Heimkino: OPERATION FORTUNE

© 2023 LEONINE Studios

Etwas mysteriöses wird gestohlen und die Britische Regierung engagiert einen Spezialisten, der Sache auf den Grund zu gehen und das geheimnisvolle Diebesgut wiederzubeschaffen…

Actionkrimispaß

Bei Guy Ritchie kann es so oder so ausgehen, hier trifft er voll ins Schwarze. Alle Teile passen perfekt zusammen, sowohl, was die Handlung, die Einbettung der Action, als auch die Besetzung selbst angeht. Jedes Element fügt sich nahtlos in das andere und so entsteht

ein wunderbares Vergnügen

und

ein Highlight des Jahres

Sowohl 2022 als auch 2023, wo man es dann auch ins Heimkino geliefert bekommt.

Zum Niederknien gut

ist einmal mehr Hugh Grant, der nichts mehr von seiner jugendlichen, leicht tappsigen Spielweise hat und hier eine herrliche Mischung aus Souveränität und Schmierigkeit gibt, so dass jede Szene mit ihm ein echtes Vergnügen und sein „Verkaufsgespräch“ am Ende ein wahres Highlight ist. Das macht einfach nur Spaß, um damit aus allen Zwischenheadlines ein Wort wiederzuverwenden – und was will man mehr von einem Film, besonders in diesen noch immer ein wenig anstrengenden Zeiten?!

Mit

Jason Statham (Thomas Nero Wolf), Hugh Grant (Patrick Winczewski), Aubrey Plaza (Anja Stadlober), Josh Hartnett (Simon Jäger), Cary Elwes (Philipp Moog), Bugzy Malone (Johann Fohl). Eddie Marsan (Lutz Schnell), Peter Ferdinando (Torben Liebrecht), Max Beesley (Johannes Berenz), Lourdes Faberes (Natascha Geisler)

Regie: Guy Ritchie

Fazit

Ein kleines Glanzstück, an dem man viel Freude haben kann… und wieder und wieder, wenn man will. Seit dem 21.4.2023 auf DVD und Blu-ray.

Kino: IM HERZEN JUNG

Frau mit 70 trifft nach 15 Jahren jüngeren Arzt wieder…

Welche Geschichte will uns dieser Film erzählen?

Die Frage ist ernst gemeint, denn ich weiß es nicht. Da gibt es viele Ansätze, aus denen man etwas hätte machen können, aber im Endeffekt scharwenzelt der Film immer um die Dinge, aus denen er etwas hätte herauskitzeln können, herum, ohne sich ihnen wirklich zu widmen. Da wird hier und da was von Brüsten erwähnt und wir steuern auf eine Beziehung zwischen einer älteren Dame und einem jüngeren Herrn zu, die sagt, ihr Mann habe ihre Brüste geliebt und dies wäre die Gelegenheit gewesen, an ihrem Beispiel zu zeigen, dass man auch im Alter noch sexy sein kann und nackt… Doch nein. Dann hätte man etwas aus verliebt in ältere Frau, die krank wird und damit muss man sich auseinandersetzen machen können… Doch nein!

Ein langsamer Tod

Wenn man erfahren möchte, wie sich soetwas anfühlt, dann ist der Film vielleicht genau das richtige, denn er zieht sich hin und hin und hinner und ist zu lang für das, was er nicht tut. Es gibt zu viele Figuren, von denen nicht genug etwas beitragen und auch wenn es nett ist, dass ein Schlüssel, der früh verloren wird, irgendwann wieder auftaucht, dann ist das doch verschenkt, weil es nirgendswo hin führt. Man könnte enttäuscht sein… oder schlicht gelangweilt.

OT: LES JEUNES AMANTS

Fanny Ardant, Melvil Poupaud, Cécile de France

Regie: Carine Tardieu

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Im Fazit tot

Hätte Ansätze und Potential für ein paar interessante Geschichten, macht aber nix daraus und ist eigentlich nur lang. Ab 3.8.2023 im Kino.

