Star Trek: Strange New Worlds – Staffel 2 jetzt in 4K

Unter dem Kommando von Captain Christopher Pike stößt die Enterprise dahin vor, wo noch ein Gorn zuvor gewesen ist…

Where No One Has Gorn Before

Ja, sie ist hübsch… die Serie, nicht diese Version der Enterprise. Da haben es die Macher nicht gut gemeint mit der hübschen alten Dame – die, nebenbei bemerkt, zu dieser Zeit im STAR TREK Universum auch noch nicht das Flaggschiff war, das wurde erst ihre D-Schwester (die B ja wohl kaum, denn würde man sein Flaggschiff einem Captain Harriman anvertrauen?). Offensichtlich werde ich es nicht müde, darauf hinzuweisen, dass dies in meinen Augen nicht der Roddenberman-Kanon ist, sondern das

Disco-Verse

eingeleitet durch die Reisen der Discovery. Es ist ein bisschen traurig, dass Realserien wie dieser Leute fehlen, die sich mit dem ursprünglichen Kanon und STAR TREK im allgemeinen gut auskennen, was sowohl bei LOWER DECKS als auch PRODIGY, beides Animationsserien, der Fall ist – und letztere spielt erstmal noch nichtmal in der Nähe der Föderation. Dann haben wir am Steuer der STRANGE NEW WORLDS aber einen oscarprämierten Akiva Goldsman, der wohl glaubt, mehr zu wissen, als er es wirklich tut, was sich vor allem im Verhalten und überhaupt Auftauchen der Gorn niederschlägt, denn die hat zu diesem Zeitpunkt noch niemand gesehen und auch ihr Verhalten in der TOS-Folge “Arena/Ganz neue Dimensionen” ist komplett anders, als man es hier kolportiert. Dass sich später, wenn der Geist von Spock im Kopf von Chapel gewesen ist, sich diese anders verhalten würde, wenn sie, wie hier gezeigt, vorher tatsächlich mal was mit Spock gehabt hätte, versteht sich von selbst… der seinerzeit sein erstes Kommando mit der “Galileo 7” hatte, während er hier die Enterprise übernimmt, bevor er sie stiehlt. Also wäre es schon im Interesse der Macher, sich zu einer eigenen neuen und leicht anderen Zeitlinie zu bekennen, allein schon, damit sie nicht als inkompetente Idioten dastehen.

Vergleich alt und neu

Wie mir bei der letzten Durchsicht von RAUMSCHIFF ENTERPRISE aufgefallen ist, taucht Kirks Bruder George Samuel zwar weiterhin nur in einer einzigen Episode auf (wir berichteten darüber), aber er wird bereits in “What Are Little Girls Made Of/Der alte Traum” erwähnt, a) dass Kirk einen Bruder hat und b) dass er der einzige ist, der ihn Sam nennt. Müssen wir also mal drauf achten, ob das hier noch jemand tut. Zudem sagt er in “The Menagerie/Talos IV – Tabu”, dass er Pike nur einmal getroffen hat, wie es klingt an dem Tag, als er die Enterprise von ihm übernommen hat. Hier, sagen wir mal so, scheint das anders zu sein. Und wir fragen uns natürlich auch, wie es der Chefarzt der Enterprise Dr. M’Benga aufnehmen wird, wenn Kirk ihn in ein paar Jahren degradiert und seinen alten Freund “Pille” zum neuen Chef macht? Ist vielleicht der Schock, der ihn dazu bringt, seinen Akzent zu verlieren?! Ja, das würde Sinn ergeben. In der Episode “That Which Survives/Gefährliche Planetengirls” (ja, die heißt bei uns wirklich so) hat M’Benga seinen zweiten und letzten Auftritt, McCoy ist gerade mit Kirk unterwegs und so sagt er, dass Dr. Sanchez die Autopsie gemacht hat. Dies dürfte bei TOS wohl das einzige Mal sein, dass man von drei Ärzten an Bord hört – hier bei SNW wird Sanchez ebenfalls genannt, aber ich glaube, als Psychiater. Machen die auch Autopsien?

Staffelübergabe

In der zweiten Staffel gehen die neuen Trekler zweimal neue Wege. Zum einen gibt es eine Episode, in der die Zeichentrickfiguren von LOWER DECKS in die Realwelt kommen – und dann haben wir das Musical. Wie ich bereits schrieb, würde das prinzipiell eher in eine andere Periode passen. Quasi mit den Figuren von DEEP SPACE NINE, aber bei VOYGER. Was dann, unterm Strich, auch ein bisschen der Hauptknackpunkt bei SNW ist: Man darf eigentlich nichts machen, was größer ist als das, was bei TOS passiert ist. Denn Kirk ist und wird immer sein der legendäre Captain der Enterprise, auch wenn Robert April 5 und Pike etwa 10 Jahre darauf gedient hat, ist es Kirks 5-Jahres-Mission, die in die Geschichtsbücher eingegangen ist, weswegen, ja, Prequels oder Vorsetzungen eigentlich meist eine schlechte Idee sind. Interessant ist auch, dass die Macher dem STAR TREK Eintropf nicht wirklich etwas neues hinzufügen, da es, mit Ausnahme von Pikes Freundin, alle Figuren im alten Kanon bereits gab und die einzig neue eine Nachfahrin von einer anderen bekannten Figur ist, während Ortegas wohl auf jemandem beruht, der in der Bibel zur Serie oder zu THE CAGE genannt wurde, dort aber noch ein Mann war. Naja…

Bonus

Jede Menge nette Blicke hinter die Kulissen.

Mit

Cpt. Christopher Pike: Anson Mount (Sascha Rotermund)

Nummer Eins: Rebecca Romijn (Alexandra Marisa Wilcke)

Spock: Ethan Peck (Arne Stephan)

Ortegas: Melissa Navia (Maximiliane Häcke)

Christine Chapel: Jess Bush (Alice Bauer)

Noonien-Singh: Christina Chong (Magdalena Turba)

Uhura: Celia Rose Gooding (Laura Oettel)

Dr. M’Benga: Babs Olusanmokun (Tim Sander)

Admiral Robert April: Adrian Holmes (Peter Sura)

Samuel Kirk: Dan Jeannotte (Tobias Diakow)

T’Pring: Gia Sandhu (Luisa Witzorek)

Amanda: Mia Kirshner (Natasha Geisler)

Commander Pelia: Carol Kane (Philine Peters-Arnolds)

Sera: Adelaide Kane (Esra Vural)

Captain Batel: Melanie Scrofano (Franziska Endres)

Hemmer: Bruce Horak (Thomas Wenke)

Karas: Greg Bryk (Matthias Klie)

General Garkog: Bruce Horak (Jürgen Mai)

Dak`Rah: Robert Wisdom (Thomas Kästner)

Commander Martinez: Clint Howard (Santiago Ziesmer)

sowie

Ensign Beckett Mariner: Tawny Newsome (Giovanna Winterfeldt)

Ensign Brad Boimler: Jack Quaid (Patrick Baehr)

Ensign D’Vana Tendi: Noël Wells / Melinda Rachfahl

Ensign Samanthan Rutherford: Eugene Cordero / René Dawn-Claude

Commander Ransom: Jerry O`Connell / Johannes Raspe

und

Scott: Martin Quinn (Fabian Kluckert)

Captain James T. Kirk: Paul Wesley (Nico Sablik)

Trekzit

Ein paar nette Episoden, ein viel zu oft abwesender Pike – und warum geben die Klingonen in der Musicalepisode nicht eine Klingonische Oper zum besten? Sieht man davon ab ist das nette Unterhaltung, die sich STAR TREK weit mehr annähert als so manche andere aktuelle Serie. Ab 7.3.2024 in 4K.

Star Trek: Lower Decks – Staffel 3

Die Abenteuer der Ensigns Beckett Mariner, Brad Boimler, Tendi und Rutherford gehen weiter…

Spaß für die ganze Galaxis

…und wieder ist es ein Vergnügen, das nur so gespickt ist mit Anspielungen auf STAR TREK, die sich teilweise wahrscheinlich auch nur Hardcorefans erschließen, wie z.B. das Auftauchen eines gewissen Captain Morgan Bateson, im Original mit seinen zwei Sätzen gespielt von „Cheers“-Psychiater Kelsey Grammer, bei dem man wirklich schon aufgepasst haben muss, aus welcher Vergangenheit er in die Zeit von TNG entfleucht ist und was er da für Ursachen und Wirkungen bewirkt hat, um da mal auf den Originaltitel der entsprechenden Episode einzugehen. Mit Freude zelebriert man „Der erste Kontakt“, was sowohl im Original als auch auf deutsch eine solche macht, hat man doch nicht nur James Cromwell für Zefram Cochrane vors Mikro geholt, sondern auch dessen deutsche Stimme Jochen Schröder, der Anfang 2023 verstarb und dessen letzte Rolle dies wohl ist – also schön und traurig zugleich.

Die Reise geht weiter

Nachdem der Cliffhanger der letzten Staffel aufgelöst wurde geht es weiter mit neuen Geschichten rund um die Ensigns, die tatsächlich dann am besten sind, wenn sie sich des Universums, in dem sie sich befinden, zwar bewusst sind, aber doch eigene Handlungen zu bieten haben. Dass sich die Serie auch in dieser Hinsicht stetig weiterentwickelt, kann man auch am Vorspann sehen, der sich mit jeder Staffel verändert und der Weltraumschlacht immer wieder ein neues Element hinzufügt, diesmal die Kristalline Einheit, mit der sich Datas Bruder Lore seinerzeit so gut verstanden hat. Es gibt eine direktre Fortsetzung einer TNG-Episode, die gefolgt wird von einem Finale, das eigentlich das Thema einer TOS-Episode verarbeitet. Großartig sind drei Folgen, die direkt aufeinander folgen… und die ebenfalls Fortsetzungen sind. Die Erdnuss ist zurück, wir bekommen einen zweiten Teil des „Films“, der vor Anspielungen auf den ZORN DES KHAN nur so strotzt – aber angefangen wird mit dieser schönen Reise an einen Ort der zukünftlichen Vergangenheit:

Deep Space Ja!

Erster Höhepunkt dieser Staffel ist die Episode, in der man Deep Space Nine einen Besuch abstattet und in der besonders Tandi glänzen darf. Da wir diese großartige Serie wohl niemals besprechen werden, es sei denn, sie erscheint dann doch mal auf Blu-ray, nutzen wir diese Gelegenheit, um ein Loblied auf die vielleicht großartigste Schauspielerin in der Geschichte von STAR TREK zu sprechen: Nana Visitor. Gut, es mag daran liegen, dass man den meisten Damen in den Unendlichen Weiten nicht die Gelegenheit gegeben hat, da ihre Rollen zu eingeschränkt waren, aber Vistor darf und vor allem kann in ihren sieben Jahren DS9 eine Bandbreite zeigen, wie es vor und nach ihr niemand in diesem heiligen Himmel konnte. Sie kann alles und ist dabei immer überzeugend, von gut bis böse, in allen möglichen Facetten – einfach großartig. Hier hört man nur ihre Stimme und in der deutschen Fassung dankenswerterweise auch wieder Liane Rudolph. Auch wird hier ihr Name Nerys, den man seinerzeit wie bei Clarice Starling im „Schweigen der Lämmer“ amerikanisiert hatte, mit langem Iiii und damit erstmals bei uns richtig ausgesprochen. Für Quark hört man auf deutsch dann allerdings nicht Peter Groeger, da der leider verstorben ist, sondern einen der altgedienstesten Veteranen des deutschen Synchrons, Friedrich G. Beckhaus, Jahrgang 1927, Atan Shubashi bei „Orion“, Grag bei „Captain Future“… und bei DS9 eigentlich die Stimme von Andrew Robinsons Garak. Aber Mehrfachbesetzungen im Trek-Reich sind auch nichts neues, kam Tilo Schmitz, der hier Mariners Vater spricht, doch erst bei der 3. Staffel PICARD dazu, seinem Klischee gemäß auf einen großen schwarzen Schauspieler besetzt zu werden, während er bei DS9 mit Mark Alaimos Gul Dukat doch angenehm gegen den Strich eingesetzt wurde… und Quark Cousin Gaila, „den mit dem Mond“, spricht er, noch untypischer, auch.

Bonus

Jede Menge sehr unterhaltsame Audiokommentare und ein längerer Beitrag über die neue Staffel – und wie immer ist es ein großes Vergnügen, Jonathan Frakes zu hören.

Mit den Stimmen von

Ensign Beckett Mariner: Tawny Newsome / Giovanna Winterfeldt

Ensign Brad Boimler: Jack Quaid / Patrick Baehr

Ensign D’Vana Tendi: Noël Wells / Melinda Rachfahl

Ensign Samanthan Rutherford: Eugene Cordero / René Dawn-Claude

Captain Carol Freeman: Dawnn Lewis / Katrin Fröhlich

Commander Jack Ransom: Jerry O’Connell / Johannes Raspe

Dr. T’Ana: Gillian Vigman / Judith Steinhäuser

Lieutenant Shaxs: Fred Tatasciore / Marko Bräutigam

Lt. Cdr. Billups: Paul Scheer / Nicolas König

Agimus: Jeffrey Combs / Klaus-Peter Grap

sowie

Zefram Cochrane: James Cromwell / Jochen Schröder

Martok: J. G. Hertzler / Robert Beyer

Leah Brahms: Susan Gibney / Alexandra Lange

sosowie

Sulu: George Takei / Helmut Gauß

Quark: Armin Shimerman / Friedrich G. Beckhaus

Kira: Nana Visitor / Liane Rudolph

Fun Trek

Es macht auch in der dritten Staffel einen riesen Spaß – in mehrfacher Hinsicht. Einmal, weil es lustig ist, dann aber auch, weil man, als Fan und Kenner von STAR TREK, merkt, dass die Macher eine Liebe für dieses Universum haben und auch über das Wissen verfügen, darin und damit umzugehen. Die Anspielungen, auch die wirklich tief gehenden wie die auf das Kennedy-Attentat, sind nett, am besten ist die Serie aber dann, wenn sie vor dem Hintergrund von STAR TREK und mit ihrem Humor eigene Geschichten erzählt… und eine musikalische Hommage an James Horner zu hören, ist auch immer ein Vergnügen. Ab 7.3.2024 auf Blu-ray.

STAR TREK: PICARD – Die komplette Serie

Die letzte Generation!

Hey, so heißt eine der Episoden, also mal ganz vorsichtig. Ja, es geht zuende mit Captain Picard. Er war einmal eine Legende. Oder wurde zu einer. Er war der erste Captain, der nach dem legendären und noch immer unerreichten

James T. Kirk

als Fernsehkapitän eine Enterprise kommandierte – und damals wie heute, oder vorgestern in dem Fall, war das alles nicht ohne Komplikationen, um es mal so zu nennen. Er hat damals, als STAR TREK: THE NEXT GENERATION, bei uns RAUMSCHIFF ENTERPRISE: DAS NÄCHSTE JAHRHUNDERT dorthin ging, wohin nur eine Fernsehserie bislang gewesen war, erstmal hart daran arbeiten müssen, um in die kirkschen Fußstapfen treten zu können, die ersten Jahre der nächsten Generation waren teils nicht so dolle und man musste schon ein hartgesottener Fan sein, um nicht umgehend mit einem Rettungsboot das sinkende Raumschiff zu verlassen – ebenfalls so wie bei diesem, nennen wir es mal „Abschlussdreiteiler“. Doch TNG, wie Bekannte, die gern mal abends mit ihr einen lüpfen gehen, die Serie liebevoll nennen, fing sich, wurde richtig gut… und schuf irgendwie auch die Grundlagen für etwas, das einfach großartig wurde, nämlich DEEP SPACE NINE – aber da gehen wir trotz Picards Staffelübergabe im Pilotfilm mal nicht weiter drauf ein. Wir fassen zusammen: TNG fing gewöhnungsbedürftig an und wurde richtig gut – und da sich die Geschichte ja bekanntlich wiederholt, ist das bei STAR TREK: PICARD, bei uns STAR TREK: PICARD, irgendwie auch so. Zwei Staffeln Schund und ein großartiger Abschluss für TNP (The Next Picard, also beide Serien), da kann man nicht… doch, da kann man meckern, aber hallo!

Die drei großen

Sehen Sie, da hatte der gute Picard im Laufe von sieben Jahren Fernsehen doch geschafft, ein bisschen mit Kirk dem Unvergleichlichen (ich weiß, klingt, als wäre er Klingone) mithalten zu können und dann kam da noch der gute Captain Benjamin Sisko von DS9 dazu, womit man drei wirklich tolle Kapitäne hatte – bis die Kombination der Egos von Herren wie Alex Kurtzman und dem geheiligten Patrick Stewart höchstselbst, die Franchise und Figur auf inkompetente wie unangemessene Weise demontierten, um es mal höflich zu formulieren, dazu führte, dass sich der gute Picard aus diesem Trio entfernt hatte, denn nach den ersten beiden Staffeln dieser Serie machte die Figur keine gute Figur mehr.

