Kino: HALLOWEEN HAUNT

Es ist Halloweeeeeeeeen, also der kommerzialisierte Feiertag, nicht der Film, und da gerät eine Gruppe junger Leute in eine abgelegene Horrorhausklitsche, doch ist das, was dort geschieht, nur gespielt oder gar wirklich wirklich…?

Another Hell Fest

Zwar nicht ganz so langweilig, aber es geht in eine ähnliche Richtung. Irgendwie begreifen die Filmemacher nicht, dass man wenig Angst um die Leute hat, wenn nicht eingeführt wurde, dass es in einem solchen Haus wirklich Gefahren für sie gibt, dass da wirklich welche sind, die sie in echt alle machen und nicht nur erschrecken. Um das zu etablieren braucht der Film viel zu lange, so dass er viel Potential verschenkt. Was danach kommt ist dann eher fies statt bedrohlich, zumal man dann einen nicht ganz unwesentlichen Tod noch nichtmal zeigt. Schön wäre es ja gewesen, wenn man die Gefahr mehr und mehr aufbaut und man glaubt, sie wäre echt, aber am Ende wäre alles nur ein Spiel… das ins Finstere läuft, wenn einer aus der Gruppe einen anderen wirklich umbringt, weil er denkt, er wäre eine Gefahr… aber so clever ist dieser Film nicht, also wozu mehr Zeit mit ihm verbringen? Crappy Halloween!

OT: Haunt

Katie Stevens, Will Brittain, Lauryn Alisa McClain, Andrew Caldwell, Shazi Raja, Schuyler Helford

Regie: Scott Beck und Bryan Woods

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazitttttttttttt

Erst zieht es sich,

dann wird es unappetitlich,

aber so richtich

dolle is das nich!

Ab 31. Oktober 2019 im Kino.

Heimkino: LONG SHOT – UNWAHRSCHEINLICH, ABER NICHT UNMÖGLICH

Journalist trifft nach Jobbendigung zufällig jemanden wieder, die er von früher kannte – und die nun Außenministerin auf dem Weg zur Präsidentinnenschaft ist…

RomCom mit politischen Anflügen

Natürlich weiß man bei dem Etikett, wo die Reise hingeht… und dann ist da auch noch Seth Rogen. Wenn man den nicht mag, isses schon schwierig. Und tatsächlich hätte der Film an manchen Stellen ein wenig weniger rogenisch sein können. Davon ab ist er aber durchaus unterhaltsam und stellenweise recht witzig. Großartig ist Charlize Theron, die mit „einfach phantastisch“ fast noch zu zurückhaltend umschrieben ist. Ein Moment der Erkenntnis traf mich nach etwa einer Stunde, als ich erst verstanden habe, dass diese eine Figur da von Andy Serkins gespielt wird… Schlicht nicht wiederzuerkennen, also wo ist seine Oscarnominierung?

HDTGM

Diesmal kommen Freunde des Podcasts „How Did This Get Made“ richtig auf ihre Kosten, Paul Scheers Auftritt ist zwar eher eine Randnotiz, dafür ist die Rolle von June Diane Raphael nicht nur groß, sondern auch wichtig – und sie macht das richtig gut. Das einzige, was ein wenig schwierig ist, ist, dass die Kandidatin für das Jahr 2020 als Präsidentin antritt – und der aktuelle Präsident ist zwar eine witzige Figur und hervorragend dargestellt von Bob Odenkirk, aber es ist eben nicht Witzfigur Donny Trump… was den Film quasi in einer Paralleldimension ansiedelt. Dafür reißt er ein paar interessante politische und private Themen an, was ab und an richtig Spaß macht. Und da ist noch O’Shea Jackson Jr., der nicht nur eine charmante Leichtigkeit in die Sache, sondern auch sehr treffend ein paar Dinge auf den Pnnkt bringt.

Bonus

Ein umfangreiches Making-of sowie Interviews und Featuretten mit Einblicken in die Produktion.

