Kino: ELLA UND DER SCHWARZE JAGUAR

Mädchen, das mit Jungjaguar aufgewachsen ist, fährt zurück in den Urwald, als die schlimmste Bestie, die die Natur je hervorgebracht hat, es auf das Tier abgesehen hat – der Mensch…

Gut gemeint, aber nicht…

Kann sich jeder selbst zuende denken. Tja, es ist schad, fängt das ganze doch sehr nett an, wenn sich Jungtier und Jungmädchen quasi ein Kämpflein bieten, wer von den beiden nun süßer ist. Das sind schöne Szenen – aber damit ist, wie im richtigen Leben, halt irgendwann Schluss. Denn aus Gründen, die sich nicht so ganz erschließen, tritt an einem gewissen Punkt eine Lehrerin ins Spiel, und bei der gibt es die furchtbare Symbiose, dass sowohl die Figur als auch die sie darstellende Schauspielerin schlecht ist. Das tut weh und was ein spannendes Abenteuer mit Naturbotschaft hätte werden können, wird – zumindest für so manchen Zuschauer – eher zu einer Art Horrortrip mit anstrengender Nervtussi, was der Sache in keiner Weise dienlich ist.

Unnnnnnnsubtil

Es hilft auch nicht, dass man der Ausgeburt der Schule eine tragische Hintergrundgeschichte und eine Weiterentwicklung gibt – ebensowenig, wie es hilft, dass am Ende all die durchaus nicht unwichtigen Botschaften auf unsubtilste Weise auf die Leinwand geknallt werden. Dass die Eingeborenen zu Fuß dann weit schneller an einem gewissen Punkt sind, als eine Autokarawane, die jede Menge Vorsprung hat… da gehen wir noch nichtmal mehr drauf ein.

OT: AUTUMN AND THE BLACK JAGUAR

Emily Bett Rickards, Lumi Pollack, Paul Greene, Wayne Baker, Kelly Hope Taylor, Lucrezia Pini

Regie: Gilles de Maistre

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Herbst vs. Ella

Im Original heißt das Mädchen Autumn, also Herbst, für die deutschen Untertitel… und Titel wurde daraus Ella, wahrscheinlich, weil man hier damit mehr anfangen und kaum einer den originalen Namen richtig aussprechen kann, was Peinlichkeiten an der Kinokasse vermeiden könnte. Der Film selbst hätte ein spannendes Abenteuer mit tollen Tieraufnahmen sein können, erweist sich dann aber als eine Reise mit nervigen Begleitern, auf die man dann doch eher verzichten kann – auch wenn es nett ist, dass hier man die Frauen die Bösen sein dürfen… aber das rettet es dann doch nicht. Ab 1.2.2024 im Kino.

Kino: BUTTERFLY TALE – EIN ABENTEUER LIEGT IN DER LUFT

Die Monarchschmetterlinge wollen gen Mexiko ziehen, also jetzt nicht als Flüchtlinge, sondern zum Überwintern, und eigentlich sollten der flugeingeschränkte Falter und sein Freund, die Raupe zu Hause bleiben, doch sie werden blinde Passagiere und die Abenteuer können beginnen…

Animationsfilm für Kinder

Und schlicht nett. Nicht ärgerlich, was man ja auch ab und an mal hat. Die Animation ist okay, die Sprecher auch, die Handlung ist übersichtlich und nicht zu kompliziert, so eine Art Roadmovie ohne Straße, wo man durch die Welt fliegt, was erlebt und hier und da die Gelegenheit bekommt, über sich hinaus zu wachsen. Da es sich, wie gesagt, um Monarchschmetterlinge handelt, stellt man sich auf halbem Weg nach Mechiko die Frage, ob dies vielleicht ein Prequel zu „Das Schweigen der Lämmer“ ist und man die mitreisende Raupe später im Mund einer Leiche finden wird… aber da, streng genommen, nur ich mir solche Fragen stelle, passiert das natürlich nicht!

