Kino: DER RUSSE IST EINER, DER BIRKEN LIEBT

Entwarnung: Kein Film über den aktuellen Krieg!

Junge Frau, Beziehungen und Tod…

Hmm

Doch, ich schätze, das fasst es ganz gut zusammen. Am Anfang wirkt das alles noch ein wenig wie Stückwerk, aneinandergereihte Szenen, in denen entweder Sex praktiziert oder die Frage, ob man den anderen kennt, also nicht in intimer, sondern in innerlicher Weise, gestellt und zumeist verneinend beantwortet wird, aber später dann fügt sich das eine oder andere zusammen, wenn auch ein paar Fragen möglicherweise so sehr zwischen den Zeilen beantwortet werden, dass sie halbwegs offen bleiben. Was schade ist, denn da kann man einfach mal klarere Aussagen treffen als Dinge wahllos im Raum stehen zu lassen.

Steller:in!

Getragen wird das Ganze ganz ausgezeichnet von Aylin Tezel, die hier sowohl multinational als auch multilingual und damit mehr oder weniger die Fleisch gewordene Weltbürgerin ist, wovon es mehr geben sollte, denn dann ließe sich überflüssige Scheiße wie der oben erwähnte Krieg möglicherweise vermeiden. Yeah!

Mit

Aylin Tezel

Regie: Pola Beck

Das Fazit ist eines, das Antworten liebt

Und die kommen mir persönlich hier ein wenig zu kurz, aber das Spiel der Hauptdarstellerin kann sich absolut sehen lassen. Ab 3.11.2022 im Kino.

2020, 357, 77, 71, 4, 11, 1… 14

2020

357 Artikel

77 mal im Kino (36 mal vor dem ersten, 41 mal vor dem zweiten Lockdown)

71 Serien

4 Romane (geschrieben)

11 ausgewählte Titel und…

nur 1 mal frühzeitig rausgegangen

…sowie 14 Filme, die in der Presse liefen, von denen aber bisher keiner ins Kino gekommen ist!

Und wieder geht ein Jahr zuende – und war es nicht eins der besten? Der neue James Bond, BLACK WIDOW, die Neuverfilmung von DUNE, A QUIET PLACE 2… jaaaaa, all das hätte kommen sollen – und nix davon ist passiert. Wobei wir QUIET PLACE 2 bereits im ersten Quartal in einer Pressevorführung hatten, und, Spoiler, der war eigentlich ziemlich gut. Aber dann ging die Welt zum Teufel, oder, sagen wir mal, fing damit an, denn wir befinden uns noch immer mittendrin in dieser globalen Krankheitswelle, die alles lahm legt, und auch wenn von Impfungen und dergleichen gesprochen wird, so wird uns diese Krise, so steht es zu befürchten, mit all ihren Auswirkungen und Folgen, all den Konkursen und existentiellen Veränderungen, noch eine ganze Weile beschäftigen.

Zumindest eine Sache sollten wir daraus lernen:

VORAUSSAGEN ÜBER DIE ZUKUNFT SIND EHER SCHWIERIG!

Wie oft wurden Starttermine für Filme verschoben? Nehmen wir den neuen James Bond. Der letzte mit Daniel Craig, jedenfalls hoffen wir das mal, kommt in dem Jahr ins Kino, in dem traurigerweise Ur-Bond Sean Connery stirbt. Und eigentlich waren wir kurz davor. An einem Tag wurde den Kinos vom Verleih offiziell etwas über den Vorverkauf der Filmtickets für den Start im November mitgeteilt… und am selben Tag, etwas später, wurde ihnen bekannt gegeben, dass der Film erst im kommenden Jahr anlaufen wird. Rechte Hand, linke Hand. Es ist also nichts mehr sicher und so sehr ein solcher Blockbuster für die Kinobetreiber hätte hilfreich sein können, so zutreffend wurde die Entscheidung dann doch dadurch, dass zum Zeitpunkt des angepeilten Startes in Deutschland schon wieder alle Kinos geschlossen waren.

