Heimkino: This Is Going to Hurt

Arzt auf der Gynäkoligischen- und Entbindungsstation eines britischen Krankenhauses mit all dem Blut und der Bürokratie…

Serie nach dem autobiographischen Roman von Adam Kay

Und so heißt denn auch die Hauptfigur, Das Ganze entspringt also weniger der Phantasie als vielmehr den blutigen Erfahrungen eines Arztes, der durch die Placentas und das Blut von Krankenhäusern waten musste – und davon bekommt man so viel zu sehen, dass das nicht unbedingt für jeden ein Genuss sein mag. Die Darstellung ist erschreckend realistisch, möglicherweise realistischer, als man es sehen möchte. Ist vielleicht ein guter Test für junge Menschen, die Arzt werden möchten, denn wenn sie dem hier nicht standhalten können, sollten sie sich jobmäßig vielleicht doch lieber anders orientieren. Da es sich um ein Krankenhaus handelt, gibt es nichr nur Geburten, auch der Tod verdient sich hier sein täglich – und tödlich – Brot, und das ist nicht immer schön.

Persönliche Ansprache

Wahrscheinlich ist es der Vorlage geschuldet, dass der Doktor ab und an den Zuschauer persönlich anspricht, doch anders als bei „Fleabag“, wo es ein essentielles Element der Serie ist, passiert es hier eher so hier und da und wäre auch verzichtbar, da es nicht wirklich konsequent eingesetzt wird, obschon die Möglichkeiten, es zum kommentieren einzusetzen, eigentlich auf der Hand liegen.

Bonus

Blicke hinter Kulissen und Entstehung, in denen man u.a. erfährt, dass oben erwähnter Roman scheinbar eher die Tagebücher Adam Kays waren, was die Sache noch eine Spur näher an die grausame und blutverschmierte Realität heranrückt.

Mit

Ben Whishaw (Tobias Nath), Ambika Mod (Samina König), Alex Jennings (Uwe Büschken), Michele Austin (Sandra Schwittau)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

This is going to Fazit

Ein bisschen Humor, aber auch jede Menge Horror, denn der Alltag auf einer Entbindungsstation kann voll von Blut und Tod sein – und die Serie schreckt nicht davor zurück, das auf seine unschönste und expliziteste Art zu zeigen. Unterhaltsam, aber, auch wenn es teils eher im Bereich der Komödie wandelt, nichts für schwache Nerven. Ab 27.1.2023 auf DVD.

Star Trek: Discovery – Season 4

Eine Anomalie bedroht die Galaxis und die Discovery tritt in Aktion…

Galaxis in Gefahr!

Darunter machen wir es nicht mehr, auch wenn der Name von Schiff und Serie eigentlich eher in Richtung „Entdeckung“ oder „Entdecken“ geht, etwas, das hier gern und oft vernachlässigt wird. Nichtsdestotrotz gibt es eine leiche Kurskorrektur, die uns tatsächlich ein wenig näher in Richtung STAR TREK bringt. Denn Trek ist mehr als nur Leute, die in Raumschiffen durch die Galaxie preschen und fremde Kulturen kennenlernen oder, hier und da, auch mal bekämpfen. STAR TREK ist, nun, wie formuliert man das mal, ohne hochtrabend zu wirken, ein bisschen auch eine Denkweise, eine Philosophie, was, wenn wir ehrlich sind, nach der Roddenberman-Ära gerne vergessen wurde. Einer der Grundgedanken ist, dass man Dinge nicht immer mit Gewalt lösen muss und so haben wir hier ein bisschen mehr davon, diplomatisch an Sachen heranzugehen und auf diese Weise eine Lösung zu finden. Das wirkt sich besonders auf das Ende der Staffel aus, denn wo sich in den Staffeln davor gerne in Raumschlachten ergangen wurde, nimmt man hier Kurs auf erwähnte Denkweise, was durchaus trekiger ist, als das, was man uns vorher geboten hat.

Trekliches

Möglicherweise werden wir bald nochmal intensiver auf das Thema zu sprechen kommen, ob sich DISCOVERY im Urkanon des Roddenberman Trek bewegt oder, wie ich meine, eher nicht, sondern in einer leicht anderen Zeitlinie herumdümpelt. Nun kann man argumentieren, dass die Autoren einfach keine Ahnung haben und den Kobayashi Maru-Test hier deshalb falsch dargestellt haben, denn bei dem geht es ganz klar darum, mit einer aussichtslosen Situation zu tun hat – aber in einer anderen Linie wäre ein solcher Unterschied ja wieder möglich. Dem widersprechen dann lediglich Anspielungen auf Picards Aufstieg zum Androiden und die Nutzung der romonalischen Quad Melad, die beide in der ersten Staffel von PICARD eingeführt wurden, die theoretisch eine Fortsetzung der originalen Linie sein könnte… ach, es ist kompliziert. Anderseits wird hier angedeutet, dass es diverse parallele und leicht unterschiedliche Universumse, äh, -sen, gibt, also ist das ursprüngliche in meinen Augen das, in dem Spock keine Adoptivschwester hatte. Aber wenn man vorgeben sollte, im originalen STAR TREK Universum zu spielen, dann kann man doch mal seine Hausaufgaben richtig machen und feststellen, dass in der VOYAGER Episode „Living Witness/Der Zeitzeuge“ eine Kopie des Holodocs gefunden wurde, und das etwa 700 Jahre nach der Serie, die sich rund 100 Jahre danach auf den Weg gen Alphaquadrant macht. Der stünde also sicher mit spannenden Geschichten zur Verfügung… ich sags ja nur.

