Eine Anomalie erscheint, eine Stimme verlangt nach Jean-Luc Picard, denn eine unbekannte Macht will der Föderation beitreten…
Treckiger als die erste Staffel
Es fängt gut an. Mit Weltraum und so. Ist ja bei STAR TREK irgendwie Teil der Mission, „der Weltraum, unendliche Weiten“, wir erinnern uns. Hier kehrt man nun ein wenig dazu zurück und bringt Picard dahin, wo er hin gehört: auf die Brücke eines Raumschiffs. Das ist die Stargazer, die neue, aber eine schöne Anspielung, war sein erstes Kommando als Kapitän doch auch ein Schiff dieses Namens… das er in der „Schlacht von Maxia“ aufgegeben hat, wie wir in THE NEXT GENERATION ebenfalls erfahren. So beginnt es also ganz vielversprechend und treckig – und dass hinter der maskierten Borg-Königin jemand stecken muss, dessen Identität wir vorläufig für uns behalten und erst am Ende im Finale lüften wollen, kann man sich als erfahrener Zuschauer ja nun selbst zusammenreimen… was man nicht unbedingt über die Handlung sagen kann, denn die ergibt nicht soviel Sinn, wie man sich das wünschen würde – und ja, auch Zeitreise kann Sinn ergeben, wenn mans denn richtig durchdenkt. Hier aber findet man sich in einer neuen Zeitlinie wieder, die wirkt, als hätte man sie aus dem bösen Spiegeluniversum durchgepauscht. Das Problem dabei ist, dass das letztlich etwas ist, das zwar grausig daherkommt, aber keine unserer Figuren durchlebt hat. Und das ist dann so, als würde man Kirk vorwerfen, was der Spiegel-Kirk gemacht hat… mit anderen Worten: Quatsch!
Zurück in die Vergangenheit… von STAR TREK
Man kann durch die Zeilen lesen, dass die Macher sich wohl näher mit TOS als mit TNG beschäftigt haben, wie wir später in Sachen Guinan sehen werden. Hier nun wird nicht nur Kirks Enterprise erwähnt, der ja gerne mal ganz schnell um die Sonne geflogen ist, um in der Vergangenheit zu landen, zudem wird sein – genau dort stattfindendes – Treffen mit einem mysteriösen Mann und seiner noch mysteriöseren Katze angesprochen… was uns zu der Frage bringt, warum zum Henker Tallin keine Mietze hat? Wie dem auch sei, vieles in der Grundhandlung hier erinnert an das erfolgreichste Kinoabenteuer der klassischen Crew, STAR TREK IV: ZURÜCK IN DIE VERGANGENHEIT, allerdings natürlich ohne dessen Qualität zu erreichen. Es gibt eine Umkehrung, weil man damals jemanden mitgenommen hat und im Gegenzug lässt man nun jemanden da. Es gibt ein Zitat, das in leiser Abwandlung in beidem vorkommt: Kirk sagt: „Ich komme aus Iowa, ich arbeite nur im Weltraum.“ Rio nun sagt: „Ich komme aus Chile, ich arbeite nur im Weltall.“ Tjaaaaaa… Und dann gibt es noch eine Person und Figur, die in beidem auftaucht und tatsächlich eine Fortführung ist. Seinerzeit gab es einen Punk in einem Bus, der zu laute Musik hörte, was Spock mit dem vulkanischen Nackengriff unterband. Dargestellt wurde der Störenfried von Kirk Thatcher. Der nun kehrt als Punk zurück und nervt wieder mit lauter Musik in einem öffentlichen Verkehrsmittel. Der Song damals; „I hate you“, der Song heute: „I still hate you“. Das ist irgendwie ganz nett – was man von Qs Plan leider nicht behaupten kann.
Was will Q???