Kobayashi Meyeru

Es gibt einen Fall in der langen Geschichte von STAR TREK, dass jemand an Bord kam, der die Serie nicht kannte, aber trotzdem ewas tolles daraus machte – und möglicherweise der Hauptgrund ist, warum es sie heute überhaupt noch gibt. Das war der gute Nicolas Meyer, der bei STAR TREK II: DER ZORN DES KHAN Regie führte und am Drehbuch mitarbeitete. Irgendwelche Heulsusen können jetzt einwerfen, dass es wegen ihm damals dann auch eine Neutrale Zone zwischen der Föderation und dem Klingonischen Imperium gab, könnte nun aber auch sein, dass das bereits in einem der 12 Drehbücher stand, die als Grundlage für KHAN herhalten mussten und keiner der Beteiligten den Unterschied gemerkt hat – und, im Ernst, scheißegal! Das wichtige und wesentliche ist, dass er ein intelligenter Mann und guter Autor ist und deshalb etwas gutes schaffen konnte. Leider ist das, so drängt sich der Eindruck auf, bei einigen der heutigen TREK-Serien eher nicht so. Da fehlen gleichermaßen die Intelligenz wie die guten Autoren – und wenn man dann noch keine Ahnung von Universum, Kanon und Thema hat, dann ist es sehr schwierig, dass dabei etwas schönes und schnuckelig-trekiges herauskommt. Da hat man dann einen ollen Picard, der von der Sternenflotte, die plötzdings böse geworden ist, die Fresse voll hat und dann von Datas Wasauchimmertocheroderwasdiesermistsoll aufgesucht wird, weil die Remulaner Angst haben, dass aus einer anderen Dimension ein cybernetisches Tentakelmonster über sie herfällt (Staffel 1) oder Leute, die von schreiben UND Zeitreise keinen Schimmer haben, schicken ihn in… hey, in dieses Jahr, 2024, wo über L.A. ein Highlander 2iger Schutschild kleben und Brent Spiners Großvatersohn wohnen müsste, in der wir dann auch noch Picard, am Ende der letzten Staffel sinnloserweise zu einem Androiden upgegraded (hatte wahrscheinlich genügend Flugmeilen durch seine Raumfahrten angesammelt, oder die Krankenversicherung der Zukunft hats bezahlt), wobei man ihn ohne Konsequenz auch einfach mal nur hätte heilen können, aber so isses halt, wenn Banausen schreiben, dabei zusehen kann, wie er seiner Mutte beim aufknüpfenden Selbstmord zusieht (Staffel 2), jaaaaa, das ist eeeeeernst und etwas, womit Schauspieler Tiefe und all sowas zeigen können, vorbei also die Zeiten, wo Stewart lieber mit dem Wüstenbuggie durch die Dünen brauste. Neben all dem ergibt dann auch noch der Plot keinen Sinn und auch der kurze Gastauftritt von Kirk Thatcher (keine Mischung als Maggie und James T., sondern der Punk, der in „dem mit den Walen“ im Bus zu laute Musik hört – was er hier, als Anspielung, auch tut) retten da nix, aber…

Die Rettung

…kam und sie trug und trägt den Namen Terry Matalas. Er rettete die Serie – und auch ein bisschen den Ruf von Captain Picard. Matalas war Fan von TNG, kennt sich aus, hat jeden der Schauspieler gefragt, ob er sich für seine Figur irgendetwas wünschen würde, schuf mit Captain Shaw eine wunderbare neue Figur, von der man gerne mehr sehen würde und spielte dann – was er konnte, da er sich im Gegensatz zu den Hirnis, die für die ersten beiden Staffeln verantwortlich waren, damit auskennt – mit den Raumdocks, aber auch den Geschichten und Charakteren aus den sieben Jahren TNG, führt hier und da was zuende, nahm auch Elementre von DS9 mit auf und schuf damit

großartiges STAR TREK

das gut erzählt, gut geschrieben und von und mit guten Leuten gemacht wurde. Ein paar Elemente aus den ersten beiden Staffeln griff er auf, den großen Schwachsinn mit Frau Dr. Borg-Königin vom Ende des letzten Finales ignorierte er dann aber dankenswerterweise doch, denn immerhin machte er mehr mit „Picard ist jetzt ein Androide“ als die Schwachmeier, die das zu verantworten hatten – und dass seine Vorgänger noch nichtmal wussten, dass sich Picard und Guinan während einer „Gefahr aus dem 19. Jahrhundert“ genau in dieser Zeit erstmals begegnet waren, nun, muss man nicht extra was zu sagen, oder?

Deutsch Trek

Anders als in füheren Jahren hat man sich um Kontinuität bei den Sprechern bemüht, was sehr schön ist, ebenso wie die guten Texte, von mehr Trek-Wissen künden als viele der Originalepisoden. Dass man Gary Sevens Namen so und damit der Vorlage entsprechend beließ und nicht den RAUMSCHIFF ENTERPRISEigen Felix Sevenrock daraus machte ist verständlich, dass sich Detlef Bierstedt aus dem Synchron zurückzog, was innerhalb der Serie für einen Sprecherwechsel bei Jonathan Frakes Riker führt, ist schade, aber der Ruhestand sei ihm mehr als gegönnt. Die deutsche Fassung, für die man sich um den zwischenzeitlich erkrankten Ernst Meincke bemühte, der nun Patrick Stewart wieder seine Stimme leiht, kann sich also wirklich hören lassen.

Bonusse… oder Boni?

Jede Menge Featuretten und Audiokommentar, in denen man einiges über die Produktion erfährt, aber auch darüber, für was für große Fans von „Star Trek“ sich einige der Beteiligten halten. Zudem geht es um Picards Chateau, wir treffen John de Lancie und reden über Q, erhaschen Einblicke in die Borg-Königin, die Requisiten und es gibt ein nettes Gagreel. Höhepunkt zur zweiten Staffel – und der reinste Starship-Porn – ist der Beitrag über die neue Stargazer. Man fragt sich allerdings, warum die keinen Buchstaben hinter der Registrierungsnummer hat? Außerdem hat sie ein paar Elemente, die ein bisschen an das JJ-Verse erinnern, aber naja. Für das wunderbare Finale gibt es dann wunderbare Blicke hinter die Kulissen, auch in Audiokommentarform, in denen man von Terry Matalas sehr treffend hört, dass es Riker gut tut, wenn man mehr Frakes in ihn einbringt – und das stimmt, denn Riker fand ich immer langweilig, aber wenn man Jonathan Frakes z.B. bei den Inglorius Treksperts hört, dann ist das so ein Unterschied, denn der Mann hat Humor und ist nicht so ein Langweiler wie die Figur, die er spielt, also Hut ab vor Matalas, der hier wirklich etwas großartiges geschafft und geschaffen hat. Tolles Bonusmaterial zu einer tollen Staffel.

Mit

Jean-Luc Picard: Patrick Stewart (Ernst Meincke)

Raffi Musiker: Michelle Hurd (Heide Domanowski)

Seven of Nine: Jeri Ryan (Anke Reitzenstein)

Dr. Agnes Jurati: Alison Pill (Manja Doering)

Elnor: Evan Evagora (Sebastian Fitzner)

Cristóbal „Chris“ Rios: Santiago Cabrera (Leonhard Mahlich)

Dahj Asha, Dr. Soji Asha, Kore Soong: Isa Briones (Lydia Morgenstern)

Borg-Königin: Annie Wersching (Cathlen Gawlich)

Renée Picard: Penelope Mitchell (Lara Trautmann)

Laris: Orla Brady (Sabine Falkenberg)

Narek: Harry Treadaway (Jeremias Koschorz)

Lt. Narissa Rizzo: Peyton List (Maria Koschny)

Admiral Kirsten Clancy: Ann Magnuson (Sabina Trooger)

Commodore Oh: Tamlyn Tomita (Sabine Arnhold)

Laris: Orla Brady (Sabine Falkenberg)

Zhaban: Jamie McShane (Viktor Neumann)

Reporterin: Merrin Dungey (Victoria Sturm)

Benayoun: David Paymer (Hans Bayer)

Bruce Maddox: John Ales (Frank Schaff)

Hugh: Jonathan Del Arco (Leon Boden)

Junge Guinan: Ito Aghayere (Nora Kunzendorf)

Agent Wells: Jai Karnes (Oliver Feld)

Maurice: James Callis (Manou Lubowski)

Jack Crusher: Ed Speleers (Bastian Sierich)

Liam Shaw: Todd Stashwick (Oliver Siebeck)

Vadic: Amanda Plummer (Heidrun Bartholomäus)

Sidney La Forge: Ashlei Sharpe Chestnut (Amelie Plaas-Link)

Alandra La Forge: Mica Burton (Antje Thiele)

Krinn: Kirk Acevedo (Martin Kautz)

und

Riker: Jonathan Frakes (Detlef Bierstedt / Tom Vogt)

Troi: Marina Sirtis (Eva Kryll)

Dr. Crusher: Gates McFadden (Katharina Koschny)

Worf: Michael Dorn (Tilo Schmitz)

Geordi La Forge: LeVar Burton (Charles Rettinghaus)

Adam Soong: Brent Spiner (Michael Pan)

Dr. Altan Inigo: Brent Spiner (Michael Pan)

Daystrom Android M-5-10: Brent Spiner (Michael Pan)

B-4: Brent Spiner (Michael Pan)

Lore: Brent Spiner (Michael Pan)

Data: Brent Spiner (Michael Pan)

plus

Wesley Crusher: Will Wheaton (Sven Plate)

Guinan: Whoopi Goldberg (Regina Lemnitz)

Q: John de Lancie (Martin Umbach)

Ro Laren: Michelle Forbes (Andrea Aust)

Shelby: Elisabeth Dennehy (Ulrike Mai)

Tuvok: Tim Russ (Christian Toberentz)

Moriarty: Daniel Davis (Eckart Dux)

Borg-Königin (Stimme): Alice Krige / Traudel Haas

Computerstimme der Enterprise: Majel Barrett / Eva-Maria Werth

Präsident Anton Chekov (Stimme): Walter Koenig / Stefan Gossler

Where Many Fazits Have Gone Before

Wenn wir ehrlich sind: Die ersten beiden Staffeln sind ziemlicher Schrott! Unfähig, schlecht geschrieben, fern von clever. Die dritte Staffel ist dagegen großartig! Liebevoll gemacht, von Leuten, die sich auskennen, mit dem Blick fürs Detail, die Geschichte von Trek, eine Liebeserklärung an die NÄCHSTE GENERATION. Wer Picards Abenteuer im gesetzten Alter komplett ansehen möchte oder schlicht Komplettist ist, der bekommt hier das gesamte Paket, richtig gut und echtes TREK wird es aber erst, wenn das letzte Kapitel aufgeschlagen wird. Wir wünschen einen guten Flug in die unendlichen Weiten… Machen Sie es so! Ab 7.3.2024 auf DVD und Blu-ray.

Star Trek: Strange New Worlds – Staffel 2

Die Reisen des Raumschiffs Enterprise unter dem Kommando von Captain Christopher Pike gehen weiter…

Der Captain

…obwohl Pike dafür überraschend oft abwesend ist, also jetzt nicht geistig grüblerisch, sondern schlicht nicht da, was merkwürdig ist, da es ja eigentlich seine Serie sein sollte. Dafür kehrt Kirk in unterschiedlichen Variationen, um es mal so zu nennen, mehrmals zurück und so langsam führt man nach und nach die gesamte Crew von “Raumschiff Enterprise” ein, nach Spock, Uhrua, Chapel, Kyle und Kirk gibt sich Ende der Staffel nämlich eine weitere bekannte Figur die Ehre… deren Stimme man auch schon in der letzten Folge der ersten Staffel zu hören bekommt, in der ja auch die Farragut auftauchte, auf der in der alten Zeitlinie ein junger Lieutenant Kirk war, als deren Captain namens Garrowick von einem Wolkenwesen getötet wurde, dessen Sohn wiederum unter Kirk diente… und laut STAR TREK: PRODIGY später irgendwo in der Nähe des Delta Quadranten landete – aber das muss ich Ihnen ja nicht extra erzählen!

The Kirk must go on

Man kann vieles über William Shatner sagen, wovon das eine oder andere vielleicht auch nicht so ganz schmeichelhaft sein könnte, aber er war Kirk – und sonst hat das niemand erreicht. Da macht Chris Pine noch eine okaye Figur, aber Paul Wesley hier ist zwar irgendwie nett, aber es fehlt ihm das gewisse Etwas. Man mag sich nicht so recht vorstellen, dass aus ihm der Captain der Enterprise werden soll, den wir kennen – und möglicherweise auch lieben. Aber selbst mit einem anderen Darsteller wäre das letztlich in dieser Serie auch schwierig, denn das sollte ja eigentlich die von seinem Vorgänger sein, Kollege Pike. Und wir erinnern uns, was ich damals bei Staffel 2 von STAR TREK: DISCOVERY zu Anson Mount als Captain Christopher Pike schrieb:

„Der gibt dem vielleicht langweiligsten Captain der Star Trek-Geschichte einen neuen Reiz… was in etwa heißen soll, dass sich die Ähnlichkeiten zwischen ihm und dem von Jeffrey Hunter im ersten Pilotfilm dargestellten Kapitän der Enterprise mehr oder weniger auf den Namen beschränken. Was aber in dem Fall eher von Vorteil ist, zumal dieser Pike mehr wie sein Nachfolger Captain Kirk wirkt, aber den konnte man ja nicht nehmen, weil seine Zeit, im wahrsten Sinne des Wortes, noch nicht gekommen war.“

Jjjjjaaaaa, wenn Pike auf abenteuerlichen Kirk macht, dann bleibt für Kirk nicht mehr viel Platz dafür. Prinzipiell und aus mehreren Gründen hätte man Kirk aus dieser Serie herauslassen sollen – es sei denn, sie wagen es doch irgendwann mal, zuzugeben, dass dies nicht der Roddenberman-Kanon ist, sondern eine leicht andere Zeitlinie… wofür sie hier auch erstmal einen Hinweis liefern:

Khaaaan!

Blicken wir zurück ins RAUMSCHIFF ENTERPRISE:

In „Space Seed“ heißt es über Khan Noonien Sing: „von 1992 bis 1996 war er das absolute Herrscher über ein Viertel Ihrer Welt“… also unserer Welt, kennt ihr ja.

In „Der schlafende Tiger“ dagegen fand man, dass die 90er vielleicht doch etwas zu nahe liegen würden und – was man in STAR TREK II: DER ZORN DES KHAN“ wieder zurück korrigierte – legte die eugenischen Kriege ein Jahrhundert nach hinten, so dass Kollege Khan nun „von 2092 bis 2096 absoluter Herrscher über ein Viertel der Erde“ wurde… was, wenn man man ehrlich ist, eigentlich eine weitsichtige und nicht falsche Entscheidung des deutschen Teams gewesen ist, haben sich die 90er auf unserer Erde doch als relativ khanlos erwiesen… außer dem „Kahn der guten Laune“ mit Achim Menzel, aber da weiß ich nicht, ob man dessen Schrecken und Terror nicht sogar höher bewerten muss, als den des genmalipulierten Supermanns hier.

Der Punkt ist: Die Originalfassung gibt eine klare Zeit für das Auftreten Khans an – und die ist in einer Episode dieser Staffel nun anders, nämlich statt im 20. im 21. Jahrhundert, was zwei Möglichkeiten eröffnet:

entweder, was ich schon seit längerem behaupte, SNW spielt nicht in der originalen Zeitlinie des Roddenberman-Kanons

oooooder aber man befindet sich schon die ganze Zeit in der leicht anderen Welt der ZDF-Synchronfassung?

Ehrlich gesagt, so sehr ich diese Fassung auch mag, halte ich Theorie Nummer 1 für naheliegender…

Unter Deck… oder untere Decks

…auch wenn das dann durch eine spätere Episode wieder torpediert wird. Da war man so schön auf dem richtigen Weg und dann das: Ein Crossover mit LOWER DECKS. Witzige Episode, aber eigentlich wäre das ein guter Zeitpunkt gewesen, Boimler anmerken zu lassen, dass die Enterprise irgendwie anders aussieht als er dachte und man hätte das ganze Thema fein vom Tisch gehabt, doch stattdessen zementiert man Nummer 1 in der späteren Historie, was… naja, zumindest ein ganz kleines bisschen fragwürdig ist. Leider sprechen im Zusatzmaterial alle darüber, dass die Figuren sich dahin bewegen sollen, wo sie bei TOS waren… seufz!

Folgen mit oder ohne Folgen

Die Staffel ist sehr solide und hat ein paar Folgen, die ein wenig aus der Norm herausragen. Zu Beginn gibt es allerdings erstmal eine Gerichtsepisode, die sich mit dem gleichen Thema beschäftigt, auf das auch Dr. Bashir bei DEEP SPACE NINE stoßen soll, also nicht unbedingt Neuland – und auch auf lange Sicht wohl nicht unbedingt erfolgreich. Aber das ist nicht das einzige, das einem bekannt vorkommt… und das die Sache ein bisschen schwierig macht, weil es die Besonderheit aus dem nimmt, was vorher geschaffen wurde aber später spielt. Als Kirk die Enterprise stiehlt oder, wie sie hier sagen, kapert, um Spock zu retten, dann ist dass cool. Wenn Spock das aber, wie hier zu sehen, 20 Jahre früher schonmal selbst gemacht hat, dann wird das irgendwie nicht mehr so einzigartig.

Letztlich, würde dies im alten Roddenberman-Kanon spielen, würde die Serie ausgerechnet die spätere Uhura wirklich schlecht aussehen lassen, was sicher nicht Absicht der Verantwortlichen ist, aber trotzdem so wirken würde. Denn Uhura könnte bestätigen, was ein Gorn ist, sollte beim Klau der Enterprise sagen, dass sie das schonmal gemacht hat und dass sie, obschon ein Sprachentalent, in STAR TREK 6 nicht in der Lage ist, ohne den Universalübersetzer mit den Klingonen zu sprechen, nuuun, das würde alles nicht passen, wenn diese hier auch die spätere Uhura wäre.

Und das gilt leider für so ziemlich alle Charaktere. Was man hier mit Spock macht hat zwar ein paar interessante Aspekte und einige amüsante Szenen zur Folge, aber es würde in keinster Weise zu dem von Leonard Nimoy dargestellten Spock passen, da können sich die Macher das so schön reden, wie sie wollen. Ich meine, eine Beziehung mit Chapel??? Da möchte man jedem der Autoren doch die gleiche Frage stellen, die Sam Rockwell Sigourney Weaver in „Galaxy Quest“ entgegenwirft: „Hast du die Sendung mal gesehen?“ Hier hat man das Gefühl, man hat nicht. Oder nicht gut genug. Ja, Dr. Korby wird erwähnt, man hat also doch recherchiert, wo Chapels Weg hinführt – aber ihr späteres Zusammenspiel mit dem von Uhura ist völlig anders, als es hier ist, würde also nicht passen!

Griff in die Geschichte der alten Enterprise

Die Zeitlinie muss gerichtet werden und man macht einen netten Scherz mit den Namen Noonien-Singh,,, oder Soong? Passt gut. Auch, dass Kirk hier auf der Iowa geboren wurde und nicht in Iowa. Und er weiß sich zu helfen, mit Schach, hübsche Sache. Ein bisschen ist die Folge eine Art Mischung aus „City on the Edge of Forever/Griff in die Geschichte“ (TOS) und „Yesterdays Enterprise/Die alte Enterprise“ (TNG), was so gesehen ganz gut funktioniert und die alternative Zeitlinie, also quasi das DISCO-Versum sattelfest macht, gibt man doch zu, dass die Sache mit Khans eugenischen Kriegen eigentlich 30 Jahre früher hätte passieren müssen, also eine klare Abweichung von TOS, Wäre dies alter Kanon, würde es auch wirklich merkwürdig anmuten, dass Kirk, wenn man rauskriegt, wer Khanemann und Söhne wirklich sind, nicht direkt sagt, dass er mal fast was mit einer Nachfahrin von ihm gehabt hätte, aaaaaber da war Carol Marcus gerade schwanger, also schlechtes Timing.

