besser umgesetzt haben. Eine der Figuren sagen zu lassen, „das ist eben so, seine Zeit ist vorbei“ ist da ein wenig billig und in einem Film, der sich quasi einen darauf runterholt, alles zu zeigen, sollte das Prinzip „show, don´t tell“ eigentlich offensichtlich sein, doch nein. Das ist mehr als schwach. Es geht also erst um die Abgründe, dann Stars und Filme, was zwar die eine oder andere hübsche Szene hervorzaubert, letztlich aber dann doch meist

IN NERVIGE SZENEN MIT LAUTEM TOOOOON

ausartet, was Leuten, die sowas mögen, sicher gefallen mag, falls aber nicht… eher nicht. All das müsste auch nicht unbedingt 3 Stunden lang sein, zumal es uns nicht wirklich etwas neues offeriert, außer ein wenig pornoähnlicher Freizügigkeit zu Beginn, von der Margot Robbie leider weitgehend ausgenommen wird. Sie spielt gut wie immer, Brad Pitt hat Charisma, aber eine nette Handlung, etwas mehr Stringenz, eine Fokussierung auf ein wirkliches Thema, das dann knackig gezeigt wird, hätten die ganze Sache – für meinen Geschmack – weit besser gemacht.

Mit

Brad Pitt (Tobias Meister), Margot Robbie (Anne Helm), Diego Calva (Martin Nunez), Jean Smart (Katharina Lopinski), Jovan Adepo (Kaze Uzumaki), Li Jun Li (Lucia Deyi), P. J. Byrne (Rainer Fritzsche), Lukas Haas (Kim Hasper), Olivia Hamilton (Magdalena Helmig), Tobey Maguire (Marius Clarén), Max Minghella (Nils Nelleßen), Rory Scovel (Tobias Nath), Katherine Waterston (Yvonne Greitzke), Flea (Roman Kretschmer), Eric Roberts (Pierre Peters-Arnolds), Ethan Suplee (Thomas Wenke), Spike Jonze (Bernhard Völger), Samara Weaving (Kaya Marie Möller), Olivia Wilde (Anja Stadlober)

Regie: Damien Chazelle

Fazit

Der Begriff „Babylon“ wird einmal mehr nicht in biblischer Version umgesetzt, sondern steht für Dekadenz, die hier eröffnet, bevor es sowas wie eine Hommage an a) die Filmwelt und b) die Stummfilmzeit gibt, aber all das verläuft sich ein wenig, doch man wird von anstrengend-nervigen Szenen immer wieder beim Genuss der wenigen guten Aspekte gestört. Ab 6.4.2023 als 4K Ultra HD, Blu-ray und DVD.