Heimkino: INDEMNITY – Die Jagd nach der Wahrheit

Feuerwehrmann mit Traumata findet sich plötzlich in einer Verschwörung wieder – in der er der Star zu sein scheint…

Unfairschwörung

Abgesehen davon, dass am Anfang noch ein wenig das rechte Tempo fehlt und eine Spur zu sehr auf die Herz-Schmerz-Trauma-Drüse gedrückt wird, besonders mit der Musik, entwickelt sich nach und nach ein hübsch spannender und wendungsreicher

Psychothriller

der dem Begriff auch ein wenig eine neue Bedeutung verleiht. Action und Kämpfe gibt es ebenfalls jede Menge, so dass auch dieses Zentrum im Gehirn des Zuschauers stetig stimuliert wird. Das hinter, über und neben allem stehende Verwirr- und Verschwörungsspiel ist angenehm durchdacht und am Ende mehr als verständlich, was ja immer durchaus beriedigener ist, als wenn man das Gefühl hat, die Filmemacher selbst hätten keine Ahnung, was sie da eigentlich gemacht haben, was leider viel zu oft vorkommt. Das ist hier, dankenswerterweise, nicht der Fall und es ist angenehm spannend, die Hauptfigur dabei zu begleiten, wie sie nach und nach mehr und mehr herausfindet, um was für eine Art Verschwörung es sich handelt – und welche Rolle sie dabei spielt…

Mit

Jarrid Geduld (Alexander Ziegenbein), Gail Mabalane (Lisa-Marie Becker), Andre Jacobs (Dirk Talaga), Hannes van Wyk (Romanus Führmann), Hlomla Dandala (Ralf David), Susan Danford (Nina Machalz)

Regie: Travis Traute

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit

Spannender Psychothriller, bei dem sich die Verschwörung nach und nach entblättert und am Schluss zu einem befriedigenden Puzzle wird. Ab 7.10.2022 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: MASSIVE TALENT

Nicolas Cage als Nicolas Cage…

Filmbiodoku?

Weder noch.

Metafilm mit Megaspaß

Wenn mans mag. Zur Abwechslung aber:

Ein richtig guter Film mit Cage!

Sonst, was selbstredend auch angesprochen wird, verheizt sich der Mann ja leider in einer Menge billigem Mist, wobei er da immer alles gibt und an einem beschissenen Film meist noch das Beste ist. Dieser Film hier kann einen dagegen ein wenig traurig machen, weil man hier eindrücklich sehen kann

wie großartig Nicolas Cage ist

Also als Schauspieler. Er spielt sich, mit sich, also seinem anderen Ich gewissermaßen und er ist bei allem einfach toll. Und sehenswert. Und wunderbar. Der Film geht, wie gesagt, ein wenig in die Metaebene und wie solche Filme das dann gerne tun, sagt er einem auch, wo die Reise hingehen wird, was dann selbstredend auch passiert. Ist also nicht ganz unvorhersehbar, aber

ein Vergnügen, das ich sehr genossen habe!

Die Handlung dreht sich um einen Hollywoodschauspieler, der gegen Geld zu einem privaten Anlass auftreten soll und dann… passieren Dinge, wie das eben so ist. Zwar überspannt man gegen Ende ein ganz klein wenig den Bogen und lässt ihn Hollywooddinge tun, die man dann doch aus dem wirklichen Leben ausklammern sollte, aber das tut der Sache nicht so richtig einen Abbruch, denn… ist eben Hollywood und ein Film und überhaupt. Und an seiner Seite zeigt sich Pedro Pascal von seiner besten, wobei er so sympathisch ist, dass man irgendwie nicht wahrhaben will, was man ihm unterstellt. Sehr schön – und Hut ab!