Spock : 2 = ?

Die Folge, in der Spock seine vulkanische Seite verliert, nuuun, wir hatten eine, in der Kirk in sein gutes und sein böses Ich gespalten wird und eine bei VOYAGER, in der B`Lana in ihre menschliche und ihre klingonische Hälfte getrennt wird, also jetzt mal alles nicht so irrsinnig neu, aber durchaus nett gemacht… aber auch wieder in Kategorie, dass es kein Stück zum späteren Spock passen würde.

Was auch nicht so ganz passen will, ist der ganze Krieg und all das. Sicher sind das interessante Themen, aber die TOS-Ära ist eigentlich eher sauber. Sicher gibt es da Krieg und Kämpfe, aber diese Düsternis und Blutverschmiertheit, die auch durch die Gorn tropft, passen nicht in diese Zeitperiode und haben ihren angemesseneren Platz in DS9 gefunden. Was auch für die Musical-Episode gilt. Die ist sehr nett, nicht ganz so gut wie die bei „Buffy“, aber letztlich passt auch sie nicht so recht in diese Ära und wäre in einer anderen Serie besser aufgehoben gewesen. Nett ist allerdings, dass man hier den Vorspann geändert hat, was auch in der LOWER DECKS-Folge passiert. Auch die ist ein Spaß, aber wäre der Sache angemessener, wenn die Unterdeckler die richtigen Helden getroffen hätten und nicht nur das B-Team. Wenn Captain Sisko sich in der Tribbles-Episode von DS9 ein Autogramm vom echten Kirk holt und sie vorher in den echten alten Uniformen durch die echten alten Gänge der echten alten Enterprise gewandelt sind, dann ist das eine tolle Verbeugung vor dem großen Original, dem all diese Serien ihre Existenz verdanken. Wenn Boimler aber statt Leonard Nimoy Ethan Peck trifft, dann ist das zwar nett, aber doch weit am Tor vorbeigeschossen.

Joh, Man… oder Yeoman?

Nachdem mir letztens aufgefallen war, dass man in einer Folge ganz politisch korrekt von „Crewperson“ spricht, hatte ich angenommen, der meist mit Frauen besetzte Rang des „Yeoman“ würde in dieser politisch gesäuberten Serie nicht mehr existieren… doch das tut er noch. Und wird nicht mehr eingedeutscht. Janice Rand wurde u.a. als „Bootsmann“ Rand bezeichnet, aber ich glaube auch sowas wie „Corporal“ war mal zu hören – alles mit dem Mann im Wort und alles für Frauen. Aber vielleicht darf er hier einer sein, weil er ein Mann ist?

Was weniger einheitlich ist als früher, sind die Uniformen. Da gab es bei TOS wenig Variationen – hier aber schon. Und dass Frauen, um Dax aus obiger Tribbles-Episode zu zitieren, „weniger“ trugen, also eine Art Röckchen, nun, danach hält man hier vergebens Ausschau. Ebenso wie nach einer wunderschönen Dame namens Enterprise, denn die hat man hier doch ein wenig verunstaltet und zugekleistert, so dass sie nicht mehr so fein und anmutig wirkt wie ihre anderen Inkarnationen, die JJ-Version mal ausgeschlossen. Und warum sieht eigentlich nicht alles so aus, wie es soll und wie es sich für diese Zeitperiode gehört? Terry Matalas hat mit der D gezeigt, dass es geht und auch gut aussieht – und da sieht man sowohl eine richtige Constitution-Klasse als auch die überarbeitete Filmversion… was uns zu einem klitzekleinen Exkurs führt. Bisher sah man die nämlich nur auf der großen Leinwand, aber in keiner der Serien. Bei LOWER DECKS dann kann man sie für einen kleinen Augenblick bewundern, bevor sie explodiert und nun hat PICARD sie endlich ins Fernsehen geholt… und sie ist so schön wie eh und je. Anders als die hier, in der einem der Computer einen Weg durchs Schiff zeigen kann, was damals in ferner Zukunft für Riker auf der Galaxy-Class Enterprise eine völlig neue Sache war. Soviel also zu Kanon und Kontinuität.

Captains Dinner

Ich glaube nicht, dass es in einer der Serien gesagt wird, aber es ging immer das Gerücht um, Kirk wäre der jüngste Captain aller Zeiten gewesen. Hier nun ist er erstmal der jüngste erste Offizier. Wenn er dann mal Captain der Enterprise werden sollte, dürfte das ein harter Schlag für Dr. M´Benga sein, denn der ist jetzt noch Chefarzt, was unter Kirk aber sein Freund „Pille“ McCoy sein wird. Und auch wenn die Enterprise hier als Flaggschiff bezeichnet wird, bin ich mir recht sicher, dass sie das zu Kirks Zeiten nicht war. Mit Zeit und Reisen darin geht man auch sehr lax um, denn das Zusammentreffen mit Mariner und Boimler ist zwar, wie gesagt, sehr lustig, aber verrät schon durch deren Anwesenheit zuviel, indem es sagt, dass die Sternenflotte noch existiert, um da mal nur die Spitze des Eisbergs zu nennen.

Dann wären da noch Clint Howard und Carol Kane. Ersterer absolviert hiermit seinen dritten Auftritt in STAR TREK, nachdem er vorher schon in TOS und DS9 mit dabei war. Letztere… nun, da fragt man sich, ob sie zum gleichen Volk gehören soll wie Flint in „Requiem for Methusala/Planet der Unsterblichen“? Falls ja, sollte Spock dann nicht weniger überrascht sein, wenn er in TOS seine Entdeckungen macht, da er ja mit diesen Leuten offensichtlich schon vertraut ist? Najaaa…

Bonus

Jede Menge nette Blicke hinter die Kulissen.

Mit

Cpt. Christopher Pike: Anson Mount (Sascha Rotermund)

Nummer Eins: Rebecca Romijn (Alexandra Marisa Wilcke)

Spock: Ethan Peck (Arne Stephan)

Ortegas: Melissa Navia (Maximiliane Häcke)

Christine Chapel: Jess Bush (Alice Bauer)

Noonien-Singh: Christina Chong (Magdalena Turba)

Uhura: Celia Rose Gooding (Laura Oettel)

Dr. M’Benga: Babs Olusanmokun (Tim Sander)

Admiral Robert April: Adrian Holmes (Peter Sura)

Samuel Kirk: Dan Jeannotte (Tobias Diakow)

T’Pring: Gia Sandhu (Luisa Witzorek)

Amanda: Mia Kirshner (Natasha Geisler)

Commander Pelia: Carol Kane (Philine Peters-Arnolds)

Sera: Adelaide Kane (Esra Vural)

Captain Batel: Melanie Scrofano (Franziska Endres)

Hemmer: Bruce Horak (Thomas Wenke)

Karas: Greg Bryk (Matthias Klie)

General Garkog: Bruce Horak (Jürgen Mai)

Dak`Rah: Robert Wisdom (Thomas Kästner)

Commander Martinez: Clint Howard (Santiago Ziesmer)

sowie

Ensign Beckett Mariner: Tawny Newsome (Giovanna Winterfeldt)

Ensign Brad Boimler: Jack Quaid (Patrick Baehr)

Ensign D’Vana Tendi: Noël Wells / Melinda Rachfahl

Ensign Samanthan Rutherford: Eugene Cordero / René Dawn-Claude

Commander Ransom: Jerry O`Connell / Johannes Raspe

und

Scott: Martin Quinn (Fabian Kluckert)

Captain James T. Kirk: Paul Wesley (Nico Sablik)

Trekzit

Hübsche Staffel mit ein paar netten Episoden. Beim nächsten Mal gibt es dann ein Wiedersehen mit Pille, Sulu und Chekov? Ab 7.12.2023 auf DVD, Blu-ray und als limitiertes 4K Steelbook.

STAR TREK: PICARD – Staffel 3

The Final Season

Dr. Crusher, die Picard seit mehr als 20 Jahren nicht gesehen hat, ruft ihn um Hilfe und sagt ihm, dass er niemandem trauen kann, also wendet er sich an seine alte Nummer 1 Captain William T. Riker…

The Nexter Generation

Irgendwie war Patrick Stewart wohl nicht so begeistert, in „seiner“ Serie eine Wiedervereingung mit Besatzung und Besetzung der NEXT GENERATION zu machen… was, neben schlechten Autoren, Geschichten und Figuren einer der vielfältigen Gründe dafür war, dass Staffel 1 und 2 von PICARD eher wirklich schlecht waren – und noch immer sind. Sie waren an Figuren und Thema vorbei und in vielen Aspekten mit DUMM!!! noch sehr schmeichelnd umschrieben. Doch hier nun wird alles anders:

Endlich wieder gutes STAR TREK!

Das auch diesen Namen verdient. Gut gemacht, gut geschrieben und mit einem Blick für das Universum und die Charaktere, was auch dadurch zustande bekommen ist, dass Showrunner Terry Matalas mit den einzelnen Darstellern gesprochen hat, um herauszufinden, was sie mit ihren Figuren gerne tun würden – und dabei ist zum Glück nicht so eine Kacke bei rausgekommen, wie ein Picard, der seiner Mutter dabei zusieht, wie sie selbstmordmäßig aufgeknüpft im Wintergarten baumelt, Draaaamaaa und Traumaaaa… Hier fühlt man sich, in bester Weise, an die gute TNG-Zeit erinnert und wenn man mal ehrlich ist, kann man, wenn man sich die Abenteuer dieser Crew noch einmal am Stück ansehen möchte, die beiden ersten Staffeln auch überspringen, da sie, außer ärgerlich zu sein, nicht wirklich viel zur Sache beitragen. Ja, da ist Zeit zwischen vergangen, Picard wurde zu einem Androiden gemacht – womit die Macher der zweiten Staffek effektiv NIX machen, also eine durch und durch sinnlose Aktion, die man hätte umgehen können, indem man ihn schlicht geheilt hätte – und das meiste andere erklärt sich eigentlich aus dem Zusammenhang. Ein bisschen, und damit meine ich komplett, ignoriert man den Mist, den man in der vorherigen Staffel mit den Borg gemacht hat, dafür aber machen sich Riker und Troi über ihre Hütte im Wald aus Staffel 1 ein wenig lustig, was mehr als angemessen ist.

Von Fans mit Fans für Fans

Und da sagt man, Paramount hätte alle Fanprojekte verboten… was man an der Arbeit von Alex Kurtzman sehen kann, der weder Fan noch fähig zu sein scheint. Bei Terry Matalas, der hier sein ganzes Wissen und Können einbringen konnte, und nicht, wie es die meisten anderen in anderen TREK-Serien zu tun scheinen, ihr Unwissen und Unfähigkeit, ist aber das Gegenteil der Fall und so fühlt sich das Ganze von vorne bis hinten wie STAR TREK an, was sich in vielen Details wiederspiegelt. Da ist zum Beispiel die Musik. Durch sie fühlt man sich gleich zu Hause, denn man vereint viele Themen aus Filmen und Serien und hört Komponisten wie Jerry Goldsmith und James Horner heraus. Zudem verleiht man der Next Generation mit dem Vorspann, der als Nachspann kommt, nun endlich mal etwas eigenes, denn die hatte als Anfangsmusik der Serie die von STAR TREK: DER FILM, womit sie dann nie so ganz eigenständig gewirkt hat. Das ist jetzt anders – und das ist jetzt schön!

Die Klobige

Welch unfeiner Spitzname hier für die Enterprise D geprägt wird – aber ich muss zugeben, dass ich nie Fan von diesem Design war. Anders als ihre Kolleginnen allerdings hat man bei ihr das Gefühl, dass die Besatzung in ihr auch Platz findet. Davon ab sind die neuen Schiffe, einschließlich der Titan, die als Neo Constitution Klasse an die Enterprise erinnert und erinnern soll, irgendwie nicht ganz so schick geworden, was auch für die neuen Uniformen gilt, aber Ästherik liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters.

The Shaw must go on

Eins der Highlights dieser Staffel ist eine der neuen Figuren: Captain Shaw. Einfach großartig und man würde sich wünschen, mehr TREK mit ihm am Ruder zu sehen, denn Todd Stashwick ist einfach großartig in der Rolle, auch wenn die Geschichte der Figur ein wenig an die von Captain Sisko erinnert. Falls mich jemand fragen sollte, ob der Captain Maximilian Shaw in meiner Buchreihe DIE FINSTERNIS DER STERNE nach ihm benannt ist – da das erste Buch lange vor dieser Staffel erschienen ist, wohl eher nicht. Aber auch Sidney La Forge ist klasse und nett ist, das LeVar Burtons wirkliche Tochter Mica dessen Serientochter Alandra spielt – Familie wird hier eben ganz groß geschrieben.

Schön ist ebenfalls, dass Dr. Crusher endlich mal was zu tun hat… und da vermisst man es nicht, dass man nicht auch Dr. Pulaski wieder zurückgeholt hat, obwohl das sicher auch spaßig hätte werden können. Wunderbar ist das Verhältnis Riker Worf und sehr hübsch, wenn Data und Lore wie dereinst der gute Gollum mit sich selbst ausfechten, wer denn nun das Sagen hat. Und dann ist da natürlich noch Amanda Plummer, Tochter von Christopher Plummer, dereinst General Chang in STAR TREK 6. Sie darf so böse sein wie es geht und lässt die Erinnerung an ihren Vater immer wieder aufleben… und sie ist im Original die einzige, die den Namen Picard richtig ausspricht, also Picaar ohne D.

Das flotte Museum

oder auch Flottenmuseum ist einer der Orte, der für Anspielungen auf die Historie von STAR TREK genutzt wird, Viele Schiffe aus vergangenen Serien gibt es dort zu bestaunen und auch eine klassische Constitution Klasse, die aussieht wie bei TOS und nicht wie bei STRANGE NEW WORLDS, warum nur? Aber es gibt in dieser Staffel noch so viel mehr zu entdecken. Rachel Garrett, Captain der Enterprise C, die von (einem) Picard in einer veränderten Zukunft in die Vergangenheit und damit in den Tod geschickt wird, zum Beispiel. Man hat, ebenso wie die Untertassensektion der D, auch Kirks Leichnam geborgen und weggeschlossen und soviel mehr, dass es eine wahre Freude ist.

Diese Staffel, explizit, ist eine Fortsetzung von TNG, aber auch DEEP SPACE NINE, VOYAGER, sowie TOS, vertreten durch die Kinofilme, sowohl durch die Enterprise A als auch die Bounty… und die Wale. Selbst ENTERPRISE wird erwähnt, ist aber nicht so prominent. Auch wenn Worf der einzige Vertreter von DS9 ist, so ist es doch schön, dass man von TNG die Geschichten von Ro Laren und Elisabeth Shelby fortgeführt hat.

Einzig die Sprache ist etwas zu modern… also für unsere Zeit, womit sie für die zukünftige zu altmodisch wird. Ein Teil des Trek-Universums war auch, dass die Sprache ein wenig künstlich war, was einer fernen Zukunft aber durchaus angemessen ist. Hier gleitet sie ein bisschen zu oft in unseren aktuellen Sprachgebrauch ab, was die Sache zwar auflockert, aber auch nicht vollständig passt. Spaß machts aber trotzdem!

Starker Stimmbruch

Es ist lange her, dass STAR TREK: THE NEXT GENRATION unter dem Titel RAUMSCHIFF ENTERPRISE: DAS NÄCHSTE JAHRHUNDERT fürs ZDF synchronisiert wurde (und noch ein bisschen länger, dass man die ersten Folgen für die Videoauswertung von CIC in Hamburg mit komplett anderen Sprechern bearbeitet hat) und viel ist seitdem geschehen – und viele tolle deutsche Stimmen haben uns seitdem leider verlassen.

Wie bereits in vorherigen Artikeln angedeutet wurde, hört man für Jonathan Frakes nicht wieder Detlef Bierstedt, sondern, wie in den letzten drei Kinofilmen der Next Generation Tom Vogt. Somit hat sich Herr Bierstedt, leider für uns Fans von deutschen Fassungen etwa ein Jahr zu früh vom Synchron zurückgezogen, so dass uns der Abschied von Riker mit ihm entgeht, ebenso wie George Clooneys kurze Rückkehr als Bruce Wayne oder Stellan Skarsgards Baron Harkonnen im zweiten Teil von „Dune“, wann auch immer der kommen mag. Schade ists, aber leider nicht zu ändern.

Bei Gates McFadden, wo schon bei PRODIGY eine neue Stimme zu hören war, entschied man sich hier aber nicht für Gundi Eberhard, sondern für Katharina Koschny, aus welchen Gründen auch immer. Auch bei Michelle Forbes griff man nicht auf ihre damalige aber noch aktive Sprecherin zurück, sondern besetzte anders, während man bei Elisabeth Dennehys Rückkehr um eine Neubesetzung leider nicht herumkam.

Traurigerweise gilt das auch Michael Dorn als Worf. Vor nicht allzulanger Zeit verstummte Worfs Stammstimme Raimund Krone, der Dorn auch in anderen Produktionen die Stimme lieh, ebenfalls für immer. Als Ersatz besetzte man nun jemanden, der, streng genommen, eigentlich ohnehin erste Wahl hätte sein können und es ein paar Jahre später auch mit großer Wahrscheinlichkeit gewesen wäre. Tilo Schmitz ist die Stimme, die man erwartet, wenn man irgendwo einen großen schwarzen Mann auftauchen sieht, denn er wird oft für diesen Typ Schauspieler besetzt, u.a. Ving Rhames und Michael Clarke Duncan, so aber auch Christopher Judge in STARGATE, der ja irgendwie der Worf jener Serie ist. Da wäre es also eigentlich schon damals fast naheliegend gewesen, ihn Dorn sprechen zu lassen, zumal er das in einer Episode der OUTER LIMITS auch tut. So ist es zwar ein bisschen Klischee, ihn hier zu hören, andererseits aber auch fast schon mehr als überfällig.