Regie: Sophie Roy

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazitfly Tale

Nett. Ab 1.2.2024 im Kino.

Heimkino: Drift – Partners in Crime. Die kompletten Staffeln 1 + 2

Zwei Brüder, die Polizisten sind… oder Polizisten, die Brüder sind und wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, ermitteln gemeinsam…

Actionteam

Tja, an dieses schöne Spielzeug mit seinen tollen Kostümen und Ausrüstungsgegenständen wird sich heute leider keiner mehr erinnen… aber darum geht es auch gar nicht. Es gibt, besonders zu Beginn, jede Menge Action. Bei den Dialogen denkt man sich hier und da, das könnte besser sein, aber letztlich ist das nicht die Kernkompetenz der Serie und ihrer Macher. Die kennen sich mehr mit Stunts, Fahren, Crashen und dergleichen aus, mit Action eben – und wer ein Faible für sowas hat, der sollte hier voll (Gas?) auf seine Kosten kommen.

Freier Fall

Was mit einer kleinen Tour und einer großen Explosion beginnt, ist natürlich nur der Anfang für eine Verkettung von anderen Dingen, die den fahrkräftigen Bullen das Leben schwer machen. Da gibt es Gruppen und Verschwörungen, wie das in heutigen Serien eben so ist. Und alles entwickelt sich weiter. Irgendwo muss ich am Anfang aber wohl mal weggepennt sein, denn beim Übergang von Folge 3 auf 4 hatte ich irgendwie das Gefühl, dass dazwischen irgendwas fehlt… also entweder hab ichs verschlafen oder das Ganze kriegt arge Abzüge in der B-Note, was das Erzählen von Geschichten betrifft.

Nix für Freunde von „competence porn“

Es soll ja Menschen geben, die sich daran erfreuen, wenn sie anderen dabei zusehen, die gute Arbeit leisten und exzellent sind in ihrem Job… die kommen hier eher nicht auf ihre Kosten. Denn das Können ist ein weites Feld, das hier aber weder beackert noch überhaupt bestellt wird. Unfruchtbarer Boden, der sich in oft weniger effektiven Handlungen vieler Personen niederschlägt – könnte man als Metapher auf die uns alle umgebende und ständig wachsende Inkompetenz sehen, ist aber wahrscheinlich wohl eher nur nich so dolle geschrieben. Prinzipiell wäre sowas ja okay, weil auch irgendwie realistisch, lässt dann aber doch den Wert der Hauptfiguren für die sie umgebende Handlung ein wenig in Frage stellen.

Bonus

Kurze Beiträge mit den Schauspielern.

Mit

Ken Duken, Fabian Busch, Mona Pirzad, Nikola Kastner

Faz

Jede Menge Action, Stunts, Explosionen… die man mit pfiffigen Dialogen hätte aufwerten können, aber wer hört schon zu, wenn einem Fahrzeuge und anderes Zeugs um die Ohren fliegen? Ab 1.12.2023 auf DVD und Blu-ray.

THE MANDALORIAN – STAFFEL 2

STAR WARS is back!

Nachdem „Der Aufstieg Skywalkers“ zum Abstieg der Reihe und Ausstieg aus dem Kino wurde, schaffte es Jon Favro mit der ersten Staffel des Mandalorianers, zu zeigen, dass der Krieg der Sterne doch gut sein konnte – wenn er von den richtigen Leuten geführt wird. Der trieb seine Unwesen erst nur im Streaming, doch kürzlich sah der Sender mit der Maus ein, dass physische Medien vielleicht doch noch interessant sind, was den Freunden von DVDs und Blu-Rays die Möglichkeit gibt, ihrer Sammelleidenschaft zu fröhnen und gewisse Serien auch wirklich im Haus zu haben – sehr hilfreich, wenn mal das Internet wegknickt. Nach dem feinen Auftakt geht Mando hier nun in die zweite Runde…

