Heimkino: FORCE OF NATURE: THE DRY 2

© 2024 LEONINE Studios

Bei einem Teambildungsausflug eines Unternehmens kehrt eine Frau nicht wieder aus dem bergigen Waldgebiet zurück…

Das Gegenteil von trocken

„The Dry“ spielte in der Trockenheit Australiens, hier nun begeben wir uns in dessen Feuchtgebiete. Auch diesmal ist es wieder spannend. Und angenehm vielschichtig. Es sind so viele Bälle oder Handlungsstränge und damit Möglichkeiten in der Luft, dass es eine wahre Freude ist, da das jede Menge Schlüsse über eine mögliche Auflösung zulässt, bis man sie dann bekommt. Herrlich unduchsichtig, zumal man lange nicht weiß, was überhaupt passiert ist und auch die Möglichkeit eines Serienkillers wird nicht ganz ausgeschlossen, was der Sache noch mehr Pfeffer gibt.

Blendende Rückblenden

Schon im ersten Teil, der offensichtlich so erfolgreich war, dass man diese Fortsetzung machte, wurde viel über und mit Rückblenden erzählt – und auch diesmal sind sie wieder eng mit der Person des Ermittlers verbunden. Außerdem haben er und seine Kollegin ein ganz eigenes Interesse, die verschwundene Person zu finden…

Bonus

Interviews und Blicke hinter die Kulissen.

Mit

Eric Bana (Benjamin Völz), Anna Torv (Luise Helm), Richard Roxbourgh (Frank Röth), Jacqueline McKenzie (Bettina Weiß), Deborra-Lee Furness (Almut Zydra), Robin McLeavy (Janin Stenzel), Sisi Stringer (Zina Laus), Lucy Ansell (Christina Völz), Jeremy Lindsay Taylor (Stefan Lehnen), Ash Ricardo (Natasha Geisler), Archie Thomson (Emile Chirac), Tony Briggs (Sven Brieger), Kenneth Radley (Claus-Peter Damitz), Ingrid Torelli (Mia Durakovic), Matilda Pawsey (Leoni Beckenbach)

Regie: Robert Connolly

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Force of Fazit

Spannend, undurchsichtig, vielschichtig. Ein Ausflug in die Natur… den man sich besser nur ansieht, anstatt daran teilzunehmen. Ab 10.5.2024 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: FOLLOWING

© 2024 Pandastorm Pictures

Junger Mann entdeckt das Hobby, wahllos Leuten zu folgen, doch als er die Wahllosigkeit aufgibt und seine eigenen Regeln bricht, verändert sich auf einmal alles…

Christopher Nolans erster Film

Ja, es ist wirklich kaum zu glauben, passt der Film mit seinen 70 Minuten doch fast dreimal in Nolans letztes Werk „Oppi“, äh, „Oppenheimer“. Das, was hier, in diesem No-Budget-Film, als einziges nicht funktioniert, ist die Kampfszene, da man dafür ausgebildetes Personal braucht, aber alles andere ist von

schöner, klarer Einfachheit

Obschob sich auch hier bereits das Element findet, das danach fast alle Nolan-Filme, vielleicht abgesehen von „Insomnia – Schlaflos“ und seinen Batmans, aufweisen sollen: Spielen mit der Zeit. Nicht linear sein, nicht chronologisch – auch wenn es hier, wie bei einem seiner besten Filme, „Memento“, die Möglichkeit gibt, den Film in einer chronologischen Fassung zu schauen. Nirgendwo verwendet er es so gut wie dort und ob bei „Following“ diese nichtlineare Erzählweise wirklich notwendig gewesen wäre, nun, das kann man hier selbst herausfinden. Sie stört hier jedenfalls nicht und ist auch nicht so aufdringlich und gewollt wie bei anderen seiner Werke, insbesondere „Dunkirk“.

Batsignale werfen ihre Schatten voraus

Der Film ist angenehm klein, aber trotzdem übersichtlich und verständlich. Am Ende, das eine hübsche Pointe bietet, kapiert man, was und wie es passiert. Und es ist nicht so enttäuschend wie bei „Oppenheimer“, der es in drei Stunden nicht schafft, eine Atombombe zu entschärfen… oder verwechsele ich da was? Hier jedenfalls entwickelt sich alles sehr schön auf einen hübschen Schluss zu. Interessant ist allerdings ein Detail: In einer Szene, der ersten, die sie gedreht haben, wie man aus dem Audiokommentar erfährt, hängt an der Tür das Batman-Logo… und Nolan wird nur etwa sieben Jahre spätert „Batman begins“ machen. Das ist nicht „Following“, das ist „Foreshadowing“

Bonus

Interviews, Rückblicke, eine chronologische Version des Films und sogar ein Audiokommentar mit Christopher Nolan höchstselbst – da dürfte kaum eine Frage offen bleiben.

