Neu auf DVD: Kommissar Beck, Staffel 5.1

Vier Krimis aus Skandinavien.

Beck in Action

Title of your sextape“, um „Brooklyn Nine-Nine“ zu zitieren (ein Scherz, den ich eigentlich schon für Tom Beck bei der Kritik zu „Männertag“ hatte verwenden wollen), aber den Tatsachen nicht ganz entsprechend. Dies sind keine Actionfilme, sondern schöne Krimis mit guten Fällen, die interessant sind und nette Auflösungen haben. Und die titelgebende Hauptfigur ist alles andere als ein Actionstar, eher… der ruhige, langsame, stille Typ.

Cumming Beck

Beck selbst ist jetzt nicht unsympathisch, aber ein bisschen haben wir hier das „Ally McBeal“ und „Bridget Jones“ Problem. Beides sind die Namen gebenden Figuren – und beides sind die Figuren, die man gern aus der jeweiligen Serie raus haben würde, weil sie dann besser wäre, denn alle anderen Figuren sind soviel interessanter und nicht nur einfach anstrengend und nervig. Das trifft auf Becky nun nicht zu, aber so richtig spannend isser dann auch nicht… aber vielleicht liegt es auch daran, wie Dieter Memel ihn spricht? Die weit interessantere Figur, die, die ein bisschen trockenen Humor und damit Spaß in die Serie bringt, ist die seines von Mikael Persbrandt gespielten Kollegen – und der war immerhin schon mal so was wie der schwedische James Bond! In zwei Filmen spielte er „Agent Hamilton“, der auch schon mal von dem sonst eher schurkig besetzten Peter Stormare in „Commander Hamilton“ gegeben wurde. Perbrandt selbst hat es auch auf die internationale große Leinwand geschafft, als Beorn in der eher enttäuschenden „Hobbit“-Reihe. Hier wird er, wie so oft, wunderbar von Phillipp Moog gesprochen. Moog, der auch die perfekte deutsche Stimme für Ewan McGregor ist, Orlando Bloom im „Herrn der Ringe“ synchronisiert hat und bei Neil Patrick Harris in „How I Met Your Mother“ noch mal ein ganz anderes Spektrum zeigen kann, ist hier eine wahre Freude für die Ohren.

Mit

Peter Haber (Dieter Memel), Mikael Persbrandt (Philipp Moog)

Kommissar Fazit

Gute Krimiserie mit spannenden und interessanten Fällen, bei der aber komischerweise die Nebenfiguren mehr Farbe in den Alltag bringen als der Namensgeber. Ab 30.9.2016 auf DVD.

Neu im Kino: Die Insel der besonderen Kinder

Als Oppa von einem fiesen Ding umgebracht wird, reist Enkelchen auf eine Insel, auf der er nicht nur ein Fenster in eine Zeitschleife findet, sondern eine Art Internat für Kinder mit besonderen Fähigkeiten, doch die sind nicht nur zum Spaß im unrealistisch sonnigen Wales, sondern auch, weil Samuel L. Jackson hinter ihnen her ist…

Augen auf!

Oder vielmehr

Augen raus!

Scheint das Motto dieses neuen Films von Tim Burton zu sein (dessen letzter Film „Big Eyes“ hieß, aber wer da jetzt eine Fortsetzung erwartet, der wird sicher enttäuscht werden). Kinder, die ganz viel können und ein böser (schwarzer) Mann, der ihnen das abluchsen will, in ganz kindgerechter Manier, indem er die zeitschleifenden Jugendheime mit Monstern überfällt, die Kiddies abschlachtet und dann mit Fondugabeln ihre Äuglein spachtelt. Eltern, bringt eure Kinder mit, das müssen die sehen… bevor ihnen Jackson die Augen rauspult!