Mit

Charlize Theron (Bianca Krahl), Seth Rogen (Tobias Kluckert), O’Shea Jackson Jr. (Jan-David Rönfeldt), Andy Serkis (Frank Röth), June Diane Raphael (Vera Teltz), Bob Odenkirk (Gerald Schaale), Paul Sheer (Jaron Löwenberg), Lisa Kudrow (Sabine Jaeger), Alexander Skarsgard (Sascha Rotermund)

Regie: Jonathan Levine

Faz Shot

Sehr unterhaltsam, überraschend witzig, aber vielleicht hier und da ein wenig zu sehr rogenisch, dafür aber mit einer herausragenden Charlize Theron. Ab 30. Oktober 2019 auf DVD und Blu-ray.

Kino: DAS PERFEKTE GEHEIMNIS

Eine Gruppe von Freundinnen und Freunden trifft sich zum gepflegten Abendessen, doch jemand hat die Idee, dass alle eingehenden Nachrichten auf den Handys offenbart werden und man ehrlich miteinander sein soll – wie könnte dabei irgendwas schiefgehen…?

Ehrlichkeit ist aller Laster Anfang

Dass sie am längsten währt, ist, wie überraschenderweise auch dieser Film uns zeigt, eher ein Mythos und dass gesellschaftliches Beisammensein durch aufkommende Ehrlichkeit zu eskalieren neigt, ist auch keine wirklich neue Erkenntnis. So kommt also alles, wie es kommen muss, aber da dies eine Komödie ist, wird sich am Ende nicht gegenseitig massakriert. Tatsächlich ist der Film ausgesprochen unterhaltsam und hat einige sehr lustige Stellen. Er ist auch größtenteils gut und überzeugend gespielt, wobei Jella Haase einmal mehr das Highlight ist, da sie es einfach schafft, natürlich und sympathisch zu wirken. Auch Elyas M’Barek zeigt sich von seiner besten Seite, zumal fast alle ein wenig gegen den Strich besetzt zu sein scheinen, was aber eine gute Sache ist, außer Frederick Lau, der irgendwie immer er selbst zu sein scheint. Lediglich beim Ende hat man das Gefühl, dass ihnen da nicht wirklich was passendes eingefallen ist, denn abgesehen davon, dass der Film dort Gewalt als Lösung postuliert, nimmt er ganz am Schluss sogar alle Frauen aus der Handlung heraus, was irgendwie schwierig ist.

Mit

Elyas M’Barek, Florian David Fitz, Jella Haase, Karoline Herfurth, Frederick Lau, Wotan Wilke Möhring, Jessica Schwarz

Regie: Bora Dagtekin

Ehrlich jetzt…

Zuviel Ehrlichkeit geht einfach nach hinten los, jeder braucht seine kleinen Geheimnisse und wer auf irgendeiner Party ein solches Spiel mitmacht, darf sich nicht wundern, wenn er sich hinterher einen neuen Freundeskreis suchen muss. Diese Version davon ist allerdings weit besser als „Der Vorname“, größtenteils gut gespielt mit einigen sehr lustigen Stellen, aber einem Ende, an dem man noch arg hätte pfeilen können… und sollen, ganz ehrlich! Ab 31. Oktober 2019 im Kino.

Kino: SCARY STORIES TO TELL IN THE DARK

Halloween steht vor der Tür. Eine Gruppe Jugendlicher kommt in ein verlassenes Haus, das auch eine unschöne Vergangenheit hat. Sie finden das Buch, das die Tochter geschrieben hat, von der man sagt, wenn sie einem eine Geschichte erzählt, wäre das die letzte, die man hört – und da scheint, wie sich zeigt, auch etwas dran zu sein…

Stimmungsvoll stimmig

Der Film kommt mit sehr wenigen Jumpscares aus, dafür baut er seine Stimmung schon von Anfang an sehr gut auf und hält sie bis zum Schluss. Dort kommt dann zwar leider eine Spur zuviel CGI ins Spiel, aber davon ab schafft er eine tolle Atmosphäre, die einen durchweg gruseln lässt. So geht es also auch. Hinzu kommt, dass er seine Handlung gut aufbaut und viele schöne Detais und Übergänge einbaut. Die Figuren sind einem sympathisch und man hat deshalb Angst um sie, was ja heutzutage auch kein Horrorfilm mehr hinbekommt. Und auch die Geschichten, die im Film erzählt werden, sind stimmig, so dass man am Ende einen richtig guten Film gesehen hat, der von vorne bis hinten funktioniert… und einem ein angenehmes Gefühl von Gänsehaut beschert. Happy Halloween!