Die Keßler-Zwillinge

Es gab Zeiten… seufz, da wurde Nicolas Cage von Rolf Zacher gesprochen und auch wenn das nicht ganz so neben der Spur war, wie Zacher auf Robert de Niro zu besetzen (siehe „Hexenkessel“), so haben sich im Laufe der Zeit doch Alternativen herauskristallisiert. Da war Ronald Nitschke, der Stammsprecher von Tommy Lee Jones (und nach dem Ausscheiden von Thomas Danneberg offenbar eine neue Allzweckwaffe der Synchronbranche und den man hier sogar ebenfalls für Cage hört, da man bei den Filmausschnitten die Originalsynchros verwendet hat und in „Tess und ihr Bodyguard“ war es eben Nitschke, der ihn sprach) und da war – und ist – Martin Keßler. Der sitzt zwar am Drücker, was Vin Diesel angeht – oder sagen wir, er drückt da sehr – aber er kann weit mehr als tief gurgelnd vor sich hin murmeln. Wie er u.a, in den „Clone Wars“ von „Star Wars“ beweist, wo er sämtliche Klone und dabei oft nur mit sich selber spricht, wobei er es mit Bravour schafft, alle Figuren voneinander abzusetzen. Kein Wunder also, dass er auch hier als Nick Fuckiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiing Cage nicht nur alle Nuancen mitmacht, sondern auch im Selbstgespräch Cage gegen Cage akustisch eine gute Figur macht. Sicher auch für ihn eine größere Herausforderung, als immer nur Diesel zu tanken…

Bonus

Ein Audiokommentar, Featuretten und geschnittene Szenen mit Kommentar, so dass man wahrscheinlich alles erfährt, was man über die Entstehung des Films und die Hintergründe, vielleicht aber auch über die Unterschiede zwischen dem wirklichen und dem filmlichen Cage wissen möchte.

OT: The Unbearable Weight of Massive Talent

Nicolas Cage (Martin Keßler), Pedro Pascal (Florian Halm), Tiffany Haddish (Stefanie Dischinger), Sharon Horgan (Susanne von Medvey), Ike Barinholtz (Pascal Figg), Lily Sheen (Anouk Elias), Demi Moore (Arianne Borbach), David Gordon Green (Frank Schaff), Neil Patrick Harris (Philipp Moog), [Ausschnitte: Nicolas Cage (Martin Keßler + Ronald Nitschke)]

Regie: Tom Gormican

Nicolas Cagezit

Ein wunderbares Vergnügen mit Metatouch und einem phantastischen Nicolas Cage, dem man, gerade nach dieser tollen Präsentation seines Könnens, einfach mehr Filme wünschen würde, die diesem Talent auch angebracht und vor allem gewachsen sind. Ab 30.9.2022 auf DVD und Blu-ray.

Kino: SMILE – SIEHST DU ES AUCH?

Patientin begeht vor Psychologin Selbstmord – nachdem sie von einer Art Besessenheit gesprochen hat, die sie ergreift und sich in Form falsch lächelnder Gesichter manifestiert. Ist es möglich, dass mehr dahinter steckt als eine Psychose – und dass sich dieses Mehr auf die Ärztin übertragen hat…?

Horrorstory

Ich habe an anderer Stelle geschrieben, dass manche Horrorfilme die Geschichte weglassen und einfach mal zum Eingemachten kommen sollen, also Horroreffekten, Jumgscares und allem, was unter die Gänsehaut geht. Hier haben wir ein paar schöne, effektive Schreckmomente, die insofern Spaß machen, als es ja die Aufgabe des Films ist, uns zu erschrecken – aber auch die Handlung selbst funktioniert und führt uns nach und nach näher an das Verderben heran und dann zielsicher hinein. Wie sich das gehört.

Keine dummen Figuren

Viel zu oft verhalten sich die Figuren in Horrorfilmen wie komplette Vollidioten und verdienen dann auch oft ihren Tod. Hier ist das zum Glück ein wenig anders. Auch wenn man als Zuschauer schnell begreift, was Sache ist, so versucht die Hauptfigurin doch, damit umzugehen. Dadurch entsteht eine schöne Symbiose zwischen Weg und Schrecken, der schaurigschöne Gänsehautwerte hat. Mehr kann man von einem Film dieser Gattung eigentlich nicht erwarten, auch wenn sie nicht auf die eigentliche Lösung des Problems kommt, die es da durchaus gäbe…

Mit

Sosie Bacon, Jessie T. Usher, Kyle Gallner, Robin Weigert, Caitlin Stasey, Kal Penn, Rob Morgan

Regie: Parker Finn

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit

Durchaus brauchbare Geschichte, die ihre Gruseleffekte sehr effektiv einstreut und sie einen Gänsehautnah erleben lässt. Ab 29.9.2022 im Kino.