Aus all dem hätte man denn auch eine Menge machen können, wenn denn einmal mehr so eine Handlung und die Motivation der Leute klar wäre. Das Presseheft spricht von einem „Bestseller-Buch“, aber ich unterstelle mal, auch als Buch muss man heutzutage in diesen Kategorien nichts mehr leisten, also bezweifele ich denn mal, dass es da besser herausgearbeitet ist. Da Tim Burton den Film gemacht hat, sieht denn auch alles irgendwie ganz ansehnlich aus – auch wenn einem Kollege Monster-Squad aus anderen Alpträumen bekannt vorkommt. Was „fehlt“ ist die Anwesenheit von Johnny Depp und Helena Bonham Carter, aber dafür darf Eva Green einmal mehr beweisen, dass sie einfach keine Wärme ausstrahlen kann und irgendwie immer unterschwellig unterkühlt wirkt. Dafür ist es schön, Terence Stamp mal wieder zu sehen, aber so richtig retten kann das auch nichts.

Das Fazit der besoffenen Kinder

Handlung besser herausarbeiten, Motivation desgleichen, und ein wenig straffen, damit man nicht so oft gelangweilt ist. Wen diese Kritikpunkte nicht abschrecken, kann ab dem 6.10.2016 die Fähre zur Insel der besonderen Kinos buchen.

Neu im Kino: Sausage Party

Die Lebensmittel in einem Supermarkt, nein, eigentlich alle Artikel dort, träumen davon, von den Göttern mitgenommen und in ein wunderbares Himmelreich gebracht zu werden, doch als der Honigsenf von hinter den Türen zurückkehrt, wird das Weltbild von ein paar Lebensmitteln zerstört und so macht sich ein Würstchen mit ein paar anderen auf die Suche nach der Wahrheit…

Animationsfilm für Erwachsene

Das war wohl der Gedanke von Seth Rogen und seinen Kollegen, als sie diesen Film konzipiert haben – und zum Glück ist er etwas mehr geworden, als Lebensmittel, die verfickt unflätige Sachen sagen. Das ist – leider – auch drin und es ist eigentlich der einzige Schwachpunkt des Films. Aber da es ein verfickter Seth scheiß Rogen Film mit seinem Drecksfreund Jonah Fucking Hill ist (hatte der verfickte James Leckmich Franco keine Zeit oder was? [doch, er spricht den Kiffer… Typecasting!]) muss es dann wohl auch ein verkacktes bisschen unter die verschissene Gürtellinie gehen… was, wie gesagt, ein bisschen schade ist. Denn nach anfänglichem Ungefläte entwickelt sich ein sehr netter Film mit ein paar wunderbaren Szenen und Ideen, ein paar grandiosen Horroreinlagen, einer grandiosen Terrorszene, schönen Spitzen zum Thema Rassismus, Nationalismus und überhaupt dem Verhältnis zwischen Juden und Arabern… bis alles dann in einer Essensschlacht endet, die allerdings mehr eine Fressorgie ist – im nicht übertragenen Sinne. Wer also sehen möchte, wie Lebensmittel Sex miteinander haben, der wird hier satt bedient.

Würstchenparty

Da der Film auf deutsch gezeigt wurde, können wir auch das kurz anschneiden. Es ist zum Glück keine Promisynchro geworden, sondern ordentlich mit Leuten besetzt, die ihr Handwerk verstehen, angefangen bei dem sehr wandelbaren Tobias Kluckert (Karl Urban, Gerard Butler, Bradley Cooper und diverse andere), der hier einmal mehr für Seth Rogen in den verbalen Ring steigt. Eine Art Insidergag dürfte die Besetzung von Timmo Niesner (Elijah Wood) für das Stephen Hawking Kaugummi sein, hat er doch vor nicht allzu langer Zeit Eddie Redmayne in der Rolle des Wissenschaftlers synchronisiert.

Fazit Party

Wie gesagt, ich würde meinen zu 80, 90% gut, mit ein paar erwartbaren Ausrutschern, aber ansonsten gespickt mit viel Phantasie, wunderbaren Einfällen, schönen Diskussionsanregungen zum Thema Glauben und einfach schön durchdachten und gemachten Szenen. Aber: für Kinder definitiv nicht geeignet! Ab 6.10.2016 im Kino.

