In Amerika ist „How I Met Your Mother“ inzwischen zu einem Ende gekommen, in Deutschland wird das schon bald auch so sein. Ich habe das Ende nicht gesehen, deshalb kann ich nicht viel dazu sagen – ich habe nur gehört, dass wohl einige Fans enttäuscht waren. Sie können in ein paar Wochen auf Pro7 herausfinden, ob Sie auch zu diesen Fans gehören, aber bevor es soweit ist hier mein Vorschlag
Wie ich es beendet hätte
Es gibt unterschiedliche Arten von künstlerischen Herangehensweisen. Entweder man hat das Ziel klar vor Augen und weicht kein Stück davon ab, bis man es erreicht hat. Das ist ein bisschen unflexibel und lässt wenig Spiel für Dinge, die sich vielleicht neu ergeben. Oder man hat ein ungefähres Ziel und lässt sich vom künstlerischen Prozess dahin führen, wo immer der einen hinführen wird. Bei dieser Serie war es offenbar ersteres, doch nach dem, wie sie sich im Laufe der Zeit (nach dem, was ich davon im Fernsehen gesehen habe) entwickelt hat, hätte man von diesem Ziel auch problemlos abweichen können (hat man aber wohl nicht, weshalb meine Lösung nichts über das wahre Ende verrät).
Blicken wir kurz zurück: Wie uns der Titel suggeriert, geht es darum, zwei Kindern zu erzählen, wie man ihre Mutter kennen gelernt hat, genau genommen erzählt jemand namens „Ted“ das diesen Kindern. Angeblich soll es wohl bei dieser Serie eventuell um so was wie wahre Liebe gehen, aber da Ted sich auf der Suche nach dieser „Liebe“ durch halb New York vögelt, halte ich das für ein reines Lippenbekenntnis. Wie dem auch sei, die Serie entwickelte sich dann ein wenig so, dass Ted sich mehr und mehr als die uninteressanteste Person (so meine Einschätzung) herausstellte und die anderen Figuren und deren Geschichten mehr und mehr in den Vordergrund rückten. Dadurch war das „wie ich eure Mutter getroffen habe“ zwar immer der rote Faden, der sich durch die Serie zog und hier und da mal angedeutet wurde, aber letztendlich lag der Fokus inzwischen woanders. Und ich weiß auch nicht, ob es den Zuschauer am Ende wirklich interessiert hat, wie er die Alte nun getroffen hat.
Wie dem auch sei
Ich für meinen Teil hätte auf der Zielgeraden jedenfalls eine andere Wendung eingeschlagen. Da Ted die Blagen, glaube ich, nur mit „Kinder“ anredet, was zwar impliziert, dass es seine Kinder sind, aber nicht belegt, hätte ich es am Schluss so hingebogen, dass sie die Kinder von jemand anderem sind und er sagt: „Ja, und eure Mutter hab ich eben am Buffet kennen gelernt.“ Da es ja eigentlich für die vorangegangene Geschichte nicht wirklich von Bedeutung ist – und es wäre eine schöne Überraschung gewesen, mit der niemand gerechnet hätte. Er ist eben nur ein Kerl, der Kindern auf Familienfeiern gern die Ohren vollsülzt. Das wäre in meinen Augen ein herrlich ironisierendes und originelles Ende gewesen – aber offenbar haben sie etwas anderes gemacht…