Das ist eine Frage, die er am Schluss zu beantworten versucht, aber so richtig Sinn gibt es nicht, wenn man sein Verhalten betrachtet. Da wäre mehr und sinnigeres drin gewesen, aber so funktioniert das alles nicht, weil er versucht, aktiv etwas zu verhindern und am Schluss behauptet er, das wäre alles für einen guten Zweck gewesen. Um es mit den Worten der Borg-Königin der Herzen zu sagen: „Ich verwende deine profane Wortwahl und sage: Bullshit!“ Was uns zum nächsten, tragisch furchtbaren Punkt bringt…
Picards Vergangenheit
Im Ernst, ich will den Picard von „Extras“ zurück. Oder zumindest den Patrick Stewart von da, der an einem Drehbuch schrieb, bei dem er die Macht hat, dass bei Frauen alle Hüllen fallen und dann… hat er alles gesehen! Doch mit dem Alter schwindet der Humor und die Schwere der darbietenden Kunst zwingt den Schauspieler, seiner Figur eine Tiefe zu geben, die durch die Decke geht. Hier nun ist es eine tragische Vergangenheit, die zu nichts passt, außer dem Ego des Hauptdarstellers. Man kann viel über Gene Roddenberry sagen und das hat man auch und nicht alle seine Ideen und Restriktionen waren so unbedingt zielführend, aber unter ihm hätte es das hier definitiv nicht gegeben. Was er bei TNG streng abgelehnt und bekämpft hat, waren Konflikte innerhalb der Besatzung. Die Menschheit, so sein schöner Traum, der heute noch immer durch Leute wie Trump und Putin auf seinen Platz als solcher verwiesen wird, hatte Konflikte hinter sich gelassen und war gewachsen, besser geworden… und was es da nicht gegeben hätte, wäre eine Mutter, die sich im Sommergarten erhängt. Seufz! In der TNG-Folge „Where No One Has Gone Before/Der Reisende“ sieht man Picard mit einer alten Version seiner Mutter, was man hier damit zu rechtfertigen versucht, dass er sich sowas gern vorgestellt hätte, aber es ist Schwachsinn, das durch kein Verhalten von ihm in Serie oder Film je gerechtfertigt gewesen wäre. Das tut weh… aber letztlich mehr dem Zuschauer als der Figur!
Zeitlinienverkehr
Ein Haken wäre da noch. Man gibt hier vor, dass sich Borg und Königin verändern. Was sie seit dem Jahr 2024 für rund 400 Jahre machen. Würde das dann nicht alles, was in TNG, VOYAGER, ENTERPRISE und FIRST CONTACT passiert, komplett negieren, weil bereits zu diesen Zeitpunkten die Borg schon reformiert wären? Jaaaaa, ich weiß, ich mache mir mal wieder zuviel Gedanken. Gut, gehen wir noch ein bisschen ins Trektail…
Uni Form
Die neuen Uniformen der Sternenflotte wirken ein wenig wie eine Mischung aus denen von DEEP SPACE NINE, die in Sachen Verschluss vorne ein Stelldichein mit denen von LOWER DECKS hatten, wie beim JJ-Verse sind dann aber noch noppenartige Kleinigkeiten in die Schulterpolster eingewebt, was… überflüssig ist.
Nicht ganz korrekt
Picard behauptet in seiner Rede, dass Eleonore, äh, Elnor, der erste „rein romulanische Kadett“ der Sternenflotte sei. Hmm, vergisst er da nicht Commodore Oh und die andere Spionin aus der ersten Staffel, die ja wohl ebenfalls beide Romulanerinnen waren, nur, dass sie das halt nicht zugegeben haben?!
MörderIn
Nein, Mörderin, ohne Sexismusschreibweise. Endlich gibt man zu, dass Dr. Jurati eine solche ist. Hat man in der Staffel davor höflich übergangen, aber das Mädel hat ihren langjährigen Lebenspartner kaltblütig ermordet – ohne jede Konsequenz. Jetzt wurde sie davon freigesprochen, weil sie unter außerirdischem Einfluss gestanden hat. Ich ziehe die Bullshitkarte!
Der Rios’ne Falke
Captain Rios war ja immer schon ein wenig der Han Solo der neuen Serie, aber muss er dann mit 7 of 9 einen Dialog über sein Schiff führen, der fast 1:1 der „Rückkehr der Jedi-Ritter“ zwischen Solo und Lando Calrissian entnommen zu sein scheint? Ist das nicht ein bisschen zuviel des Guten?
Romulanerinnig
In der letzten Staffel habe ich mich beklagt, dass man mit den einzigen beiden interessanten Figuren, den Romulanern, die sich Picard auf seinem Weingut als Sklaven zu halten scheint, nichts macht. Hier nun ist die Hälfte davon leider nicht mehr da und die andere, weibliche, mausert sich plötzlich zur neuen Angebeteten. Naja, Männer können ja auch im hohen Alter noch sehr potent sein… besonders, wenn sie inzwischen eigentlich ein Androide sind.