(Die Frage, ob sich das Virus stark in Kinos verbreitet hat – oder im Einzelhandel – und ob dadurch die Schließung dieser Orte wirklich gerechtfertigt war, denn, seien wir ehrlich, wenn beides keine Verbreitungsorte sind, dann war sie das eigentlich eher nicht, stellen wir dann aus Gründen der Höflichkeit an dieser Stelle nicht!)

Aber kommen wir zu den wenigen Lichtblicken im vergangenen Jahr, zumindest aus filmischer Hinsicht.

DER GENERAL

von Buster Keaton, schlappe 94 Jahre alt – und trotzdem ein Film, der sich in Sachen Action durchaus mit MAD MAX messen kann. Einfach klasse!

ENKEL FÜR ANFÄNGER

Ein deutscher Film mit Heiner Lauterbach, Komödie auch noch, da is man ja so einiges gewöhnt, nur eben nichts, das witzig ist – doch hier erleben wir eine angenehme Ausnahme mit schönen Dialogen und gut gespielt. Na geht doch, deutscher Film!

GOTT

Und wo wir schonmal dabei sind: Eine spannende Diskussion über Selbstmord, schön recherchiert, gut geschrieben, perfekt auf den Punkt gebracht!

AUF DER ANDEREN SEITE

Dann ist da noch einer, den ich nur zum Vergnügen geguckt habe – und der es wert ist, über ihn zu berichten. Fatih Akins Film, der immer mal wieder eine andere Richtung einschlägt und dadurch gleichermaßen frisch wie unvorhersehbar bleibt.

GELOBT SEI GOTT

Die katholische Kirche ist gut in Schuldgefühlen, aber irgendwie extrem schlecht in Schuld. Zumindest, was die Vergehen der eigenen Vertreter angeht. Vertuschen dagegen, da kann man sich von dem Verein noch eine Scheibe abschneiden. Ein französischer Film über eine weltweite Schande. Sehenswert – und geeignet als Pflichtprogramm für angehende Messdiener!

VIER IM ROTEN KREIS

Ein Klassiker des französischen Kriminalfilms – und ein glorreiches Beispiel dafür, dass man auch ohne Musikuntermalung eine Menge Spannung aufbauen kann.

VIER HIMMLISCHE FREUNDE

Ein Fundstück, ein Kleinod, ein hübscher, kleiner Film, den man jetzt wiederentdecken und an dem man sich erfreuen kann.

THE ASSISTANT

Und noch ein Geheimtipp, mit einfachsten Mitteln gemacht, ein unglamouröser und wahrscheinlich deswegen umso treffenderer Blick hinter die Kulissen Hollywoods, in denen nicht nur Filme sondern auch Sexskandale produziert werden.

ORANGE IS THE NEW BLACK

Eine großartige Serie, bei der tatsächlich keine einzige Staffel enttäuscht hat, geht zuende… Wir werden dich vermissen!

ONWARD

In meinen Augen der beste Kinofilm des Jahres. Sicher, da hält es sich mit der Konkurrenz sehr in Grenzen, aber das ändert nichts an den Qualitäten dieses Animationsfilms, der viel Phantasie hat und einen genau da trifft, wo er soll.

BROOKLYN NINE-NINE

Auch wenn ich die auch „nur“ zum Spaß geguckt habe, so sind die ersten sechs Staffeln der Comedyserie doch das, was ich in diesem Jahr in Sachen Unterhaltung am meisten genossen habe! Einfach ein riesiges Vergnügen… und damit auch das komplette Gegenteil zu 2020!