Neu im Kino: Auf einmal

Junge Frau stirbt nach Party auf mysteriöse Weise. Ist der Herr des Hauses daran schuld? Nach und nach kommt heraus, dass niemand die Frau kannte…

Klassischer Fall

Von einer brauchbaren Idee, aus der man dann leider nix vernünftiges gemacht hat. Wieder einmal hätte ein Film das Potential gehabt, aus ihm etwas spannendes, interessantes zu machen – und wieder einmal ist das leider nicht geschehen. Man hätte zwei Geheimnisse des Films verfolgen können, a) wer ist die Frau und b) wie ist sie gestorben. Spannend! Die Antworten kommen zwar, aber sie erweisen sich als banal und wenig spannend. Am Ende des Films dann haben wie eine Veränderung in der Hauptfigur – und auch die hätte interessant sein können, wenn man besser darauf hingearbeitet hätte, quasi als Thema, wie aus einem netten Mann durch einen Zufall ein hartherziges Arschloch wird. So wird aber alles in einen Topf geworfen, ein paar Mal umgerührt und durch Szenen, in denen der Hauptdarsteller durch die Gegend latscht ergänzt und all das… ist irgendwie unbefriedigend. Allein die Hoffnung darauf, dass man eine schöne Auflösung für Todesursache und Hintergrund der Unbekannten bekommen könnte, hat einen im Kino bleiben lassen – und wie so oft in letzter Zeit wurde man schlicht enttäuscht.

Der Hülk

Ich bin sicher, diesen Scherz muss sich Hauptdarsteller Sebastian Hülk seit seiner Kindheit anhören – leider macht das sein Spiel nicht besser. Er ist traurigerweise nicht in der Lage, den Film zu tragen und/oder die Wendung von nett zu Arsch am Ende rüberzubringen. Damit steht, oder in dem Fall, fällt der komplette Film. Aber er ist da nicht der einzige, denn die Schauspieler sind genauso hölzern wie die Dialoge, woraus leider kein „Minus mal Minus gibt Plus“ wird, sondern nur ein potenziertes Minus. Viele Szenen wirken dann auch so, als hätte man die Schauspieler einfach mal machen lassen, wahrscheinlich, damit das ganze natürlicher und echter wirkt – was aber nicht klappt, wenn keiner der Beteiligten spielen kann. So wirkt es dann eher furchtbar und das, was jeder Film braucht, nämlich Timing, geht flöten.

Fazit

Aus einer guten Idee nichts Gutes gemacht. Genauso hölzern gespielt wie geschrieben. Das Presseheft spricht von Psychothriller, nichts davon ist der Fall. Wer sich selbst davon überzeugen möchte, ab 6. Oktober 2016 kann er das im Kino tun.

Neu auf DVD: Gomorrha – Staffel 2

Das organisierte Verbrechen in Italien. Der Kampf um die Macht. Die Clans, die sich zusammentun. Der Don, der seine alte Stärke wiedererlangen will. Der Sohn, der eigene Pläne verfolgt. Der Krieg, der kurz bevorsteht…

Drogen, Intrigen, Verrat, Mord

Willkommen in Italien, bestens bekannt für Spaghetti, Pizza und die Mafia. Hier geht es eher um letzteres, wenn auch nicht die Mafia im Großhandel, so doch aber um Menschen, die sich ihr Geschäftsmodell (Kriminalität) zu eigen machen und nun um die Herrschaft auf dem Drogenmarkt und in Neapel kämpfen. Und die Polizei… spielt in dieser Serie eigentlich keine große Rolle.

Ein bisschen ist es wie „Game of Thrones“, nur eben mit Drogen und ohne Drachen – und mit weniger Sex. Aber wir haben eine Menge Figuren, und viele davon werden das Ende der Staffel vielleicht nicht mehr erleben. Denn so ist es, das Drogengeschäft, ein harter Konkurrenzkampf, bei dem man über Leichen geht. Und genau das bekommen wir in dieser Serie zu sehen, den Kampf, die Gewalt, die Leichen. Ungeschönt, nicht romantisiert, hart und brutal. Und spannend!