Rafi mausert sich zur Idiotin
Es drängt sich einem das Gefühl auf oder vielmehr die Frage: Nehmen die inzwischen jeden bei der Sternenflotte? Denn Rafis Verhalten, ihre Fragen, z.B. ob, wenn man die Zeitlinie wieder herstellt, Elenore auch ja wieder lebendig ist, dann ist sie sauer auf ihre Liebschaft 7 (in Worten: Seven), dass deren Parallelversion mit einem Männe verheiratet ist, wozu die andere ja nu so gar nix kann… all das wirkt fast so, als hätte sie nie mit Zeitreise und derlei Dingen, die der Trek-Raumfahrer täglich Brot sind, zu tun gehabt. Oder, um es kurz zu sagen: sie nervt. Man mag sich gefragt haben, warum Barclay es in die Flotte geschaft hat, aber der war, im Gegensatz zu ihr, wenigstens kompetent!
7 oh nein
Ich weiß nicht, irgendwie mag ich taffe Frauen. Und das war 7 of 9 bei VOYAGER, genau so, wie es T’Pol später bei ENTERPRISE war, eine schöne Frau, die toll in Form ist – oder tolle Formen hat – und die ein bisschen distanziert ist, aber weiß, was sie will. Hier ist sie… eine blonde Frau. Nichts besonderes mehr. Ja, sie steht jetzt auf Frauen – und nicht auf den Langweiler Chakotay, den man uns auf der Zielgeraden von VOYAGER als ihren Liebhaber verkaufen wollte, aber mehr scheint da nicht mehr zu sein. Die ultrafähige Exdrone mit dem trockenen Humor ist zu einer so mittelmäßig fähigen Tussi geworden – und das ist in vielerlei Hinsicht mehr als schade.
10 backward… äh, forward
Das, meine Lieben, tut weh. Wir erinnern uns an die Kneipe, die Guinan auf der Enterprise D betrieben hat, das „10 vorne“, „10 forward“ im Original. Nun, das hieß so, weil sich die Bar auf Deck 10 vorne, „forward“, in Fahrtrichtung befand. Hier nun müssen wir uns fragen, welcher Banause da recherchiert hat, denn nun hat sie eine Kaschemme Hausnummer 10 an der Ecke Forward Street. Ja geht’s denn noch? Aber da hört es ja leider noch nicht auf. Picard trifft im Jahre des Herrn 2024 auf eine junge Guinan – die ihn nicht erkennt! Warum ist das ein Problem? Nun, weil sich die beiden vorher schonmal getroffen haben. Wir wissen nicht, wann Picard Guinan das erste Mal traf, aber wir wissen sehr genau, wann sie ihm das erste Mal begegnet ist. Und da war auch wieder Zeitreise im Spiel. In der Doppelfolge „Times Arrow/Gefahr aus dem 19. Jahrhundert“ landet man im, nun, der deutsche Titel verrät es, 19. Jahrhundert, mit Mark Twain und so. Wo die gute El Aureanerin gerade die Erde besucht, denn ihr Volk wird sehr alt und sie ist da noch jünger, aber definitiv keine Zeitreisende. Wie kann man sowas bitte vergessen? Klar, man könnte sich darauf hinauszureden versuchen, dass in der veränderten Zukunft die es zu verhindern gilt all das nicht stattgefunden hat, aber dann dürfte sie sich am Ende dieser Staffel auch nicht an die Ereignisse aus 2024 erinnern. Schlampig schlampig… und peinlig dazu!
For Borg-Queen and country
Die Königin der Borg ist das absolute Highlight der Staffel. Gut, wir ignorieren mal, dass sie Picard hier siezt, obwohl sie ihn in DER ERSTE KONTAKT gedutzt hat (und nebenbei bemerkt hat die deutsche Fassung ein paar mehr Anglizismen als notwendig wären), aber sie macht richtig Spaß. Als wären ihre Szenen von jemand anderem geschrieben worden. Zwar entwickelt sich ihr Verhalten zu Dr. Jurati so wie das, das Crichton und Scorpius in „Farscape“ hatten (also ist da geklaut, um es beim Namen zu nennen), aber sie machen das wenigstens sehr schön und wenn Frau Doktor ihre Krönung vollzogen hat, kann Alison Pill endlich zeigen, dass sie doch mehr kann, als nur das nervige Nerdgirl zu geben, das irgendwie nie so ganz ins Trekversum gepasst hat.