Trektonisches

Neben einer Voyager scheint es auch eine Enterprise zu geben, ebenso wie ein Raumdoch namens Archer. Hinzugekommen sind dann noch die USS Janeway (die eine Borgdrone zum Menschsein gezwungen, durch den Pakt mit den Borg für die Assimilierung eines ganzen Volkes gesorgt und, um die Serie zum Ende zu bringen, gegen diverse Zeitreisegesetze verstoßen hat… also hat man sie zum Admiral befördert und ein Schiff nach ihr benannt???) und die T’Pau, was ebenfalls ein bisschen ironisch ist, ist das doch „die einzige Person, die jemals einen Sitz im Föderationsrat abgelehnt hat“, um die Classic-Episode „Amok Time/Weltraumfieber/Pon Farr“ zu zitieren. In der Folge „Arena/Ganz neue Dimensionen“ tauchten übrigens die hier erwähnten Metronen auf, die Iconianer wurden sowohl bei THE NEXT GENERATION als auch bei DEEP SPACE NINE umfangreich erwähnt und das Q-Kontinuum… war dann nach dem Ende der zweiten Staffel PICARD wohl doch noch ein bisschen aktiv, bevor es sich dann ein paar Jahrhunderte hiervor zur Ruhe setzte. Die Galaktische Barriere, die unsere Galaxie umschließt, tauchte das erste mal im zweiten Pilotfilm „Where No Man Has Gone Before/(Die) Spitze des Eisbergs“ und dann nochmal in „By Any Other Name/Stein und Staub“ auf. Beim ersten Durchbruch wurden Gary Mitchell und Dr. Dehner zu Übermenschen, aber diesen Nebeneffekt scheint man wohl inzwischen behoben zu haben.

Bryceausschreiben

Erinnern wir uns noch, wie die anderen Brückenoffiziere außer Detmer heißen? Bryce? Riece? O’Washington? Naja, nicht so wichtig, jedenfalls tut man denen hier noch weniger einen Gefallen, indem man sie teils aus der Serie herausnimmt, auf dass wir ihre Namen wohl niemals wirklich lernen werden. Aber auf einem Schiff mit etwa vier Ingenieuren ist ja egal, wer den Kahn steuert. Da ist dem Sternenflottendepartment auch ein kleiner Missgriff unterlaufen, denn Detmer trägt gelb. Ich hab nie so ganz rausgekriegt, was O’Washingtons Aufgabe ist, unter Kirk wäre ihr Sitzplatz der der Navigatorin gewesen, aber Detty ist die Steuerfrau des Schiffes. Zu Kirks Zeiten wäre das gelb absolut korrekt gewesen, aber man darf annehmen, dass die Farbkodierung sich eher an der späteren Einteilung zu NextGen-Zeiten orientiert, und da wäre die korrekte Farbe für Steuerung rot (denn wie wir uns erinnern fing der blinde LaForge rot als Steuermann an, bevor er ins Gelb des Ingenieurs wechselte, was in TOS noch komplett umgekehrt war). Da hier kommandierende Offihziere alias Captains wie bei TNG rot tragen, wäre das also auch die korrekte Farbe für die Steuerfrau. Davon aber mal abgesehen: In einer der ursprünglichen Serien hätte man am Ende die Probleme mit der eigenen Mannschaft gelöst, nicht mit einer Handvoll Gäste, die man an Bord holt… aber wenn man nur so blasse Gestalten ohne Persönlichkeit beschäftigt, lässt sich sowas wohl nicht umgehen.

Kimkerlitzchen

Kaum reist man ein paar hundert Jahre in die Zukunft, schon wird jeder befördert. Oben genannte Brückenbesatzung ist komplett im Rang aufgestiegen, es wimmelt nur so von Lieutenant Commanders, und das bereits in der dritten Staffel. Ensign Kim befand sich sieben Jahre und 70.000 Lichtjahre an Bord der Voyager und ist nichtmal zum Lieutenant Junior Grade ernannt worden. Traurig… und irgendwie ungerecht, oder?

In die Gefühlvollen gehen

Tja, es ist ein wenig schwierig, Burnham zu ignorieren. Die trägt ihre Emotionen vor sich her, als wären sie Ausstellungsstücke. Dabei wurde sie doch eigentlich von Vulkaniern aufgezogen, also sollte sie ihre Gefühle nicht besser im Griff haben… oder überhaupt? Und dann ist da noch die Sache mit ihrer Mutter, obwohl, wir sollten sagen mit ihren Eltern, denn anders als die Serie wollen wir nicht vergessen, dass es derer zwei gibt. Es wird ihr Trauma erwähnt, das sie wohl hat, weil in ihrer Kindheit ihre Mutter von Klingonen abgeschlachtet wurde. Wie sich herausstellte, war dem nun aber nicht so, denn Mama ist in die Zukunft geflohen. Bedeutet das dann nicht, dass sie Pappa da zurückgelassen hat – und dass der von den Klingonen massakriert wurde?! Davon spricht aber keiner mehr, weil… ist ja nur n Mann, und sowas fällt heute ja nicht mehr ins Gewicht.