Kino: IM WESTEN NICHTS NEUES

Erster Weltkrieg. Junge Menschen werden an die Front im Westen geschickt – und, wie es so nunmal Aufgabe des Krieges ist, sterben…

(Frei?) nach Erich Maria Remarque

Im anschließendenden Gespräch mit den Kollegen kam heraus, dass die andere Filmfassung mit 90 Minuten nicht nur schnittiger ist, sondern auch noch eine Handlung enthält, die hier vollkommen fehlt, nämlich die zwischenzeitliche Rückkehr in die Heimat. Schade, klang interessant. Und auch sonst scheint es die eine oder andere Abweichung von der Vorlage zu geben. Gegen Ende schießt sich der Film leider ein wenig selbst in den Fuß, da er einem völlig sinnlosem Tod durch einen weiteren – ebenfalls sinnlosen – Kriegsakt seine enorme Sinnlosigkeit wieder nimmt. Das hätte man besser machen können, denn die Sinnlosigkeit der ganzen Angelegenheit herauszuarbeiten und zu veranschaulichen sollte ja Sinn und Zweck eines solchen Filmes sein.

Netflix im Kino

Entstanden ist diese Romanverfilmung für Netflix, da sie aber als deutscher Oscarkandidat herhalten soll – obwohl, Leute, falscher Krieg, da gewinnt man nur Blumentöpfe mit Nazis oder DDR-Sachen, aber Erster Weltkrieg weiß da doch keiner, was das is – muss man da dann schon attestieren, dass man dieses Kriegesschauspiel besser auf der großen Leinwand bestaunen sollte, denn dafür ist es, schon rein visuell, bestens geeignet. Sicher, es ist ein bisschen lang und das fühlt man auch – also genau wie beim Ukraine-Krieg… also genau wie bei der Wirklichkeit. Insofern eine treffende Umsetzung. Dreckig und fies und gemein und blutig und böse ist das auch alles, also ebenfalls genau so, wie Krieg sein und dargestellt werden sollte – nur, wie wir beim Wort Ukraine bemerkt haben, reicht das leider noch immer nicht, Menschen von solchen Schändlichkeiten abzuhalten.

Mit

Felix Kammerer, Daniel Brühl, Albrecht Schuch, Edin Hasanovic, Devid Striesow

Regie: Edward Berger

Im Fazit nichts neues

Das Titel gebende Zitat über die Westfront taucht im Film nicht auf, dafür aber jede Menge Tod, Brutalität, Verstümmelung… also wahrscheinlich genau das, was man in der Ukraine gerade live erleben kann. Wer keine Zeit hat, extra dorthin zu fahren, kann sich das fiktionalisierte Gemetzel aus unserem ersten großen Weltkrieg auf der Leinwand geben. Ab 29.9.2022 im Kino.

Kino: TAUSEND ZEILEN

Journalist hat dcas Gefühl, dass Dinge, die sein Kollege in einer gemeinsamen Reportage schreibt, nicht ganz den Tatsachen entsprechen könnten…

Wahre Geschichte?

Exakt die Frage, um die es geht. Was ist an der Geschichte wahr? Sollte man da nicht mal genauer hinsehen und vielleicht mal das eine oder andere überprüfen?! Nun, offfensichtlich hat man bei großen Deutschen Magazinen nichts aus den Hitler-Tagebüchern gelernt und so entspinnt sich ein journalistisches Fiasko, das selbstredend nicht nur vermeidbar gewesen wäre, sondern an dem auch die Schildbürger ihre helle Freude gehabt hätten. Traurig ist es um die, die unter soetwas leiden und denen man nicht glaubt, hier sehr gut dargestellt von Elyas M’Barek, während man den wahren Lügnern Glauben schenkt – eben ganz so wie in der Wirklichkeit, und genauso frustrierend.