Following – Eine blutige Falle (1998)

Jeremy Theobald (Julian Haggège), Alex Haw (Frank Schröder), Lucy Russell (Melanie Pukaß), John Nolan (Hans-Werner Bussinger)

Regie: Christopher Nolan

Faziting

Klein, clever, verschachtelt, aber doch spannend und nachvollziehbar mit einem passenden Ende. Hübsches Erstlingswerk von Christopher Nolan – und man kann wohl mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass er nie wieder einen Film machen wird, der so knackig und vor allem so kurz ist! Ab 29.04.2024 als Mediabook und bereits ab 08.03.24 digital erhältlich.

Kino: TEACHES OF PEACHES

Leben und Werk der Sängerin Peaches…

Dokuuuu

Weiter vom Mainstream kann man kaum entfernt sein. Wer die Musikerin kennenlernen will, wer sich für Musik im Allgemeinen und ihre im Besonderen interessiert, der bekommt hier eine volle Packung über die Frau, die Lieder, die Band, die Musik – eben alles, was man in einem solchen Film geboten bekommen möchte. Das mag nicht jederfraus oder -manns Sache sein, aber es entsteht doch ein gutes und verständliches Gesamtbild, so dass man Kunst und Künstler/in gut einschätzen kann – und dann kann man sich ja überlegen, ob man die Musik mag und tiefer in die Materie eintauchen möchte. Bei mir hat das, anders bei der Amy Winehouse-Doku vor ein paar Jahren, nicht so geklappt, aber wie wir wissinnen und wissen ist ja alles subjektiv… es sei denn, Sie wollen erfahren, wie Sie sich Ihrer Schmerzen erwehren können, denn eins der Lieder bietet eine Methode dafür an – weshalb der Film in Amerika wohl eher unter Ausschluss der Öffentlichkeit oder in Pornokinos gezeigt werden wird, denn es gibt „sexual content and language“, Prophanität und Nacktheit bis der Arzt kommt… und die Schmerzen nicht entfernt!

Mit

Peaches, Black Cracker, Leslie Feist, Chilly Gonzales, Shirley Manson, Charlie Le Mindu

Regie: Philipp Fussenegger und Judy Landkammer

Ab 9.5.2024 im Kino.

Kino: Bad Director

Selbstverfickung“

so der Titel des zugrunde liegenden Romans von Oskar Roehler,

der ihn hiermit filmisch umgesetzt hat,

wobei schade ist, dass er dem nicht treu bleibt,

denn einerseits wäre das ein gewagter Titel

und andererseits tut er es in ihm sich selbst an und nicht uns!

Um es in Schlagworten auszudrücken:

Anstrengend

Nervig

Redundant

Zuuuuuuuu verfickt lang!

Hier und da flackern ein paar nette Ansätze auf und man würde sich wünschen, man hätte eine scharfe und von innen heraus kommende Satire auf die deutsche Filmlandschafr präsentiert bekommen, doch so richtig tiefergehend einblickich wirkt das nun nicht und dass es sich

wiederholt

und

wiederholt

und

wiederholt

geht mehr auf den Sack, als dass es der Sache dienlich ist. Ja, man kann mit einem Film auch mal bewusst den Zuschauer anstrengen, aber da reichen dann auch 90 Minuten… oder 70… oder 10, der versteht das schon, aber sowas über 2 Stunden hinzuziehen ist nicht selbst- sondern fremdverfickung und das darf man dann auch mal übel nehmen. Zumal der blöde Regisseur in jedem dritten Satz sagt, dass er das nicht machen und aussteigen will, also bitte, warum behelligst du uns damit? Die ebenfalls redundierende Nebenhandlung mit der Prostituierten bringt etwas Nacktheit ins Geschehen, könnte man ansonsten aber auch komplett streichen, weil sie zur Handlung, wenn man das denn euphemistisch so nennen möchte, eher so nichts beiträgt.