Charles Rettinghaus, der zusammen mit Detlef Bierstedt seinerzeit in Sachen Geld auf die Leute mit Verantwortung zuging und danach für die letzten drei Kinófilme nicht mehr besetzt wurde, kehrt nun zu Geordi und LeVar Burton zurück, auf den er immer schon perfekt gepasst hat.

Den Rekord hält allerdings Michael Pan. Sieht man von der einen Episode bei TNG ab, in der Dr. Soong das erste Mal auftaucht, gespielt von Brent Spiner mit dickem Make-up, in der man jemand anderes für den alten Kerl besetzte, ist Pan nun der einzige, der seinen Schauspieler und diverse seiner Figuren durchgehend und immer gesprochen hat, seit dem Beginn der NEXT GENERATION über die Kinofilme und ENTERPRISE bis hin zu PICARD – und das ist eine seltene wie schöne Kontinuität, die sich wirklich hören lassen kann.

Irgendwie witzig ist dann noch, dass hier man hier etwas schaffte, was man seinerzeit nicht hinbekommen hatte: Die Rückkehr von Eckart Dux als Moriarty. Wie wir uns erinnern wollen wurde TNG quasi in zwei Phasen synchronisiert, die erste fürs ZDF und die zweite als SAT1 dann ein weiteres mal da weitermachte, wo die Öffentlich Rechtlichen aufgehört hatten. Es kam zu Sprecherwechseln bei der Stammbesetzumg, aber auch in anderen Bereichen. Beim ZDF wurde Daniel Davies in seiner Rolle als Sherlock Holmes Übergegner von dem inzwischen neinahe 97jährigen Dux gesprochen, doch als die Bearbeitung an SAT1 ging besetzte man aus irgendeinem Grund neu und nahm Werner Ehrlicher… der nun auch nicht mehr zur Verfügung steht, was es aber trotzdem zu einer netten Idee macht, auf Dux zurückzugreifen. Ein bisschen traurig wird es nun allerdings im nächsten Abschnitt…

Auf Wepperhören

Eines der vielen schönen Details dieser Staffel ist, dass man Walter Koenig, bekannt als Chekov aus der klassischen Serie und den Kinofilmen als Föderationspräsident Anton Chekov zurückholte, auch wenn man nur im Original seine Stimme hört. Er spielt seinen eigenen Sohn und es ist eine schöne Verbeugung vor dem viel zu früh verstorbenen Anton Yelchin, der Chekov in den JJ-Filmen spielte, dass man diese Figur Anton genannt hat. In der deutschen Fassung hätte man zu diesem Zeitpunkt noch mehrere Möglichkeiten gehabt. Martin Umbach aus den SAT1-Fassungen, aber der spricht schon Q. Frank Glaubrecht aus Film 3 und 7, aber… warum eigentlich nicht? Dann war da noch Stefan Staudinger für die Nachsynchros bei den Kinofilmen, der aber als Holodoc bei VOYAGER eigentlich sehr präsent ist. Leider, leider hat man nicht die Gelegenheit genutzt, Elmar Wepper noch einmal hinters Mikrophon zu bekommen. Neben Mel Gibson dürfte Walter Koenig und Chekov diejenigen gewesen sein, denen er als deutsche Stimme seit den 70ern mit am treusten geblieben ist – doch leider ist er vor kurzer Zeit verstorben und wir werden ihn nie wieder für einen dieser Schauspieler hören, die er so kongenial ins deutsche übertragen hat.

Und damit hat uns auch die letzte Stimme des klassischen RAUMSCHIFF ENTERPRISE unter Kirk verlassen. Gert Günther Hoffmann, Herbert Weicker, Manfred Schott, K.E. Ludwig, Rosemarie Kirstein, Fred Klaus und nun auch Elmar Wepper, all die tollen Sprecher, die das Raumschiff in den 70ern bei uns zum Fliegen gebracht haben, sie alle sind nun nicht mehr – und auch das ist wirklich traurig!

Bonus

Wunderbare Blicke hinter die Kulissen, auch in Audiokommentarform, in denen man von Terry Matalas sehr treffend hört, dass es Riker gut tut, wenn man mehr Frakes in ihn einbringt – und das stimmt, denn Riker fand ich immer langweilig, aber wenn man Jonathan Frakes z.B. bei den Inglorious Treksperts hört, dann ist das so ein Unterschied, denn der Mann hat Humor und ist nicht so ein Langweiler wie die Figur, die er spielt, also Hut ab vor Matalas, der hier wirklich etwas großartiges geschafft und geschaffen hat. Tolles Bonusmaterial zu einer tollen Staffel.

Spezial-Edition

Zudem gibt es die STAR TREK: THE PICARD LEGACY COLLECTION auf Blu-ray, die alle Filme und Staffeln mit Jean-Luc Picard enthält… womit sie natürlich nicht ganz vollständig ist, da ja der Pilotfilm von DEEP SPACE NINE fehlt, in dem Picard (und Locutus) ebenfalls auftaucht, aber da die Serie leider sträflicherweise noch immer nicht auf Blu-ray-Standards gebracht wurde, muss man hier wohl darauf verzichten.

Mit

Jean-Luc Picard: Patrick Stewart (Ernst Meincke)

Raffi Musiker: Michelle Hurd (Heide Domanowski)

Seven of Nine: Jeri Ryan (Anke Reitzenstein)

Jack Crusher: Ed Speleers (Bastian Sierich)

Riker: Jonathan Frakes (Tom Vogt)

Troi: Marina Sirtis (Eva Kryll)

Dr. Crusher: Gates McFadden (Katharina Koschny)

Worf: Michael Dorn (Tilo Schmitz)

Geordi La Forge: LeVar Burton (Charles Rettinghaus)

Dr. Altan Inigo: Brent Spiner (Michael Pan)

Daystrom Android M-5-10: Brent Spiner (Michael Pan)

B-4: Brent Spiner (Michael Pan)

Lore: Brent Spiner (Michael Pan)

Data: Brent Spiner (Michael Pan)

plus

Ro Laren: Michelle Forbes (Andrea Aust)

Shelby: Elisabeth Dennehy (Ulrike Mai)

Tuvok: Tim Russ (Christian Toberentz)

Moriarty: Daniel Davis (Eckart Dux)

Borg-Königin (Stimme): Alice Krige / Traudel Haas

Computerstimme der Enterprise: Majel Barrett / Eva-Maria Werth

Präsident Anton Chekov (Stimme): Walter Koenig / Stefan Gossler

und

Liam Shaw: Todd Stashwick (Oliver Siebeck)

Vadic: Amanda Plummer (Heidrun Bartholomäus)

Sidney La Forge: Ashlei Sharpe Chestnut (Amelie Plaas-Link)

Alandra La Forge: Mica Burton (Antje Thiele)

Krinn: Kirk Acevedo (Martin Kautz)

Laris: Orla Brady (Sabine Falkenberg)

sowie

Q: John de Lancie (Martin Umbach)

Where Many Fazits Have Gone Before

Der Abschied, den sie verdient haben – den alten Recken angemessen… und einfach schön. Das ist STAR TREK wie es sein soll – und offenbar auch bei Zuschauern und Fans ein großer Erfolg. Es steht zu befürchten, dass niemand die richtigen Schlüsse daraus ziehen wird und Terry Matalas das Ruder für das Trek-Universum oder zumindest eine eigene Serie in die Hand drückt, der hier bewiesen hat, dass er es kann – im Gegensatz zu Alex Kurtzman, der wieder und wieder beweist, dass er es nicht kann. Schön und wünschenswert wäre es, wenn man Matalas heranließe… aber das wäre ja schon fast eine so utopische Zukunft, wie sie STAR TREK einst gezeigt hat. Ab 16.11.2023 auf DVD und Blu-ray.

Star Trek: Prodigy – Staffel 1

Eine Gruppe Jugendlicher unterschiedlichster Rassen, Arten und Spezies flieht von einer Gefängniskolonie am Arsch der Galaxis mit einem Föderationsraumschiff, das sie dort entdeckt haben und das ein Hologramm von Captain Janeway zur Anleitung dieser etwas außergewöhnlichen „Sternenflottenkadetten“ an Bord hat…

Star… Wars oder Trek?

Von der Optik und der Ausrichtung an eine eher jüngere Zielgruppe erinnert die Animationsserie eher an „Star Wars: The Clone Wars“ als an eine STAR TREK-Serie und eine der Figuren sieht General Grievous zum Verwechseln ähnlich. Auch die Sprache ist eher jugendlicher Natur mit flotten Sprüchen… die aber, wenn man mal ehrlich ist, eher irdischer Natur sind und nicht zu Völkern am anderen Ende der Galaxis passen, wo der Begriff „chillen“ eher fremd wirken dürfte. Wie dem auch sei, erfrischend ist, dass es sich um einen völlig anderen Ansatz handelt, auch wenn er, durchaus zurecht, nicht ohne eine bekannte Figur aus dem Trek-Universum auskommt. Wir erinnern uns, dass man mit STAR TREK: DISCOVERY krampfhaft versucht hat, „eigene Wege“ zu gehen, was aber schon dadurch völlig ad absurdum geführt wurde, dass man die Sache 10 Jahre vor der klassischen Serie ansetzte und dann auch noch die Enterprise, Kirk und Captain Pike mit ins Spiel brachte, was dann eine komplette Kehrtwende und extrem fehlgeleitet war. Hier entfernt man sich in mehrfacher Hinsicht vom Bekannten, hat aber durch Captain Janeways Hologramm einen Anker im Trekversum, ohne den die Sache, wie gesagt, nicht funktionieren würde, da man ja doch irgendwie einen Bezug braucht.

Trekster

Aber bei Janeway endet es nicht, denn auch Völker aus den anderen Serien tauchen auf. Da sind zu Beginn gleich die Kazon aus VOYAGER, weshalb die Vermutung naheliegt, dass die Serie irgendwo im Delta Quadranten spielt, da die ja dort zu Hause sind, was auch später bestätigt wird. Eine der Figuren aus der Gruppe ist ein Meduse, die, wenn ich nicht irre, ihren bis dato einzigen Auftritt in der TOS-Episode „Is There in Truth No Beauty/Die fremde Materie“ hatten und andere durch ihren bloßen Anblick in den Wahnsinn treiben können. Der von Jason Mantzoukas von HOW DID THIS GET MADE gesprochene Charakter ist ein Tellarit. In der deutschen Fassung von TOS wurden die in „Journey to Babel/Reise nach Babel“ noch Tellurier genannt, bei STAR TREK: ENTERPRISE nennt man sie dann bei ihrem eigentlichen Namen. Man kommt in ein Hirogen-System, was wieder eine Anspielung auf den Delta Quadranten ist, da dieses Volk von Jägern dort angesiedelt war… in den es inzwischen offensichtlich auch die Klingonen und Ferengi verschlagen hat, obwohl wir ja alle wissen, dass es bis dorthin rund 70.000 Lichtjahre und damit etwa 70 Jahre Reise sind. Trotzdem kommt man irgendwann überraschend schnell zur Neutralen Zone, also scheint sich alles ein wenig schneller zu bewegen. Wann genau die Serie spielt ist allerdings ein bisschen unklar, fest steht, dass es nach VOYAGER war, wobei nach deren Rückkehr zur Erde die Sternenflotte eigentlich die neuen Uniformen mit den grauen Schultern getragen hat, so wie es Admiral -räusper- Janeway bei ihrem Auftritt in NEMESIS tut, dass ihr Hologram hier in die Retrouniform von VOYAGER gehüllt ist, ist also eher Nostalgie. Die aktuellen Uniformen, die man sieht, ähneln stark denen aus der TNG-Ära sowie denen von LOWER DECKS – und laut Bonusmaterial scheint sich das alles zwischen NEMESIS und PICARD zuzutragen, in den 2380ern.

Kobayashi nanu?

Natürlich gibt es immer wieder Details und Anspielungen auf das STAR TREK, das man kennt… oder kennen kann. Man sieht kurz das Spiel, mit dem dereinst die Besatzung der Enterprise D gefügig gemacht wurde, als Ashley Judd einen ihrer beiden Gastauftritte hatte – und dann ist da der Test, den nur ein Kadett jemals gemeistert hat, ja, ich spreche vom einzig wahren Captain James Tiberius Kirk… und natürlich der Kobayashi Maru (und damit ist nicht der Anwalt aus „Die üblichen Verdächtigen“ gemeint). Wie in DER ZORN DES KHAN findet der Test in einer Neutralen Zone statt, aber nicht in der zwischen der Föderation und den Romulanern, sondern zwischen ihr und den Klingonen. Ich habe mal gehört, dass einer einen anderen gefragt hat, als sie bei DAS UNENTDECKTE LAND ankamen, ob er bei ihren TNG-Folgen jemals von so einer Zone gehört habe oder etwas in der Art. Peinliche Frage für jemanden, der sich mit STAR TREK auseinandersetzt, denn auch wenn dieses Konzept nicht für TNG übernommen wurde, so taucht es doch in drei Filmen und nun dieser Serie auf. Wenn man mal darüber nachdenkt, dürfte es dadurch entstanden sein, dass Nicholas Meyer bei seiner Arbeit an STAR TREK II zwar gut informiert, aber kein Hardcorefan war und so wurde vermutlich die Neutrale Zone zu den Romulanern nun den Klingonen zugeordnet. Ist zwar nur eine Theorie, aber es ändert nichts daran, dass es diese Zone gibt und dass sie Kanon ist, auch wenn man sie nie wieder benutzt hat.

Geh, schichte und Mo Tiva Ion

Es ist immer schön, wenn der Bösewicht ein Motiv hat und nicht, wie in den letzten Trek-Filmen des JJ-Verse schlicht auf Rache sinnt. Hier erfährt man nach und nach, was die Motivation ist und die ergibt einen gewissen Sinn. So taucht man mehr und mehr in die Geschichte ein und bekommt eigentlich zwei Staffeln zum Preis von einer, denn die erste Hälfte kann eigentlich für sich stehen und die zweite eröffnet einen neuen Handlungsbogen und bietet auch ein paar Antworten zu Fragen, die in der ersten Hälfte aufgebracht werden. Und man nähert sich dem Föderationsgebiet ebenso wie STAR TREK selber an, so dass die Serie quasi in Trek hineinwächst. Sehr schön ist dabei, dass man auch in die Vergangenheit der Figuren hineinblickt und man erfährt, warum Jankom Pog so spricht, wie er das tut.

Treksercise

Es gibt Dinge, die kann man schwer übertragen – und in manchen Fällen sollte man es auch nicht. Manchmal habe ich das Gefühl, dass die deutschen Sprecher Stimmen haben und die Originale Sprechweisen. Letztere lassen sich dann natürlich besser nachmachen. Um einen Gerd Günther Hoffmann zu immitieren braucht es jemanden, der so klingt wie er, d.h. dessen Stimme sich so anhört. Bei William Shatner dagegen kann – man – durch sein – abgehacktes Spiel eine – Ähnlichkeit erzeugen und so haben wir hier eine Folge, die im Original wahrscheinlich besser funktioniert, weil man dort Kirk und Sulu leicht heraushören kann, was dann auf deutsch eher weniger gelingen wird. Eine weitere klassische Anspielung gibt es mit Mr. Garrovick, dem Sohn von Captain Garrovick und Sicherheitsoffizier an Bord der Enterprise in „Obsession/Tödliche Wolken“. Hier haben übrigens sowohl das Shuttle als auch die Brücke der Enterprise das klassische TOS Design und nicht die abweichende Modernisierung als STRANGE NEW WORLDS, was einmal mehr die Frage aufwirft, warum die eine Serie in dieser STAR TREK Zeitperiode spielen lassen wollen, wenn sie sich dann nicht auch an die „historischen“ Designs halten? Dann gibt es noch ein Wiedersehen mit zwei alten Bekannten. Billy Campbell kehrt als Captain Okona zurück und hat hier den Witz und Charme, den er in der TNG-Folge gebraucht hätte. Und dann ist da natürlich einer der Fan-Favoriten: Ronny Cox, der Mann, der Captain Picard die Enterprise „vielleicht ein bisschen besser“ wieder zurückgegeben hat ist befördert worden und nun Admiral Jellico. Schön, zu wissen, dass beide noch da draußen sind – und sie dürften beide gerne wiederkommen!

The Jane Way

Um ehrlich zu sein, ich war nie ein so großer Fan von VOYAGER oder Janeway. Alle fanden das so toll, dass da jetzt eine Frau Captain war – tja, schade nur, dass man nicht mehr daraus gemacht hat. Ihr etwas besonderes gegeben hat. Aber außer Kaffee trinken war da nicht viel. Und Chuckles, ihr erster „Offizier“? Oh, äh, Chakotay, natürlich, aber Q nennt ihn so, und das ist noch das netteste, was man über einen der größten Langweiler der STAR TREK-Geschichte sagen kann. Was man uns anbieten wollte, war Konflikt. Innerhalb der Besatzung. Eine Mischung aus Sternenflotte und Marquis. Aber bereits im Pilotfilm hört man aus Chuckles Mündlein etwas in Richtung: Sie hat das Sagen, „sie ist der Captain!“ Von da an ist klar, dass man von so einem Sackgesicht doch niemals Widerworte bekommen wird. Ich habe seit den Blu-rays und den Interviews mit Rick Berman und Brannon Braga meinen Frieden mit der Serie gemacht, denn ich weiß inzwischen, warum sie so schlecht war… und so schlecht ist sie eigentlich nicht, sie hat gute Folgen und eine Fingervoll gute Figuren, aber sie ist fern von dem, was sie eigentlich hatte und hätte sein sollen. Denn während der Sender sich für DEEP SPACE NINE nicht interessierte und die machen ließ, was zur besten STAR TREK-Serie aller Zeiten geführt hat, hatte man ein Auge von VOYAGER, überwachte, kontrollierte, verbot. Keine Handlungsbögen etc. Es war also nicht die Schuld der Macher, sondern die der Auflagen, die ihnen der Sender machte – und die konträr zu dem waren, was man hätte machen sollen. Und für Janeway hätte ich mir eine andere Darstellerin gewünscht, die mehr in die Rolle eingebracht hätte, eine kampflustige und kompetente Janeway im Stile einer Seven of Nine, das wäre was gewesen und das beweist ja auch, dass es möglich gewesen wäre. Da finde ich das Janeway-Hologramm hier weit angenehmer und auch irgendwie kompetenter als ihr lebendiges Gegenstück.

Pro..di..was?