Kino: GEISTERVILLA

Frau zieht mit ihrem Sohn in eine Villa, doch da spukt es, also holt sie sich Hilfe…

Familienfreundlicher Grusel

Ab 10 Jahren… etwa. Hier und da wird es einen Hauch schauerlich, aber niemals schauderlich. Es ist nette Unterhaltung mit guten Figuren und Darstellern beiden Geschlechts, es gibt eine hübsche Geschichte und irgendwie gegen Ende auch was fürs Herz. Hier und da wird, wie es sich gehört, ein leichter Grusel geboten, aber auch der eine oder andere Spaß.

Wer also nicht extra nach Disneyland fahren möchte…

…wo es das ganze wohl als Fahrgeschäft gibt oder mal gab, der kann es sich, wie die Artverwandten Piraten aus der Karibik, dann also mit oder ohne Familie, je nachdem ob man hat… oder will, auf der Kinoleinwand reinziehen.

OT: HAUNTED MANSION

LaKeith Stanfield, Tiffany Haddish, Owen Wilson, Danny DeVito, Rosario Dawson, Chase W. Dillon, Dan Levy, sowie Jamie Lee Curtis und Jared Leto

Regie: Justin Simien

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Geh Spenster

Nett, unterhaltsam und ein bisschen gruselig. Vielleicht mit dem Prädikat „Gruseln für Anfänger“? Ab 27.7.2023 im Kino.

Heimkino: SAFE WORD

Sängerin bekommt Job als Domina angeboten, aber vorher muss sie noch eine Ausbildung zur Sklavin machen…

Ess Emm

Leute, die sich ein wenig besser mit der Materie auskennen, sagen, dass die unsäglichen „50 Shades of Grey“ von jemandem „geschrieben“ wurden, die vom Thema aber mal so gar keine Ahnung hat, also quasi vom Tuten und Blasen. Die Filme lassen an Sexyness und Erotik missen und dass die Hauptfigur mit „unbedarft“ noch höchst schmeichelhaft umschrieben ist, kommt erschwerend hinzu. Dies hier kommt aus Japan und da gehen die Huren bekanntlich anders… Uhren meine ich natürlich. Es ist nicht gerade „Die Geisha“, schon deshalb, weil da beide Hauptdarstellerinnen, glaube ich, Chinesinnen waren… aber das steht auf anderen Blättern. Hier nun also wird in Sachen SM, also Sado-Masochismus, ein wenig mehr geboten, was allerdings auch nur denn anregend ist, wenn man auf sowas steht.

Er Sie Es Niedrigung

Steht natürlich auch auf dem Programm, da es mit dem Dominieren zu tun hat, oder der Unterwürfigkeit. Wenn man mal ein bisschen offen ist, könnte man sagen, dass es hier viel um Befreiung und Selbstbestimmung geht – und das in einer Welt, in der eher die Frauen das Sagen haben, denn Dominieren kommt ja von Domina, oder der Domina, und die ist ja nunmal weiblich. Auf der anderen Seite zeigt sich dann aber auch, dass Unterdrückung eben auch von Frauen ausgehen kann… wenn man das denn möchte. Ob der Film also mehr zur Selbstbestimmung von Frauen sagt als „Barbie“… wer weiß? Wie sich hier allerdings eine 18er-Einstufung ergibt, obwohl es nichtmal einen Hauch von Penetration gibt und das Anpissen seit Anfang des Jahres mit „Babylon“ ja quasi gesellschaftsfähig geworden ist, das erschließt sich mir nun überhaupt nicht.

Infos

Mehr dazu finden Sie bei der Busch Media Group unter www.buschmediagroup.de, www.facebook.com/buschmediagroup sowie www.instagram.com/buschmediagroup

OT: Aishiteru

Chisako Kawase, Nagisa Toriumi, Ai Otoha, Ryuchell

Regie: Koji Shiraishi

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit

Eher was für Leute, die sich für SM interessieren. Ab 14.7.2023 als DVD, Blu-ray & Video-on-Demand erhältlich.

Kino: TALK TO ME

Jugendliche finden einen Weg, mit Leuten aus dem Jenseits Kontakt aufzunehmen – wie könnte dabei irgend etwas schief gehen…?