Mit

Oliver Masucci, Bella Dayne, Elie Kaempfen

Regie: Oskar Roehler

Bad Director

Bad Movie

Bad Fazit

Der Titel ist Programm und lässt sich problemlos auch auf den Macher dieses Films anwenden. Nach 2 Stunden Filmfolter würde man sich wünschen, er wäre vorher ausgestiegen! Ab 9.5.2024 im Kino.

Kino: GARFIELD – EINE EXTRA PORTION ABENTEUER

Er liebt Lasagne, hasst Montage und hat, wie man hier sehen kann, ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater…

Drama

Endlich wird die Geschichte des verfressenen Katers auf die ihr angemessenen Weise als zu Herzen gehendes Drama mit politischen und soziokulturellen Untertönen, dargestellt von Laiendarstellern und echten Katzen, präsentiert… und das stimmt natürlich alles nicht!

Animationsfilm, nicht nur für Kinder

Heißt, dass es nicht billiger Ramsch war, wo ich hinterher die Zielgruppe fragen muss, ob es ihr denn wenigstens gefallen hat; ich hatte also meinen Spaß. Der Film hat viele Ideen und ist überraschend abwechslungsreich in den Geschichten, die er erzählt. Sicher weiß man, wie es enden wird, is aber nich so schlimm.

Katzen popatzen

Wie es Kollege Zufall so will, hab ich jüngst erst Hape Kerkelings Katzenbuch gelesen, womit er in der Tat eine perfekte Besetzung für den Kater ohne Kater ist, da er sich mit der Materie auskennt. Dass er nebenbei auch noch eine super Performance abliefert, ist da ein Pluspunkt – und er darf sogar den Titel eines seiner anderen Bücher nennen, also gut aufpassen.

OT: The Garfield Movie

Im Original mit Stimmarbeit von

Chris Pratt, Samuel L. Jackson, Hannah Waddingham, Ving Rhames, Nicholas Hoult, Cecily Strong, Harvey Guillén, Brett Goldstein, Bowen Yang und Snoop Dogg

Auf deutsch mit den Stimmen von

Hape Kerkeling, Anke Engelke, Aurel Mertz, AnniTheDuck und, auch wenn das die deutsche Pressemeldung natürlich unter den Tisch fallen lässt, Jacksons deutsche Stimme Engelbert von Nordausen, den zu hören hier eine helle Freude ist

Regie: Mark Dindal

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazfield

Keineswegs so verstörend wie „Cats“, im Gegenteil, ein fröhlicher, spaßiger Film über, von und mit Katzen, der gut unterhält und angenehm abwechslungsreich ist. Miau! Ab 9.5.2024 im Kino.

Kino: PLANET DER AFFEN: NEW KINGDOM

Mehrere Generationen nach dem letzten Film: Ein kleines Dorf wird unvermittelt angegriffen – nur ein junger Affe übersteht die Attacke und folgt den Angreifern…

Roadmovie of the Planet of the Apes?

Ja… und nein. Obschon dies definitiv der beste Teil des Films ist. Die Personen, die der Affe trifft, die Gespräche, all das macht wirklich Spaß. Und mehr noch, es gibt subtile Aneckungen an das Original, inklusive Menschenjagd. Es ist – und das kommt der Sache sehr zugute – als würde man sich und das ganze Affentheater nicht zu ernst nehmen und mal ein bisschen damit spielen, was besonders durch den alten Affen Raka geradezu augenzwinkernd umgesetzt wird. Was ein weiteres Plus ist:

Es sieht perfekt aus!

Die Affen, Gesichter, Mimik, alles zwar irgendwie menschlich, aber auch alles absolut echt. Man hinterfragt nie, dass man da computeranimierte Geschöpfe sieht, man fragt sich höchstens, wie die es hingekriegt haben, dass alles so realistisch aussieht. Einfach toll!