Mando

Noch immer sucht der Mandalorianer das Volk, dem das Kind, das man ihm anvertraut hat, angehört und erlebt dabei viele Abenteuer…

Vor dem Krieg ist nach dem Krieg… der Sterne

Die Serie spielt zwischen „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ und „Das Erwachen der Macht“, etwa 9 Jahre nach der Zerstörung des zweiten Todessterns. Sie wird oft verglichen mit der asiatischen Filmreihe „Lone Wolf & Cub“, in der ein Krieger mit einem Kleinkind unterwegs ist – aber ob das auch wirklich so süüüüüüüß ist wie „Baby Yoda“, nun, da muss es sich schon ganz schön anstrengen. Denn mit dieser Figur hat man es geschafft, jemanden zu schaffen, bei dem sich einem immer ein Lächeln ins Gesicht schleicht, wenn man den kleinen Kerl sieht. Mando selbst ist eigentlich das, was man sich von Boba Fett erhofft hatte, ein cooler Typ in Rüstung, doch… wo Fett irgendwie enttäuscht und seit seinem unrühmlichen Abgang in „Jedi“ irgendwie stets hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, gibt Mando den Mando so, wie man ihn sich vorstellt… zumal der olle Fett am Ende seine alte Rüstung neu lackiert – und die sah so angeranzt wie zu Zeiten der Spielfilme weit cooler aus.

Krieg der Sterne

Gemacht ist das Ganze mit Liebe, zum Detail, zum Design, zu Star Wars. Während die Prequels neben anderem auch rein äußerlich daneben lagen, stimmt hier einfach alles und man fühlt sich zu Hause in dieser Galaxie, die so „weit, weit entfernt“ ist. Alles sieht so aus, wie man es kennt und mag, Rassen, Uniformen, Gestalten, alles so wie viele der Actionfuguren, die man mal hatte… oder noch immer hat! Lediglich das Star Wars-Thema in der Musik fehlt, obwohl es durchaus passend wäre.

Einmal Sheriff, immer Sheriff

Mit der Serie „Deadwood“ wurde Timothy Oliphant zum Gesetzeshüter im Wilden Westen… und seitdem ist er es auch in anderen Gefilden geblieben. Als moderne Variante in „Justified“ – und hier nun verschlägt es ihn in den Weltraum. Das reinste Typecasting.

Samureinigung

Oben erwähnter Einfluss von japanischer Kultur lässt sich möglicherweise auch in der Episode entdecken, in der Ashoka von den Animationen in „Clone Wars“ und „Rebels“ nun in die Wirklichkeit wechselt. Die Kämpfe, das Dorf, der Ort, gar der Nebel, all das scheint wie aus einem Samurai-Film zu sein – und das ist eine wunderbare Sache, die das vorhandene Star Wars-Universum und diese Serie ungemein bereichert!

Rogue Two

Einer der Höhepunkte des Finales von „Rogue One“ war das Gemetzel, das Darth Vader mit seinem Lichtschwert unter den Rebellen anrichtet. Hier haben wir lustigerweise eine Umkehrung davon – und auch die kann sich sehen lassen.

Nicht ganz stimmt

aber die Stimme von Luke Skywalker. Ein computermäßig verjüngter Mark Hamill gibt sich an einer Stelle die Ehre, aber leider holte man für die deutsche Fassung nicht dessen perfekte Stimme Hans-Georg Panczak ans Mikro, der die stimmliche Verjüngung garantiert hinbekommen hätte. Zwar bleibt es in der Familie und nun spricht sein Sohn Jan Makino, ist aber leider doch nicht so ganz das selbe!

Bonus

Ein paar nette Einblicke in das Star Wars-Universum… hinter den Kulissen.