2021 AHOY!

Ja, bei 2020 haben sich die Macher wirklich mal was neues einfallen lassen. Für gewöhnlich ähneln sich die meisten Jahre in der Retrospektive meist ein wenig – das kann man über dieses Jahr definitiv nicht behaupten. Es sticht heraus, und das nicht auf eine positive Weise. Da wünscht man sich schon eher, dass 2021 wieder eins von denen wird, die sich von einem gewöhnlichen anderen Jahr kaum unterscheiden lassen. Hoffen wir es mal! Ich wünsche

EINEN GUTEN RUTSCH INS NEUE JAHR!

Kino: HELLO AGAIN – EIN TAG FÜR IMMER

Der ehemals beste Freund einer jungen Frau heiratet, was sie dazu veranlasst, da sie das für einen Fehler hält, sich auf der Hochzeit nach Strich und Faden daneben zu benehmen, doch als sie am nächsten Tag wieder aufwacht, ist es derselbe Tag, den sie fortan wieder und wieder durchleben darf…

Und täglich grüßt die Romantische Komödie

Eigentlich müssten die Schöpfer von „Und täglich grüßt das Murmeltier“ oder auch „Groundhog Day“ Tantiemen von jedem bekommen, der ihr schönes Prinzip wieder aufwärmt, denn auch wenn man Ideen nicht schützen lassen kann, so ist die Geschichte, dass jemand denselben Tag wieder und wieder erlebt, bis er in seinem Leben die richtige Veränderung macht, damit die Zeitschleife aufhören kann, einfach zu spezifisch, um das als schlichte Zeitreise- oder -schleifengeschichte anzusehen. Wie dem auch sei, nach dieser Einleitung wird man sich vorstellen können, was ungefähr in diesem Film passieren wird, wobei es nicht unangenehm ist, dass man nicht klassisch das Tagesgeschehen kopiert, sondern sich davon ein wenig entfernt, denn der geneigte Zuschauer weiß ja ohnehin, was passiert ist, passiert und passieren wird. Den einen oder anderen Twist sieht man als aufmerksamer Betrachter durchaus kommen, aber so isses halt.

Po Sie Tief

Am positivsten lässt sich anführen, dass das der erste Film ist, in dem ich Edin Hasanovic sympathisch fand. Der hatte sich mir durch seine Mitwirkung in „Rate your date“ eher negativ eingeprägt, doch hier kann man sehen, dass es auch anders geht. Schön.

Mit

ALICIA VON RITTBERG, EDIN HASANOVIC, TIM OLIVER SCHULTZ, EMILIA SCHÜLE, SAMUEL SCHNEIDER

Regie: MAGGIE PEREN

Fazit Again

Romantische Komödie trifft Zeitschleifenzeugs, was nicht wirklich originell ist, aber auch eigentlich nicht weh tut. Ab 17. September 2020 im Kino.

Kino: HALLOWEEN HAUNT

Es ist Halloweeeeeeeeen, also der kommerzialisierte Feiertag, nicht der Film, und da gerät eine Gruppe junger Leute in eine abgelegene Horrorhausklitsche, doch ist das, was dort geschieht, nur gespielt oder gar wirklich wirklich…?

Another Hell Fest

Zwar nicht ganz so langweilig, aber es geht in eine ähnliche Richtung. Irgendwie begreifen die Filmemacher nicht, dass man wenig Angst um die Leute hat, wenn nicht eingeführt wurde, dass es in einem solchen Haus wirklich Gefahren für sie gibt, dass da wirklich welche sind, die sie in echt alle machen und nicht nur erschrecken. Um das zu etablieren braucht der Film viel zu lange, so dass er viel Potential verschenkt. Was danach kommt ist dann eher fies statt bedrohlich, zumal man dann einen nicht ganz unwesentlichen Tod noch nichtmal zeigt. Schön wäre es ja gewesen, wenn man die Gefahr mehr und mehr aufbaut und man glaubt, sie wäre echt, aber am Ende wäre alles nur ein Spiel… das ins Finstere läuft, wenn einer aus der Gruppe einen anderen wirklich umbringt, weil er denkt, er wäre eine Gefahr… aber so clever ist dieser Film nicht, also wozu mehr Zeit mit ihm verbringen? Crappy Halloween!