Planet Hollywood der Affen

Schade, dass es den nie gab… oder vielleicht auch nicht. Ich hatte schon immer so meine Problemchen mit den drei anderen neuen Filmen. Entweder sie sind die Vorgeschichte zu der alten Serie, aber a) wird die bereits innerhalb der Reihe erzählt und b) ist die auch letztlich nicht so unbedingt spannend. Nun, im Buch ist es nicht die Erde und es ist anzunehmen, dass man die Schlusspointe dem Großmeister dieser Endung, Rod Serling, Herrscher über die „Twilight Zone“, der das Drehbuch schrieb verdanken kann. Oder aber die Filme eröffnen ihr eigenes Universum… was sie ziemlich sinnfrei macht?! Da sie letztlich nirgendwohin führen, außer zu einer Schlusspointe aus einer anderen Zeitlinie? Was ich aber am problematischsten finde, ist der Mangel an Evolution. Man nimmt sich heutzutage keine Zeit mehr, dass sich die Dinge entwickeln können. Wenn bei JJs „Trek“ der Captain die Brücke verlässt, ist sofort jemand anders Kapitän. Was Quatsch ist. Und hier ist es ähnlich. Bei den alten „PdA“-Filmen kann man davon ausgehen, dass Jahrhunderte, Generationen und Evolution ins Land gegangen sind, die dafür gesorgt haben, dass sich die Menschen in ihren geistigen und sprachlichen Fähigkeiten zurückentwickelt haben. Heutzutage dagegen haben wir das Massensterben der Menschheit und den Verlust der Sprache quasi am selben Wochenende. Sicher, dramaturgisch kann man da was hübsches mit machen, evolutionstechnisch ist das aber eher holterdiepolter. Um auf diesen Affenplaneten zurückkehren, ich finde ihn über lange Strecken wunderbar, aber am Schluss sind mir da dann doch zu viele Menschen, die glauben, was zu sagen zu haben… und das darf man wirklich doppeldeutig verstehen.

OT: KINGDOM OF THE PLANET OF THE APES

Owen Teague, Freya Allan, Kevin Durand, Peter Macon und William H. Macy

Regie: Wes Ball

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit of the Planet of the Apes

Von den inzwischen vier neuen Filmen für mich der beste. Sieht toll aus, die Affen wirken echt, es gibt Humor, einen respektvollen Umgang mit dem Klassiker, am Ende dann aber doch ein bisschen zuviel Schlacht. Nichtsdestotrotz sehenswert. Ab 8.5.2024 im Kino.

Kino: Robot Dreams

Einsamer Hund kauft Roboter, doch nach einem Tag am Strand muss er ihn dort zurücklassen, doch das möchte er nicht…

Ohne Worte

Jedenfalls ohne Dialog. Geschriebene Worte und Gesang in einem Lied sind vorhanden, aber die Handlung wird erzählt, ohne, dass gesprochen wird. Es ist

ein Animationsfilm für alle Altersgruppen

denn er ist nicht nur wortlos verständlich, er erzählt auch eine schöne und teils berührende Geschichte über eine Freundschaft und Phantasie – und er tut es MIT Phantasie, was ihn umso sehenswerter macht, denn es gibt immer wieder Details, Einfälle und Gags, die teils nur ganz kurz auftauchen und das Ganze noch weiter aufwerten.

Fabel-haft

Es ist eine Fabel, in der Tiere die Rollen von Menschen übernommen haben. Zwar gibt es deren Bauwerke, New York, etwa in den 80ern bis 90ern, deren Technik, Maschinen, Geschäfte und Autoren, aber bevölkert wird diese Welt von Tieren… die sich aber, obwohl sie miteinander kommunizieren, auch nicht zu schade sind, Fische zu angeln und zu verspeisen. Naja…

Regie: Pablo Berger

Fazit Dreams

Schön gemacht, mit vielen hübschen Einfällen und Details – und ohne Worte! Ab 9.5.2024 im Kino.

Kino: IT’S RAINING MEN

Frau, deren Ehe sie ein wenig unbefriedigt lässt, findet einen Internetanbieter für Männer und Sex – und nutzt ihn…

Nett

Ist es. Und, trotz ein bisschen Nackheit hier und da, kein bisschen frivol. Dafür aber irgendwie

optimistisch!

Es ist nett, wie sie sich an die Sache herantastet, es selber lernen muss, ihre eigenen Regeln macht und mehr und mehr auflebt. Es gibt ein paar schöne Szenen, in denen auch das Geräusch des Telefons eine wichtige Rolle spielt und man bekommt sogar eine hübsche Schlusspointe. Selbst der englische Titel für einen durch und durch französischen Film wird gerechtfertigt durch eine französische Version dieses Lieds. Was will man mehr?

OT: Iris et les hommes

Laure Calamy, Vincent Elbaz, Suzanne de Baecque

Regie: Caroline Vignal

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

It’s Fazit, Man

Nette Komödie, die irgendwie optimistisch ist… und vielleicht auch macht? Ab 9.5.2024 im Kino.