Bonus

Ein Audiokommentar zur letzten Folge und einige Blicke hinter die Kulissen, in denen man einiges über die Staffel erfährt.

Episoden

  1. Kobayashi Maru
  2. Anomalie
  3. Wähle das Leben
  4. Alles ist möglich
  5. Die Beispiele
  6. Stürmisches Wetter
  7. Verbindung
  8. Alles oder nichts
  9. Rubikon
  10. Die Galaktische Barriere
  11. Der Rosettastein
  12. Spezies 10-C
  13. Die Heimkehr

Mit

Michael Burnham: Sonequa Martin-Green (Julia Kaufmann)

Saru: Doug Jones (Bernd Vollbrech)

Stamets: Anthony Rapp (Norman Matt)

Dr. Hugh Culber: Wilson Cruz (Benjamin Stöwe)

Tilly: Mary Wiseman (Friederike Walke)

Jett Reno: Tig Notaro (Nina Herting)

Book: David Ajala (Daniel Welbat)

Admiral Vance: Oded Fehr (Patrick Winczewski)

Kovich: David Cronenberg (Axel Lutter)

T’Rina: Tara Rosling (Susanna Bonaséwicz)

Gabrielle Burnham: Sonja Sohn (Susanne von Medvey)

Ruon Tarka: Shawn Doyle (Michael Lott)

Nhan: Rachael Ancheril (Dascha Lehmann)

Dr. Hirai: Hiro Kanagawa (Thomas Kästner)

Faz Trek

Die Discovery auf dem Weg in die richtige Richtung und nähert sich STAR TREK, außer in seiner Sprache, mehr an – allerdings hätte ich persönlich diese Geschichte lieber von besseren Autoren geschrieben und mit anderen Figuren umgesetzt gesehen, das hätte der Sache gut getan. Ab 8.12.2022 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: SCREAM 2

Passend zum Start des Films „Stab“, der die Ereignisse aus „Sream“ verarbeitet, gibt es wieder neue Morde…

Mordsmäßig Meta

Schon der erste „Scream“ hat sich metamäßig mit dem Genre, in dem er spielt, auseinandergesetzt, da liegt es nun nahe, dass der zweite Teil das ein wenig ausweitet und sich dabei auch des Themas Fortsetzung annimmt. Auch diesmal entsteht dabei

eine gute Mischung

die gleichzeitig mehrere Elemente miteinander verbindet und in allen funktioniert. Es ist ein spannender Horrorfilm, denn die Morde sind blutig und horrig und man muss auch um die Figuren bangen, wenn man sowas gerne macht. Dann ist da ein starker Einschlag von Humor, denn auch wenn der Film sein Thema ernst nimmt, so versteht er es doch, Spaß damit zu haben. Und damit einher geht dann die Metaebene, die das ganze ein wenig kommentiert. Zudem ist all das, wie man in Teil 5 darlegt, auch ein Whodunnit… wobei der stets ohne eine Auflösung durch eine der Figuren auskommen muss, da sich der Killer am Ende immer selbst zu erkennen gibt, anstatt enttarnt zu werden. Wie üblich, was auch sehr schön ist, ist der kein unkaputtbarer Kaputtmacher wie die Jasons und Michael Meyersens dieser Welt, sondern muss selbst immer kräftig einstecken.

Buffy & Roseannes Friends ER Justified

Viele der Gesichter kennt man – doch weniger aus dem Kino als vielmehr aus dem Fernsehen. „Buffy“ höchstselbst Sarah Michelle Gellar spielt eine Rolle, ebenso wie „Roseanne“s Serienschwester Laurie Metcalf. Courteney Cox war fester Bestandteil von „Friends“, Omar Epps sollte es von „ER – emergency room“ werden, ebenso wie Timothy Olyphant von „Justified“, obwohl der inzwischen klischeemäßig eher immer die Sheriffrollen aufgedrückt bekommt, und sei es in einer Galaxis, weit, weit entfernt. Letztlich hätten wir da noch Liev Schreiber, der in „Ray Donovan“ ebenfalls auf die kleine Mattscheibe wechselte und hier, anders als im ersten „Scream“, sogar eine Sprechrolle hat.

Bonus

Es gibt einen Blick hinter die Kulissen und einen Audiokommentar.

