Kino: BIENE MAJA – DAS GEHEIME KÖNIGREICH

Maja und Willi treffen eine Ameise, die von bösen Käfern gejagt wird und versprechen, dessen wichtige Ladung an ihr Ziel zu bringen…

Animationsfilm für Kinder

Nicht mehr, nicht weniger. Für meinen Geschmack mit zu vielen Liedern, aber die Kinder scheinen auf sowas zu stehen, also was solls? Interessanterweise bietet die Handlung einen heraufziehenden Krieg und Flüchtlinge, wenn man das denn so interpretieren möchte, ist also irgendwie recht aktuell… aber letztlich wahrscheinlich wirklich mehr was für Kinder als ihre erwachsenen Begleiter.

Mit den Stimmen von

Jan Delay, Emilia Schüle & Sasha sowie Roland Hemmo, Marius Clarén und Michaerl Pan

Regie: Noel Cleary

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Ab 5.5.2022 im Kino.

Heimkino: Baptiste – Staffel 2

Als die Familie einer Botschafterin verschwindet, bietet Baptiste seine Hilfe an…

Düster, schmutzig, spannend

Mit jeder Menge Überraschungen und Wendungen. Was besonders insofern beeindruckend ist, als das ganze auf zwei Zeitebenen erzählt wird und man Auswirkungen von Dingen, die man noch sehen wird, bereits sieht – was einen spekulieren lässt, wie es dazu gekommen sein könnte. Tatsächlich, und auch das ist ausgesprochen gut, ist man über vieles im Ungewissen – eben so, wie es bei einem Krimi sein sollte. Nach und nach entwirrt sich dann alles und mehr und mehr Informationen kommen ans Licht, so dass das Bild plötzlich zu einem solchen wird und auf einmal Sinn ergibt. Auf der detektivischen Ebene macht das absolut Freude – ob das inhaltlich aber so ist…?

Heftig

Denn die Welt ist nicht schön, und schon gar nicht, wie sie hier portraitiert wird. Sie ist, wie in der Wirklichkeit, leider, durchwirkt von Terror und Gewalt, von Entführung und Mord, von Rassismus und Nationalismus, von Intoleranz und Arschlöchern, Gier und Hass… eben allem, was die Menschheit so ausmacht. Dass es dabei bisweilen auch ein wenig unangenehm werden kann, wenn man ein brutales Attentat miterleben muss, versteht sich von selbst. Passt aber und macht das ganze unangenehm realistisch und realistich unangenehm.

Mit

Tchéky Karyo (Ralph Schicha), Fiona Shaw (Dagmar Dreke)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazitste

Aktuelle Bezüge, überraschende Wendungen, gute, aber keine leichte Unterhaltung. Ab 29.4.2022 auf DVD und Blu-ray.

Kino: DOWNTON ABBEY II: EINE NEUE ÄRA

Während man sich auswärtig mit der Vergangenheit der Großen Dame des Hauses auseinandersetzen muss, kehren in Downton Abbey selbst Gegenwart und Zukunft gemeinsam ein, in Form einer Filmproduktion…

Ein reines Vergnügen

Anders kann man es nicht umschreiben… wobei, man könnte, aber man muss nicht. Es ist nicht ganz so lustig wie der erste „Downton“-Ausflug ins Kino, aber es gibt wieder viele tolle Momente – und wieder einmal ist es das reinste Vergnügen, Maggie Smith zuzusehen, die einmal mehr einfach nur Spaß macht. Überhaupt lässt sich das Ganze zusammenfassen auf:

Tolle:

a) Dialoge

b) Schauspieler

c) Handlung

wobei man da die Reihenfolge beliebig variieren kann. Ein weiteres Mal gelingt es Julian Fellows dabei, das zu vollbringen, was man derzeit sonst eher im Marvel-Universum geboten bekommt, nämlich viele Handlungsstränge und ein riesiges Ensemble unter einen Hut zu bringen und dabei unterhaltsam zu sein, ohne, dass man als Zuschauer jemals die Übersicht verliert. Respekt! Hier und da gibt es noch einen Hauch von Metaebene, wenn man sich über die Filmarbeiten mokiert, dann wird nebenbei fast die Synchronisation erfunden, alles aber passt wunderbar zusammen und schafft ein wunderbares Kinoerlebnis – wenn man denn Freude an sowas hat.