Mit

Zoe Margaret Colletti, Michael Garza, Austin Zajur, Dean Harris, Gil Bellows

Regie: André Øvredal

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Scary Fazits to tell in the Light

Tolle Stimmung, durchgehend gruselig, das Beste zum Feste. Ab 31. Oktober 2019 im Kino.

Heimkino: Schottland – Krieg der Clans

Die blutige Geschichte Schottlands und seiner Clans…

Scotty, kilt me up

Alle, deren Wissen über Schottland sich auf Kilt, Dudelsack und Herkunftsort des besten Bonds aller Zeiten beschränkt, können in dieser kleinen Dokuserie noch eine Menge dazulernen. Denn die Schotten hatten nicht nur einen starken Freiheitsdrang – der in Zeiten eines Brexit ein wenig in den Hintergrund gerückt zu sein scheint, denn wenn sich das Königreich von der EU trennt, wäre es doch eigentlich an der Zeit, dass Schottland ein neues Votum anleiert und sich dann im Gegenzug von Großbritannien trennt – es gab auch jede Menge Machtkämpfe und Querelen im eigenen Herrschaftsgebiet.

Scotland is coming

Bekanntermaßen hat „Game of Thrones“-Autor George R.R.R.R.R.R. Martin sich bei seinem Werk von echter Geschichte inspirieren lassen, was auch für die wirklich gemeinen und fiesen Dinge gilt, die man bei ihm geboten bekommt. Wie man hier sehen kann, war auch die schottische Geschichte eine echte Fundgrube dafür. Hier kann man, neben schönen Aufnahmen von schönen Landschaften, sehen, wie blutig und brutal die Vergangenheit dieses Landstrichs war und wer wem was aus welchen Gründen angetan hat. Kriege und Intrigen ziehen sich durch Land und Zeiten und hier und da müssen auch mal Köpfe rollen, allerdings nicht im übertragenen Sinne. Das ganze wird locker erzählt, und auch wenn die Kollegen Braveheart (echt) und Highlander Connor McLeod (erfunden) nicht auftauchen, so gibt es doch von Robert the Bruce bis zu Maria Stewart den einen oder die andere Bekannte zu sehen.

OT: Rise of the Clans – Season 1

Erzähler: Neil Oliver

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Clan Fazit

Brennende Kreuze, der Clan… hier geht es um etwas völlig anderes. Ein leichtfüßig erzählter und interessanter Einblick in eine recht blutige Geschichte. Ab 25. Oktober 2019 auf DVD.

Heimkino: BEAST

Junge Frau, die es aus bestimmten Gründen von ihrer eigenen Geburtstagsparty wegzieht, trifft außenseiterigen jungen Mann – und dann gibt es da noch einen Mörder, der die Gegend unsicher macht…

Titel

Der kommt hier vielleicht ein bisschen zu marktschreierisch daher, da es weder um Kollege Teufel geht, noch ein slasheriges Schlachtfeld ist. Eigentlich ist der Film nämlich recht ruhig und offenbart seine Geheimnisse erst im Laufe der Zeit. Denn nicht nur scheint der junge Mann verdächtig, auch sie hat ihre Vergangenheit, von der wir im Laufe der Geschichte erfahren. Womit wir bei dem sind, was diesen Film vielleicht nicht ausmacht, da er auch so eine gute Handlung hat und es schafft, eine sanfte Liebesgeschichte mit einer Serie von Morden zu verbinden, aber was ihn zu etwas besonderem macht:

Jessie Buckley ist

das Mädchen, ist in jeder Szene zu sehen – und sie ist

großartig!