Wer auf deutsche Fassungen angewiesen ist, mag hier vor verschlossenen r – oder einem Holodeck mit Fehlfunktion (als ob es andere gäbe!) – stehen. Zwar wird ihr Vater in der deutschen Fassung unschöner Weise als „der Deviner“ bezeichnet, was furchtbar klingt, doch der bzw. die „Prodigy“ nennt man hier konsequent „Nachfahrin“, womit nie wirklich eine Verbindung zum Titel der Serie entsteht.

Da stimmt was nicht

Wie bei ihren beiden STAR TREK-Auftritten zuvor wird Kate Mulgrew auch hier wieder sehr treffend von Gertie Honeck synchronisiert. Da ist sie aber leider die Ausnahme, denn was die anderen Figuren angeht, die wir von früher kennen, sieht das etwas anders aus. Frank-Otto Schenk, der bei VOYAGER Robert Beltran als Chuckl… als Chakotay gesprochen hat, ist vor nicht allzulanger Zeit gestorben, was auch für den einen oder anderen anderen Sprecher gilt, so dass viel neu besetzt wurde und werden musste. Ganz wild wird es allerdings, wenn wir in die Geschichte von Trek eintauchen. In der Kobayashi Maru-Episode tauchen Figuren aus vielen Jahren und Epochen von STAR TREK auf. Im Original hat man davon Originalaufnahmen der Schauspieler verwendet und nichts neu eingesprochen. Auf deutsch hat man sich nicht die Mühe gemacht, die einzelnen Stellen zu suchen und hat komplett neu aufgenommen. Gerade bei Spock kann man da einmal mehr hören, dass Herbert Weicker einfach nicht zu ersetzen ist und niemand in dieser Rolle an ihn heranreicht. Spock ohne ihn klappt einfach nicht auf deutsch und da kann es einem nur kalt den Rücken runterlaufen, wenn man liest, dass sich viele deutsche Trek-Fans für die DVD-Auswertung von „Raumschiff Enterprise“ statt einer Restaurierung der Synchro eine komplette Neufassung gewünscht hätten – was für Banausen! Was die anderen angeht, also Figuren, nicht Banausen, so hat einzig Nichelle Nichols als Uhura mit Sabine Arnhold eine Sprecherin, die ihr schonmal die Stimme lieh – und zwar in der erwähnten Nachsynchro für die DVD-Veröffentlichung von TOS. Rita Engelmann, die Gates McFadden in den ZDF-Folgen von TNG und den Kinofilmen sprach, ist leider verstorben und deren „Zweitstimme“ Ana Fonell scheint nicht mehr im Synchron tätig zu sein. Was auch für Bodo Wolf, die Stimme von René Auberjonois als Odo gilt. Für den tritt nun Michael Tietz an… der bei VOYAGER Neelix sprach.

Bonus

Eine Menge nette Making-ofs mit Einblicken ins Trekversum und die Entstehung der Serie.

Mit

Dal: Brett Gray / Tom Sielemann

Gwyn: Ella Purnell / Sophie Lechtenbrink

Zero: Angus Imrie / Dirk Petrick

Rok-Tahk: Rylee Alazraqu / Magdalena Montasser

Jankom Pog: Jason Mantzoukas / Jesco Wirthgen

Murf: Dee Bradley Baker

Drednok; Jimmi Simpson / Alexander Doering

Der Deviner: John Noble / Oliver Stritzel

und

Kathryn Janeway: Kate Mulgrew / Gertie Honeck

sowie

Barniss Frex: Eric Bauza / Stefan Krause

Dr. Noum: Jason Alexander / Sven Brieger

Okona: Billy Campbell / Otto Strecker

Captain Chakotay: Robert Beltran / Christoph Banken

Admiral Jellico: Ronny Cox / ???

sosowie

Dr. Beverly Crusher: Gates McFadden / Gundi Eberhard

Odo: René Auberjonois / Michael Tietz

Uhura: Nichelle Nichols / Sabine Arnhold

Scotty: James Doohan / Hanns Jörg Krumpholz

Spock: Leonard Nimoy / Tino Kießling

Star Trek: Fazigy

Weltraumabenteuer, das sich, anders als andere der neuen Serien, mit STAR TREK auskennt und langsam hineinwächst. Eine zweite Staffel soll fast fertig sein… und dann aus steuerlichen Gründen nicht erscheinen. Wenn sie die gleiche Qualität hat wie diese, wäre es wirklich schade drum! Denn das hier entwickelt sich zu Star Trek, wie es sich gehört und macht dabei auch richtig Spaß, Ab 5.10.2023 auf Blu-ray.

Star Trek: Strange New Worlds – Staffel Eins jetzt in 4K

„Hauptbildschirm an, maximale Vergrößerung!”

STAR TREK in bester Auflösung

Und das ist jetzt nicht metaphorisch oder -physisch gemeint, dass es sich transzendental auf eine höhere Daseinsebene begibt, es ist nun auch in Sachen Serien im 4K-Zeitalter angekommen, wo die Auflösung von Bildern schärfer ist als es in den Kindertagen des Kinos eine Leinwand hergeben konnte, so scharf, dass man jede Falte sieht… wenn man das denn möchte. Es gibt Menschen, die sich diese Behandlung auch für die klassische Serie wünschen, ist die doch auf Film gedreht und sollte das hergeben, doch zuvor wäre es vielleicht noch ganz hübsch, wenn man DEEP SPACE NINE und VOYAGER auch noch auf Blu-ray-Niveau hieven könnte, doch bei den beiden ist das Ausgangsmaterial scheints nicht ganz so frisch und klar, was viel und vor allem teure Nach- bis Neubearbeitung besonders der Effekte bedeuten würde. Dies nun also dürfte die erste Serie unter dem Titel STAR TREK sein, die in 4K erscheint – und dass sie sich sehen lassen kann, daran besteht ja nun wirklich kein Zweifel.

Die Seins, äh, Designs

Ich bin ja schon mehr als eingehend, also fast schon ausgehend, mit Sicherheit aber ausufernd, auf die Unterschiede zwischen der klassischen TOS und den hier vorliegenden STRANGE NEW WORLDS eingegangen, also müssen wir da nicht wieder in die Tiefe gehen. Die Urserie hat, aus diversen Gründen, nicht aber aus Gründen der Diversität, klare Linien was Brücke, Korridore, Uniformen und das ganze Zeugs angeht. Dieses angebliche Prequel orientiert sich zwar daran, geht aber eigene Wege, die, genau wie meine Texte zum Thema, ebenfalls ein wenig ausufern. Grundstrukturen sind teils ähnlich, aber alles ist moderner und hat mehr Details. In den 60ern waren die Fernseher kleiner, heute gibt es welche, die sind größer als manche Autos von damals, da gibt es dann zwangsläufig mehr Fläche, mehr Platz und mehr zu sehen. Das kann man jetzt hier in der allersaubersten, feinsten und besten Qualität tun… wobei man gerade dann feststellen muss, dass die Macher des Neuen bestimmte Details des Alten irgendwie übersehen haben müssen.

Okay, kurzes Abtauchen in ein paar Details

Wir möchten an dieser Stelle nicht darüber hinwegsehen, dass wir es für UNVERZEIHLICH, für ANMASSEND und sogar UNVERSCHÄMT halten, dass man in DISCOVERY einem der größten Helden, einer der Galeonsfiguren von ganz STAR TREK, dem guten Mr. Spock nachträglich angedichtet hat, dass er eigentlich eine Lernschwäche hatte und die nur durch die nervige Figur, die erwähnte Macher erfunden haben, zu dem genialen Charakter wurde, als den man ihn seit den 60ern kennt, verehrt und liebt. Das ist, wie gesagt, eine bahnbrechende Unverschämtheit und nur ein Grund mehr, das hier, was wir mal als DISCO-Verse bezeichnen wollen, also die leicht abgewandelte Zeitlinie, in der DISCOVERY und SNW spielen, als nicht zum Originalkanon des Roddenberman-Trek gehörig anzusehen. Denn dort war Spock klug und clever und ihm all das im Nachhinein zu nehmen oder ihm einen neuen Anstrich zu verpassen, für den man dann selbst die Lorbeeren ernten möchten, naja, hab ich ja schon gesagt. Das besagte Element, auf das ich allerdings hinauswollte, war, dass man dann eben doch vergessen hat, Neu-Spock etwas zu geben, das man dank der Blu-ray bei seinem Vorgänger deutlicher sehen kann, als es auf den alten schwarz-weiß-Fernsehern jemals möglich gewesen war… und was jetzt, streng genommen nicht unbedingt ein Vorteil der neuen Sichtbarkeit ist. Wie man nämlich deutlich erkennen kann, war Leonard Nimoy, der einzig wahre Spock, zu diesem Zeitpunkt, wie es in den 60ern nicht unüblich war, Raucher und auch die Ausrichtung seiner Zähne war zu diesem Zeitpunkt nicht dem Hollywoodideal entsprechend, um es mal so zu formulieren. In den Kinofilmen kann man sehen, dass er das in der Zwischenzeit hat ändern lassen, aber damals ist es noch sehr deutlich erkennbar… also warum hat man das Gebiss des neuen Spock nicht aus Gründen der Kontinuität dem seines Vorgängers angepasst? Und die Koteletten, die man dem Neuling auf die Wangen pinselt, sind auch eher mit Vorsicht zu genießen… oder mit Abscheu.

Kirok

Na, weiß jemand, wo dieser Name auftaucht? Tja, wir machen kein Quiz und es gibt nichts zu gewinnen, also muss niemand nachschlagen, dass es in „Der Obelisk“ ist, wo Kirk unter Ermangelung seines Gedächtnisses zum Medizimann eines Indianerstammes wird… und das dürfte ein herber Schlag für die Wächter des Neusprech sein, denn da sich dieser Stamm weder auf dem amerikanischen Kontinent noch auf der Erde befindet, wird es da mit „amerikanischen Ureinwohnern“ a bisserl schwierig, weil falsch, und da trifft es Indianer doch irgendwie besser. Naja, Schwamm drüber, James Tiberius Kirk hat ja auch hier bei SNW einen Gastauftritt – und wie es scheint, wird er auch in Staffel 2 noch mehrmals gästlich auftreten – aaaaaber wenn man mal ehrlich ist, so richtig kirkig wirkt er nicht. Shatner, auch er der einzig wahre für diese Rolle, hat das Etwas, das keiner seiner Nachfolger so richtig hinbekommt. Und, im Ernst, Freunde, Captain Kirk ist eine Ikone und da sollte man nicht leichtfertig mit umgehen. So hat man hier also nicht wirklich das Gefühl, dass man da den großartigen und bekanntesten Kapitän der Raumflotte vor sich hat, denn diesen Ruf hat Kirk – und das völlig zu recht. (Dass es von ihm, also von James T. Kirk aus „Raumschiff Enterprise“, und von Bond, also James Bond, und zwar dem aus „Goldfinger“, eine Figur von Playmobil gibt und dass dies beides die Figuren sind, die im Deutschen von Gert Günther Hoffmann gesprochen wurden, das… ist ein nettes kleines Detail, das nicht unbedingt hier hin passt, aber das lässt sich nun wohl nicht mehr ändern.) Auch wenn jene Episode dieser Staffel, die auf einer der besten TOS-Episoden aufbaut, definitiv eine der besseren von SNW ist, so weicht sie doch in manchen Punkten vom Original – und dem Originalkanon – ab. Kirk ist Captain der Farragut, das ist halbwegs gut beobachtet, denn der Name fällt in TOS bereits. Wie wir in „Obsession/Tödliche Wolken“ erfahren, war er auf diesem Schiff Lieutenant, als es von einer Wolke angegriffen wurde und viele Mitglieder der Crew starben. Dass er nach dem Tod von Captain Garrowick nun also irgendwann der neue Captain wurde passt also ins Bild. Was aber nicht ins klassische Bild passt, ist, dass Kirk und die anderen Besatzungsmitglieder der Farragut das Logo der Enterprise tragen und nicht das ihres Schiffes, denn wie ich bereits schrieb haben die Uniformen in Classic andere Logos, wenn sie von einem anderen Schiff stammen, was man u.a. bei Commodore Decker, Captain Tracey, Commodore Wesley und den toten Mitgliedern der Defiant sehen kann, deren Logo man dann, denn dort hat jemand aufgepasst, auch für die Spiegeluniversumsfolgen von ENTERPRISE verwendete. Und da ist das Element, auf das ich auch schon einmal hingewiesen habe: Bei TOS, also rund sieben Jahre später, ist die Enterprise meist allein dort draußen, weit weg von anderen Schiffen und Raumbasen. In der Originalepisode ist sie das einzige Raumflottenschiff weit und breit, das dann die Romulaner verfolgen muss, hier aber ist der Weltraum vollgestopft mit Zeugs, die Enterprise, die Farragut, jede Menge Bergbauschiffe und ein Anruf genügt und die gesamte romulanische Flotte ist in nullkommanix vor Ort. Das fühlte sich früher anders und vor allem richtiger an.

Ausblick

Wie dem auch sei, für die Verhältnisse von dem, was heutzutage unter dem Namen STAR TREK firmiert, ist die Serie größtenteils ein Fortschritt. Nach dem, was man so über die nächste Staffel hört, kehrt Kirk zurück, es gibt Besuch von den LOWER DECKS und sogar eine Musical-Episode. Schauen wir also mal, wie sich das Ganze so entwickelt – und bis dahin kann man das dank dieser kleinen Box nun in 4K Ultra HD, so dass rein visuell auch der teuerste Fernseher zufrieden sein sollte.

Bonus

Einblicke in Effekte und Entstehung mit Blicken hinter die Kulissen sowie Audiokommentare.

Mit

Cpt. Christopher Pike: Anson Mount (Sascha Rotermund)
Nummer Eins: Rebecca Romijn (Alexandra Marisa Wilcke)
Spock: Ethan Peck (Arne Stephan)

Ortegas: Melissa Navia (Maximiliane Häcke)

Christine Chapel: Jess Bush (Alice Bauer)

Noonien-Singh: Christina Chong (Magdalena Turba)

Uhura: Celia Rose Gooding (Laura Oettel)

Dr. M’Benga: Babs Olusanmokun (Tim Sander)

Hemmer: Bruce Horak (Thomas Wenke)

Admiral Robert April: Adrian Holmes (Peter Sura)

Chief Kyle: André Dae Kim (Johannes Walenta)

Samuel Kirk: Dan Jeannotte (Tobias Diakow)

T’Pring: Gia Sandhu (Luisa Witzorek)

Romulanischer Commander: Matthew MacFadzean (Till Hagen)

und

Captain James T. Kirk: Paul Wesley (Nico Sablik)

Trekzit

Ein guter Anfang, zu mehr STAR TREK zurück zu kehren, das diesen Namen auch verdient, so sauber und klar zu sehen, wie das bei einer Trek-Serie bis jetzt noch nie der Fall war. Bon Voyage! Ab 24.8.2023 auf 4K UHD.

Star Trek: Strange New Worlds – Staffel 1, Teil 2

Es geht weiter…

Blick in die Geschichte

Nicht “Griff”, aber wir wollen mal ein wenig durch die ersten Folgen des frühen STAR TREK spazieren. Es war schon immer ein bisschen schade, dass man auf den DVDs die Episoden in ihrer Ausstrahlungs- und nicht in ihrer Entstehungsreihenfolge präsentiert hat. Zumindest für die ersten paar wäre das sinnvoll und schöner gewesen, da es da in Sachen Optik durchaus Bewegung und Entwicklung gab. Wir holen das jetzt mal ein bisschen nach…

The Cage/Der Käfig

Die Kragen haben noch die gleiche Farbe wie der Rest des Hemdes. Spock trägt blau, da er Wissenschaftlsoffizier und noch nicht erster Offizier ist. Das Gold oder eher Braun des Funkers ist leicht anders als das, das Captain, Nr. 1 und der Navigator tragen. Dr. Boyce trägt eine Art hellblauen Overall. Die Rangabzeichen, die die Dienstgrade angeben, sind noch rudimentär, d.h. die Offiziere, einschließlich des Captains, haben nur einen Streifen. Zum Ausflug auf den Planeten zieht man sich was nettes drüber, was schon bald danach aufgeben wird. Die Transportertechniker tragen hellbeige Overralls und die Phaser sehen noch anders aus und sind Laser (eine Kontinuität, die ENTERPRISE zunichte machen wird, da dort bereits “Phase-Pistols” eingeführt werden). Spock lächelt… weil Jeffrey Hunter den Emotionsarmen gibt und der Vulkanier als solcher noch nicht so recht definiert war.

Where No Man Has Gone Before/Spitze des Eisbergs

Die Kragen haben auch hier noch die gleiche Farbe wie der Rest des Hemdes und man kann sogar deutlich die Reißverschlüsse sehen. Spock lächelt auch hier. Man sieht Besatzungsmitglieder in Freizeitkleidung. Kirk hat zwei Streifen auf dem Ärmel, die anderen Offiziere nur einen. Spock trägt gold, wie der Captain, wahrscheinlich um den Kommandanten und den ersten Offizier vom Rest der Besatzung ein wenig abzuheben… doch dann gibt es auch andere Besatzungsmitglieder in dieser Farbe. Sulu ist hier noch Mathematiker und trägt blau, Scottys Uniform ist bräunlich, ebenso wie die von Mitchell und Kelso an Steuerung und Navigation. Zudem gibt es Mechaniker in grünlichen und hellbeigen Overalls. Die deutsche Kontinuität ist ein wenig anders als die des Originals, denn bei uns sagt Dr. Piper “Ich vertrete Dr. McCoy”, der zu diesem Zeitpunkt für das Original noch nicht erfunden war. Das gilt auch für die späteren Phaser, denn man benutzt hier die aus dem Käfig, die an einem silbernen Gürtel getragen werden. Der Kommikator ist noch durchsichtig.