Schtonk again

Es fällt im Nachhinein also doch ein wenig schwer, nun, nicht zu glauiben, aber doch zu akzeptieren, dass eine solche Schlamperei hierzulande ein zweites Mal durchgegangen ist, auch wenn man sich als Zuschauer dann vielleicht doch fragt, warum das Ganze im Printbereich spielt und nicht im Fernsehen und ob sich da die Printjournalisten nicht für wichtiger nehmen, als sie tatsächlich sind. Die Antwort ist: ja. Und dass das Problem eigentlich selbst frabriziert, ja sogar herbeigefördert wurde, zeigt eine Redaktionsszene mit Michael Maertens. Macht die Sache aber keineswegs besser – und dass der Journalismus auch nach dieser Affäre bestimmt noch den einen oder anderen Haken hat, nun, das darf man nach Ansicht auch selber glauben…

Mit

ELYAS M’BAREK, JONAS NAY, MARIE BURCHARD, MICHAEL OSTROWSKI, JÖRG HARTMANN, MICHAEL MAERTENS, SARA FAZILAT, JEFF BURRELL und als Gast KURT KRÖMER

Regie: MICHAEL BULLY HERBIG

Tausend Fazits

Absurd, traurig und leider echt… aber wahrscheinlich mit Abstrichen. Ab 29.9.2022 im Kino.

Kino: DIE SCHULE DER MAGISCHEN TIERE 2

Schule in einem Schloß. Tiere die sprechen können. Und jede Menge Lieder für eine Schulaufführung, die gesungen werden wollen…

Zielgruppe

Sind Kinder und es schwankt zwischen „sehr gut“ (kleiner Junge) und „gut“ (kleine Mädchen), wobei letztere das teils ein wenig zu konfliktbeladen fanden, gibt es doch, wie öfter in solchen Filmen der letzten Zeit, ein kleines blondes Biest/Miststück/Luder, das dieser Jobbeschreibung alle Ehre macht. Aber wie gesagt, der Zielgruppe gefällt es größtenteils, war wohl Teil 1 auch ein großer Erfolg.

Reimen popeinen

Dass „das Land der Dichter und Denker“ in Punkto letzterem schon lange nicht mehr auf einen grünen Zweig kommt, ist so traurig wie augenscheinlich, aber auch Teil 1 der fabulösen Formel ist inzwischen der Vergangenheit anheim gefallen… oder, um es weniger kompliziert auszudrücken: Die Leute sind nicht mehr ganz dicht und, schlimmer, können nicht mehr dichten. Oder vielmehr reimen. Was man da in Filmen wie „Das schönste Mädchen der Welt“, aber auch hier, geboten bekommt, ist mit armselig noch höflich umschrieben. Und das ist nicht so irrsinnig kompliziert oder schwer, Leute. Der Trailer, wohlgemerkt, Trailer, des 1978er Films „Lady Dracula“ hat einen gereimten Text – und da stimmen alle Reime! Aber hier, und das sollte euch verdammt peinlich sein, schrappen einmal mehr die Reime aneinander vorbei, dass es den geschulten Ohren weh tut und gäbe es eine Lizenz für Drehbuchautor?innen, so sollte man sie den hier beteiligten umgehend entziehen. Macht euren Job richtig, verdammtnochmal, und nur, weil das hier für Kinder ist, heißt das noch lange – oder eigentlich vielmehr erstrecht – nicht, dass man so eine schlampige Arbeit abliefern darf. Ansonsten ist die Handlung ganz nett, wenn auch ein wenig vorhersehbar, aber das macht nichts. Und nicht nur, dass eins der Mädels tatsächlich super singen kann – und tut – tatsächlich ist das Schauspiel der Jungtruppe überraschend gut und besser, als bei manch älteren deutschen Kollegen. Respekt!

Mit

Lilith Johna, Loris Sichrovsky, Emilia Maier, Emilia Pieske, Leonard Conrads, Nadja Uhl, Justus von Dohnányi, Heiko Pinkowski und Milan Peschel und den Stimmen von Rick Kavanian, Sophie Rois, Axel Stein, Katharina Thalbach und Max von der Groeben

Regie: Sven Unterwaldt

Die Schule der magischen Fazits

Gut für die Zielgruppe, schlecht für Leute, denen gute Reime noch etwas bedeuten. Ab 29.9.2022 im Kino.

Kino: MUTTER

Mutter…

…sein

…werden

…freuden

…kuchen?

