Alter Mann fährt mit seinem Rasenmäher hunderte von Meilen weit durch die Vereinigten Staaten, um seinen Bruder zu besuchen, der einen Schlaganfall hatte…
Wahre Geschichte
Der Titel ist im Original wunderbar doppeldeutig, da die Hauptfigur Straight heißt, die Geschichte selbst aber auch geradeheraus und ohne Schnörkel ist, geradlinig über die Straßen aufs Ziel zu – aber natürlich lässt sich dieses Wortspiel hier nicht übertragen. Und genau so ist es, der Mann setzt sich auf seine Maschine und fährt durchs Land – und das ist
unheimlich entspannend!
Wobei das natürlich nur ein kleiner Scherz in Richtung David Lynch ist, dessen meiste Werke ja eher ins Unheimliche gehen, aber dieser hier ist wunderbar langsam, man kann sich die weiten Landschaften betrachten und angenehm entspannen, während wir uns unserem Ziel in scheckenhafter Geschwindigkeit nähern. Einfach angenehm – und unterhaltsam, denn zwischenzeitlich nennt man ein paar Leute kennen, die dankenswerterweise keine Arschlöcher sind, und man hört ein paar Geschichten. Das macht diesen Ausflug zu einer sehr netten Reise, durch Amerika, durch die Geschichte, durch und durch. Ich bin nie ein Fan von Lynch gewesen und kann mit den meisten seiner Werke nichts anfangen, aber ironischerweise mag ich die, in denen wahrscheinlich weniger von ihm selbst drinsteckt, „Dune – Der Wüstenplanet“ zum Beispiel, dem gerade die neue Variante viel zu verdanken hat, übernimmt sie doch eine Menge davon, aber auch den „Elefantenmensch“ und nun diesen hier. Fast schon schade, dass er nicht mehr solcher Sachen gemacht hat!
Bonus
Ein paar nette Blicke hinter die Kulissen.
The Straight Story – Eine wahre Geschichte (1999)
Richard Farnsworth (Werner Ehrlicher), Sissy Spacek (Susanna Bonasevizc), Harry Dean Stanton (Viktor Deiß), Everett McGill (Hans Hohlbein)
Regie: David Lynch
[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]
The Straight Fazit
Gute Reise, guter Film, gute Unterhaltung – und wirklich entspannend! Ab 18.4.2024 in 4K-restaurierter Fassung und auf Blu-ray.
Popkulturelle Differenzen 
Danke. Kann mit David Lynch auch nicht allzu viel anfangen – bis auf die drei von dir favorisierten Werke. Und „The Straight Story“ ist davon – für mich – der mit Abstand beste.