Erzählstruktur

Wir haben eine schöne Erzählstruktur, die es auch dem ermöglicht, der Staffel 1 vielleicht verpasst hat (die man, wenn man die Qualität dieser Staffel sieht, eigentlich nachholen sollte), ab Folge 2 alles gut verfolgen und nachvollziehen zu können. Denn auch wenn es einen übergreifenden Bogen gibt, so wird der nicht in kleinen Häppchen an verschiedenen Standorten erzählt (wie beim erwähnten „Game of Thrones“), sondern jede der Folgen stellt unterschiedliche Charaktere in den Mittelpunkt, wobei der rote Faden des planenden Don Pietro die ganze Zeit über allem schwebt. Das ist eine sehr schöne Art, eine Geschichte zu erzählen und uns damit die unterschiedlichen Beteiligten näher zu bringen – auch wenn viele davon nicht von Dauer sein werden. Erst gegen Ende fokussiert sich langsam heraus, wer es wohl bis zum Finale schaffen könnte…

Cologne

Interessant für alle Kölner ist übrigens Folge 2, die zu einem Großteil in der Domstadt spielt und ein paar neue Blickwinkel auf Stadt und Dom offenbart. Danach geht es aber wieder nach Italien, wo man statt schöner Landschaft konsequent die Betonwüste der Innenstadt präsentiert bekommt.

Fazit

Spannend, hart, ungeschönt, gut. Nicht als Anwerbungsvideo für die Mafia geeignet. Die Staffel bietet einen spannenden Handlungsbogen – und möglicherweise den Abschluss der Serie? Ab 30.9.2016 auf DVD und Blu-ray.

Neu im Kino: Meine Zeit mit Cézanne

Die Freundschaft des Malers Paul Cézanne mit dem Autor Émile Zola…

Japp

Das isses so in etwa. Beide sind Freunde, aber das Verhältnis ist auch irgendwie gestört. Zola verwendet Cézannes Leben für seine Romane, Cézanne arbeitet in Zolas Augen nicht genug, Auseinanderleben, Trennung, Ende.

Irgendwo mittendrin ist das auch die Freundschaft von zwei unterschiedlichen Typen und Künstlern, der eine aufbrausend und emotional, der andere an der Grenze zum Langweiligen… die er möglicherweise auch schon lange überschritten hat. Prinzipiell hätte das wohl auch den Stoff für einen spannenden Film geboten, denn Gegensätze ziehen sich nicht nur an, sondern können auch schön aneinandergeraten… oder sich ergänzen. Aber irgendwie schöpft der Film dieses Potential nicht aus. Letztlich hat man am Ende nicht das Gefühl, dass man nun so viel über Cézanne erfahren hat. Ja, Maler, bisschen verrückt, aber das sind die ja alle, immerhin hat er sich kein Ohr abgeschnitten. Schön gespielt ist das zwar, aber es lässt ein wenig das Tiefergehen missen, sowohl in die Person als auch in seine Kunst. Denn entweder man erzählt eine solche Geschichte in den Bildern von Cézanne, oder aber man zeigt wenigstens genug von ihnen, dass sich das Genie, von dem Zola spricht, auch auf den Zuschauer überträgt.

Mein Fazit mit Cézanne

Der Film ist in diesem Sinne nicht langweilig, aber mich persönlich hat er schlicht nicht berührt. Und es ist meist schlecht, wenn man mit den Figuren nicht mitfühlt. Für Kenner von Cézanne mag er eine Offenbarung sein, aber dem Unkundigen bringt er, wie gesagt, weder seine Person noch seine Kunst näher – und das ist dann ja doch ein bisschen wenig. Ab 6. Oktober 2016 im Kino.