OT: Haunt

Katie Stevens, Will Brittain, Lauryn Alisa McClain, Andrew Caldwell, Shazi Raja, Schuyler Helford

Regie: Scott Beck und Bryan Woods

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazitttttttttttt

Erst zieht es sich,

dann wird es unappetitlich,

aber so richtich

dolle is das nich!

Ab 31. Oktober 2019 im Kino.

Kino: MA

Da sind Jugendliche in Amerika und die brauchen jemanden, der ihnen Alk kauft, weil die das ja nicht dürfen, also Waffen kaufen schon, aber Alk erst, wenn sie älter sind, und dann ist da diese Frau, die das für sie macht und dann lädt sie sie ein, sich in ihrem Keller zu besaufen…

Und?

Naja, für gewöhnlich gebe ich nur so die ersten 20 Minuten wieder, so als Einstieg, damit man nicht zuviel verrät.

Passiert da denn noch irgendwas?

Es fühlt sich nicht so an.

Häh?

Naja, der Mist kommt aus dem Hause Blumhouse und da würde man ja denken, dass das irgendwie Horror ist und irgendwann kippt das Ganze und es wird spannend oder brutal oder guselig.

Ich höre da ein Aber.

Aber so richtig kommt das alles nicht rüber.

Soll heißen?

Stinklangweilig!

Oh.

Aber sowas von Oh… also nicht Geschichte der, das wär ja wenigstens erotisch noch interessant, aber es ist sowas von öde und langatmig und es passiert nichts und da deutet sich eine Hintergrundgeschichte an, die sich als lauwarmer Kaffee entpuppt und da ist eine Tochter, mit der man nix macht und Luke Evans, der so gar keine Ausstrahlung hat, spielt auch mit.

So richtig dolle klingt das jetzt nicht.

Ach was!

Ähm…

Und dann ist da die Sache: Jordan Peele hat ja für Blumhouse zwei Filme gemacht, in „Get Out“ hatte er Bradley Whitford aus „The West Wing“ dabei und in „Wir“ war es Elisabeth Moss, da wollte ich eigentlich bei seinem nächsten Film in den Raum stellen, dass er wohl Fan der Serie ist, aber nu haben wir dann hier jetzt Allsion Janney und… man macht mit der genausoviel wie mit allen anderen Schauspielern in diesem Film.

Also nix?!

Exakt!

Das bedeutet dann also…

…dass dieser Film wahrscheinlich total erfolgreich wird, weil er nix gekostet hat und es aus irgendwelchen Gründen irgendwelche Leute gibt, die diesen langweiligen, schlecht geschriebenen, schlecht gespielten und schlecht gemachten Mist gut finden, aber da kann man nur hoffen, dass ich diese Leute niemals kennenlerne, denn diese ausgedehnte Langeweile kann man eigentlich nichtmal Wachkomapatienten oder Leuten mit Schlafstörungen empfehlen.

Mit

Octavia Spencer, Juliette Lewis, Diana Silvers, Luke Evans, McKaley Miller, Missi Pyle, Corey Fogelmanis, Gianni Paolo, Dante Brown, Allison Janney

Regie: Tate Taylor

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

TWOT!!!

Ab 30. Mai 2019 im Kino.

Heimkino: IMMER, WENN DU BEI MIR BIST

Mädchen will Eiskunstläuferin werden. Ihre Begabung hält sich in Grenzen, aber ihre Beharrlichkeit schlägt alles, so dass sich eine Trainerin ihrer annimmt…

Märchen auf Eis

Ein bisschen ist es das, besonders, was das Ende angeht. Es geht aber auch darum, ein Ziel zu haben und sich nicht davon abbringen zu lassen. Und natürlich geht es auch um die Liebe. Nicht nur die zum Eiskunstlaufen, sondern auch die andere, herkömmliche. Das alles führt zu einigen hübsch gestalteren Eiskunstlaufszenen. Gespickt wird das Ganze mit

Musikeinlagen

Oder sollte an sagen Musicaleinlagen? Eine Mischung aus beidem, denn es wird gesungen und die Handlung mit einem Liedchen weiter vorangetrieben oder erklärt. Das hat durchaus seinen Reiz, kommt aber vielleicht eine Spur zu wenig vor, um das Ganze als Musical zu titulieren.