The Corbomite Maneuver/Pokerspiele

Die erste Episode, die nach den beiden Pilotfilmen gedreht wurde. Derzeit ist noch vieles im Fluss. Die Krägen der Uniformen sind schon schwarz, aber noch höher und breiter. Später einmal werden die Gürtel, an denen man die Phaser und Funkgeräte befestigt, schwarz sein, hier sind sie aus einer Art Leder und der Phaser ist der kleine Teil, der sich auf dem größeren befinden wird. Sulu sitzt an der Steuerung und ist eindeutig Steuermann, Uhura trägt gold statt rot, Scotty trägt rot und Pille, der hier zum ersten Mal auftritt, hat sein kurzärmliges Hemd für die Krankenstation an. Später kommt er in seiner normalen Uniform auf die Brücke, doch, was mir bislang nie aufgefallen ist, die Szene wurde offensichtlich mit einer Pause dazwischen aufgenommen, denn in den Nahaunahmen mit Spock hat er wieder das kurzärmlige Teil an. Gemeinhin wird Scotty immer als Alkoholiker dargestellt, aber der aufmerksame Beobachter sollte feststellen, dass dieses Klischee erst später enstand. Tatsächlich ist es Dr. McCoy, der hier schon einen Drink zur Hand hat, was er ebenfalls in “The Enemy Within/Kirk / 2 = ?” haben wird und in “This Side of Paradise/Falsche Paradiese” nippt er genüsslich an einem Mintjulip (an dem auch James Bond am Hofe von Goldfinger in dem gleichnamigen Film seine Freude hatte), also wenn hier jemand einen Hang zum Alkohol hat, auch oder gerade während des Dienstes, dann ist es der gute Doktor.

Mudd’s Women/Die Frauen des Mr. Mudd

Uhura trägt gold und die schwarzen Kragen sind noch eine Spur fülliger als später. Spock stellt ein leicht amüsiertes Lächeln zur Schau. Vielfarbige Overalls und Wachen mit Ledergürteln.

The Enemy Within/Kirk / 2 = ?

Vielfarbige Overalls, inzwischen dürften die Uniformen dem späteren Standard entsprechen.

The Man Trap/Das letzte seiner Art

Uhrua trägt erstmals rot – und zeigt, dass sie mehr drauf hat, als man ihr für gewöhnlich zu tun gibt, denn sie sitzt an der Navigation. Die Gürtel für den Einsatz sind für alle die aus Leder und es gibt Besatzungsmitglieder mit blauen Overalls.

The Naked Time/Implosion in der Spirale

Zum möglicherweise einzigen Mal sehen wir ein Rangabzeichen für den Rang des Ensign. Chekov später hat keinerlei Merkmale, hier aber haben wir bei Joe einen durchbrochenen Streifen. Exkurs: In dieser Zeit bedeutet ein Streifen den Rang eines Lieutenants (Sulu, Uhura), ein Streifen und ein durchbrochener (McCoy, Scott) Lieutenant Commander, zwei Streifen (Spock) Commander und ein Streifen, durchbrochener, ein Streifen Captain.

Charlie X/Der Fall Charlie

Kirk trägt eine kragenlose grünliche Tunika mit Bauchbinde, bei der die Rangstreifen vorne auf den Schultern angebracht sind und das Schiffsemblem quasi die Gürtelschnalle bildet. Die Offiziere der Antares tragen noch die Uniformen aus den beiden Pilotfilmen mit gleichfarbigem Kragen, aber einem anderen Logo auf der Brust. An Bord der Enterprise gibt es Overalls in blau, rot und grün.

Balance of Terror/Spock unter Verdacht

Alles wie gehabt.

What Are Little Girls Made Of?/Der alte Traum

Schwester Christine Chapel trägt ein Enterprise-Logo mit rotem Kreuz und die Wachen die üblichen Ledergürtel.

Dagger of the Mind/Der Zentralnervensystemmanipulator

Uhura trägt rot und Kirk den schwarzen Gürtel. Es gibt Transporterrechniker in rötlichem Overall.

Miri/Miri, ein Kleinling

Wachen mit Ledergürteln.

The Conscience of the King/Kodos, der Henker

Keine besonderen Vorkomnisse.

The Galileo Seven/Notlandung der/auf Galileo 7

Ledergürtel für die Gestrandeten, während die wichtigen Charaktere wie Spock und McCoy die neuen, teuren, schwarzen Ausrüstungsgürtel tragen, möglicherweise hier zum ersten Mal.

Court Martial/Kirk unter Anklage

Der Commodore von Raumbasis 11 trägt ein anderes Symbol auf der Brust als die Besatzung der Enterprise, ebenso die zu Gericht sitzenden Kapitäne. Prinzipiell wird das Prinzip, dass nur die Mitglieder der Enterprise Besatzung die Pfeilspitze tragen, recht konsequent eingehalten, Ausnahme sind jedoch hier die Szene in der Bar, wo Crewmitglieder offensichtlich anderer Schiffe das Zeichen tragen, ebenso wie in “Der Käfig”, wo jemand anders damit herumläuft. Commodore Stone trägt eine Art Sonne, was möglicherweise auch das gleiche Symbol für spätere Admirale sein könnte, da Commodore Mendez eine Folge später wohl das gleiche Abzeichen trägt. Dass Schiffe der Sternenflotte zu dieser Zeit unterschiedliche Logos haben, kann man in diversen Folgen und bei diversen Offizieren sehen, was dann sogar in ENTERPRISE fortgeführt wurde, wo man die Uniormen der Defiant (die in der TOS-Folge “The Tholian Web/Das Spinnennetz” offenbar ins finstere Paralleluniversum abgeglitten ist) sehr gut erkennen kann.

The Menagerie part 1 + part 2/Talos IV – Tabu 1+2

Ledergürtel für die Wache. Der Commodore der Station und seine Untergebene tragen auch hier ein anderes Symbol auf der Brust als die Besatzung der Enterprise. Würde STRANGE NEW WORLDS also im Roddenberman-Kanon und vor der Originalserie spielen, dann dürfte dort eigentlich niemand rot tragen, denn das wurde wohl nach dem zweiten Pilotfilm eingeführt, weil man den Zuschauern mit den brandneu eingeführten Farbfernsehern mehr Farbe bieten und andere zum Kauf anregen wollte.

Uni Form

Um ein paar der Unterschiede zu verdeutlichen, wenden wir zur Abwechslung mal visuelle Hilfsmittel an. In einer Folge DISCOVERY wird als “previously on Star Trek” dreist eine Szene aus der ersten Pilotfolge “The Cage” gezeigt, als wolle man damit unverschämterweise behaupten, das hier wäre die selbe Zeitlinie, also Roddenberman Trek. Wie wir oben seeeehr ausführlich geklärt haben, waren damals die Uniformen noch anders und die rote quasi noch gar nicht erfunden. Wäre das alles eins, dann müsste man also nach dem “Käfig” die Uniformen zu denen von STRANGE NEW WORLDS geändert haben – und dann, nachdem Kirk die Enterprise übernommen hat, wieder zurück zu denen von damals??? Wo wären da Sinn und Verstand?

Hier einmal die Evolution der Uniformen… im originalen Kanon.

So sah es also ganz am Anfang aus – und noch völlig ohne rot für Sicherheit und Technik. Zeigen wir die Entwicklung anhand von Kirks Uniform.

Bei dem Kirk in der Mitte kann man den braunen Gürtel für Phaser und Kommunikator sehen, der später durch einen schwarzen ersetzt wurde. Übrigens ist dies die einzige Serie, in der beide Geräte quasi an die Gürtel gepappt wurden, weil das modern und cool aussah – und es noch immer tut. Sowohl bei DISCO als auch bei SNW gibt es für die klassischen Phaser kleine Holster am Gürtel – auch keine Kontinuität oder Einheitlichkeit zu TOS!

Hier nun sehen wir die Uniformen zu Kirks Zeit in all ihren Farben – die es in diesen Schattierungen auch bei SNW gibt, allerdings in einem anderen Schnittmuster. Tatsächlich haben sie in manchen Aspekten mehr Ähnlichkeiten mit denen aus dem JJ-Verse, denn Schultern und Arme haben eine Art noppiges Muster und auch die Rangabzeichen entsprechen eher den neuen Filmen als der alten Serie, wie wir im folgenden Bild sehen werden:

Oben sehen wir die Streifen eines Captains in den neuen Filmen, zwei dicke Streifen und ein dünner dazwischen. So trägt es auch Anson Mount als Captain Pike in SNW. Kirk in TOS dagegen hat zwei dicke und dazwischen einen durchbrochenen Streifen. Klare Abweichung. Und wie wir schon zuvor leider doch nicht gesehen haben, sieht auch die Enterprise selbst nicht exakt so aus wie in der alten Serie. Nur als Beispiel im Vergleich mit JJs-Version:

TOS mit geraden Verbidungen zu den Warpgondeln…

…JJs-Version mit eher schrägen Verbidungen. Und die von SNW sieht letzterer ähnlicher als der originalen TV-Version und wirkt moderner und größer als die klassische nach ihrem Umbau im ersten Kinofilm. Will man uns hier wirklich ein A für ein U vormachen und behaupten, das eine wäre exakt das andere? Und auch hier wieder können wir andere Quellen heranziehen. Im “Käfig”, der ja laut Aussagen der eigenen Serie vor DISCOVERY und SNW spielt, sieht sie aus wie später bei Kirk sowie in der Animationsserie, dem Ausflug ins Paralleluniversum in ENTERPRISE und gar bei LOWER DECKS, bis sie dann in STAR TREK: THE MOTION PICTURE zur neuen und schnittigeren Variante umgebaut wird. Hier aber sollen wir nun auch glauben, dass man sie quasi zwischenzeitlich umgebaut, viele der Korridore rausgerissen und durch weit größere Kabinen mit Fenstern – und Küchen!!! – ersetzt hat, bevor man sie dann für Kirk wieder rückgebaut hat??? Wirklich?

Fanfilme

Was unterscheidet die vielen bestehenden Fanfilme von den aktuellen lizensierten STAR TREK Serien? Dass sie mit Liebe gemacht sind und von Leuten, die Ahnung von STAR TREK haben? Ja, das auch. Aber beides führt auch dazu, dass man sich Mühe gibt und ans Original hält. Da sehen Schiff und Uniform eben so aus, wie man das aus der Serie kennt und liebt. Hier, hat man fast das Gefühl, scheint man sich dafür zu schämen? Aber warum macht man es dann? STAR TREK hat sich mit dem Roddenberman-Kanon seine eigene Welt und Welten geschaffen – und seine eigene Historie. Die die 2260er Jahre hat – und die sehen eben so aus, wie sie aussahen. Und, im Ernst, Freunde, wenn man in diesem Universum etwas in dieser Zeitperiode spielen lassen will, dann muss man sich auch an Aussehen und Designs halten, wenn man sich als echten Kanon ausgeben will.

Die historischen Dokumente”

um da mal einen Begriff aus “Galaxy Quest” zu benutzen, sind da die Grundlage und das, woran man sich zu halten hat. So fragt man sich, was der Gedanke hinter den ganzen Veränderungen sein mag? Zu sagen, wenn die damals die Mittel gehabt hätten, das so zu zeigen, hätten sie das gemacht und deshalb machen wir es so, ist, um Kirk aus STAR TREK 6 zu zitieren, “arrogante Anmaßung!” Sicher, der Tricktechnik waren Grenzen gesetzt, aber dennoch hat man die Dinge bewusst so gestaltet, wie man es getan hat, wie man ja auch an der Evolution der Uniformen sehen kann. Das jetzt zu modernisieren ist völliger Quatsch. In der gezeigten Periode hat man Schiffe etc. eben so gebaut, weil man es auch vielleicht noch nicht anders konnte und die Entscheidungen gegen Touchscreens und Drohnen waren vielleicht durch Zeit, Technik und Ressourcen bedingt. Man hätte eine Erklärung dafür finden können, warum man bei Kirk nicht all den modernen Scheiß hat, den man uns jetzt um die Ohren haut – aber um sowas zu tun braucht es oben erwähnte Liebe für Trek… und auch ein bisschen Intelligenz!

Über Unterschiede

Fangen wir bei der Enterprise an. Die Fenster bei SNW sind größer und es gibt weit mehr. Pikes Kabine ist größer als die auf der D und irgendwie sogar als Kirks Brücke! Die Brücke hat 2 Türen, die bei Kirk erst in den Filmen eingeführt wurden. Krankenschwestern tragen weiß, was es bei TOS auch nicht gab. Was es dort gab, waren Wandkommunikatoren, d.h. man musste einen Knopf drücken, wenn man mit jemandem sprechen wollte. Hier verhält man sich wie auf der Enterprise D. Das Logo des Schiffes war bei TOS aufgenäht und kein Clip, den man wie bei TNG abnehmen kann. Die Rollenverteilung auf der Brücke war damals relativ klar. Vor dem Captain sitzt, von vorne gesehen, links der Navigator und rechts der Steuermann. Beide trugen für gewöhnlich gold. Hier nun sitzt am Platz der Navigation die “Ops”, die man erst in TNG dort einführte, und rechts der Steuermann, in dem Fall die Steuerfrau, aber beide tragen ganz untypisch rot. Hat da jemand seine Hausaufgaben nicht gemacht?

Trekspedition

Auch Pikes Ausdrucksweise passt weder zu ihm noch in die Zeit, da Kirk soetwas wie “blöder Arsch” nicht kennt, Pike aber mehrmals “Scheiß” sagt, als wäre er der Schimanski des Weltraums. Auch sein Verhalten gegenüber seiner Crew ist zu locker. Das Anreden mit dem Vornamen mag man sich bei Jeffrey Hunter irgendwie nicht so recht vorstellen. Man wirft Kirk immer vor, der Frauenheld zu sein, aber Pike hat hier eine Freundin und dann trotz Beziehung eine Affäre. Keine Grundlage dafür, sich als Moralapostel zu positionieren. Und dann sind da noch sein Schicksal und das Wissen, das er ansammelt, z.B. über Kirk, die Romulaner… das macht ihn zu Captain Allwissend. Ach, es wäre soviel sinnvoller, wenn die Serie eigene Wege gehen und nicht auf ein TOS hinarbeiten würde, vor dem man ohnehin kein Respekt hat.

Una… dos, tres

Ich habe ja schon meine Vorliebe für strenge Frauen wie Seven und T’Pol geäußert und bei ihren Auftritten in DISCOVERY geht Nummer 1 in eine ähnliche Richtung… aber wie bei Seven in den ersten beiden Staffel von PICARD versucht man sie hier nun weicher zu machen und das nimmt ein bisschen das Besondere aus der Sache. Zudem entblödet man sich nicht, ihr den Namen Una zu geben, was ja auch irgendwo 1 heißt, wie Nummer 1 halt… seufz! Mit Uhura, die bei TOS zugegebenermaßen unterrepräsentiert war und nicht angemessen viel zu tun bekam, macht man das gleiche wie bei den JJ-Filmen, was man sich dort bereits von ENTERPRISE abgeguckt hatte, denn sie wurde, wie dorten Hoshi, zu einem Sprachgenie.

Where STAR TREK has gone before

Was uns zum nächsten Punkt bringt. Es gibt vieles, das hier vorweggenommen wird, was wir aber schon in anderen Serien gesehen haben. Und wäre dies a) ein Universum und man hätte es b) chronologisch produziert, wären solche Patzer vielleicht ja nicht passiert, so aber…

  • Uhura findet hier heraus, dass Musik eine Sprache ist. Warum zieht Spock sie dann später in “The Paradise Syndrome/Der Obelisk” nicht zu Rate, wenn es um etwas sehr ähnliches geht?
  • Dr. M’Benga benutzt den Musterpuffer des Transporters in der Krankenstation (gab es bei TOS nicht!) zur Erhaltung einer Person. Scotty macht das Jahrzehnte später bereits als erster, da niemand vorher die Idee hatte.
  • Den Logbucheintrag nach pikanten Informationen löschen… hat DEEP SPACE NINE in einer der besten Folgen überhaupt bereits gemacht!
  • Auch das, was man mit Nummer 1 macht erinnert stark an den Wedegang von Dr. Bashir.
  • Die Gedankenverschmelzung wirkt bei TOS wie etwas besonderes – hier ist es ein gewöhnlicher Dienstag. Ähnliches gilt für das Katra.
  • Die Gorn: Kirk sagt, dass “der Metron ihn als Gorn bezeichnet hat”. In einer Folge, in der sowohl Uhura als auch Spock anwesend sind. Die beide hier engen Kontakt mit den Gorn haben und sie kennen müssten. Und da sagt keiner von denen was?

Insofern plädiere ich für eine Zeitlinie, die nicht dem oiginalen Roddenberman-Kanon entspricht. Und wir sind noch nicht am Ende…

Den Sybok zum Gärtner machen

Und wieder versuchen sie sich irgendwie ans Original anzubiedern, indem sie Spocks Halbbruder Sybock mit in die Sache bringen… während sie auf der anderen Seite beweisen, wie wenig sie sich mit den Vorgängern wirklich auseinandergesetzt haben. T’Pring ist eine tolle Figur, eine intelligente Frau, deren Logik unschlagbar ist. Sie soll Spocks Frau werden, was dazu führt, dass er seinen besten Freund James T. Kirk umbringt. In jener Folge namens “Amok Time”, bei uns erst jugendfrei “Weltraumfieber”, nach der Rekonstruktion “Pon Farr”, wird angedeutet, dass sich die beiden, nachdem sie mit sieben Jahren einander versprochen wurden, nicht wieder gesehen haben, denn Spock schaut sich das Bild der aktiellen T’Pring und ihrer sieben Jahre alten Version an. Haben sie sich seitdem nicht gesehen, ergibt das Sinn – haben sie hier aber das eine oder andere Stelldichein, lässt das Spock ein wenig creepy erscheinen. Ja, er hat alle sieben Jahre den Drang und Zwang zur Paarung, aber den hier so mit T’Pring offen auszuleben wirkt irgendwie fehl am Platze. Und es lässt ihre spätere Entscheidung auch weniger krass erscheinen. Zudem küssen sich die beiden, was sehr menschlich ist, da es die Vulkanier ja eigentlich eher mit den Fingern machen. Dann wollte man besonders clever sein und sie nennt ihn “Spoch”, was sie bei TOS nicht tut und was bisher nur von einer der Priesterinnen am Anfang von STER TREK: DER FILM gemacht wurde. Trifft also auch nicht so recht ins Ziel. Um die Sache abzuschließen, wenn Spock hier von einem Kampf bei seiner Hochzeit alpträumt, dann sollte er nicht überrascht sein, wenn ihm das Jahre später wirklich passiert. Nimmt auch dem Ganzen das Gewicht und die Bedeutung.

Missverständnis

Auch hier scheint die Recherche ein wenig schwammig gewesen zu sein, denn es klingt so, als glaubten die Macher, Pike habe die Enterprise nach und wegen seines Unfalls abgegeben. Dem ist aber offensichtlich nicht so, denn zu diesem Zeitpunkt war Kirk schon etwa 14 Folgen Captain und Pike hatte man zum Fleet Captain befördert. Da besteht also keinerlei Kausalität.