OT: Downton Abbey: A New Era

Hugh Bonneville, Laura Carmichael, Jim Carter, Brendan Coyle, Michelle Dockery, Kevin Doyle, Joanne Froggatt, Harry Hadden-Paton, Robert James-Collier, Allen Leech, Phyllis Logan, Elizabeth McGovern, Sophie McShera, Tuppence Middleton, Lesley Nicol, Maggie Smith, Imelda Staunton, Penelope Wilton, Hugh Dancy, Laura Haddock, Nathalie Baye und Dominic West und Johathan Zaccaï

Regie: Simon Curtis

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Downton Fazit

Einfach wunderbar und schlicht das reinste Vergnügen. Ab 28.4.2022 im Kino.

Kino: WOLKE UNTERM DACH

Nach dem Tod der Frau läuft für den alleinerziehenden Witwer einiges nicht mehr so gut…

Wahre Geschichte

Darauf beruht das Ganze, zumindest laut Nachspann. Es ist keine unkomische deutsche Komödie – Tautologie, ich weiß – sondern ein

Draaaaaamaaaaaaaa

das sich alle seine a.s hart verdient und mühsam ab-a-rbeitet. Und, ehrlich, da hätte man den einen halbwegs lustigen Satz auch noch rausnehmen können, da er so ein wenig wie ein Fremdkörper wirkt, aber Dinge konsequent zu machen und das hier konsequent düüüüster und draaamaaatisch ist ja leider nicht jedermanns oder -fraus Sache. Wohlfühlen ist hier also eher nicht angesagt, keine leichte Abendunterhaltung, sondern etwas, das schwer darum baggert, zu Herzen zu gehen.

Traum oder Trauma?

Das wär eigentlich n passender Titel gewesen, sieht und trifft Töchterlein doch nach deren Ableben die Mutter. Hier wäre, wenn man Filme macht und man sich ein wenig mit sowas beschäftigt, die Möglichkeit – wenn nicht Notwendigkeit – gewesen, zwei unterschiedliche Welten aufzubauen und stark gegeneinander abzugrenzen. Da hätte die verspielt rosige Phantasiewelt und die kalt-harte Realität sein können. Doch leider wird damit nicht angemessen gearbeitet. Auch die Frage, OB es überhaupt ein Traum ist, dass Mutter sich die Ehre gibt, oder eben ein Trauma, das das Kind hat, wird nicht eingehend be- und untersucht. Man hätte da einen ganz klaren Hinweis auf Wirklichkeit geben können, indem die Tochter von Mutter etwas erfährt, das sie nur von ihr haben kann und daran erkennt der Vater… Aber da es sich ja um eine „wahre“ Geschichte handelt, darf man mit soetwas dann wohl leider nicht rechnen. Hinzu kommt, dass es immer schwierig bei einem Film ist, wenn sich Leute dumm verhalten MÜSSEN, damit die Szene oder Handlung funktioniert. Maklerin und Umzugsunternehmen sollten hier also beide komplett und umgehend vom Markt genommen werden.

Mit

FREDERICK LAU, ROMY SCHROEDER, HANNAH HERZSPRUNG, BARBARA AUER, KIDA KHODR RAMADAN

Regie ALAIN GSPONER

Fazit unterm Dach

Dramatisches Drama ohne viel Freude… und, wenn man die Situation am Ende sachlich betrachten würde, auch eigentlich ohne eine Lösung, worüber Kollege Film aber einfach hinweggeht. Ab 28.4.2022 im Kino.