Scream 2 (1998)

Neve Campbell (Veronika Neugebauer), David Arquette (Frank Röth), Courteney Cox (Madeleine Stolze), Jamie Kennedy (Alexander Brem), Jerry O’Connell (Philipp Moog), David Warner (Joachim Höppner), Laurie Metcalf (Katharina Lopinski), Liev Schreiber (Marco Kröger), Sarah Michelle Gellar (Anke Kortemeyer), Lewis Arquette (Norbert Gastell), Elise Neal (Solveig Duda), Omar Epps (Klaus Brockmeyer), Duane Martin (Oliver Mink). Timothy Olyphant (Hubertus von Lerchenfeld), Philip Pavel (Mathias Klie), Roger L. Jackson (Kai Taschner)

Regie: Wes Craven

Fazit

Gruselig, witzig, meta…ig. Setzt den ersten Teil sinnvoll fort und funktioniert auf allen genannten Ebenen. Ab 15.12.2022 erstmals als limitiertes 4K Ultra HD Steelbook.


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Heimkino: Tom Clancy’s Gnadenlos

Nachdem ein Einsatz nicht ganz so toll gelaufen ist, werden die Mitglieder der Spezialeinheit in Amerika nach und nach ermordet…

Knallharter Polit-Action-Rachethriller

Vier Substantive zum Preis von einem – aber genauer kann man es in wenigen Worten kaum zusammenfassen. Es erinnert am Anfang ein wenig an „Lethal Weapon 2“, nur ohne „diplomatische Immunität“, ist aber vielleicht sogar noch eine Spur härter, brutaler, gnadenloser. Es geht heftig zur Sache, gibt jede Menge Action, Kämpfe, Tote – und dann die Erkenntnis, dass mehr dahinter steckt, als sich eure Schulweisheit träumen mag, mein lieber Horatio. Spannung, auch politische, ist da garantiert.

Das Jack Ryanverse

Bei Tom Clancy denkt man wahrscheinlich zuerst an Jack Ryan, der diverse Filme und eine Fernsehserie spendiert bekommen hat, meist mit wechselnden Darstellern. Da fragt man sich also, hat das hier irgendwas damit zu tun und müsste ich diese Figur kennen? Nun, ja… und ja. Monsieur Ryan taucht persönlich zwar nicht auf, wahrscheinlich zuviele auswertige Termine, aber ein paar Figuren aus dem Universum um ihn sind mit von der Partie. So spielt Jodie Turner-Smith eine Verwandte von Admiral James Greer, in den ersten drei Jack Ryan-Filmen dargestellt von Darth Vaders Originalstimme James Earl Jones. Jamie Bell hat die Rolle, die Henry Czerny in „Das Kartell“ hatte. Und die Hauptfigur… nun, deren Namen findet man bei der Recherche nicht, aber als jemand, der die eine oder andere Ryan-Verfilmung gesehen hat (abgesehen von „Ryans Tochter“, völlig anderes Thema!), hat man da so einen Verdacht, an wen einen der Charakter erinnern könnte – und hat gegen Ende vermutlich recht. So erweitert sich das Ryanverse, aber irgendwie nicht in chronologischer Reihenfolge, was das alles ein wenig verzwickt macht, sollte man es mal in einer aufeinander aufauenden Folge sehen wollen, da man da wild durch die Jahre springen würde.

Bonus

Ein paar erhellende Einblicke in die Entstehung.

OT: Without Remorse

Michael B. Jordan (Nico Sablik), Jodie Turner-Smith (Rubina Nath), Jamie Bell (Nicolás Artajo), Guy Pearce (Philipp Moog)

Regie: Stefano Sollima

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Jack Fazit

Da werden keine Gefangenen gemacht und es ist auch nichts für schwache Nerven – ein spannender Politthriller mit Rachegelüsten und jeder Menge Action. Ab 15.12.2022 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: HALO – Staffel 1

Eine Mine auf einem fernen Planeten. Sie wird von Außerirdischen angegriffen. Die Spezialeinheit, die eingreift, ist auch nicht gern gesehen, weil die Regierung scheinbar auch nicht immer das Beste der Menschen im Sinn hat…

Computerspielverfilmung

Ich weiß nicht, wie es ist, wenn man ein Fan des Spiels war, aber für den davon Unbeleckten ist dies eine durchaus ansehnliche – und teils ziemlich brutale – Science Fiction-Actionserie. Die Effekte sind erstklassig, auch wenn es bei den Kämpfen hier und da ein wenig so aussieht, als befände man sich wirklich in einem Computerspiel. Kann man aber mit leben.

Stormtrooper in Action

Ein bisschen kann man sich der Phantasie hingeben, dass das, was man da sieht, die Sturmtruppen des Imperiums sind – denn einen Anklang davon findet man bei den Kampfanzügen – die mal so richtig zeigen dürfen, dass sie nicht nur daneben schießen können. Sondern auch treffsicher kämpfen, so, wie wir das bei „Star Wars“ nie wirklich gesehen haben. Fast ein bisschen so, als würden die Stormtrooper in der Welt der „Starship Trooper“ weit schmutzigere Kämpfe durchführen, als auf den doch meist hübsch blankgeputzten Fluren des Todessterns. Hinzu kommen noch politische Ränkespiele, Intrigen, Missbrauch von Schutzbefohlenen, Kindersoldaten und Rebellion, also all das, was man von jedem dahergelaufenen Weltraumimperium der Menschheit so erwarten kann. Keine rosige Zukunft, zu der die fiesen Außerirdischen auch ihren Beitrag leisten, aber so ist er halt, der Krieg im Weltraum. Ein kleines Mankerl, wenn auch für die Handlung ausschlaggebend, ist allerdings das Element des „Auserwählten“, um es mal so zu nennen, und des unglaublichen Glücksfalls, dass ausgerechnet der zur richtigen Zeit am richtigen Ort das richtige Ding anpackt. Sowas ist in einer großen Galaxie noch schwerer zu vermitteln als auf der Erde, aber seis drum, denn es gibt den Figuren die Möglichkeit für Entwicklung und Wachstum und das ist ja auch mal ganz nett.