Mit

Pedro Pascal (Sascha Rotermund), John Leguizamo (Dieter B. Gerlach), Timothy Olyphant (Nicolas Böll), Amy Sedaris (Denise Gorzellanny), Katee Sackhoff (Heide Domanowski), Paul Sun-Hyung Lee (Hans Hohlbein), Titus Welliver (Matthias Klie), Carl Weathers (Jürgen Kluckert), Giancarlo Esposito (Frank Röth), Michael Biehn (Johannes Berenz), Bill Burr (Sven Hasper), Richard Brake (Ronald Nitschke), Ming-Na Wen (Vera Teltz), Temuera Morrison (Martin Keßler), Rosario Dawson (Josephine Schmidt) & Mark Hamill (Jan Makino)

The Fazitlorian

Star Wars, wie es sein sollte. Schöne Abenteuer mit guten Figuren und Schauspielern in einem Universum, das man schon seit Kindesgtagen kennt… AB 19.1.2024 IM LIMITIERTEN 4K UHD STEELBOOK INKL. BLU-RAY VERSION UND BONUSMATERIAL ERHÄLTLICH.

Heimkino: THE CREATOR

In einer nahen Zukunft, der wir uns mehr und mehr nähern, sind KIs verboten und verbannt – außer in Asien. Und so schicken die glorreichen Retter der Welt, die USA, Spezialleute dorthin, um in fernen und fremden Ländern Krieg zu spielen und Leben auszulöschen, und sei es auch nur künstliches…

Großartig!

Einer der besten Filme des letzten Jahres, jedenfalls für mich. Irgendwie fragt man sich, ob das vielleicht ein Film von Nils Blomkamp ist, denn bei genauerer Betrachtung erinnert er sehr – und auf sehr positive Weise – an dessen Erstlingswerk „District 9“, da in beiden Werken Menschen und Nichtmenschliche Wesen miteinander agieren – und da wie hier sind die Effekte genauso großartig wie der Rest. Man kann also sagen, es

sieht toll aus

und hat überdies noch eine gute Handlung. Tatsächlich schafft man es sogar, irgendwann den Zuschauer quasi die Seite wechseln zu lassen und auch das ist eine große Leistung. Was dort passiert ist, nicht nur was das Agieren der Amerikaner angeht, auch durchaus denkbar und realistisch… und vielleicht schon in ein paar Jahren Realität. Dass die Großmächte vielleicht wirklich zu dem Schluss kommen, dass Künstliche Intelligenz eine Gefahr werden könnte und die Nutzung bannen, was kleinere Länder ignorieren, um sich einen Vorteil zu verschaffen, was dann irgendwann, wie zu erwarten, nach hinten losgehen wird. Also genau das wird passieren, da können wir wohl ganz sicher sein.

Künstliche Neue Welt

Auf der Leinwand beginnt das Ganze mit einer wunderbaren Einführung in die Welt – und genau von der möchte man während und nach dem Anschauen eigentlich noch mehr sehen und tiefer in sie eintauchen, da sie schön durchdacht ist und Lust auf mehr macht. Vielleicht eine kleine Serie? Hm? Auf jeden Fall ist das hier eine Reise in die Zukunft wert, auch wenn Gemma Chan einmal mehr einen Roboter spielt… typecasting oder sind wir an dem Punkt, wo alles andere kulturelle Aneignung wäre?

Bonus

Eine umfangreiche Doku, in der man viel über die Entstehung erfährt und sehen kann, wie die Effekte entstanden sind.

Mit

John David Washington (Tobias Schmitz), Gemma Chan (Janin Stenzel), Ken Watanabe (Milton Welsch), Sturgill Simpson (Dennis Schmidt-Foß), Madeleine Yuna Voyles (Miley Wünsche), Ralph Ineson (Dieter Melmel), Allison Janney (Eva Kryll)

Regie: Gareth Edwards

Fazit

Toll gemacht, einfach großartig. Ab 19.1.2024 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: PEEPING TOM – AUGEN DER ANGST