Nein, den letzten können wir streichen. Was wir hier haben ist eine

ungewöhnliche Doku

deren Thema und Titel zwar gewöhnlich sind, ihre Umsetzung aber ist es nicht. Denn man hat einen interessanten Mix gewählt

die Umkehrung von Synchronisation

um genau zu sein – was so nicht genau klingt, also muss man es erklären. Für gewöhnlich wird jemand, den man im Bild sieht, synchronisiert und der Schauspieler passt Spiel und Text an die sichtbaren Lippenbewegungen an. Hier dreht man es um: Man hat Originalton von Frauen, die über ihr Leben, Männer, Kinder etc. sprechen – und Anke Engelke empfindet die Worte synchron in ihrem Spiel nach. Da es unterschiedliche Frauen mit unterschiedlichen Stimmen und unterschiedlichen Dialektanklängen sind, ist das sehr reizvoll und Frau Engelke setzt es brillant um. Rein visuell also ein origineller, anderer und beeindruckender Weg.

Wermutstropfen

Ich persönlich, als Mann und Nichtmutter, hätte mir dann doch von der Ausarbeitung obiger Idee noch ein bisschen mehr erhofft. Soll heißen: das ganze, visuelle, vielleicht in eine Art Geschichte packen, da eventuell die Frauen voneinander abheben und irgendwann die Grenzen zerfließen lassen. So ist das leider, für meinen Geschmack, ein wenig zu vage, zu larifaristisch geraten. Und selbst wenn es den Alltag von Müttern darstellen soll, dann hätte man auch dies in seiner Normalität und Bodenständigkeit besser herausarbeiten oder einen krassen Kontrast zwischen dem, was man sieht und dem, was man hört schaffen können. Das hätte den Film, bei dem die Zwischenstellen dann auch teils ein wenig zu lang geraten, großartig machen können, so ist er „nur“ gut.

Mit

Anke Engelke

Regie: Carolin Schmitz

Fazit

Die interessante Idee der Umsetzung macht den Film durchaus sehenswert, auch wenn da noch mehr drin gewesen wäre – und man vielleicht auch die eine oder andere Mutter mit Leidenschaft für Kinder und ihre Mutterrolle gehört hätte, um mehrere Seiten zu zeigen. Ab 29.9.2022 im Kino.

Kino: LIEBE, D-MARK UND TOD – AŞK, MARK VE ÖLÜM

Die Geschichte türkischer Musik in Deutschland…

Oder:

Die Geschichte türkischer Einwanderer in Deutschland am Beispiel ihrer Musik!

Es läuft beides auf das gleiche hinaus:

Interessante Doku!

Und auch ein bisschen traurig, da sie, wenn auch teils zwischen den Zeilen, oder vielmehr zwischen den Sprachen, aufzeigt, dass das mit der Integration in Deutschland leider nie so richtig geklappt hat. Denn da gehören zwei Seiten dazu und es hätte ein aufeinander zugehen sein müssen, doch man hört hier nicht nur von den Attentaten widerlicher Rassisten auf Türken, man hört auch von einigen Türken, die schon seit Jahrzehnten in Deutschland leben, kein Deutsch – und mit Sprache, meine Lieben, fängt der Weg erst an… der Weg, der in diesem Lande leider nie wirklich gegangen wurde.

Reinsehen und reinhören

Können wir hier in erwähnte Geschichte, aber auch in die Musik, die diese Geschichte erzählt und die Verhältnisse anprangert. Wir erleben türkische Stars, die es, teils auch oder nur wegen ihrer Bekanntheit in Deutschland auch zu Ruhm in türkischen Dörfern und damit der ganzen Türkei brachten. Es ist faszinierend und man lernt, wie gesagt, anhand der Musik etwas darüber, wie viele Türken Deutschland gesehen haben und teils wahrscheinlich auch noch immer sehen.

Regie: Cem Kaya

Fazit

Sehenswerte Dokumentation über ein bis zwei Themen, mit denen man sich nicht so intensiv beschäftigt, wie man das vielleicht mal sollte. Ab 29.9.2022 im Kino.