Pornstash 2001

Der Master Chief, die Supersoldatenhauptigur der Serie, wird gespielt von Pablo Schreiber. Der dürfte am bekanntesten geworden sein durch seine Rolle des Pornoschnäuzers, des Wächters, den sie „Pornstash“ nennen, in der hervorragenden und sehr empfohlenen Serie „Orange is the new black“. Ein Veteran der Raumfahrt gibt sich hier ebenfalls die Ehre, also jetzt nicht der echten, aber der fiktionalen: Keir Dullea. Er flog in den 60ern hinaus ins Hal, äh, All, aber tatsächlich mit HAL – und Stanley Kubrick in seinem „2001: Odyssee im Weltraum“. Scheint so, als hätte die für ihn ein Ende gefunden und ihn hierher, ins Herz des Universums verschlagen. Mal sehen, wie er reagiert, sollte er irgendwo mal auf einen Monolithen treffen…

Bonus

Zu jeder Folge gibt es eine Episode mit tieferen Einblicken sowie jede Menge Beiträge über die Entstehung.

Mit

Pablo Schreiber (Tommy Morgenstern), Natasha McElhone (Marion Musiol), Bookeem Woodbine (Wolfgang Wagner), Burn Gorman (Frank Schaff), Shabana Azmi (Nina Herting), Olive Gray (Özge Kayalar), Jen Taylor (Marieke Oeffinger), Bentley Kalu (Peter Sura), Kate Kennedy (Cornelia Waibel), Natasha Culzak (Rubina Nath), Charlie Murphy (Johanna von Gutzeit), Keir Dullea (Axel Lutter)

FAZO

Gewaltige und gewalttätige Science Fiction Action, wobei man doch auch ein wenig mehr über die Außerirdischen erfahren möchte, also kann man nur hoffen, dass es weitergeht, denn da wäre noch einiges an Potential vorhanden. Ab 8.12.2022 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: ORPHAN: FIRST KILL

© Studiocanal

Vor einigen Jahren kam ein kleines Waisenmädchen in eine Familie, doch es stellte sich später heraus, dass sie kein 10jähriges Kind sondern eine erwachsene Frau war. Dies hier passierte vorher…

Vorspiel

Dies ist nun also das Prequel und das einzige, was man anmerken kann, ist, dass die Illusion leider nicht ganz funktioniert. Als sie wirklich noch 10 Jahre alt war, ging es zwar in der anderen Richtung, aber nun nimmt man der Mittzwanzigerin das kleine Kind nicht mehr so ganz ab. Ist aber nicht ganz so schlimm, denn man hat ja eine Vorstellung, wohin das Ganze laufen wird – und blutig und brutal ist es dabei auch.

Erwartungshandlung

Schön ist, dass die Erwartung dann aber doch ein ganz kleines bisschen ausgehebelt wird und der Film irgendwann die Richtung wechselt. Das gibt der Sache einen neuen Reiz und eine hübsche Würze. Ein bisschen schade ist dabei dann nur, dass man ja weiß, dass dies ein Prequel ist und so hat man eine klare Vermutung, wer wohl all das überleben wird. Ohne diese Sicherheit wäre der Film tatsächlich eine Spur reizvoller.

Mit

Isabelle Fuhrman (Kristina Tietz), Julia Stiles (Isabelle Höpfner), Rossif Sutherland (Armin Schlagwein), Hiro Kanagawa (Rainer Doering)

Regie: William Brent Bell

Vorher… nachher?

In welcher Reihenfolge sollte man gucken? Nun, mit dem Doppelpack ist das jedem selbst überlassen. Da kann man theoretisch auch mit dem später erschienen Prequel anfangen und dann zum ursprünglichen Waisenkind kommen und schauen, ob denn alles auch aufgeht. Damals in der Zukunft dieses Filmes wird es so gewesen sein:

Orphan – Das Waisenkind (2009)

Ein kleines Waisenmädchen kommt in eine Familie, doch…

Kein kindischer – oder kindgerechter – Horror

Blutig, brutal – und überraschend. Wenn man nicht schon weiß, wie der Hase läuft, oder das Waisenkind in dem Fall. Doch nach Ansicht muss man attestieren: Wie so oft funktioniert das Prequel nur im Nachhinein und nicht als nachgereichter erster Teil, besonders, weil es die Überraschung verrät… also quasi wie diese Besprechung. Diesen hier sollte man also zuerst schauen, wenn man beide sehen möchte, da er seine Akzente ein wenig anders setzt – und weil Isabelle Fuhrman hier so jung aussieht, wie sie ist, während sie in der Fort- bzw. Vorsetzung so alt ist, wie die Rolle, die sie spielt, jedenfalls in etwa. Das tut der Sache aber keinen Abbruch, denn es geht böse zur Sache…

Bonus

Blicke hinter die Kulissen.