Kino: Everything Everywhere All At Once

Frau, die eigentlich dem Finanzamt Rede und Antwort stehen soll, wird plötzlich von vielen Wirklichkeiten aus dem Multiversum bedrängt…

Schräg – und voller Ideen

Am Anfang ist das Ganze mit sehr viel Energie und Adrenalin und angefüllt mit jeder Menge witziger und schräger Ideen. Das macht, auch wenn es bisweilen ein wenig übersichtlich erscheint, richtig Spaß. Es wird viel gekämpft und auf die multiversale Kacke gehauen, was das Zeug hält. Da der Film aber um die 140 Minuten lang ist, lässt das Adrenalin irgendwann ein wenig nach und es wird langsamer… und all das verliert ein wenig an Fahrt, leider. Das ist ein bisschen schade, weil auf den Trip ein wenig der Kater folgt, der dann alle roten Fäden zu einem Knäuel zusammenbinden möchte, mit dem die Katze spielen kann, auch wenn die hier eher ein Eichhörnchen ist. Bis dahin aber ein schneller Spaß

mit großartigen Darstellern

Michelle Yeoh ist ohnehin in den meisten, Sachen, in denen sie mitspielt das Beste und ihre Hongkong-Kampfeskunst kann sie hier wieder einmal richtig ausleben. Jamie Lee Curtis kann sich mal von einer ganz anderen Seite zeigen – und das ist eins der riesigen Plusse des Films, da verschiedene Universen verschiedene Charakteristika bei den Personen bedeuten und jede und jeder so auch schauspielerisch viel zu tun bekommt. Und es ist a) wunderbar, dass James Hong noch lebt und b) arbeitet, auch wenn der letzte Film, in dem ich mich bewusst an ihn erinnere, „Leathal Weapon 4“ war – und der liegt ja nun schon eine ganze Weile zurück… und er spielt nichtmal mit! Aber es ist schön, ihn mal wieder zu sehen, auch wenn imdb uns verfräht, dass er durchgehend tätig und neben vielem anderem als Stimme in den „Kung Fu Panda“-Filmen zu hören ist!

Mit

Michelle Yeoh, Jonathan Ke Quan, Jamie Lee Curtis, James Hong, Jenny Slate

Regie: Daniel Kwan, Daniel Scheinert

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Multifazitum

Abgefahren, schräg, ein bisschen unübersichtlich, am Anfang mit weit mehr Schmiss und Adrenalin als am Ende, aber mit tollen Einfällen und Schauspielern. Ab 28.4.2022 im Kino.

Kino: DIE WUNDERSAME WELT DES LOUIS WAIN

Leben und Werk des Mannes, der mit seinen Katzenbildern die Katze als Haustier gesellschaftsfähig machte…

Wahre Geschichte

Aber keine, die einem letztlich viel Freude bereiten wird, es sei denn, man ist eingefleischter (oder das vegane Äquivalent davon) Katzenliebhaber, also in übertragener, nicht in sexueller Hinsicht. Es fängt mit ein paar netten Zügen an, wandelt dann aber mehr und mehr nicht nur am Abgrund, sondern sich auch zu einer Geschichte über jemanden, der nach und nach dem Wahnsinn anheim fällt. Nicht gerade die anschmiegsamste Abendunterhaltung. Tragisch ist dabei nicht nur sein geistiger Zustand, sondern auch die Tatsache, dass es sich um einen Menschen handelt, der ein unglaubliches Talent, eine wahnsinnige Gabe hat, und doch nicht davon leben kann.

Typecasting

Benedict Cumberbatch ist gut wie immer – aber er spielt auch den gleichen Typus wie immer. Seit „Sherlock“, der ihn zu recht berühmt gemacht hat, findet er sich und man ihn meist in Rollen wieder, in denen er einen höchst intelligenten Menschen mit irgendeinem, nicht ganz gesellschaftsfähigen Problem spielt. Kann er, macht er… is nun aber auch nix neues.

OT: The Electrical Life of Louis Wain

Benedict Cumberbatch, Claire Foy, Andrea Riseborough, Toby Jones

Regie: Will Sharpe

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit Wain

Eine tragische Geschichte, gut gespielt, aber einem möglicherweise leider nicht ganz so nahe gehend, wie sie es verdienen würde. Ab 21.4. 2022 im Kino.