Junger Mann macht gerne Filme – in denen er Frauen umbringt…

Seiner Zeit voraus

Auf den ersten Blick glaubt man, in diesem Spanner, denn dafür dürfte der Begriff „Peeping Tom“ ein Synonom sein, einen Verwandten von „Blow Up“ zu erkennen, doch das dürfte vor allem daran liegen, dass beide Filme nach 60ern und damit sehr ähnlich aussehen und sich um ein artverwandtes Thema bewegen. Bei näherer Betrachtung drängt sich dann aber ein anderer Film auf, der 1960 die Kinowelt erschüttern sollte: „Psycho“ – denn in beiden Werken ist die Hauptfigur ein solcher. Dieser aber hier scheint ein wenig die Youtube- und TicToc-Generation vorwegzunehmen, denn erwähnter Psycho filmt seine Morde – womit dann möglicherweise auch gleich noch der Snuff-Film erfunden wird?

Karriereenden

Wie es scheint, war der spannende Spanner seinerzeit sowohl Skandal als auch Karrierebeender, was es umso schöner macht, dass man ihn jetzt in bester Qualität erleben und sich davon überzeugen kann, ob das denn auch gerechtfertigt sein mag. Karlheinz Böhm alias Carl Boehm war dem deutschen Publikum bestens aus den „Sissy“-Filmen bekannt und darf sich dann hier mal von einer gänzlich konträren Seite zeigen – was fast ein bisschen ironisch ist, ist man doch dieser Tage krankhaft darum bemüht, die gute Sissy in den schlechtesten Farben darzustellen, was in meinen Augen der größere Skandal ist, als dieses Werk. Das versteht es, seine Spannung gekonnt aufzubauen, bis man dann endlich quasi das Making-of des Snuflers bekommt, nämlich wie er das mit der Angst in den Gesichtern gemacht hat…

Bonus

Jede Menge spannernde Beiträge inklusive ein Audiokommentar, in denen man viel über den Film erfährt. Zudem gibt es zur Auswahl sowohl die Kinosynchro als auch die DVD-Synchro von 2006 – immer schön, wenn man die Wahl hat.

PEEPING TOM – AUGEN DER ANGST (1960)

Kinosynchro

Karlheinz Böhm, Esmond Knight (Siegmar Schneider), Nigel Davenport (Alexander Welbat), Michael Goodliffe (Wolgang Eichberger), Martin Miller (Alfred Balthoff), Jack Watson (Heinz Petruo), Pamela Green (Brigitte Grothum)

DVD-Synchro

Karlheinz Böhm (Martin Lohmann), Esmond Knight (Klaus Dittmann), Nigel Davenport (Erik Schäffler), Michael Goodliffe (Hartmut Rüting), Martin Miller (Eckart Dux), Jack Watson (Holger Mahlich), Pamela Green (Jennifer Böttcher)

Regie: Michael Powell

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der ersten deutschen Fassung]

Fazing Tom

Damals skandal, heute immernoch sehenswert. Ab 25.1.2024 als 4K Ultra HD und Blu-ray in der Collector’s Edition, sowie als DVD und digital.

Kino: DIE CHAOSSCHWESTERN UND PINGUIN PAUL

Tanzfreudiger Pinguin wird von Magierpärchen geklaut, findet dann aber seinen Weg ins Haus der Chaosschwestern…

Eingespielfreudiges Team

Die Figuren sind nicht dumm, was immer erfreulich ist, an einer Stelle vielleicht mal eine Spur zu clever, aber alles in allem funktioniert das über weite Strecken ziemlich gut. Gegen Ende verliert der Film dann zwar jeglichen Boden unter den Füßen und Kontakt mit der Realität, bis dahin aber ist er ein fesches Abenteuer mit feschen Mädels, die alle in der Lage sind, ihre Fräulein zu stehen, um das mal in einer Weise auszudrücken, wie man es wohl nie gemacht hat und wohl auch nie wieder tun wird, Verfall der Sprache und sowas. Der wunderbare Aspekt dieses Kinderfilms ist aber, dass ebenjene Kinder, die titularen Chaosschwestern, perfekt besetzt sind und ausgezeichnet miteinander harmonieren. Dabei sind sie dann auch noch angenehm natürlich…