Man kann hier eine ähnliche Schauspielkunst erleben wie bei Maryl Streep, immer präsent, niemals aufdringlich, aber immer subtil, mit Kleinigkeiten, Miniaturmimiken, einem immer etwas bietend – und das ist toll. Man braucht nicht mehr zu tun, als in ihrem Gesicht zu lesen und schon wird man gut unterhalten. Sie verrät dabei nicht alles, aber gibt einem genug, womit man arbeiten kann. Eine wahre Freude und ein echtes Kleinod. Was es natürlich schade macht, dass dies mal wieder einer von den Filmen ist, die es gar nicht erst auf die große Leinwand geschafft haben, aber sowas ist man ja inzwischen gewöhnt. Da kann man nur hoffen, dass sich Lady Buckleys Karriere ihren Spielfertigkeiten angemessen entwickelt und sie demnächst auch größere Filme mit ihrem Talent bereichern kann.

Mit

Jessie Buckley (Yvonne Greizke), Johnny Flynn (Wanja Gerick), Geraldine James (Katharina Koschny)

Regie: Michael Pearce

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit

Gute Geschichte, großartige Hauptdarstellerin. Ab 25. Oktober 2019 auf DVD und Blu-ray.

Gewinnspiel: INVISIBLE SUE – Plötzlich unsichtbar

Junges Mädchen steht auf Superhelden, ist aber im wirklichen Leben eher die Einzelgängerin. Doch dann ereignet sich etwas und sie wird nicht nur für die anderen Kinder, die sie ignorieren, unsichtbar…

Ein Kinospielfilm von Markus Dietrich

mit

Ruby M. Lichtenberg, Anna Shirin Habedank, Lui Eckardt, Victoria Mayer, Luc Schiltz, Jeanne Werner, Patrick Hastert, Tatja Seibt, Joyce Ilg

Kinostart: 31. Oktober 2019

Jetzt mitmachen und

2 Freikarten gewinnen!

Dafür müsst ihr nur diese Frage beantworten:

Wer ist der Autor des Romans „Der Unsichtbare“?

a) H. G. Wells

b) Orson Welles

c) George Orwell

Schick deine Antwort mit der Auflösung per Mail an

peeweelet AT freenet PUNKT de

Der Gewinner wird von uns informiert.

Viel Erfolg!

Heimkino: TAL DER SKORPIONE

Leute mit Waffen und echt schlechter sozialer Ausrichtung (sprich: Mörder) finden sich in einem Wald wieder, wo sie sich und andere gegenseitig umbringen sollen und dürfen und all das im Zwecke von Wissenschaft und Geldverdienen und überhaupt…

Oh Mann, das tut echt weh!

Kein Zitat aus dem Film sondern eins über ihn. Schauspielerisch ist das alles schon höchst fragwürdig, EXTREM höfich formuliert, aber zu schlechtem Spiel kommt dann auch noch Overacting, personifiziert durch Thomas Kercmar, das einem die Schuhe auszieht, anzündet und dann wieder an die Füße tackert.

Die Überlebenden des Dschungelcamps

Von denen finden sich einige in diesem Machwerk, und alle anderen wären dort wohl auch besser aufgehoben. Schade, dass man sie dort wieder rauslässt. Aber auch alte Recken, die es besser können sollten oder mal konnten, oder, im Falle von Claude-Oliver Rudolph, auch nicht, edeln diesen Streifen nicht, sondern wecken bestenfalls Mitleid für sich (armer Martin Semmelrogge, womit hast du das verdient?), aber es gibt keine Nummer, die man anrufen und sie damit aus dem Film rauswählen könnte… aber die gibt es für den Betrachter auch nicht, was letztlich noch mehr schmerzt.