Neu auf DVD: Life Below Zero – Überleben in Alaska, Staffel 1

6 Menschen, 2 Paare, 1 Eiswüste – und jede Menge Grad unter Null.

Vier Orte in Alaska, sechs Menschen, die sich dafür entschieden haben, dort zu leben. Wir erfahren, aus was für einem Holz man geschnitzt sein muss, um in dieser Wildnis überleben zu können, und dass man dafür geschaffen sein muss, dass man es will – denn sonst hat man dort wahrscheinlich keine Chance. Wer sich schon immer mit dem Gedanken getragen hat, ob er seine Existenz dorthin verlegen möchte, der kann jetzt herausfinden, ob das die richtige Entscheidung für ihn oder sie wäre, denn zum Leben in Alaska gehört mehr, als einfach durch den Schnee in den Supermarkt zu stapfen. Jedenfalls in dem Alaska, das wir in dieser Serie erleben. Abgeschieden von anderen, einsam, draußen, nur Mensch und Natur. Man muss ums Überleben kämpfen, seine Nahrung selbst jagen, häuten, zubereiten. Man muss aber auch die Natur verstehen, erkennen, wo die Gefahren lauern, oder wie man eine Situation positiv für sich ausnutzt.

Menschen on the rocks

Dafür hat man schöne „Exemplare“ gewählt, gute Beispiele für Menschen, die sich für dieses Leben entschieden haben und die nicht nur genau wissen, warum sie das getan haben, sondern eben auch, wie sie in dieser Wildnis klarkommen. Das ist sowohl interessant als auch spannend, mitanzusehen, wie ihr normales Leben aussieht und wie sie mit dem umgehen, was ihnen die Natur offeriert. Einziger kleiner Wertmutstropfen ist die Redundanz, die oftmalige Wiederholung von Sätzen und Texten oder Erklärungen für Dinge, die wir grad fünf Minuten vorher gesehen haben. Das erscheint mir bei dieser BBC-Produktion eine Anbiederung an den amerikanischen Markt zu sein, und das ist ein bisschen schade weil nervig. Oder macht beim nächsten Mal statt 10 einfach nur 8 Folgen und lasst die ganzen blöden Wiederholungen weg!

Life Below Fazit

Interessante Menschen in einer abweisenden Umgebung, die uns zeigen, auf was es ankommt, wenn man in der Eiswüste Alaskas überleben will. Ab 30.9.2016 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: Gigant des Nordens – Hamburgs Aufstieg zum Welthafen

Eine hübsche Dokumentation, angereichert mit Spielszenen und Interviews mit Fachleuten, die uns in die 800jährige Geschichte des Hamburger Hafens einführt – und die entpuppt sich als ausgesprochen interessante Geschichte. Wir erfahren, wie es zur Gründung gekommen ist, oder möglicherweise gekommen ist, aber auch, welche Rolle Hamburg spielte und wie es sich diese Rolle erkämpft hat. Interessante Einblicke in einen Hafen, der noch heute einen wichtigen Stand in der Welt hat, auch wenn der hart umkämpft ist. Hier können wir quasi seine ganze Lebensgeschichte erleben, von seiner „Geburt“ über die „Pubertät“ bis hin zu seinem „Erwachsendasein“… oder muss er bei all der Konkurrenz vielleicht bald in „Rente“ gehen?

Eigentlich bringt es wenig, über die Dokumentation selbst zu sagen, denn dann bräuchte man sie ja nicht mehr zu schauen – und das wäre eine Schande, denn sie ist ausgesprochen sehenswert. Abgerundet wird das Ganze durch Computeranimationen, die sehr realistisch geworden sind.

Gigant des Fazits

Nicht lang drumrumreden und die Doku für sich selbst sprechen lassen. Eine interessante und sehenswerte Dokumentation über die Entstehung und Entwicklung des Hamburger Hafens, aber auch seiner Herrscher, Reederein und Arbeiter, seinen Einfluss auf die Stadt – und auf die Welt. Wer mehr über das Tor zur Welt erfahren möchte, hat ab 30.9.2016 auf DVD und Blu-ray Gelegenheit dazu.

Neu auf DVD: Verlieb dich nicht in mich

Frau und Mann treffen sich in Café. Keine Namen, keine Vergangenheit – sie machen daraus ein Spiel. Es gibt nur eine Grundregel: kein Verlieben. Doch natürlich kommt es anders…

Und wie!

