Um ihn von seinem Liebeskummer zu befreien, schleppt ein staatlich geprüfter Aufreißer seinen romantisierten Freund in eine unrealistische Strandkulisse, auf dass er sich da die Erinnerung an seine Ex aus dem Leib vögele. Der sträubt sich zunächst, doch irgendwann juckt es ihn dann… und damit ist nicht die Geschlechtskrankheit gemeint, die er sich mit dieser Methode mit großer Wahrscheinlichkeit einfangen würde!
STD – The Movie
Irgendwie eine überraschend unterhaltsame Komödie, die wirklich nette Szenen hat, in anderen aber ein wenig am Ziel vorbeischießt. Was einen als europäischen Zuschauer immer ein wenig annerven kann, ist diese leichte Verklemmtheit, die der amerikanische Filmmarkt eben so mit sich bringt. Da ist dann zwar offen und in einer Tour von Vagina und Ficken die Rede, aber in Sachen Nacktheit schaltet man dann ein paar Gänge zurück und zeigt verschämt kopulierende Frauen in BHs. In Frankreich, meine lieben Amerikaner, sähe so was ein bisschen anders aus – und bei Lars von Trier sowieso. Das ist ein bisschen so, als würde, sagen wir mal, ein Sex-Schwätzer wie Kevin Smith, bei dem das Gerede vom Arsch in den Mund geht, einen Film mit einem Titel wie, sagen wir mal „Zack and Miri make a Porno“ drehen und dann da verschämt nichtmal eine einzige Brustwarze zeigen… Moment!
Von der üblichen amerikanischen Verklemmtheit mal abgesehen, ist das also alles ganz nett. Wer „Baywatch“ wegen der Aussichten und nicht wegen der Handlung mag, der wird hier vielfach auf seine Kosten kommen, wer eine locker flockige Sexkomödie mövhte, die unterm Strich die Verbreitung von Geschlechtskrankheiten propagiert, oder zumindest die beste Methode dafür, der kann hier auch seinen Spaß haben. Die Darsteller sind auch ganz apart, die Körper sonnengebräunt und knackig – ein bisschen das Gegenstück von „Magic Mike XXL“ für Männer.
Tjaaa…
Kleiner Schönheitsfehler ist ein bisschen, die eine Hauptfigur als „Romantiker“ zu bezeichnen. Wenn man das Gefühl hat, die Autoren haben keine Ahnung von Romantik. Ist ein bisschen so, als würden irgendwelche Holzköppe, die von Science Fiction keine Ahnung haben, „Star Trek“ Filme schreiben… Stimmt, auch das hatten wir bereits! Zudem gibt es die Regel „show, don’t tell“, also lass es uns sehen, red nicht nur darüber, was hier in Sachen Romantik auch irgendwie nicht befolgt wird – wahrscheinlich aus dem vermuteten Grund über das „Fachwissen“ der Autoren.
Fazcoach
Unterhaltsame Soft-Sex-No-Tits-Komödie mit jungen Leuten für junge Leute, Sommer, Strand, Bikinis und Alkohol, also was kann da noch schief gehen? Ab 4. August 2015 auf DVD und Blu-ray.