Picard und der Barde
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich mich schonmal zu diesem Thema geäußert habe, aber diese Sache mit Picard und Shakespeare… nein, nicht, dass sich die beiden mal getroffen hätten, aber das würde wenigstens Sinn ergeben. Wie dem auch sei, für Picard – und auch für Kirk – war Shakespeare der Lieblingsautor. Gut, der Mann hat seine Qualitäten, aber im Ernst, was er geschrieben hat, sind vornehmlich Theaterstücke. Und welcher normale Mensch – oder unnormale Raumschiffkapitän – liest sowas? Besonders in seiner spärlichen Freizeit? Nein, das möchte ich anzweifeln und behaupten, die meisten Leute, die sich am großen Barden erfreuen, sind Schauspieler und Regisseure. Hinzu kommt dann beim guten alten Jean-Luc noch, dass das nichtmal n Landsmann von ihm war. Wenn ich irgendwo höre, dass Shakespeare für Picard ja so angemessen wäre, denk ich mir immer: Habt ihr das mal durchdacht? Haben die meisten, unterstelle ich mal, nicht. Denn es gibt hier eine Trennung zwischen Figur und Darsteller, die diese Leute scheinbar nicht ganz nachvollziehen können. Wenn wir das aufsplitten wollen, für Patrick Stewart, den britischen Schauspieler, da ist Willi Shakespeare natürlich die perfekte und angemessene Lektüre – aber für den Franzosen und Raumschiffkapitän Jean-Luc Picard? Wohl eher unwahrscheinlich. Da die STAR TREK-Serien aber vornehmlich von Amerikanern oder zumindest Nicht-Franzosen geschrieben werden, hat da natürlich niemand in die Kiste der franzmännischen Literatur greifen und sich da einen angemessenen Autor herauspicken können oder wollen. Ein Victor Hugo oder gar Jules Verne wären dieser Figur wahrscheinlich eher angemessen als der angelsäschsische Stückeschreiber. Meine Meinung!
Trivia Trek
Es gibt Anspielungen auf STAR TREK, dass die Bude wackelt. Man sieht Bilder der originalen Stargazer und Excelsior, offensichtlich hat man ein Schiff nach Hikaru Sulu benannt, Spock hat scheints ein Buch geschrieben und die Kobayashi Maru darf natürlich auch nicht unerwähnt bleiben, Bei den besiegten Feinden werden drei namentlich erwähnt, als da wären Gul Dukat, General Martok und Sarek. Zwei davon waren Stammkräfte bei DS9 und Picard hat sie nie getroffen, jedenfalls nicht vor der Kamera. Dafür wird dann ein General Sisko erwähnt, bei dem das anders war. Auf der Erde des Jahres 2024 sehen wir, wenn wir aufpassen, die Aufschrift „Jackson Roykirk Plaza“ an einem Gebäude. Das ist eine Anspielung auf Jackson Roykirk, den Wissenschaftler, der die Nomad-Sonde ins All geschossen hat und dessen Name „Captain James Kirk“ so ähnlich klingt, dass die zur Mordmaschine mutierte Sonde in „The Changeling/Ich heiße Nomad“ von TOS verwirrt genug ist, dass Kirk sie besiegen kann. Der traf auch, wie Picard erwähnt (dessen Autoren sich, wie gesagt, mit der klassischen Serie besser auszukennen scheinen als mit der, aus der er stammt, gibt es doch zwei klare Kirk-Verweise auf der einen… und die Sache mit Guinan auf der anderen Seite), einmal einen Agenten, der auf der Erde der 60er Jahre aktiv werden sollte. Picard benennt ihn korrekt als Gary Seven, obwohl er in der deutschen Fassung in Felix Sevenrock umbenannt worden war, eine, wie es die Mythologie der deutschen Synchro will, Anspielung auf einen Kollegen namens Felix Siebenstein. Was wenig bis null Sinn ergibt, ist, dass Wesley Crusher auftaucht und Töchterechen rekrutiert. Zwar ist es schön, zu sehen, dass er eine Aufgabe gefunden hat, in der er aufgeht, aber warum ausgerechnet sie auf seiner Liste steht, ist dann doch eher fragwürdig. Und dann ist da noch „Projekt Khan“, das Kollege Soong aus der Mottenkiste kramt. Es steht 1996 als Jahrgang darauf und gändigerweise wollen wir alle ignorieren, dass die Eugenischen Kriege in den 90er Jahren nicht so ganz öffentlich stattgefunden haben. Wahrscheinlich soll dies den Bezug zu Dr. Arik Soong aus ENTERPRISE herstellen, der dort mit Übermenschen herumexperimentiert?