Feiner Horror

Der Film zeigt, wie man mit relativ wenigen Mitteln eine Menge erreichen kann. Nach einem furiosen Auftakt dauert es zwar noch ein bisschen, bis die Sache in die Gänge kommt, aber wenn es dann mal soweit ist, drückt man voll auf die Tube und der Horror kann sich trefflich entfalten.

Kurzkritik?

Letztlich bleibt aber auch nicht viel mehr dazu zu sagen. Macht seine Sache gut, is nix für Kinder oder Schwachnervige, haut hier und da voll rein und braucht dafür nicht ein Übermaß an Effekten. Was will man also mehr?

Mit

Sophie Wilde, Miranda Otto, Alexandra Jensen, Joe Bird

Regie: Danny Philippou und Michael Philippou

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Faz to me

Okay, der Titel, obschon er sich durch den Film erklärt, was denn aber Dank Übersetzung in der deutschen Fassung wahrscheinlich wieder verloren gehen wird, ist schon ein bisschen austauschbar. Dafür gibt es nach einem netten Horrortrip aber ein angemessenes Ende. Ab 27.7.2023 im Kino.

Kino: LASSIE – EIN NEUES ABENTEUER

Wuff wuff wuuuuf! Wuff Wuff Wuuuuf Waf!

Auf den Hund gekommen

Oder in dem Fall die Hündin. Lassie fährt zum Urlaub nach Tirol, wo, wie sich herausstellt, justamente Hundienen und Hunde entführt werden, so dass die clevere Hundedame sofort mit ihren Ermittlungen beginnt, bei denen ihr die Menschlein mehr schlecht als recht helfen…

Zielgrüppin

Die konnte sich ein „gut“ abringen, bei den Erwachsinnen fiel das Urteil ein wenig weniger schmeichelhaft aus. Was ein bisschen daran liegt, dass sich viel zu viele der gezeigten Menschen nicht unbedingt intelligent verhalten, gut, passendes Abbild der Gesellschaft, aber hier nicht unbedingt zielführend. Dafür ist Lassie cleverer als alle Zweibeiner zusammen, da ist dann nur schade, dass sie kein Schloss knacken oder Auto kurzschließen kann, denn dann hätte sie die ganze Chose ohne jegliche Hilfe gelöst. Aber immerhin versucht der Film gar nicht erst zu verheimlichen, wer hinter den Diebstählen steht, denn das ist mehr als offensichtlich. Wuff.

Mit

Nico Marischka, Anna Lucia Gualano, Pelle Staacken, Katharina Schüttler, Justus von Dohnányi, Dennis Mojen, Maike Jüttendonk und Annette Frier

Regie: Hanno Olderdissen

Fazit

Für kleine Kinder oder große Hundeliebhaber. Sonst… nicht clever genug?! Ab 27.7.2023 im Kino.

Kino: OPPENHEIMER

J. Robert Oppenheimer, Leben und Werk…

Der Mann, der uns die Atombombe geschaffen hat

und

Ein Film von Christopher Nolan

Aber, wenn wir ehrlich sind, einer, der es einem nicht leicht macht. Nicht wegen des Themas, sondern wegen seiner Machart. Es wird viel hin und her gesprungen zwischen diversen Anhörungen und man freut sich, wenn irgendwann mal Matt Damon auftaucht, denn das ist gefühlt die erste halbwegs lange Szene, in der sich zwei clevere Menschen unterhalten… ohne, dass man direktemang zu einem anderen Gesprächsschauplatz springt. Man könnte das Ganze auch

My Dinner With The Bomb

nennen, weil halt viel geredet wird… wird aber keiner machen. Soviel mal am Ende auch erfährt, es ist kein Film, den man sich müde mal so nebenher reinziehen kann, denn allein in den ersten 40 Minuten werden gefühlt mehr Personen eingeführt und vorgestellt als in 3 Staffeln „Game of Thrones“, wenn auch mit eventuell leicht verständlicheren Namen. Die Schauspieler sind aber durchweg gut und selbst viele Kleinstrollen sind mit bekannten Darstellern besetzt – und die wenigen Frauen sind clever und klasse. Hier und da flimmert ein wenig trockener Humor auf, aber diese Sparte ist ja nu leider nicht unbedingt Nolans Stärke, so dass man nicht darauf hoffen darf, dass Heisenberg, zumindest bei seiner Einführung, unscharf gezeigt wird, was ein netter Gag gewesen wäre. Auch für die Explosion der Atombombe scheint der Mann, der CGI ablehnt, keine echte gezündet zu haben, was ein bisschen enttäuschend ist, aber man kann wohl nicht alles haben. Und fast überzeugend ist das Argument für eins der größten Kriegsverbrechen der Menschheitsgeschichte, nämlich den Einsatz der hier geschaffenen Waffen in Hiroshima und Nagasaki… aber dann doch eben nur fast.