Mit

Peter Sarsgaard (Timmo Niesner), Vera Farmiga (Ulrike Stürzbecher), Isabelle Fuhrman (Kristina Tietz), Margo Martindale (Katja Nottke), Karel Roden (Gregory Kofman), CCH Pounder (Astrid Bess)

Regie: Jaume Collet-Serra

Fazit
Sollte es nicht „first kills“ im Plural heißen – und hatte der erste davon nicht schon überhaupt vor dem Film selbst stattgefunden? Wie dem auch sei, hübsch spannend, brutal und dabei sehr unterhaltsam, genau wie seine Vorgängerin. Ab 12.1.2023 als Digital Download und ab 26.1.2023 auf DVD, Blu-ray, 4K Ultra HD Special Edition sowie als Doppelpack mit Teil 1 und 2.

Heimkino: THE WARRIORS

Ein Visionär will alle Banden von New York vereinigen, doch das Zusammentreffen der Gesandten wird zum Attentat und die Warriors, die dafür verantwortlich sein sollen, zum Jagdziel der anderen…

New York mit der U-Bahn

Wenn man es auf den Kern zusammenfasst, geht es darum, dass eine Gruppe Leute mit der U-Bahn von einem Ende von New York zum anderen fahren möchte – doch das Ganze ist so viel schöner und interessanter in Szene gesetzt. Das fängt schon mit den Banden an, von denen am Anfang die Gesandten zum Treffpunkt fahren – und da das alles irgendwie Kriminelle sind, zahlen sie schön brav in der U-Bahn für ihre Tickets. Wunderbar ist, dass jede der Banden ihren eigenen Stil, ihre eigene Uniform hat, eine bestimmte Mode, an der man sie sofort erkennen kann. So ist immer direkt klar, wer zu wem gehört und mit wem man es zu tun hat… und das trifft besonders dann zu, wenn man auf die gruseligen Clown-Baseballer (oder Baseball-Clowns?) trifft. All das ist sehr schön und mit viel Phantasie entworfen, was einem von Anfang an ins Auge fällt und irgendwie Spaß macht.

Divers aber nicht Feministisch

In gewisser Weise fortschrittlich, wenn auch eher aus der Not heraus geboren, ist, dass die Banden nicht farblich getrennt sind, sondern in Sachen Hautfarbe bunt gemischt – was der Reatlität, sowohl im normalen als auch im Bandenleben, jener Zeit wohl eher nicht entsprochen haben dürfte, aber eigentlich für die Leute spricht, da zumindest Rassenvorurteile ihnen am Arsch vorbeigehen. Nur Frauen, naja, so weit wollte man da wohl noch nicht gehen – und auch das ist historisch gesehen nicht verwunderlich, hatte man zwar inzwischen mit Mühe einen schwarzen Präsidenten, aber noch keine Frau in diesem Amt, während sowas in Ländern wie dem Vereinigten Königreich und Deutschland kein so großes Problem war. Frauen findet man beim Bandentreffen also nicht und auch sonst sie sie eher rar gesät, was eine Neuverfilmung wahrscheinlich anders machen würde, und auch der Umgang mit dem zarten Geschlecht ist eher unzart, auch wenn die sich durchaus so sehr zu wehren wissen, dass ihnen eigentlich auch Plätze in den Banden zustehen sollten. Naja, man kann nicht alles haben, auch nicht im kriminellen Millieu…

Bonus

Interessante Featuretten, die über Hintergründe, Besetzung und Entstehung informieren.

Die Warriors (1979)

James Remar (Wolfgang Pampel), David Harris (Uwe Paulsen), Thomas G. Waites (Wolfgang Condrus), David Patrick Kelly (Arne Elsholtz), Deborah Van Valkenburgh (Joseline Gassen), Mercedes Ruehl (Marianne Lutz)

Regie: Walter Hill

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit

Gerade die Kostüme der Banden zeugen von viel Phantasie und machen den Film durchaus sehenswert, zumal man sich vorstellen kann, dass dieses New York mit diesen Gruppierungen irgendwie die Vorstufe von dem Gefängnis ist, zu dem es in John Carpenters „Die Klapperschlange“ wenige Jahre später wird… Ab 20.12.2022 erstmals auf Blu-ray.

Heimkino: REACHER – Staffel 1

Jack Reacher will nur einen Happen essen und wird in einer Kleinstadt des Mordes angeklagt…

Groß, aber nicht artig!