Quizfrage
Hat Brent Spiner inzwischen mehr Androiden oder mehr Mitglieder der Familie Soong gespielt? Nun, nicht in der Reihenfolge ihres Auftretens sondern in (bislang) chronologischer:
- Adam Soong (im Jahr 2024 in PICARD)
- Dr. Arik Soong (Großvater? von Noonien Soong) in ENTERPRISE
- Dr. Noonien Soong (Schöpfer von Data, Lore, B-4 und wahrscheinlich noch ein paar anderen herrenlosen Androiden) in TNG
- Dr. Altan Inigo Soong (Sohn von Dr. Noonien Soong) in PICARD
sowie, in der Reihenfolge ihrer Entstehung:
Kein Bussi mehr
In der dritten Staffel, in der die TNG-Crew zurückkehren soll, wird es besonders traurig für deutsche Ohren, da Detlef Bierstedt sich aus dem Synchron zurückgezogen hat und Riker nicht mehr sprechen wird und Raimund Krone leider verstorben ist, weswegen auch Worf eine neue Stimme bekommen muss. Hier nun aber müssen wir uns von einem anderen Stammsprecher verabschieden: Hans-Werner Bussinger sprach John de Lancie als Q nicht nur in der NEXT GENRATION, sondern auch bei dessen Auftritten in einer Folge DEEP SPACE NINE und drei Episoden von VOYAGER. Leider ist auch er vor einiger Zeit von uns gegangen. Die Wahl für seinen Nachfolger fiel nicht auf Engelbert von Nordhausen (Samuel L. Jackson, Gene Hackman), obwohl der in jungen Jahren „Bussi“ teils sehr ähnlich klang und auch eine ähnliche Sprechweise hat, sondern, wie schon bei LOWER DECKS, auf Martin Umbach. Der ist kein Neuling im STAR TREK Germanversum, hat er doch bereits Elmar Wepper in den SAT-1-Fassungen von RAUMSCHIFF ENTERPRISE für Walter Koenigs Chekov „vertreten“. Hier nun ist er für Q zu hören und das… ist ein wenig anders als vorher, da man nicht versucht, sich an Spiel- und Sprechweise von Bussinger zu orientieren, womit das gewohnte Q-Feeling nicht so ganz zurückgebracht wird.
Bonus
Einige Featuretten, in denen man etwas über die Produktion erfährt. Es geht um Picards Chateau, wir treffen John de Lancie und reden über Q, erhaschen Einblicke in die Borg-Königin, die Requisiten und es gibt ein nettes Gagreel. Höhepunkt – und der reinste Starship-Porn – ist der Beitrag über die neue Stargazer. Man fragt sich allerdings, warum die keinen Buchstaben hinter der Registrierungsnummer hat? Außerdem hat sie ein paar Elemente, die ein bisschen an das JJ-Verse erinnern, aber naja.
Mit
Jean-Luc Picard: Patrick Stewart (Ernst Meincke)
Raffi Musiker: Michelle Hurd (Heide Domanowski)
Seven of Nine: Jeri Ryan (Anke Reitzenstein)
Dr. Agnes Jurati: Alison Pill (Manja Doering)
Elnor: Evan Evagora (Sebastian Fitzner)
Cristóbal „Chris“ Rios: Santiago Cabrera (Leonhard Mahlich)
Borg-Königin: Annie Wersching (Cathlen Gawlich)
Renée Picard: Penelope Mitchell (Lara Trautmann)
Laris: Orla Brady (Sabine Falkenberg)
Kore Soong: Isa Briones (Lydia Morgenstern)
Junge Guinan: Ito Aghayere (Nora Kunzendorf)
Agent Wells: Jai Karnes (Oliver Feld)
Maurice: James Callis (Manou Lubowski)
sowie
Q: John de Lancie (Martin Umbach)
Wesley Crusher: Will Wheaton (Sven Plate)
Guinan: Whoopi Goldberg (Regina Lemnitz)
und
Adam Soong: Brent Spiner (Michael Pan)
Where No Fazit Has Gone Before… again
Besser als die erste Staffel, fängt gut an, hat ein paar schöne Momente, besonders der Abschied von und mit Q wäre da zu nennen, aber hier und da sind ein paar Sachen so abgrundtief furchtbar, dass es doch ein wenig weh tut. In einem sehr schönen Interview mit den Inglorious Treksperts spricht Terry Matalas über die bald kommende dritte Staffel und es klingt so, als würde da Hoffnung bestehen, dass die wirklich gut werden könnte… also lassen wir uns mal überraschen, wie es wird, wenn die ehemalige Besatzung der Enterprise D wieder zueinander findet. Vorher aber müssen wir noch durch Patrick Stewarts Suche nach Tiefgang durch. Ab 17.11.2022 auf DVD und Blu-ray.