Kino: THE LOST CITY – DAS GEHEIMNIS DER VERLORENEN STADT

Autorin von Abenteuerromanen wird von reichem Kerl entführt, um für ihn ein Geheimnis zu lösen…

Spass inne Backen

Es ist angenehme, leichte Unterhaltung, spritzig, mit netten Dialogen und genug Tempo. Am Ende lässt das alles ein ganz klein bisschen nach, aber bis dahin hat man ein schönes Abenteuer, das bisweilen – und selbstredend gewollt – an Kollege Indiana Jones erinnert und auch, besonders in der sehr schönen allerersten Szene, auch ein wenig parodiert. Die Leichtigkeit nimmt zwischenzeitlich eine überraschend blutige Wendung, die eigentlich nicht nötig gewesen wäre, am Ende wird aber alles… naja, kennt man ja.

Schöne Brechungen

Besonders zu Beginn werden Klischees von Handlungen und Figuren ein wenig gebrochen, was eine Menge Spaß macht. Sandra Bullock zeigt, dass Frauen auch gute, starke und clevere Rollen, sowohl in der Filmwelt als auch Filmen, haben können und Channing Tatum darf ein wenig gegen seine eigenen Klischees anspielen. Und dann ist da noch Brad Pitt, der angenehm herrlich ist und irgendwie auf wunderbare Weise über allen Dingen schwebt.

Mit

Sandra Bullock, Channing Tatum, Daniel Radcliffe, Da’Vine Joy Randolph, Oscar Nuñez, Patti Harrison, Bowen Yang, Brad Pitt

Regie: Adam Nee und Aaron Nee

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

The Found Fazit

Einfach ein netter, locker flockiger, unbeschwerter Abenteuerspaß mit hübschen Dialogen und einem guten Spiel mit den Klischees. Ab 21.4.2022 im Kino.

Heimkino: WALCHENSEE FORVER

Eine sehr weibliche Familiengeschichte…

Dokumentation

Eine Doku über eine Familie, von der man wahrscheinlich noch nie gehört hat, mit einem Fokus auf mehrere Generationen von Frauen… kann das interessant sein? Immerhin sind es keine Promis, Luder oder Schlagersternchen, keine reichen Tussen oder aufdringliche Selbstdarstellerinnen – und es taucht auch eigentlich nur eine Person auf, von der man schonmal gehört haben kann. Und doch ist hier

ein faszinierender Film

entstanden, der beweist, dass es auch ohne größere Bekanntheit interessante Familiengeschichten geben kann. Da schleichen sich auch Drama und ein wenig Tod ein, auf der anderen Seite gibt es aber auch die 104jährige Großmutter, es ist also alles da, was man braucht. Zwar ist das Ganze nicht spektakulär, aber es hat einen sehr eigenen Charme – und es hat noch etwas, das dieses Projekt überhaupt erst möglich gemacht haben wird: Jede Menge alte Filme. Also private, wahrscheinlich Super8, aus einer Zeit vor Video, aber wahrscheinlich später auch tatsächlich Videos. Somit wurde die Familie, wenn auch nur in kleinem Rahmen, schon seit vielen Jahren dokumentiert und so kann man echte Aufnahmen aus mehreren Jahrzehnten sehen, was zu einem sehr stimmigen und vor allem echten Gesamtbild führt. Hier und da gibt es unaufgeregte Interviews sowie Offkommentare zum „Archivmaterial“, was die ganze Sache sehr rund macht.

Bonus

Das Musikvideo mit der Großmutter des Hauses.

Mit

Norma Werner, Anna Werner, Frauke Werner, Janna Ji Wonders, Jazon Wonders, Jutta Winkelmann, Rainer Langhans

Regie: Janna Ji Wonders

Walchensee Fazever

Eine Doku von Frauen mit Frauen über Frauen – eine Art bewegtes Familienalbum, das interessant ist, auch wenn man niemanden aus dieser Familie kennt. Ab 22.4.2022 auf DVD.