Bislang gab es zwei Filme mit Tom Cruise, der erste ist hervorragend, der zweite leider nicht so. Was die Fans der Bücher offenbar ein bisschen beklagt haben, ist, dass der Darsteller nicht ganz der literarischen Vorlage entspricht, die offenbar um die zwei Meter groß ist. Hat mich nie gestört, da es in dem Fall ja eigentlich nicht ganz so beeindruckend ist, wenn er seinen Mann stehen kann, besonders in Kämpfen, aber hier nun hat man jemanden in der passenden Größe gefunden – und auch das funktioniert. Liegt aber weniger daran als vielmehr daran, dass das ganze eine gute Geschichte und vor allem gute Dialoge bietet. Der Humor, den man braucht, ist da, ebenso wie die Cleverness, denn der Mann sieht nicht nur aus wie ein Hercules, er hat auch den Verstand eines Hercule Poirot… oder vielmehr Sherlock Holmes, aber, naja, Wortwitz, Sie verstehen. Er ist so schlau wie er groß und stark ist, schaut und durchschaut, zieht seine Schlüsse – und Schüsse – und kann auch seinen Körper vorteilhaft und angemessen einsetzen.

Nicht die einzige gute Figur

Hat der Darsteller, die Serie hat auch eine Menge davon zu bieten. Die sind interessant, unterschiedlich und gut in der Interaktion mit der Hauptfigur. Und auch die Handlung macht ihre Sache ganz vorbildlich, denn sie entwickelt sich stetig und gemeinsam mit den Figuren erfährt man mehr und mehr, bis sich am Schluss, wie sich das für einen guten Krimi gehört, ein sinnvolles Gesamtbild ergibt. Doch der Weg dahin ist gesät mit Leichen und Gewalt, zu der auch Reachers Jack seinen tatkräftigen und schlagfertigen Beitrag leistet, von denen letzterer auch in der deutschen Fassung gut rüber kommt, die herrlich leichtfüßig ist. Theoretisch hätte man da für Alan Ritchson auch Patrick Winczewski, die deutsche Stimme von Tom Cruise (und Hugh Grant) besetzen können, um eine Kontinuität zur Figur zu schaffen, doch man entschied sich für einen der vielbeschäftigsten Sprecher überhaupt, Tobias Kluckert, der Ritchson auch vorher schonmal gesprochen hat, zu dessen Spielern aber auch Leute wie Karl Urban, Jason Clarke, Bradley Cooper, Seth Rogan und Gerard Butler gehören. Wie üblich macht der Proi seine Sache gut. Sein Vater, Jürgen Kluckert, dessen erste größere Rolle möglicherweise James Brolin in der Serie „Hotel“ war und der heutzutage auch für Leute wie Morgan Freeman und Donald Sutherland zu hören ist, kann man hier für Bruce McGill vernehmen.

Bonus

Blicke hinter die Kulissen und interessante Einblicke von Lee Child, dem Autor der Romanvorlage, die erklären, dass diese Staffel auf dem ersten Buch beruht, was auch die Rückblicke in die Vergangenheit Reachers erklärt.

Mit

Alan Ritchson (Tobias Kluckert), Malcolm Goodwin (Martin Kautz), Willa Fitzgerald (Katharina Schwarzmaier), Bruce McGill (Jürgen Kluckert), Kristin Kreuk (Marie Bierstedt), Currie Graham (Frank Röth)

Fazit

Schlagkräftig wie schlagfertig, gute Geschichte mit guten Figuren, guten Dialogen und… jeder Menge Gewalt. Ich mag es, wenn clevere Charaktere clever handeln – ein kriminell gutes Vergnügen. Ab 8.12.2022 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug

Ein Flug in Gefahr – die Flugbesatzung ist vergiftet und einer der Passagiere muss die Maschine runterbringen…

Eine der besten Komödien aller Zeiten!

Und zwar fraglos und zeitlos!

Voll von Gags!

Visuelle wie wörtliche. So, wie es ZAZ, das Team Zucker Abrahams Zucker, damals eben gemacht haben – und was wohl auch der Grund dafür war, dass ihre Fernsehserie „Police Squad“ kein Erfolg war, da man, wie hier, aufmerksam zuschauen muss, damit sich das Aroma voll entfalten kann, also nicht nur Hintergrundrauschen wie amerikanisches Fernsehen zu dieser Zeit war. Zuschauen und -hören – und das Ganze voll genießen, denn der Film schwappt schon fast über vor Einfällen und Witz. Eine Gagdichte, an der man seine Freude haben kann.

Und nennen Sie mich nicht Ernst!“

Und da der Fillm aus einer Zeit stammt, als man noch gute Synchros gemacht hat, hat er eine bekommen, die genauso exzellent ist wie er selbst. Dafür hat man einen der besten deutschen Dialogbuchautoren und -regisseure verpflichtet, den großartigen Arne Elsholtz (auch bekannt als deutsche Stimme von Tom Hanks und Bill Murray). Er hat den Sprachwitz des Originals perfekt ins Deutsche übertragen – und sogar eine phantastische Umsetzung geschaffen. Während die Schwarzen im Original „Jive“ sprechern, wie uns die Zuckers im Zusatzmaterial sagen, ließ Elsholtz sie bei uns im tiefsten Bayerisch parlieren. Das ist so witzig wie clever und einfach super. Einer der beiden wird übrigens von Norbert Gastell in einem seiner wahrscheinlich eher seltenen Auftritten in einer Berliner Synchro gesprochen. Für lange Zeit war er in München jemand, den man in vielen Synchronisationen hörte, aber meist in Nebenrollen – und teils, wie in einem der „Freitag, der 13.“-Filme, auch gleich in mehreren davon im selben Film. Doch das Schicksal wollte es, dass der leider inzwischen verstorbene eine Hauptrolle bekommen sollte, die ihn unvergesslich machte: Homer Simpson! Und da durfte er dann beweisen, wie gut er ist.