Zeitlinienverkehr

Zu behaupten, SNW würde wirklich im gleichen Kanon angesiedelt sein wie TOS passt einfach irgendwie an keiner Stelle. Die “historischen” Designs stimmen nicht überein, keine der Figuren verhält sich so, wie man es von ihr erwarten würde, denn auch wenn die neue Chapel durchaus interessant ist, hat sie doch nix mit der von damals gemein, was man auch über Pike sagen kann, der eher eine Mischung aus Pike und Kirk ist, was in einem Universum, in dem Kirk noch kommt, aber nicht so ganz passen will und dass man auch in Sachen Spock niemals an Leonard Nimoy und seine deutsche Stimme Herbert Weicker herranreichen wird, die beide den Vulkanier perfekt dargeboten haben, steht ebenfalls außer Frage. Das Unwissen über die Gorn, sei es bei den Machern oder den Figuren, passt nicht ins alte Gefüge und zu guter Letzt: Wenn die Gründe für die optischen Veränderungen die wären, anzudeuten, dass man es damals so gemacht hätte, hätte man die Möglichkeiten dazu gehabt, dann fragt sich, warum man die Uniform von Admiral Pike, die weitestgehend der Filmuniform ab KHAN entspricht, mit den hier üblichen Noppen verunstaltet hat, denn die sieht ohne weit besser aus, also ist dies eher eine Änderung, die auf ein anderes Universum schließen lässt. Aber es ist müßig, darüber zu diskutieren… schrieb er nach gefühlt 50 Seiten Diskussion. Kann ja jeder sehen, wie er möchte. Ein bisschen beigeschmackig ist nur, dass man versucht, zu zeigen, dass die eigenen Figuren besser und toller sind als die alten und das ist ein bisschen respektlos dem gegenüber, das das alles überhaupt erst möglich gemacht hat.

Bonus

Als nettes Extra gibt es die originale TOS-Episode “Balance of Terror/Spock unter Verdacht”, mit der man noch einmal in die wunderbare Welt des 60er Jahre Trek eintauchen kann. Darüber hinaus präsentiert man Einblicke in Effekte und Entstehung mit Blicken hinter die Kulissen, die, wie man sieht, nicht immer echt sein müssen…

Mit

Cpt. Christopher Pike: Anson Mount (Sascha Rotermund)
Nummer Eins: Rebecca Romijn (Alexandra Marisa Wilcke)
Spock: Ethan Peck (Arne Stephan)

Ortegas: Melissa Navia (Maximiliane Häcke)

Christine Chapel: Jess Bush (Alice Bauer)

Noonien-Singh: Christina Chong (Magdalena Turba)

Uhura: Celia Rose Gooding (Laura Oettel)

Dr. M’Benga: Babs Olusanmokun (Tim Sander)

Hemmer: Bruce Horak (Thomas Wenke)

Admiral Robert April: Adrian Holmes (Peter Sura)

Chief Kyle: André Dae Kim (Johannes Walenta)

Samuel Kirk: Dan Jeannotte (Tobias Diakow)

T’Pring: Gia Sandhu (Luisa Witzorek)

Romulanischer Commander: Matthew MacFadzean (Till Hagen)

und

Captain James T. Kirk: Paul Wesley (Nico Sablik)

Trekzit

Eine starke Verbesserung in Sachen New Trek, da man sich dem echten STAR TREK wieder mehr annähert. Schade ist dabei, dass ein wenig die Liebe zum Original fehlt, was sich in einer Umsetzung niederschlägt, die schwerlich nahtlos in die klassische Serie übergehen kann. Sieht man davon ab und darüber hinweg hat man aber nette Trek-Unterhaltung mit ein paar guten Figuren und Geschichten. Wer jetzt allerdings glaubt, dies hier wäre, wie STAR TREK geworden wäre, wäre Jeffrey Hunter nicht aus- und William Shatner eingestiegen, der dürfte sich gewaltig irren. Hunters Pike wäre mit Sicherheit nicht so zugänglich, offen und locker gewesen – und vielleicht hätte Nimoy dann auch niemals die Vulkanier zu dem gemacht, was sie eine Zeitlang waren. In “Der Käfig” lächelt er, weil sowohl Pike als auch Nummer 1 die Emotionsschwachen waren. Durch Shatners völlig andere Art veränderte er sein Spiel, wodurch nach und nach die Vulkanier als solche entstanden. Die Crew bestand größtenteils aus Männern, während sie hier größtenteils aus Frauen besteht, die fast alle rot tragen, was es zu Pikes Zeiten streng genommen nicht einmal als Uniform gab. Was hätte sein können und was hier ist, dürfte sehr weit auseinanderliegen… und ob wir über STAR TREK heute noch sprechen würden, wäre Pike am Ruder geblieben, ist auch fraglich. Nebenbei sei noch erwähnt, dass man in der letzten Folge der Staffel kurz Scotty hört, was man im Original am Akzent erkennen kann, im Deutschen aber möglicherweise unter geht. Nun, in jedem Fall ist dies hier ein Schritt in die richtige Richtung und wenn man nicht zu genau hinsieht und zuviel Vorerfahrung hat durchaus nette STAR TREK Unterhaltung. Ahoy! Ab 25.5.2023 auf DVD und Blu-ray.

Star Trek: Strange New Worlds – Staffel 1, Teil 1

Das Raumschiff Enterprise unter dem Kommando von Captain Christopher Pike macht sich auf, um u.a. fremde neue Welten zu entdecken, “neues Leben und neue Zivilisationen”…

Treksposition

STAR TREK kehrt ein bisschen zurück zu alten Wegen – und auch ein ganz klein wenig zur alten Form. Die Episoden sind wieder abgeschlossener, stehen für sich und es steht, anders als bei Serienschwester DISCOVERY, nicht immer das Schicksal der gesamten Galaxis auf dem Spiel. Man fährt ein wenig zurück, besinnt sich mehr auf ältere Modelle für Fernsehserien und nähert sich dabei dem klassischen TREK wieder stärker an, als es erwähnte DISCO oder die ersten beiden Staffeln PICARD tun. Bei letzterem werden wir bald eventuell einen Einblick darin erhaschen, wie man es richtig macht und wie man STAR TREK wieder zu echtem und gutem STAR TREK macht, aber dazu kommen wir ggf. zu gegegebener Zeit.

STRANGE NEW WORLDS ist ein Schritt in die richtige Richtung… aber es nähert sich der Sache von der falschen Seite, um es mal verquast auszudrücken. Denn, wie wir, und das, meine Lieben, wird lang werden, später sehen werden, spielt das ganze, auch wenn die Macher es wahrscheinlich behaupten, eben nicht in der originalen Zeitlinien, im Roddenberman-Trek zwischen ENTERPRISE und TOS, sondern in dem neuen Arm einer Zeitlinie, in der DISCOVERY ihr Zuhause gefunden hat, die aber, in meinen Augen und wie zu belegen sein wird, NICHT der Originalzeitlinie und damit dem Originalkanon angehört. Aber beginnen wir doch erstmal mit der Serie, bevor wir uns mit dem nun langsam auf die 60 zugehenden STAR TREK auseinandersetzen…

Fremde neue Welten

Der Titel entspringt, wie Sie natürlich wissen, dem originalen Vorspannmonolog von TOS und TNG… und wo wir da beginnen, hmmm, es ist ein bisschen dreist, wenn im Vorspann DIESER Serie “created by”, also “geschaffen von” geschrieben wird, denn mit Ausnahme von etwa vier Personen, darunter drei Frauen auf der Brücke der Enterprise, gab es so ziemlich ALLES vorher schon, Captain Pike, die Enterprise, Nummer 1, Dr. M’Benga, Uhura, George Samuel Kirk, Christine Chapel, selbst die Vorspannmusik und der neue, leicht angepasste Monolog sind nicht so weit von den Originalen entfernt, hier also von Schöpfung anstatt von Kopie zu sprechen ist schon ein wenig vermessen. Wäre da nicht angemessen, vor der Gewerkschaft mal drüber zu sprechen? Obwohl, nein, zu Zeiten von TOS und TNG wurde mit den Autoren auch schon schlecht umgegangen, also ist sowas dann ja auch irgendwie Tradition… wenn auch keine schöne.

Um auf den Titel zurück zu kommen, die “fremden neuen Welten” bzw. das “to explore strange new worlds; to seek out new life and new civilizations“ wird bei uns umschrieben mit “um fremde Galaxien zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen” – und auch wenn jeder vorlaute Trekkie jetzt gleich aufschreit, dass das ja gar nicht stimmt mit den Galaxien, nun, dann sollte er sich nochmal die NEXT GENERATION ansehen, wo der Reisende die Enterprise eben doch in eine ferne Galaxie bringt. Nomen ist und bleibt eben Omen! Für SNW wurde der Text ein wenig angepasst. Eine Änderung gab es bereits bei der NEXT GENERATION, bei der im Original aus “no man” “no one” wurde und bei uns, und nun wird es wichtig für die GenderInnenPolizei, aus “noch kein Mensch” “niemand”, hat also nix mit Männer und Frauen im All zu tun, sondern der Grund lag darin, dass man auch andere Wesen, Rassen, Völker, Spezies, die auf der Enterprise Dienst tun, mit einbeziehen wollte. Der SNW-Text dagegen dürfte sich eher der Sexismusunterwerfung… unterworfen haben,,, was keine Anspielung auf Worf ist, aber das geht jetzt zu weit und auch nirgendwo hin.

Folgerichtig

Man mischt alte mit neuen Konzepten, indem jede Folge eine eigene, abgeschlossene Handlung hat, aber es rote Fäden und wiederkehrende Elemente gibt, die dem ganzen mehr Dichte und inneren Halt verleihen. Die Episoden selbst sind ziemlich solide und “trekig”, hier und da glaubt man aber scheinbar, im “Alien”-Franchise zu sein und wäre dies eine englische Besprechung, würde ich die Bezeichnung “Gorn too far” wählen. Im oben erwähnten Monolog wird ebenfalls von 5 Jahren Mission der Enterprise erzählt, aber dann kriegt sie auf die Finger gehauen, wenn sie sich aus dem Föderationsgebiet entfernt, was ja nu genau ihre Aufgabe ist. Zudem, und das wirkt sich besonders in der letzten Episode aus, hat man nie das Gefühl, das man bei TOS hatte, dass das Schiff und seine Besatzung fern von ihrer Heimat und auf sich allein gestellt sind, weil sich da noch zuviel anderes Zeugs in der Nähe herumkreucht. Und da ist noch etwas, das dem JJ-Versum entnommen zu sein scheint: Alle sind Genies! Das lässt dann unsere alten Helden von damals ein wenig schlechter aussehen, was ich nicht so ganz gutheißen kann, denn es gibt Gründe, dass die Legenden sind und diese Leute hier… nicht!

Yes, we Khan

In der TOS-Episode “Space Seed/Der schlafende Tiger” taucht erstmals ein gewisser Khan Noonien Sing auf, nicht zu verwechseln mit Datas Pappa, Noonien Soong. Wie wir gesehen haben – oder sehen werden – nutzt der große Vogel der Galaxis Gene Roddenberry Sachen immer mal wieder, eine frühe Form des Recyclings, was u.a. “Nummer 1”, das Verhältnis Decker-Ilya/Riker-Troi betrifft – und eben den Namen Noonien Soong… was in diesem Fall aber wohl daran liegt, dass er dereinst einen Menschen ähnlichen Namens gekannt hat und ihn auf diese Weise dazu bewegen wollte, sich bei ihm zu melden. Die Geschichte weiß nicht, dass dies jemals passiert ist… aber wenn man annimmt, dass dies möglicherweise ein indischer Name war, dann war der Schauspieler Shah Rukh Khan vielleicht Sings Antwort auf diesen Aufruf? Nun, reine Spekulation. Als Kirk & Co. Khan in seiner Botany Bay irgendwo im Weltall auflesen, wissen sie nix. Es gibt keine Aufzeichnungen über das Schiff oder die Besatzung. Khan selbst ist ein wenig zurückhaltend damit, seine Identität preiszugeben, weshalb die edlen Recken bei Tisch mühsam was aus ihm herauskitzeln müssen. Anschließend dann hat man dann was über ihn zusammengetragen, was n bissken schwierig war, gab es 1992 bis 1996, wo er Herrscher eines Viertels der Welt war, doch noch keine Facebookseite von ihm. Informationen über ihn sind vorhanden und man kennt ihn, historisch gesehen.

In dieser Serie nun, die rund sieben Jahre vor den Ereignissen in der erwähnten Episode spielt, haben wir eine Nachfahrin von Khan.

Ach ja, und für alle Kleingeister, die sagen, Chekov wäre in der ersten Staffel TOS noch nicht an Bord der Enterprise gewesen. Erstmal ist das eine schwammige Aussage, die Fiktion mit Produktion mischt. Korrekt wäre zu sagen, dass die Figur in der ersten Staffel noch nicht erfunden war, und das ist ein großer Unterschied. Zu sagen, er wäre nicht an Bord, würde aber nach dieser kleingeistigen Logik bedeuten, dass Sulu auch nur dann an Bord ist, wenn man ihn sieht, also quasi wenn er Dienst hat. Hätte man “Der Zorn des Khan” also lieber mit Sulu gemacht, weil der ja da war? Nooope! Denn der spielt in der Episode auch nicht mit, ist also nach erwähnter Logik “nicht an Bord”. Einzig Uhura hat von den unteren oberen Rängen ein persönliches Treffen mit dem Übermenschen aus der Vergangenheit, also wäre sie als erste Offizierin der Reliant als einzige möglich gewesen… wenn man diese Denkweise zugrunde legt. Übrigens macht die deutsche Fassung hier etwas besser als die Originalfassung, denn man verlegte Khans Zeit und die Eugenischen Kriege um ein Jahrhundert nach hinten, also fort von den 1990er Jahren… von denen wir wissen, dass sie ohne diese Barbarei ausgekommen sind. Wie dem auch sei, bei SNW gibt es eine Vorfahrin von Khan und man scheint ne Menge über ihn zu wissen… also wieso braucht es bei Kirk so lange, bis man was über ihn rausgefunden hat? Auch das lässt die spätere Crew irgendwie schlecht aussehen. Hinzu kommt, dass die Abstammung der neuen Sicherheitsoffizierin nicht so viel zur Handlung beiträgt, da Spock sie aber kennt, hätte er sie in Sachen Khan ja mal anrufen können, was aber nicht geschehen sein wird, wie so viele andere Dinge, die SNW als Prequel nicht wirklich funktionieren lassen. Aber immerhin hat man als Ausgleich mit Ortegas eine Figur eingeführt, die zumindest ein bisschen Spaß macht.

Doppelt gespielt hält besser

Man folgt hier übrigens nicht der alten “Tradition”, Schauspieler mehrmals für unterschiedliche Rollen zu besetzen. Das ist wahrlich keine exklusive Haltung von STAR TREK, Telly Savalas ist in drei unterschiedlichen Rollen bei “Auf der Flucht” zu sehen und in all den Jahren “Columbo” gibt z.B. Patrick McGoohan viermal den Mörder (und das stets unter eigener Regie), Robert Culp tritt ebenfalls in vier unterschiedlichen Rollen auf, aber nur dreimal als Mörder, dreimal morden darf auch der immer großartige Jack Cassidy und Peter Falks bessere Hälfte Shera Danese ist sogar in 5 Rollen mit dabei. Auf dem “Raumschiff Enterprise” ist da der Kreis ein wenig kleiner, aber doch vorhanden. Und hier nun haben wir Rollen und Figuren, die es auch bei TOS gab – nur, dass sie dort eben teils von den selben Darstellern und -innen dargestellt und -innt wurden. Würde man danach gehen, hätte man den Romulanischen Commander am Ende der Staffel vom gleichen Schauspieler spielen lassen können/dürfen/müssen, der bei DISCOVERY Spocks Vater gespielt hat, nämlich James Frain, wurden beide in der klassischen Serie doch von Mark Lenard gegeben. Hat man nun aber nicht gemacht, auch wenn es ein netter Insidergag gewesen wäre.

Auch die Kirk Brüder hatten in der klassischen Serie einen Schauspieler, der sie verkörpert hat, wobei “verkörpert” es wirklich ausgezeichnet trifft, denn als George Samuel Kirk dort seinen einzigen Auftritt hat, ist es mehr ein drauf liegen auf dem Fußboden, man dreht ihn um, tot wie er ist, und sieht William Shatner mit erblondetem Haar und Schnäuzer. Letzteren trägt der neue George auch im Gesicht, doch er wird gespielt von Dan Jeannotte, während James T. von Paul Wesley dargestellt wird… der sich, selbstredend, nicht mit William Shatner messen kann, auch wenn man sich auf deutsch zumindest ein bisschen darum bemüht, Kirk-Feeling zu erzeugen, indem man ihn von Nico Sablik sprechen lässt, der die Rolle bereits für Chris Pine in den drei Pseudo Trek-Filmen sprach.

Und zu guter Letzt auch bei Nummer Eins und Christine Chapel ergibt sich eine solche Überlappung. Im ersten Pilotfilm wurde die gefühlsarme erste Offizierin von Gene Roddenberrys Geliebter Majel Barrett dargestellt, doch die Legende sagt, und Roddenberry wiederholt es, dass die hohen Entscheider ihm die Wahl ließen zwischen der Frau und dem Außerirdischen, also Spock, und er letzteren in der Serie ließ und erstere heiratete, was “umgekehrt schwierig gewesen wäre”… was uns ein wenig über seine sexuelle Ausrichtung sagt, wenn man das denn wissen will. Da Arbeit und Geld im Hause Roddenberry aber auch immer eine wichtige Rolle gespielt zu haben scheinen, “fand sich” dann schon bald eine neue Rolle für Frau Barrett zukünftige Roddenberry, nämlich die der Krankenschwester mit der (un)heimlichen Liebe zu Spock, Christine Chapel. Traditionsgemäß hätte sie eigentlich nun auch von Rebecca Romijn gespielt werden müssen, nur eben mit blond gefärbten Haaren… aber da hat man sich dann wohl irgendwie dagegen entschieden.