Mit

Cillian Murphy, Emily Blunt, Matt Damon, Rami Malek, Robert Downey Jr., Florence Pugh, Kenneth Branagh

Regie: Christopher Nolan

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Oppenfazit

Lang, anstrengend, schwer… etwas, durch das man sich schon durcharbeiten muss, also insofern seinem Thema vielleicht durchaus angemessen. Ab 20.7.2023 im Kino.

Kino: BARBIE

Es ist was faul in Barbieland und die blonde Plastikfrau muss etwas unternehmen, damit nicht alles den Bach runtergeht, oder, schlimmer, sie Cellulite ansetzt…

Unscharf

Womit nicht der blonden Else ihr Aussehen gemeint ist, sondern das cinematische Endprodukt aus dem Hause Mattel, und auch der Verleiher Warner darf seinen Namen mal wieder in einer seiner Produktionen hören, wie er das in letzter Zeit ja scheinbar gerne macht. Es gibt Barbieland und Wirklichkeit – und die sollten scharf voneinander abgegrenzt sein. Sind sie aber nicht, wenn man zum Vorstand obiger Spielzeugfirma kommt, was der Sache nicht hilft. Allgemein fehlt halt die Schärfe, denn auch wenn es hier und da nette Einfälle und Szenen gibt, so ist am Ende doch nicht so recht klar, was uns der Film denn nun eigentlich vermitteln möchte. Eigentlich möchte ich das so zusammenfassen: Wenn es auch darum geht, dass sich Plastikkollege Ken wählen lassen will und man hört kein einziges Mal

YES WE KEN!“

dann muss man eigentlich nicht mehr über das Ganze sagen. Sehr trefflich und rosa sind die Sets in der Barbiewelt, aber auch da wären noch Nachbesserungen möglich gewesen, gibt es doch bei den Plastikfrauen und -ken…nen keine Dopplungen, obwohl das durchaus sinnvoll wäre, da zu Beginn sicher nur ein Typ, eine Gussform von der jeweiligen Figur bestanden haben dürfte, so dass 5 bis 6 Margot Robbie-Barbies durchaus realistisch bis angebracht gewesen wären. So ist dann alles politisch korrekt… aber das hat mit der Wirklichkeit ja auch meist eher weniger zu tun.

Mit

Margot Robbie & Ryan Gosling, America Ferrera, Kate McKinnon, Michael Cera, Ariana Greenblatt, Issa Rae, Rhea Perlman und Will Ferrell, Ana Cruz Kayne, Emma Mackey, Hari Nef, Alexandra Shipp, Kingsley Ben-Adir, Simu Liu, Ncuti Gatwa, Scott Evans, Jamie Demetriou, Connor Swindells, Sharon Rooney, Nicola Coughlan und Helen Mirren

Regie: Greta Gerwig

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazie

Was hätte man da für eine schöne Satire, einen scharfen Schlag gegen die Gegenwart, eine knallbunte und knallharte Abrechnung mit der Wirklichkeit und eine klare Aussage für Emanzipation vielleicht und Gleichberechtigung auf jeden Fall machen können, doch… trotz dem einen oder anderen netten Ansatz weiß ich wirklich nicht, was der Film von uns will. Ab 20.7.2023 im Kino.