Wo die Magie aufhört

…was man von erwähntem Magierpärchen leider in keinster Weise behaupten kann. Max Giermann wirkt dabei, wie man so schön sagt, als wäre er in einem völlig anderen Film als die Mädelstruppe, was für die ganz kleinen Zuschaueretten vielleicht lustig ist, ansonsten aber doch ein wenig auf den äh, Sack darf man in einer Besprechung eines Kinderfilms wahrscheinlich nicht sagen, aber, naja, gehen kann. Davon ab aber wirklich nette Unterhaltung, an der man auch als Erwachsener und Erwachsenerin erfreuen kann.

Mit

Lilit Serger, Tessa, Cara Vondey, Rona Regjepi, Max Giermann, Janine Kunze, Michael Lott

Regie: Mike Marzuk

Das Chaosfazit

Mit Pinguinen macht man eigentlich selten was falsch und hier sind auch die Mädels töfte, selbst wenn das Buch, das seine Elemente und Spuren schön aufzubauen weiß, gegen Ende ein bisschen Amok läuft und mit der Wirklichkeit nicht mehr so recht in Einklang zu bringen ist. Ab 25.1.2024 im Kino.

Kino: ROXY

Taxifahrer nimmt Russen mit Kampfhund mit, aber nach und nach entwickelt sich daraus eine merkwürdige Geschichte…

Unwissenheit ist Macht?

Meist nervt es mich, wenn man über gewisse Hintergründe in einem Film nicht genug erfährt, hier aber bleiben die Dinge, die wirklich hinter den Russen stehen, weitgehend unbeleuchtet – was es in diesem Fall ambivalent macht, wer nun tatsächlich die Bösen sind, sie, oder diejenigen, die hinter ihnen her sind. Wäre sich der Film dessen wirklich bewusst gewesen, hätte er mehr damit spielen können, so bleibt es aber immerhin ein durchaus interessantes Element.

Auf den Hund gekommen?

Auch wenn Roxy der Name des Kampfhundes ist, so ist dessen Rolle dann doch nicht ganz so groß oder bedeutend, wie es der Titel Hundeliebhabern verheißen mag. Letztlich hätte man sogar gänzlich auf ihn verzichten können. Nach und nach erfährt man ein bisschen mehr, aber, wie gesagt, eine komplette Auflösung bleibt aus. Dafür ist aber interessant, dass der Taxifahrer eigentlich vom Unbeteiligten immer mehr zum Mittäter wird… aber auch in diesem Bereich wird dann doch nicht in die Tiefe gegangen.

Mit

Devid Striesow, Camilla Borghesani, Vakho Chachanidze, Ivan Shvedoff, Thorsten Merten, Sandro Kekelidze, Raphael Zhambakiyev

Regie: Dito Tsintsadze

Fazzy

Nicht langweilig, aaaaaber, wie ich an meinen eigenen Kritikpunkten erkennen kann, durchaus hinter seinen Möglich- und eigentlich auch Nötigkeiten zurückbleibend. Ab 25.1.2024 im Kino.

Kino: MEAN GIRLS – DER GIRLS CLUB

Schule, Mädels, Bitches und das ganze Trara…

Highschool Musical

Fortsetzung von „Mean Girls“… mit Musik. Die Geschichten, die Grüppchen, all das, was sich an amerikanischen Highschools so abzuspielen scheint, kennt man… aus amerikanischen Filmen. Und wann haben die je die Realität verdreht? Man weiß also, was kommt, oder kann sichs vorstellen, wer mit wem und wie und oder was – es sind also die Zutaten, die dafür sorgen, was aus diesem Auflauf wird.