Prequel…le der Fehler

Prequels sind eine knifflige Sache… und oft auch irgendwie daneben. Das gilt auch für andere Teile des STAR TREK Universums. ENTERPRISE macht zwar viele Sachen richtig, aber hier und da geht man dann doch ein bisschen zu weit. Zum Beispiel mit der ersten Offizierin. Zwar ist – und hat – T’Pol eine klasse Figur, aber das Triumvirat mit Archer und “Trip”, bei dem der dritte Teil sogar wie dereinst “Pille”/”Bones” einen Spitznamen hat, ist zu dicht am Original – und es nimmt Spock seine Besonderheit, dass er der erste Vulkanier in der Sternenflotte war. Ist er rein technisch gesehen zwar trotzdem, aber so ein richtiges Alleinstellungsmerkmal isses dann doch nicht mehr. Und auch, dass man die Gedankenverschmelzung erst in dieser Zeit wieder eingeführt hat ist zeitlich einfach zu nah, da die wie etwas wirkt, was man traditionell schon länger praktiziert. Dafür aber macht ENTERPRISE alles richtig, wenn es um die “60er” des 23. Jahrhunderts geht, denn da sieht alles so aus, wie man es kennt – und wie es sich gehört. Anders als hier bei SNW! Aber es gibt nicht nur visuelle Diskrepanzen zu dem, was vorher war. Werfen wir doch mal kurz einen Blick in die Krankenstation.

Schwester Christine freut sich schon auf Sie”

Zitat aus “Reise nach Babel/Journey to Babel”, aber das wussten Sie ja sicher. Christine Chapel ist, wie uns die Folge “What Are Little Girls Made Of?/Der alte Traum” sagt, eigentlich nur an Bord, um ihren Geliebten Dr. Korby zu finden… also hat sie bei STRANGE NEW WORLDS eigentlich gar nix zu suchen. Der hat sich zu TOS-Zeiten, also rund 7 Jahre nach dieser Serie, seit 5 Jahren nicht mehr gemeldet… also in 2 Jahren?! Chapel nun hat ihre Karriere als Biologin in der Forschung aufgegeben, um auf einem Raumschiff anzuheuern – passt irgendwie nicht zusammen, dass sie jetzt schon auf der Enterprise ist, da er zu diesem Zeitpunkt möglicherweise noch nichtmal verschwunden ist und es keinen Grund gibt, nach ihm zu suchen, mal ganz davon abgesehen, dass er hier mit keinem Wort erwähnt wird und es auch nicht den Eindruck macht, als habe die, nennen wir sie, neue Chapel, einen wissenschaftlichen Verlobten. Und als kleines Sahnehäubchen kommt noch dazu, dass sie bei TOS Freund Spock fragt, ob er jemals verlobt gewesen sei – etwas, das die SNW-Chapel ziemlich gut weiß!

Admiral Bob und Mr. Kyle

Man muss gerade in der ersten Folge aufpassen, um mitzubekommen, dass Admiral Bob tatsächlich Robert April ist, der, laut TREK-Geschichte, der allererste Kapitän der Enterprise war. Zwischen den Zeilen kann man heraushören, dass Chris Pike (nicht Chris Pine!) wohl sein erster Offizier wurde. April ließ sich im Roddenberman-Kanon nur einmal blicken, und zwar als Commodore April in einer Folge von TAS, also der Animationsserie. Dort ist er ein älterer weißer Mann. Für SNW hat er also seine Hautfarbe gewechselt und wurde befördert. Ähnliches mag auch auf Mr. Kyle zutreffen. In der TOS-Episode “Tomorrow is yestgerday/Morgen ist gestern” bezeichnet Captain Christopher den Transporterrechniker als “blondes Sternenkind”, jedenfalls in der deutschen Fassung – der “neue” Mr. Kyle hat ziemlich dunkles Haar, womit diese Bezeichnung schwerlich zutrifft. Und bei der letzten Folge ist mir noch etwas aufgefallen: Eine der Offizierinnen auf der Brücke heißt Jenna Mitchell. Bei TOS hatte Kirk seinen alten Freund Gary Mitchell mit an Bord gebracht, der auf der Brücke den gleichen Platz eingenommen hat. Mag dies dann doch ein subtiler Hinweis darauf sein, dass es sich, wie zu belegen sein wird, um eine andere Zeitlinie handelt, in der aus Gary Jenna geworden ist?

Enterprise im Vergleich

Es gibt Ähnlichkeiten, aber es ist nicht nur nicht “das selbe”, es ist nichtmal “das gleiche”. Da der Lionk nicht so funktioniert wie gewünscht haben wir da für Teil 2 was vorbereitet…

Akzente setzen

Von all den Ärzten, die unter Kirk auf der Enterprise gedient haben, holt man selbstredend nicht dessen alten Kumpel “Pille” McCoy oder dessen Vorgänger Dr. Piper oder sogar dessen Vorgänger Dr. Royce, der zu Zeiten von “Der Käfig” Christopher Pikes Chefarzt war, sondern man bringt eine Figur (vor und) zurück, die in der klassischen Serie zwei Auftritte hatte, erstmals in “A Private Little War/Der erste Krieg” und letztmals in “That Which Survives/Gefährliche Planetengirls”: Dr. M’Benga. In beiden Episoden wurde der Arzt, der laut Pille in einer Vulkanierabteilung assistiert hat, von Booker Bradshaw gespielt – und hier kommen wir zu einer Formulierung, die einige jetzt vor Betroffenheit aufschreien lassen wird. “Die Sopranos” hat sehr schön gezeigt, dass diese Amerikaner, die sich für Italiener halten, in Italien ziemlich schnell an ihre Grenzen stoßen, da viele Amerikaner, es sei denn, sie stammen aus Lateinamerika und sprechen auch eine der dort üblichen Sprachen, eben nur amerikanisches Englisch beherrschen. Und genausowenig wie diese “Italiener” sich in Rom behaupten können, dürften nur wenige der sog. “Afro-Amerikaner” jemals einen Fuß auf den afrikanischen Kontinent gesetzt haben, geschweige denn eine der dort ansässigen Sprachen beherrschen, jedenfalls, was die Schwarzen der 60er Jahre angeht. Deshalb hat Dr. M’Benga bei TOS auch keinen Akzent… womit wir auf ein kleines Kontinuitätsproblem stoßen würden, würden wir annehmen, dass beide Serien in der selben Zeitlinie spielen, denn hier bei STRANGE NEW WORLDS hat er einen, da der Schauspieler Babs Olusanmokun dem “Afro”-Teil des Begriffs dann doch wohl mehr abdeckt als sein Vorgänger. Nun anzunehmen, dass sich der gute Doktor in der Zeit von einer Serie zur anderen seinen Akzent abgewöhnt hat… nun, warum? Chekov spricht in all seinen Jahren mit russischem Akzent und da beschwert sich auch keiner. Es gibt übrigens noch einen weiteren Arzt, der dort wie hier erwähnt wird, nämlich Dr. Sanchez. Haben wir bisher noch nicht gesehen.

Also spielt STRANGE NEW WORLDS in seiner eigenen kleinen Zeitlinie? Nun, beim nächsten Mal werden wir ein bisschen in die Geschichte der Zukunft eintauchen…

Star Trek – Nemesis

Ein merkwürdiges Signal lockt die Enterprise zu einem entlegenen Planeten – und dann gibt es eine nette Einladung von der Romulanischen Regierung, die man schwerlich ausschlagen kann…

Dark Trek

Es wird wieder düsterer im STAR TREK-Universum, auch wenn es hier und da auch leichte Lichtblicke gibt. Brent Spiner darf mal wieder über die Möglichkeiten von Data hinausgehen und am Ende wird er gar ein bisschen zu Spock, der Figur, mit der man ihn seit Anlaufen der NEXT GENERATION verglichen hat – und die er sogar in der Doppelfolge „Unification/Wiedervereinigung“ traf… oder zumindest im zweiten Teil davon, denn im ersten macht sich Spock doch ein bisschen rar. Wie dem auch sei, dieser Film nun sollte der Abgesang auf die Crew der Enterprises D und E werden, denn er war ihr letztes gemeinsames Abenteuer… naja, bis New Trek mit PICARD das eine oder andere wiederbelebte.

Doppelgänger

Das ist ein bisschen das Thema das Films und auch nicht wirklich neu für STAR TREK, hat sich gerade Shatners Kirk doch mehrmals damit und damit mit sich selbst auseinandergesetzt. Aus irgendeinem Grund lässt man Patrick Stewart hier aber nicht mit sich spielen, um es mal ein wenig anzüglich zu formuieren, sondern setzt ihm ein jüngeres Ich gegenüber, dem man tragischerweise die spät-Picardsche Glatze verpasst hat, wahrscheinlich, weil der Zuschauer einfach doof ist und sonst nicht versteht, wer das sein soll. Tom Hardy gibt hier den Klon – und das gehört zu der Hälfte seiner Auftritte, in der man ihn auch verstehen kann, also das, was er sagt.

Romulaner

Die tauchten in der klassischen Serie nach ihrem wunderbaren Auftakt eher selten auf, weil die Kostüme und Ohren wohl teurer waren, als irgendjemandem als Klingone ein bisschen Farbe ins Gesicht zu schmieren… bis man mit dem ersten Kinofilm das Aussehen dieser Krieger änderte und sie wahrscheinlich zu den inzwischen teuereren Aliens machte. Die Folge war jedenfalls, dass die Romulaner dadurch auch ein wenig mysteriöser blieben, da man nicht soviel über sie erfuhr. Was man, bis zu diesem Film, nie erfuhr, ist, dass es da dann auch noch die Remaner gibt, die aussehen, als hätten sie einen Schminkkurs bei Max Schrecks „Nosferatu“ gemacht. Und da wird es ein bisschen schade, denn die eigentlichen Gegenspieler im dieser Geschichte sind nicht so recht die Romulaner, sondern der Klon eines Menschen mit den Nosferatumanern im Schlepp. Andererseits ist das ein Problem, das sich die Spitzohren selbst geschaffen haben, also was solls?

Der letzte richtige Star Trek Film

Auch wenn der Film bei einigen Fans nicht gern gesehen sein mag, ich mag ihn. Was ein paar Gründe hat. Er ist der letzte wirklich Star Trek Film, mit einer Besatzung, die man kennt und mag – und mit den richtigen Stimmen. Sicher, die Handlung hat ihre Mängel, aber wegen oben genanntem Aspekt fühlt sich das Ganze für mich dann doch mehr an wie STAR TREK als alles, was danach kam, die JJ-Filme, wo andere Leute bekannte Figuren nachspielen und auch das serielle New Trek mit seinen vielen Entgleisungen, inklusive der ersten beiden Staffeln PICARD, die ja quasi die Geschichte und Figuren von hier fortsetzen (über die dritte Staffel werden wir dann zu gegebener Zeit mal sprechen). Und auch wenn Picard hier wieder der Action-Captain ist, so hat er doch noch ein Lächeln und eine nette Art, die ihm in seiner späteren, nach ihm benannten Serie völlig abgeht, Selbstmordmami inklusive. Bis es düster wird ist es ein bisschen leichter, am Ende spielen wir ein bisschen „Zorn des Khan“ und es ist wirklich schade, dass man die Szene mit dem Sessel des Captains, der jetzt einen Sicherheitsgurt hat und Picard meint: „Wurde auch Zeit!“ geschnitten hat, ebenso wie das eine oder andere mit Wesley Crusher, weil beides den Film durchaus aufgewertet hätte. Es ist schön, Rolf Schult noch (ein letztes) mal für Picard zu hören, was das Trek-Feeling ebenfalls unterstützt – und auch wenn das in vielen Jahren und Serien davor bei weitem nicht immer der Fall war, so hat man es doch teilweise geschafft, in den Filmen auch die richtigen Stimmen für die Gastdarsteller zu besetzen, so beim Holodoktor wie auch hier bei Admiral??? Janeway, die befördert wurde… obwohl sie die Temporale Direktive mehr als einmal gebrochen, gemeinsame Sache mit den Borg gemacht und dadurch nicht nur für die Destabilisierung des Sektors sondern auch die Assimilierung eines kompletten Volkes gesorgt hat, das vorher ohne sie ganz gut klargekommen ist – also solche Entscheidungen werden von der Sternenflotte belohnt? Kein Wunder, dass wir in der alten Serie so viele schlechte Admirale hatten, wenn das die Kriterien sind!

Gold und Goldsmith

Außer bei GENERATIONS ist bei den Kinofilmen der NEXT GENERATION Jerry Goldsmith für die Musik verantwortlich – und die ist in jedem der drei Filme ein wahrer Genuss. In Sachen Regie lieferte Jonathan Frakes zweimal exzellente Arbeit ab, nicht umsonst ist FIRST CONTACT einer der erfolgreichsten Filme des Franchise, und da ist es schade, dass man für diesen letzten Ausflug der Crew auf die große Leinwand jemanden wählte, der mit Thema und Besetzung nicht ganz so vertraut war-

Shinzons Liste

Ein Fluch von Prequels ist, dass man in späteren Serien oder anderen Inkarnationen oft nie etwas über die dort agierenden Personen gehört hat, obwohl sie eigentlich wichtiger Teil der Historie sein sollten, eben weil sie zum Entstehungszeitpunkt noch nicht erfunden waren. Deshalb also ist bei den Bildern der Schiffe namens Enterprise im ersten Kinofilm nicht die von Archer dabei – aber der nun wird hier zumindest rückwirkend ein bisschen eingebaut. Wenn man genau hinsieht, kann man sehen, dass eins der Sternenflottenschiffe, mit denen man sich treffen will, die Archer ist. Immerhin. Was die dreieinhalb Filme der NEXT GENERATION angeht, so sind sie – in meinen Augen – absolut unterhaltsam und da man mit Figuren und Darstellern (sowie der einen oder anderen deutschen Stimme) vertraut ist, fühlt es sich, trotz mancher Entgleisungen, doch noch – und letztmalig – wie richtiges STAR TREK an. Dass man die Enterprise-D nicht bergen kann und zurücklässt, auf einem Planeten mit einer noch nicht warpfähigen Zivilisation, was eine eklatante Verletzung der Ersten Direktive wäre, ja, dass man sie noch nichtmal ausschlachtet und alles wichtige mitnimmt, einschließlich Picards wertvollem archäologischen Schätzchen, dass sich der wie ein mordlüsterner Soziopath verhält, wenn es um die Borg geht, obwohl er es eigentlich besser wissen müsste, jaaaaa, da gibt es die eine oder andere Schwachstelle. Dafür aber gibt es, wenn es nicht gerade um verbrannte Verwandte oder die Psychovergewaltigung durch Nosferatumaner geht, viel Leichtigkeit und einen Captain, der oft wirklich gut und locker drauf ist, mehr noch als in der vorhergehenden Serie… und weit mehr, als in der nachfolgenden Serie. Auch wenn das seiner Natur nicht ganz entsprechen mag, macht das doch zumindest weit mehr Spaß als brennende Neffen und baumelnde Mütter. Auch Data darf nach und nach mehr seine angestrebte Menschlichkeit finden und am Ende auf menschlichste Weise opfern. Höhepunkt dieser Filme bleibt allerdings DER ERSTE KONTAKT – und von den Dingen, die dort eingeführt wurden, zehrt das Franchise noch heute.,,

Abschied

Es ist nun also an der Zeit, Abschied zu nehmen von einer Crew, wie sie so nie wieder zusammenkommen wird… jedenfalls nicht für sehr lange Zeit und wie das dann aussieht, müssen wir noch sehen. Nun aber wünschen wir der Besatzung der Enterprise einen guten Flug und weiterhin viele neue Abenteuer. Ahoy, Picard, ahoy!

Bonus

Da ist wieder ne Menge drin.

  • Audiokommentar von Regisseur Stuart Baird – jetzt neu auch in 4K UHD
  • Audiokommentar von Produzent Rick Berman – jetzt neu auch in 4K UHD
  • Audiokommentar von Michael und Denise Okuda – jetzt neu auch in 4K UHD
  • Textkommentar von Michael und Denise Okuda – jetzt neu auch in 4K UHD
  • Computer-Datenbank
  • Produktion
  • Nemesis Revisited
  • Neue Perspektiven – Stuart Baird über seine Arbeit als Regisseur von Nemesis
  • Die Geschichte als Storyboard
  • Alarmstufe Rot! Actionszenen in Nemesis
  • Aufbau und Wiederaufbau
  • Auf vier Rädern an den Rand des Universums
  • Screen Test: Shinzon
  • Das Star Trek Universum
  • Die letzte Reise für eine Star Trek Familie
  • Eine kühne Vision des Randes des Universums
  • Die Enterprise E
  • Wiedersehen mit den Rikers
  • Data der Zukunft mit der Technik von heute
  • Robot Hall of Fame
  • Brent Spiner – Data und vieles mehr Teil IV
  • Trek Roundtable: Nemesis
  • Starfleet Academy SCISEC Brief 010: Thalaron Radiation
  • Das romulanische Imperium
  • Romulanische Geschichten
  • Shinzon und der Viceroy
  • Romulanisches Design
  • Der romulanische Senat
  • Der Scimitar

Star Trek: Nemesis (2002)

Picard: Patrick Stewart – Rolf Schult

Riker: Jonathan Frakes – Thomas Vogt

Data: Brent Spiner – Michael Pan

LaForge: LeVar Burton – Bernd Vollbrecht

Worf: Michael Dorn – Raimund Krone

Troi: Marina Sirtis – Eva Kryll

Crusher: Gates McFadden – Rita Engelmann

Guinan: Whoopi Goldberg – Regina Lemnitz

Shinzon: Tom Hardy – Torsten Michaelis

Vizekönig: Ron Perlman – Karl Schulz

Donatra: Dina Meyer – Andrea Solter

Suran: Jude Ciccolella – Lutz Riedel

Prätor: Alan Dale – Joachim Kerzel

Janeway: Kate Mulgrew – Gertie Honeck

Regie: Stuart Baird

Trekzit

In meinen Augen der letzte richtige Star Trek Film, der zwar hätte besser sein können, aber hier und da noch nette und leichte Momente hat und zum letzten Mal ein wenig halbwegs echtes Trek-Feeling erzeugen konnte, was auch daran liegt, dass man Darsteller und Figuren kennt… und wenn man die ersten beiden Staffel PICARD sieht, erkennt man, dass das nicht unbedingt ausreicht! Die letzte Reise der Enterprise E – ich nag sie, trotz ihrer Schwächen. Ab 5.4.2023 auf digital remastered als Blu-ray sowie erstmalig als 4K UHD.