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Afrika. Söldnertruppe befreit gefangene Mädchen, doch die Flucht geht nicht glatt und dann ist da auch noch eine blutrünstige Löwin auf der Pirsch…
90 Jahre zu spät
Da haben wir eine Gruppe schießfreudiger Soldatos, größtenteils Weiße, die eine Gruppe Schwarzer abknallen… und wie eine Figur aus einem Horrorfilm schleicht die Löwenmama durch die Handlung und ist damit, neben den Schwarzen, das andere Feindbild. 1930 hätte man das sicher alles ganz super gefunden und zudem für eine angemessene Darstellung des Schwarzen Kontinents gehalten, heutzutage ist das alles aber bestenfalls mit schwierig zu umschreiben. Da nutzt es dann auch nix, wenn der Regisseur vorm Nachspann noch auf die schlechten Verhältnisse aufmerksam macht, unter denen Löwen oft leben… Ja, Kollege, aber dein Film trägt nix dazu bei, das zu ändern oder gar auf diese Ungerechtigkeit aufmerksam zu machen.
Was sieht künstlicher aus?
Die CGI-Löwin oder Megan Fox? Nun, das bleibt sich irgendwie gleich. Beide wirken nicht echt oder überzeugend, da beißt die Maus keinen Faden ab, oder die Löwin in dem Fall, die ein perfektes Gespür für Horrorfilmtiming hat, denn sie schlägt immer in exakt dem Moment zu, in dem man es erwartet, was dem Ganzen nicht nur ein wenig die Spannung nimmt, sondern eher an den Pfeil in die Brust aus „Kentucky Fried Movie“ erinnert, „denn ich bin vom Sternzechen Stier und mir kann heute alles passieren“, was das alles eher ins Lächerliche zieht.
Bonus
Interviews und zwei Audiokommentare, bei denen es faszinierend ist, zu hören, dass die Beteiligten glauben, das nervige, laute und anstrengende Rumgeballere, das sie da abgeliefert haben und für einen Film halten, sei eine Art Ökothriller mit Aussage, wobei der Kommentar mit den Schauspielern durchaus unterhaltsam ist.
Mit
Megan Fox (Luise Helm), Greg Kriek (David Turba), Adam Deacon (Jesco Wirthgen), Kenneth Fok (Roman Wolko), Sisanda Henna (Jan-David Rönfeldt), Brandon Auret (Marco Kröger), Isabel Bassett (Daniela Molina), Jessica Sutton (Leurel Elßel), Philip Winchester (Sascha Rotermnd)
Regie: M. J. Bassett
[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]
Rogue Fazit
Laut, nervig, anstrengend, gleichermaßen gekünstelt wie künstlich, aber nicht gekonnt. Ab 5. März 2021 auf DVD und Blu-ray.