Wenn man unter den Dialogen mehr leidet als unter der Gewalt

Wäre ein schöner und treffender Titel, denn die Texte tun fast genauso weh wie das schlechte „Spiel“, wenn man diese Darbierungen denn mit diesem Begriff adeln wollte… und man will nicht. Anderseits ergibt beides so eine Einheit, eine Einheit des Grauens zwar, aber immerhin. Das Cover ernnert zwar an die Actionkracher der 80er, die Spieler aber eher an Leute, die mangels Talent aus der Laientheatergruppe fliegen und das Aussehen des Ganzen an etwas, das Kinder mit einer Super8-Kamera am Wochenende im nahegelegenen Wald gefilmt haben, nicht an einen Film im cineastischen Sinne.

Aber es gibt auch positives zu berichten

Meinem Magen geht es schon viel besser. Ach, über den Film? Nein, darüber nicht. Der ist mit 2h10min auch mehr als unknackig, was uns zu Micaela Schäfer bringt, die erstmals in ihrer Karriere unnackig ist – insofern haben wir hier also doch eine Art Premiere.

Bonus

Audiokommentar mit Regisseurs Patrick Roy Beckert und Werner von Overacting Thomas Kercmar, der offenbar auch an der Produktion beteiligt war, was wiederum erklären würde, warum man ihn nicht aus dem Film rausgeschnitten hat, aber anderseits, würde man alles rausschneiden, was hier furchtbar ist, bliebe ja nichts… was der ganzen Sache sehr gut täte.

Mit

Claude-Oliver Rudolph, Martin Semmelrogge, Mathieu Carriere, Ralf Richter

Regie: Patrick Roy Beckert

Faz der Skorpione

Yeahhhhhh, wohl lieber nicht! Ab 25. Oktober 2019 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: WENN FLIEGEN TRÄUMEN

Zwei ungleiche Schwestern fahren gemeinsamen nach dem Tod des weitgehend entfremdeten Vaters gen Norwegen, wo es ein Häuslein zu erben und unterwegs das eine oder andere zu offenbaren gibt…

Psychoroadtrip

Denn Probleme haben wir alle und eine der beiden Schwestern besonders und die andere ist Psychologin, -therapeutin oder sonstwas in dieser Preisklasse, so dass wir nicht nur über alles reden können, sondern in dem Fall auch müssen. Wie gesagt, man weiß, wie solche Filme enden, mit viel Selbsterkenntnis und all dem, wobei es hier besonders um ein Thema geht:

Einsamkeit

Und natürlich den Umgang damit. Beim Betrachten dieses Regiedebuts von Katharina Wackernagel stellt sich die Frage, wie bewusst manche Entscheidungen in der Umsetzung waren. Manche Szenen, besonders die der „Verfolger“, um sie mal so zu nennen, lesen sich wie Comedy und man könnte sich gut vorstellen, dass sie, wenn sie komödiantisch inszeniert und gespielt wären, besser funktionieren könnten. Doch das sind sie nicht und so wirken sie ein wenig befremdlich und schaffen, bewusst oder unbewusst, ein Gefühl der Entfremdung. Wären alle Szenen so und das Ziel wäre es, dem Zuschauer Entfremdung zu vermitteln, wäre das eine Sache, so aber fragt man sich eben, warum? Zudem es auch ein schönes Kontrastprogramm hätte sein können, lustiges auf der einen und ernstes auf der anderen Seite, Wechselbad der Gefühle, bis beide sich treffen, aaaaaber das fertige Produkt sieht anders aus und mangels brauchbaren Bonusmaterials werden wir wohl nun wie erfahren, wie genau die Intension nun gewesen sein mag.

Mit

Thelma Buabeng, Nina Weniger, Johannes Klaussner

Regie: Katharina Wackernagel

Wenn Fazits träumen

Selbsterkenntnis für Anfänger, in seiner Gestaltung teils aber irgendwie befremdlich… dennoch mit einer Art nettem Schlussgag? Ab 25. Oktober 2019 auf DVD.