Abzüge in der B-Note

Auch wenn wir eine ganz nette wenn auch vorhersehbare Geschichte und die unterschwellige Botschaft haben, niemals aufzugeben (auch wenn man offensichtlich kein Talent für etwas hat, weil man das Ziel dann auch mit viel Anstrengung erreichen kann, was unterm Strich ein wenig fragwürdig ist), erreichen schauspielerische Leistungen und deutsche Synchro teilweise weder die Kür noch überhaupt die Pflicht. Das ist ein bisschen schade, weil das den Gesamteindruck ein wenig trübt.

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Immer, wenn du Fazit bist

Ganz nett, mit hübschen Eiskunstlaufszenen, aber nicht wirklich überraschend und schauspielerisch teils ein wenig schwierig. Aber wer seine Protagonisten gerne auf Eis hat, könnte hier auf seine Kosten kommen. Ab 8. März 2019 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: Swimming Pool

Autorin fährt nach Frankreich in das Haus ihres Verlegers, um dort an einem neuen Buch zu arbeiten, doch in die ländliche Idylle bricht dessen junge Tochter ein, mit der und dessen Liebesleben sie nicht so gut klarkommt…

Ende

Zwischenzeitlich überlegt man sich, was man hätte anders machen, wie man besser hätte mit dem Thema spielen können, doch am Ende wird vieles davon hinfällig. Insofern sei hier nicht zuviel über den Inhalt preisgegeben, da er sich und das was er mit den beiden Frauen macht ein wenig „rehabilitiert“, um es mal so zu nennen.

Ab 12

Gehen wir stattdessen kurz auf etwas anderes ein. Der Film ist in seiner Art – und vor allem in der Präsentation seiner Hauptdarstellerinnen – sehr freizügig. Während man das Gefühl hat, dass sich die „Freiwillige Selbstkontrolle“ in Deutschland mehr und mehr nach amerikanischen Doppelmoralvorstellungen ausrichtet, stammt die Einstufung hier noch aus einer Zeit, in der nackte Frauen weit weniger „gefährlich“ für junge Zuschauer waren als nackte Gewalt. So ist er im Land der freiverkäuflichen Waffen und der heimlich verkäuflichen Liebe erst ab 17 Jahren in Begleitung Erwachsener (aber nicht ausdrücklich mit Waffen) erlaubt (das sogenannte R-rating), deutsche Zuschauer dagegen dürfen ihn sich schon ab 12 Jahren ansehen. Streng genommen bin ich der Meinung, dass man damit tatsächlich ein bisschen über das Ziel hinausschießt, oder drunter, um genau zu sein, dennoch zeigt es sehr anschaulich den Unterschied in der Bewertung dessen, was man Jugendlichen zumuten kann – und da finde ich große Brüste weit angenehmer als große Gewalt. Dennoch würde ich sagen, dass der Film eher ab 16 geeignet wäre, aber das steht auf einem anderen Blatt.

Swimming Pool (2003)

Charlotte Rampling (Krista Posch), Ludivigne Sagnier (Julia Haacke), Charles Dance (Randolf Kronberg), Jean-Marie Lamour (Jacques Breuer)

Regie: Francois Ozon

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit

An sich bietet das Spiel damit, was ein Autor sich denkt und schreibt und ausdenkt, vermischt mit der Wirklichkeit, tolle Möglichkeiten. Während man hier mit der Darstellung der weiblichen Darsteller sehr freizügig umgeht, ist der Umgang mit diesem Thema eher verhalten. Durch ersteres ist er aber durchaus sehenswert und mit dem Ende wird letzteres wieder in ein anderes, wenn auch weniger als möglich strahlendes Licht gerückt. Ab 14. März 2019 auf DVD und Blu-ray.