Heimkino: Guilt – Keiner ist schuld. Staffel 2

Zwei Jahre sind vergangen, zwei Leichen sind im Keller, dazu eine Tasche voller Geld – und jede Menge Undurchsichtigkeit…

Fortsetzung

Staffel 1 war überraschend und voller Wendungen… was dann die Latte für alle weiteren Fortsetzungen ein bisschen hoch legt. Ihr enormer Vorteil war, dass sie sehr klar und einfach anfing und einem dann nach und nach den Boden und sogar den Keller darunter unter den Füßen wegzog. Hier gestaltet sich das ein wenig anders. Da man sich in Sachen Wendungsreichtum treu bleiben möchte, bleiben die am Ende auch nicht aus, aber der Weg dorthin ist ein wenig komplizierter. Es gibt eine Menge Kleinteile, die miteinander in Verbindung gebracht werden müssen und dadurch geht etwas die Schönheit, die noch beim ersten Mal erreicht wurde, verloren.

Themenabend Raaaa….

Das Thema der Staffel, denn sie hat eins, soll hier nicht verraten werden… denn viele der Figuren nennen es, man kann also nicht sagen, dass es im Dunkeln bleiben würde… oder auch nur im Zwielicht. Dass man nicht alles so machen kann wie beim ersten Mal versteht sich von selbst und dass man auch weiterhin versucht, überraschend zu sein und dem Zuschauer in der Beziehung etwas zu bieten, ist ebenfalls achtbar, dass dabei aber leider nicht ganz die Qualität der Vorläuferin erreicht werden kann, nun, das versteht sich fast von selbst. Schade, aber ironischerweise irgendwie nicht überraschend.

Bonus

Interessante Blicke hinter Kulissen und in die Entstehung.

Mit

Mark Bonnar (Tobias Lelle), Emun Elliott (Jacob Weigert), Stuart Bowman (Bernd Vollbrecht), Jamie Sives (Markus Pfeiffer)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit

Die erste Staffel hatte in ihrem Wendungsreichtum eine gewisse Brillanz und Schönheit, die man zwar versucht, auch hier zu erreichen, was aber leider nicht ganz gelingt, da man die wunderbare Einfachheit der Ausgangssituation weder kopieren kann noch sollte. Trotzdem nicht schlecht. Ab 28.7.2023 auf DVD.

Heimkino: SUNDOWN

Geheimnisse in Acapulco

Als der Familienurlaub durch einen Todesfall unterbrochen wird, bleibt der Vater zurück, weil er angeblich seinen Reisepass nicht finden kann…

Sitzen, starren, nix tun

Umschreibt 90% des Films, denn den Begriff „Handlung“ mag man da nicht in den Mund oder gar den Text nehmen. Tim Roth sitzt rum, starrt, trinkt Bier, aber es passiert herzlich wenig, oder eher unherzlich, wenn nich gar herzlos wenig. Dann gibt es irgendwann mittendrin einen kleinen Ausbruch von Aktion, aber die allgemeine Spannungslosigkeit löst sich dadurch nicht.

Ein Nichts

Man hätte ja etwas draus machen können, Ruhe und Leben genießen und dann Spannung und Bedrohung einbauen, doch dafür ist alles zu zäh und bewegungslos. Man sieht Leuten beim Nichtstun zu, während man vermutlich selbst nichts tut. Das ist keine selbsterfüllende Prophezeiung, das ist unergiebiges Filmemachen. Doch selbst wenn man das, was da ist, komprimiert hätte, gestrafft und zu einem Kurzfilm gemacht, wäre da letztlich auch nicht genug, um den zu füllen. Es fehlt schlicht an allem, außer Sonne, Bier und Starren, mehr jedoch wird hier nicht geboten. Wer also nicht selbst einen langweiligen Urlaub erleben, aber quasi jemand anderem dabei zusehen möchte, der könnte vielleicht Gefallen an diesem Ausflug nach Acpulco finden…?

Mit

Tim Roth (Frank Röth), Charlotte Gainsbourgh (Irina Wanka), Iazua Larios (Susanne Geier), Henry Goodman (Lutz Riedel)

Regie: Michel Franco

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazdown

Schönes Wetter, null Geschichte, eigentlich kein Unterhaltungswert, mit einem Ende, das sich genausowenig sehen lassen kann, wie die Ödnis davor. Auf DVD und Blu-ray sowie auf allen digitalen Medien.