Heimkino: MEMORY – SEIN LETZTER AUFTRAG

(c) 2022 Splendid Film GmbH

Proikiller stellt fest, dass die Erinnerung nachlässt, was sich nicht ganz so hilfreich auf seinen letzten Auftrag auswirkt…

Remake my day

Scheinbar das Remake eines europäischen Films, aber eins, das ganz gut gelungen ist. Dereinst waren es die Indianer, dann die Nazis, die Russen, zuletzt die Moslems und nun sind die Mexikaner und angeschlossene Funkhäuser die aktuellen Feinde Nummer 1 für das ach so unbescholtene Amerika. So denn auch hier, doch weniger im sonst so beliebten Drogenhandel, diesmal spielen Kinder und deren Missbrauch eine große, tragende und tragische Rolle. In erster Linie hat die dann aber doch wieder Liam Neeson, der einmal mehr ein Mann mit speziellen Fähigkeiten ist, auch wenn er einen Teil davon durch Krankheit im Laufe der Handlung verliert. So entwickelt sich ein

harter Actionthriller

bei dem der Killer mit dem Herz aus Gold, also seine übliche Rolle in den letzten Jahren, nicht nur seine Probleme mit der Polizei hat, sondern eben auch mit seinem Gedächtnis. Das Ganze ist hübsch konstruiert und eskaliert so, wie es sich gehört, wobei die Handlung verzwickter und verzweigter ist, als man sich spontan vorstellen würde, was der Sache einen netten Reiz verleiht. Regie führte dabei der Mann, der das James Bond-Franchise schon zweimal neu belebte, Martin Campbell, und die Hauptrollen dieses durch und durch amerikanischen Grenzdramas werden gespielt von einem Iren, einem Australier, einer Italienerin und einem Briten… wahrscheinlich nicht die Art von Multikulti, die sich PC-Anbiederer wünschen würden, dafür aber ein Zeichen von Qualität.

Bonus

Interviews, in denen man etwas über Motivationen und Hauptfiguren erfährt.

Mit

Liam Neeson (Helmut Gauß), Guy Pearce (Philipp Moog), Monica Bellucci (Christin Marquitan), Louis Mandylor (Matthias Scherwenikas), Ray Stevenson (Stephan Baumecker)

Regie: Martin Campbell

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazory

Spannend, actionreich, thrillig und hübsch verstrickt. Ab 30.9.2022 als 4K UHD Blu-ray Steelbook, 4K UHD Blu-ray Mediabook, DVD und Blu-ray erhältlich .

Kino: DON’T WORRY DARLING

Eine heimelige Vorstadt, in der die Ehefrauen den Gatten winken, wenn sie zur Arbeit fahren, in den 40ern oder 50ern, wo die Welt noch in Ordnung ist – oder vielleicht doch nicht…?

Wenn aus heimelig unheimlig wird

Natürlich erahnt man als Zuschauer relativ schnell, dass irgendetwas im Argen liegt, und das macht es natürlich spannend, aber selbstredend weiß man nicht, was. Leider gibt sich der Film auch ab dem Verdacht des Zuschauers zu sehr sich selbst hin, anstatt auf dessen Bedürfnisse einzugehen. Denn man möchte wissen, was das Geheimnis ist, mehr Hinweise, Details, Andeutungen… Doch das zieht sich zu sehr hin und man hätte hier und da merklich straffen können.

Die Auflösung der Auflösung

Ja, ein bisschen löst sie sich dann am Ende doch in sich selbst auf. Und das ist immer mehr ein Problem, dass Filmemacher das, was sie da machen, nicht richtig durch- und vor allem nicht zuende denken. So erhält man am Ende ein Bild dessen, was passiert ist und passiert und geschieht, aber so ganz aufzugehen scheint das bei näherer Betrachtung nicht. Und dann endet der Film auch eigentlich noch ein wenig vor seinem Ende, oder vielmehr dem der Geschichte, die er uns zu erzählen versucht, denn die ist da eigentlich noch nicht wirklich auserzählt. Dafür ist Florence Pugh so gut und sehenswert wie immer, aber da wäre noch viel Möglichkeit für Verbesserungen gewesen.

Mit

Florence Pugh, Harry Styles, Olivia Wilde, Gemma Chan, KiKi Layne, Chris Pine, Nick Kroll, Sydney Chandler, Kate Berlant, Asif Ali, Douglas Smith, Timothy Simons, Ari’el Stachel

Regie: Olivia Wilde

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Oh Worry Fazit

Irgendwie hätte man da schlicht von Regisseurin und Buch mehr erwartet und das ist dann doch ein wenig enttäuschend, leider. Ab 22.9.2022 im Kino.