Heimkino: Das Boot Collection – Staffel 1+2

1 U-Boot im 2. Weltkrieg…

Das Boot – Die Komplettbox

Beide Staffeln – und jede Menge Wasser, nicht nur unterm Kiel. Aber es geht nicht nur auf – und unter – See, sondern es gibt auch an Land etwas zu tun… und zwar vornehmlich Spionage und Arbeit mit dem Widerstand. Es gibt viele Figuren, den Geheimdienst, vieles, das sich in La Rochelle abspielt, selbst New York und Amerikaner tauchen irgendwann auf. Da das Ganze laut Vorspann auf Lothar-Günther Buchheims Romanen „Das Boot“ und „Die Festung“ basiert, ist es schade, dass man ihm keinen eigenen Namen gegeben hat, sondern wohl von der Bekanntheit von „Das Boot“ profitieren möchte. Das hat dann den Nachteil, dass man beide Versionen zwangsweise miteinander vergleicht und wenn jetzt als Einwand kommen sollte „aber wir haben doch etwas völlig anderes gemacht“, würde meiner lauten: „Dann nennt es auch so!“

Die gute alte Zeit

Neben einem U-Boot und den untergürtellinigen Gesprächen der Matrosen, die denen von damals sehr ähneln, gibt es hin und wieder, z.B. im Vorspann, auch Doldingers markantes Boot-Thema. Was man aber stärker hätte herausarbeiten können, ist tatsächlich die Verbindung zum Original. Wikipedia sagt uns, dass die Serie ein Jahr nach den Ereignissen der Serie bzw. des Films von Wolfgang Petersen spielt, was ja durchaus der richtige Ansatz ist. Wenn es also wirklich im selben Universum stattfindet, um es mal so zu nennen, dann hätte man da aber auch einen klaren, verständlichen Hinweis einbauen und das Ganze dann als Fortsetzung weiterfahren können, womit man das Original geehrt und einen eleganten Übergang geschaffen hätte, und wenn es nur ein kurzer Gastauftritt von Grönemeyer gewesen wäre. Sollte das passiert sein, also nicht der Auftritt, sondern die Anspielung, dann ist sie mir entgangen.

Auf See n erregend

Versucht man sich also in seinem Sehen und Denken vom Original zu lösen, ist das alles durchaus adäquat gemacht. Die Ausstattung ist nicht verkehrt und manche der Schauspieler passen, auch wenn Stefan Konarske, der Kapitän Wrangel spielt, eigentlich eher wie „Johann, das Gespenst“ aussieht. Ein weiterer Unterschied ist. dass das Thema Nazis hier eine recht große Rolle spielt, während es beim Vorgänger eher um die Seefahrer und ihre Tauchfahrten ging. So ist denn hier auch das, was auf dem Lande passiert, herkömmliches – und damit nicht so wirklich prickelndes – Nazigesummse, interessant – und spannend – wird es aber dann, wenn es an Bord geht. Da hätte man ein bisschen stärker in Richtung „Star Trek“ gehen können, also Schiff, das weit von der Heimat entfernt ist, hat eine Mission, ohne Hilfe von zu Hause; aber hier und da passieren da schon ein paar sehr aufregende Dinge, bei denen ich zwar nicht sicher bin, ob das in der deutschen Kriegsmarine der Nazis so durchgegangen wäre, eine gute – und auch ein wenig klassisch vertraut wirkende – Geschichte gestaltet sich daraus aber trotzdem… mit ein paar sehr gewagten Ausrastern. Später dann bekommen wir u.a. etwas, das an den Plot von einem anderen U-Boot-Film erinnert: „Jagd auf Roter Oktober“… mit Elementen aus einer Folge „Raumschiff Enterprise“, die man eh immer als eine Art U-Boot-Krieg im Weltraum bezeichnet hat. Insofern gib es, besonders in der 2. Staffel, neben all dem Nazi- und Geheimdienstgeschehen einen konkreten Auftrag für „das Boot“, „das Boot“ zu jagen und zu versenken.