Magst du Filme über Gladiatoren?“

Es gäbe so viele Zitate, die man anführen könnte, dass man gleich das ganze Dialogbuch abschreiben müsste. Abgesehen davon macht ZAZ hier etwas, das sie auch später bei der „nackten Kanone“ noch fortführen sollten: Sie besetzen harte Kerle in einer Komödie – und es funktioniert super. Leslie Nielsen war bis zu diesem Film auf eher harte Typen abonniert, Peter Graves war Jim Phelbs bei „Mission: Impossible“ alias „Kobra, übernehmen Sie“ und Lloyd Bridges war mit Commander Caine eine der härtesten Figuren bei „Kampfstern Galactica“. ZAZ zeigte der Welt, dass harte Kerle auch in witzigen Filmen punkten konnten – und auch das ist ein Vergnügen… wenn auch nicht „die richtige Zeit, um mit dem Klebstoffschnüffeln aufzuhören!“

Bonus

Ein Audiokommentar und ein retrospektives Gespräch mit ZAZ über den Film, aus denen man eine Menge erfahren – und mit denen man ebenfalls eine Menge Spaß haben kann!

OT: Airplane! (1980)

Robert Hays (Randolf Kronberg), Julie Hagerty (Liane Rudolph), Lloyd Bridges (Edgar Ott), Peter Graves (Heinz Petruo), Leslie Nielsen (Hubert Suschka), Robert Stack (Arnold Marquis), Kareem Abdul-Jabbar (Helmut Krauss), Frank Ashmore (Norbert Langer), Jonathan Banks (Heiner Lauterbach)

Regie: Jim Abrahams, David Zucker, Jerry Zucker

FAZ für ZAZ

Ein kleines Meisterwerk, eine großartige Komödie mit einer exzellenten deutschen Fassung – ein zeitlos genialer Spaß! 30 Jahre, bevor die Marvel Filme mit einer Szene nach dem Nachspann aufwarteten, gab es das schon hier – und jede Menge Gags, die das Genre des Flugzeugkatastrophenfilms perfekt auf die Schippe nehmen. Sollte man im Haus haben! Ab 8.12.2022 neu remastered auf Blu-ray.

Kino: DIE DREI ??? – ERBE DES DRACHEN

Die drei jungen (und Jungen) Detektive aus Rocky Beach fahren in die Heimat von Dracula, wo Peters Papa an nem Film mitarbeitet, aber, wie sagte Dr. Ian Malcolm doch so schön, das Verbrechen findet seinen Weg…

Kinder, Kinder

Ich bin damit aufgewachsen und, machen wir uns nichts vor, für mich werden „Die drei ???“ immer Oliver Rohrbeck, Andreas Fröhlich und Jens Wawrczek bleiben… aber die synchronisieren inzwischen Leute wie Ben Stiller, John Cusack und Patton Oswald, da wäre eine Leinwandrolle als kindlicher Detektiv eher nicht mehr glaubwürdig. Toll aber, dass sie die drei auf großen Bühnen vor noch größeren Publiken geben – und, seien wir ehrlich, ohne die drei würde wahrscheinlich kein Hahn mehr nach den ??? krähen. Sie sind nicht dabei und… wie gesagt, wenn man die Stimmen im Kopf hat, fällt es da natürlich ein wenig schwer, mit den anderen Darstellern warm zu werden. Die machen das ganz okay, ist aber nicht das selbe. Und Justus ist nicht dick genug. Ach ja, Bob hat jetzt ein N dazu bekommen. Nicht in Anndrews, sondern in RechercheN und Archiv, zu meiner Zeit war das noch singular Recherche. Naja, die Dinge ändern sich…

Zielgruppe

Bin also nicht ich, aber der hats gefallen. Neue Generation, neue Fragezeichen, kein Alfred Hitchcock. Was die Geschichte selbst angeht, die Auflösung am Ende hat mir besser gefallen als der Weg dahin. Schön ist allerdings das, was Justus ausgeheckt hat, um in den Tresorraum zu kommen. Das ist hübsch durchdacht und macht Spaß. Wer der Täter war… war denn aber weniger überraschend.

Mit

Julius Weckauf, Nevio Wendt. Levi Brandl, Mark Waschke, Gudrun Landgrebe, Gedeon Burkhard, Florian Lukas, Jördis Triebel

Regie: Tim Dünschede

Die drei Fazitzeichen

Neue Fragezeichen für neue Generationen. Zielgruppe mochte es. Scheint dicht an den (ich vermute aktuellen) Hörspielen zu sein. Mir persönlich aber fehlen die klassischen Stimmen… und ein guter Fall. Ab 26.1.2023 im Kino.