Denn, wenn man mal darüber nachdenkt, ist das ein schöner Liebesfilm, der eigentlich wie ein Krimi aufgebaut ist. Mehr und mehr erfährt man – und mehr und mehr ergibt sich daraus ein Gesamtbild. Deshalb sollte man an dieser Stelle auch nicht zu viel verraten, man sollte die Art und Weise, wie sich die Handlung entwickelt, einfach selber genießen. Wer am Ende der Mörder ist – oder ob sich wer in wen verliebt – kann man sich ja irgendwie selber denken, denn es ist halt ein Liebesfilm… aber definitiv einer der Besseren.

Und so ist es dann eigentlich ein bisschen traurig, dass dieser schöne spanische Film es scheinbar nicht auf die große Leinwand geschafft hat, obwohl er das weit mehr verdient hätte, als so manch anderer Mist, mit dem man uns in den letzten Monaten behelligt hat. Aber wenigstens im Heimkino kann man ihn nun genießen – nur verlieben darf man sich nicht.

Spiel mit mir

Da es sich bei weiten Teilen des Films eh um eine Art Zwei-Personen-Stück handelt, ist es natürlich wichtig, dass man dafür die beiden richtigen Personen gefunden hat. Und das hat man. Eduardo Noriega und Michelle Jenner tragen den Film problemlos und gerade Jenner trifft nicht nur alle Töne ihrer Rolle perfekt, sondern macht auch eine Menge Freude.

Fazit dich nicht in mich

Schöne Liebeskomödie aus Spanien, die das Thema mal auf eine etwas andere und verrücktere Weise angeht. Es macht Spaß, den beiden Figuren bei ihrem „Spiel“ zuzusehen – ab dem 30.9.2016 kann das jeder auf DVD und Blu-ray auch.

Neu im Kino: The Infiltrator

Drogenfahnder gegen Drogenboss. Ersterer kommt auf die Idee, dass man nicht die Drogen verfolgen sollte, sondern das Geld und so übernimmt er die Bank- und Geldwäschegeschäfte für das Kartell.

Wahre Geschichte, mal wieder

Und vielleicht wäre das alles auch viel interessanter, wenn man nicht gerade „Narcos“ gesehen hätte, denn auch Pablo Escobar schwebt als Engel des Drogens über dem ganzen. Natürlich sehen wir, dass es gefährlich ist, sich mit Leuten aus dem Drogenbusiness einzulassen, da fließt dann schon die eine oder andere Träne, oder vielmehr Blut, aber andererseits würde man dann auch denken, dass jemand, der unter fremden Namen undercover für Drogensyndikate arbeitet, nicht abends nach Hause zu seiner Frau geht und dort blutige Post vom Zustelldienst des Kartells erhält. Aber da es eine wahre Geschichte ist und die Hauptfigur der Autor des Buches, auf dem der Film beruht, schließen wir mal daraus, dass das keine so tödliche Folgen hatte, wie es sie bei einem gut geölten Kartell hätte haben sollen.

Ausgespielt

Bryan Cranston, berühmt für sein Crystal Meth (oder vielmehr das seiner Figur Walter White aus „Breaking Bad“) hat hier die Seiten gewechselt und darf für die Guten arbeiten. John Leguizamo wird entgegen dem Klischee nicht als Dealer, sondern als sein Kollege besetzt und Michael Paré hat auch einen kurzen Auftritt im Film. Bei dem unsäglichen „Ride Along 2“ habe ich geschrieben, dass Benjamin Brett dort wunderbar als stilvoller Schurke funktioniert hat – man scheint auf mich gehört zu haben, denn hier darf er den auch geben und ist damit einer der schauspielerischen Höhepunkte des Films. Was aber definitiv fehlt ist ein kleiner Gastauftritt von Wagner Moura als Pablo Escobar.

The Fazitator

In Zeiten von „Narcos“ fragt man sich: Warum? Und kommt nicht umhin, beides miteinander zu vergleichen. Leider zieht „The Infiltrator“ da den Kürzeren, denn auch wenn er ein paar harte Szenen und Überraschungsmomente hat, bleibt das Mitfühlen mit den Hauptfiguren doch irgendwie aus – und dadurch auch die Spannung, die ein solcher Film haben sollte. Ab 29.9.2016 im Kino.