Unterhaltsam mit ein paar netten Stücken

Und damit meine ich Lieder, nicht… obwohl auch mal das Wort „Titten“ fällt, aber da das Ganze, um Tina Fey aus diesem Film zu zitieren: „FSK 12, bitte!“ ist, gibt es da natürlich nix in der Art zu sehen… weil es ein amerikanischer Film ist, bei einem französischen bekommt man mit dieser Altersfreigabe schonmal ein paar nette Auslagen gebotennnnn aber das gehört jetzt nicht hierher. Die Lieder bringen einen frischen Wind in die ganze Sache und sind teils soger anhörlicher als bei diversen scholokladierten anderen Musicals der letzten Zeit. Eins klingt sogar wie ein Bond-Song und alle, die das Blondgirl Reneé Rapp darbietet, haben jede Menge Schmiss.

Man speaks deutsch

Weniger schön für jemanden, der was für unsere Muttersprache übrig hat, ist da dann aber die verbitchte deutsche Speakingversion, denn da fließt mehr unnötiges Englisch ein, als probably selbst unsere Youth herumsabbelt. Insofern Abzüge in der B-Note… also der Bitch-Note?!

Mit

Angourie Rice, Auliʻi Cravalho, Reneé Rapp, Jaquel Spivey, Avantika, Bebe Wood, Christopher Briney, Jenna Fischer, Busy Philipps, Ashley Park, Jon Hamm, Tina Fey und Tim Meadows

Regie: Samantha Jayne und Arturo Perez Jr.

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Mean Zit

Geschichten, die man kennt mit Musik, die teilweise wirklich schmissig ist. Kann man gucken. Ab 25.1.2024 im Kino.

Kino: HOME SWEET HOME – WO DAS BÖSE WOHNT

Schwangere Frau ist allein im Haus, doch, wie es der Untertitel verrät, wohnt dort schon das Böse – und das möchte nun Miete, schränkt die Parkplatzrechte ein und verbietet Haustiere, wie man das vom Bösen so kennt…

Macht keine Schnitte

In mehrfacher Hinsicht. Und selbstredend verhält sich das Böse komplett anders als oben beschrieben, denn das… wäre ja vielleicht mal originell und überraschend. Beides ist dieser Film nicht, dem man schnell anmerkt, dass er uns vormachen möchte, in nur einem Take und ohne Schnitte produziert worden zu sein, was ja quasi immer gelogen ist, selbst beim großen Hitchcock. Das Füllhorn an Problemen, das diese Darreichungsmethode für dieses Werk, das sich gerne im Bereich des Horrors ansiedeln möchte, mit sich bringt, ist u.a., dass es nichts zur Handlung beiträgt, dass man, wie üblich, abgelenkt wird von der Geschichte und auf anderes achtet, nämlich darauf, wo die unsichtbaren Schnitte stattfinden und letztlich streckt es das Ganze unnötig, denn man kann ja nicht zum nächsten spannenden Punkt springen, sondern muss die Distanz dorthin zu Fuß und in Realzeit bewältigen – all das hilft diesem Film nicht!

Mäßig gruselig

Auch Kollege Horror winkt am Anfang mal kurz, dann zieht er sich aber in seine Garderobe zurück und verweigert ein weiteres Erscheinen im Film. Der nutzt die Gelegenheit und wird ab einem bestimmten Punkt unangenehm vorhersehbar, was dann auch noch den knappen Rest an Spannung entgleiten lässt. Zwar darf man fast dankbar sein, dass die Ursache für all das nicht in der deutschen Nazi-Vergangenheit zu finden ist, aaaaaber man hat noch einen anderen Völkermord unter deutscher Beteiligung ausgegraben und das ist dann beinahe genauso nervig. Einfache Dämonen hätten es wohl nicht getan, oder?

Mit

Nilam Farooq, David Kross, Justus von Dohnányi, Olga von Luckwald, Fatoni, Karl Schaper

Regie: Thomas Sieben

Wo das Fazit wohnt

Der Name des Regisseurs ist auch der eines weit besseren Horrorfilms, dieser hier ist eher fade, vorhersehbar, leider sehr wenig gruselig… und ab 25.1.2024 im Kino.