DVD: BAD SPIES

Freund von junger Frau stellt sich als Spion heraus, doch als ihm etwas zustößt, muss sie für ihn nach Wien reisen, um einen Kontakt zu treffen, wobei sie ihre nervige Freundin begleitet…

Humor ist…

…wenn man trotzdem lacht?

…eine sympathische Eigeschaft?

…subjektiv?

Ja!

Es mag Leute geben, die diesen Film lustig finden – es gibt aber auch welche, bei denen das nicht so ist. Da das Ganze als „Actionkomödie“ bezeichnet wird, muss es sich dieser Bezeichnung stellen – und versagt zumindest im zweiten Teil des Wortes. Action ist richtig, die ist auch ganz gut inszeniert, allerdings auch schweinebrutal und blutig, so dass das hier nix für Kinder ist.

Was fehlt ist Witz – und das in mehrfachem Sinne. Es ist nicht witzig, es ist aber auch leider nicht clever. Damit hätte man ja noch punkten können, tut es aber nicht. So zieht sich das alles ein wenig und wird immer ärgerlicher, besonders dann, wenn man eine der Hauptdarstellerinnen nicht mag.

McKunisson

Mila Kunis ist durchaus schick und sexy, und dabei irgendwie auch immer ein wenig geerdet, was durchaus sympathisch ist… Kate McKinnon dagegen ist mit den Worten schwierig, nervig, anstrengend, ärgerlich bis hassenswert in steigernder Tendenz während des Films angemessen wiedergegeben. Subtilität scheint ihr unbekannt zu sein, eine Figur konsequent anzulegen und dann so durchzuziehen aber auch. Also Herein mit den Durchfallwitzen, laß fließen, Kumpel! Wer sowas natürlich mag, der liegt hier goldrichtig und hat an dem, was sie da macht, sicher eine helle Freude. Alle anderen mögen ihr eventuell den Tod wünschen, also der Figur, was dem Film, gerade zu Beginn, sicher sehr geholfen hätte, während man gegen die Schauspielerin selbst mehr und mehr eine Abneigung entwickelt.

Bonus

Featuretten, ein Making-of und ein kleines Filmchen über das Improvisations“talent“ der Beteiligtinnen, das einmal mehr beweist, dass eine gute Stimmung am Set noch lange keinen guten Film macht – und unlustige Sprüche keine lustigen werden, auch wenn man ganz fest daran glaubt.

OT: The spy who dumped me

Mila Kunis (Anja Stadlober), Kate McKinnon (Katrin Fröhlich), Justin Theroux (Dennis Schmidt-Foß), Gillian Anderson (Elisabeth Günther), Paul Reiser (Ronald Nitschke), Jane Curtin (Kerstin Sanders-Dornseiff), James Fleet (K. Dieter Klebsch)

Regie: Susanna Fogel

Fazit

Bad Spies“ – Bad Film! Eine Schwalbe macht ja bekanntlich noch keinen Sommer und drei gute Gags machen keine Komödie. Hätte man das als ernsten Actionfilm durchgezogen… hätte man vielleicht zu sehr gemerkt, dass die Handlung keinen Sinn ergibt. So bleibt etwas, das witzig sein will, inklusive baumelnder Männersäcke und Muschiwitz (statt Mutterwitz, sollte man vielleicht als neues Markenzeichen einführen), aber dabei größtenteils versagt, gesteigert durch eine nervige Darstellerin, die wie Melissa McCarthy die Szene zu beherrschen versucht, dabei aber auf ähnlich nervige Weise genauso scheitert. Ab 10. Januar 2019 auf DVD und Blu-ray.