Kino: TERMINATOR: DARK FATE

Eine Tötungsmaschine kommt aus der Zukunft, um einen Menschen umzubringen, doch sie ist nicht das Einzige, was aus der Zukunft kommt…

Der drittbeste der Reihe

Um mal direkt die Karten auf den Tisch zu legen. Zwar gibt es diverse Muster, die man aus anderen Terminators kennt, aber auch die haben das Rad nie neu erfunden, sondern haben lediglich ein leicht verändertes aus der Zukunft mitgebracht. Die hat sich auch mal wieder verändert, ebenso wie die Gegenwart, was auch ein bisschen ein Geben und Nehmen ist, so dass Sarah Connor, nicht die Sängerin, anders als in „Terminator 3“ nicht am Krebs dahingegangen, sondern quicklebendig unterwegs ist. Dass lediglich der erste einen in sich geschlossenen Zeitkreis hatte und danach Tür und Tor für ein Füllhorn an alternativen Zukunften geöffnet wurde, hab ich ja schon in meiner Kritik zu „Genysis“ ausführlich beschrieben. Insofern hat sich mal wieder was verändert, nix is so, wie es war, lediglich die Flut an ständig in die Vergangenheit geschickten Typen, Mensch oder Maschine, reißt trotz neuem Management einfach nicht ab. Das eröffnet hier ein paar Veränderungen, die einerseits mehr Sinn ergeben, andererseits aber auch wieder gar nicht… is ne 50:50-Geschichte. Eine weitere Neuerung ist, in gewisser Weise, dass es der neue Terminator schafft, vielschichtiger zu sein. Arnie war bedrohlich, Robert Patrick bedrohlich und creepy und die Terminatrix war… blond. Dieser nun ist nicht nur eine Bedrohung, die man spürt – was den Film an manchen Stellen ziemlich brutal macht – er ist nebenbei auch charmant, höflich und witzig. Ein echtes Upgrade!

Die alten Reckinnen

Nach einer coolen und ein wenig überraschenden Eröffnung, dauert es ein bisschen, bis Linda Hamilton auf den Plan tritt – und die hat nicht nur tolle Texte, sondern ist auch sonst ziemlich klasse. Das, was in „Terminator 2“ (vor ihrem überraschenden Krebstot in 3) entwickelt wird, kommt hier voll zum Zuge und sie zelebriert es mit Genuss: die harte Kämpferin, die sich von niemandem in die Suppe spucken lässt. Wenn dann, ein wenig zu spät fast, auch endlich Arnold ins Spiel kommt, erreicht der Film echte Höhepunkte. Arnie ist in Bestform, nicht unbedingt körperlich, aber auf jeden Fall schauspielerisch. Er hat nicht nur super Texte, er serviert sie auch perfekt, eine wahre Freude, denn was bei diesem Film neben der Action ebenfalls nicht zu kurz kommt, ist der Humor – und das macht ne Menge aus.

Der Dannenator

Dies ist der erste „Terminator“-Spielfilm, in dem man Thomas Danneberg nicht hören wird. Er sprach Arnold Schwarzenegger schon im ersten Film der Reihe und man hört ihn sogar im weitgehend Arnoldlosen „Die Erlösung“. Doch leider hat er sich nun, wie bereits erwähnt, aus dem Synchronbereich zurückgezogen, was gerade in diesem Fall sehr schade ist, da man hier Arnold in Bestform sehen kann und man kann nur spekulieren, wie wunderbar Danneberg das übertragen hätte. Schade, denn „ich komme wieder“ scheint bei ihm nun nicht mehr zuzutreffen.

Mit

Linda Hamilton, Arnold Schwarzenegger, Mackenzie Davis, Natalia Reyes, Gabriel Luna, Diego Boneta

Regie: Tim Miller

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazinator

Frauen an die Macht – ein Dreigestirn von Damen trägt Film und Action locker, und doch ist es ein Höhepunkt, Arnold Schwarzenegger, vielleicht sogar zum letzten Mal (?), in einer seiner Glanzrollen zu sehen. Ab 24. Oktober 2019 im Kino.