Mit

Vicky Krieps, Tom Wlaschiha, Rochelle Neil (Mia Diekow), Clemens Schick, Rick Okon, Stefan Konarske, Leonard Scheicher, Robert Stadlober, August Wittgenstein, Pit Bukowski, Franz Dinda, Thierry Frémont (Tobias Lelle), Fleur Geffrier (Alice Bauer), Vincent Kartheiser (Paul Sedlmeir), Thomas Kretschmann, Rainer Bock, Julius Feldmeier, Michael McElhatton (Matthias Klie), James D`Arcy (Markus Pfeiffer), Lizzy Caplan (Janin Stenzel)

Das Bootzit

Die Serie hat ihre Reize, auch wenn das titulare Gefährt, anders als im Original, nicht komplett im Mittelpunkt steht, sondern im wahrsten Sinne des Wortes nur einer von mehreren Kriegsschauplätzen ist… was sich dann doch irgendwann ein wenig als Schwachpunkt herauskristallisiert, da die spannenden Szenen eigentlich die des U-Boot-Kriegs sind, also quasi das, wofür wir wegen des Titels gekommen sind. Ab 1.4.2022 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: COME AS YOU ARE – Roadtrip ins Leben

Drei relativ junge Kerle mit körperlichen Einschränkungen wollen rüber nach Kanada, um dort in einem Bordell ihre Jungfräulichkeiten zu verlieren – und das ohne, dass ihre Eltern davon etwas mitbekommen…

Erfrischend und erfreulich

Der Umgang mit Behinderten – oder Menschen mit Behinderung – erscheint oft sehr verkrampft, bemüht und angestrengt politisch korrekt. Dieser Film hier ist da komplett anders, geht nicht nur locker damit um, sondern scheut sich auch nicht davor, Behinderte hier und da mal als Arschlöcher zu zeigen… also als ganz normale Menschen! Herrlich – und witzig, denn der Humor kommt dabei auch nicht zu kurz, was die ganze Reise so angenehm macht. Auch, dass die Kollegen aufeinander rumhacken und über einander lästern ist schön, bricht es auch damit erwähnte Grenzen auf, die Vertreter der Betroffenheitspartei gerne zu haben scheinen. Hier gibt es keine Betroffenheit – außer der, endlich mal ordentlich zu poppen, und das wiederum ist dann etwas, das viele – in dem Fall möglicherweise eher männliche – Zuschauer durchaus nachempfinden können sollten.

Ein wahres Vergnügen

Gut, heutzutage muss man nicht mehr anmerken, dass sowas die große Leinwand verdient hätte, weil es einfach ein unbeschwert guter Film mit Beschwerlichkeiten auf dem Weg zum Puff ist, aaaaaber letztlich steht doch zu befürchten, dass das Ganze – unverdientermaßen – nicht unbedingt auf ein großes Publikum treffen würde, da es… nicht spießig-humorlos genug für eine deutsche „Komödie“ und nicht franchisig-superheldig genug für den Rest der Zuschauer ist – und wahrscheinlich nicht ernsthaft-verkniffen genug für die Arthouseliebhaber. Wer nun aber einen Film sehen möchte, in dem Behinderte wie ganz normale Menschen mit ganz normalen Bedürfnissen und Fehlern portraitiert werden, ohne auf die Mitleids- und Spendendrüse zu drücken, der kann hier ein hübsches Kleinod vorfinden – und genießen.

Bonus

Gibt es leider nicht, denn ich hätte zu gerne erfahren, ob die Darsteller tatsächlich die Einschränkungen haben, die sie im Film zeigen… wobei imdb da auf etwas anderes schließen lässt.

Mit

Grant Rosenmeyer (Timo Weisschnur), Hayden Szeto (Benjamin Kiesewetter), Ravi Patel (Björn Bonn), Gabourey Sidibe (Laura Landauer), Janeane Garofalo (Gundula Köster), C.S. Lee (Christian Intorp), Gabourey Sidibe (Laura Landauer)

Regie: Richard Wong

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Come fa You zit

Erfrischend, anders, vergnüglich, sehenswert. Ab 18.3.2022 auf DVD.