Heimkino: DAS BESTE KOMMT NOCH!

Der große Schweiger…

…war jemand anders. Von seinem Namensvetter Til bekommen wir in Köln ja nur selten was geboten, also so Pressevorführungsmäßig. Macht er nich, der Til, angeblich möglicherweise unter Umständen deswegen, weil es aus der Domstadt mal ne schlechte Kritik zu einem seiner Filme gab und dann hieß es wohl eher Diva als Divan und außer in ein paar Geheimveranstaltungen, zu denen nur handverlesene Kritiker innen wie außen eingeladen wurden oder werden enthält man uns hier sein cinematives Oevre vor – was, a) nach dem, was man so hört, meist wohl eher kein Verlust ist und b), nach dem, was man so hört, möglicherweise eigentlich nicht ganz koscher sein mag, wenn man für seine Projekte Kohle von irgendwelcher Filmförderung bekommt… aber das muss jetzt mal jeder selbst für sich recherchieren, wenn es ihn, ihr oder sie denn interessiert. Ausnahme war dann „Manta Manta Manta“, aber da da die Kritik wieder eher nich so war, unterließ man es, uns diesen hier zu zeigen – aber das hat jetzt ein Ende und wir besprechen ihn trotzdem. Juppdidu!

Halt in… äh, Inhalt:

„Zwei sehr ungleiche Freunde. Nach einem Unfall benutzt der eine die Gesundheitskarte des anderen. Kurz danach kommt heraus, dass er an Krebs erkrankt ist. Sein gesunder Freund will es ihm schonend beibringen, aber irgendwie klappt das mit dem Beibringen nicht…”

Reden ist Silber, Schweiger ist…

Naja, Gold gibt es dafür leider keins. Au contraire, um subtil darauf hinzuweisen, dass obige Zusammenfassung aus der Besprechung des französischen Vorbilds für diesen Film stammt, womit Christoph Maria Herbst offenbar kein Monopol darauf hat, Filme aus dem Franzosenland durchzupausen, denn gerade sein letzter „festlicher“ war zwar sehr nett, wenn man dann aber nochmal ins Original schaut, auch wirklich nicht weit davon entfernt. Also so gar nicht! Hier erscheint es so, als hätte man mehr Eigenarbeit eingebracht – leider aber nicht unbedingt zum Besseren. Die „warmherzige Komödie mit den guten Dialogen“ vermisst man hier leider und auch das Schauspiel lässt hier und da ein wenig zu wünschen übrig. Was des Schweigers Figur angeht, so ist sie denn doch nicht so weit von der des Manteraners (wär n cooler Titel für den dritten Teil, wenn man uns denn unbedingt mit einem behelligen muss) entfernt, wie man sich das bei einem Schauspieler denken würde (ich wollte nicht schon wieder das Wort „wünschen“ verwenden, denn dieser Artikel soll nicht so dürftig geschrieben sein wie der zu besprechende Film), also wer ihn gerne als ungeschlachtes Asi-Arschloch erlebt, der kriegt hier die volle Packung geboten.

Bonus

Kurze Interviews mit den Beteiligten.

Mit

Til Schweiger, Michael Maertens, Luna Schweiger, Neda Rahmanian, Franziska Machens, Emma Schweiger, Caro Cult, Heino Ferch, Carlo Ljubek

Regie: Til Schweiger

Der Manteraner

Alles, was das Original aus- und fein macht, fehlt hier – aber wenn man den Schweigeraner gerne als Arsch sieht, kann man hier unbekümmert einsteigen – aber anschnallen nicht vergessen… und ich hoffe wirklich sehr, dass für mich einfach alle Blondinen gleich aussehen, und hier nicht eine seiner Töchter seine Geliebte spielt, die er glaubt, geschwängert zu haben! Ab 25.4.2024 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: FREIHEIT ODER TOD

© 2024 Pandastorm Pictures

Frankreich 1789. Die Revolution war erfolgreich, doch eine kleine Region namens Vendée leistet Widerstand – bis in den Tod…

Historie

Action

Krieg

Massenmord!

Willkommen in Frankreich. Ach, was für ein vorbildliches und friedliches Land das… doch nicht ist. Im Ernst, Deutschenland musste sich, wenn wir da mal auf die Geschichte blicken wollen, was dieser Film tut, wirklich anstrengen, um den Franzosen den Rang abzulaufen, was Fieslichkeit und Mord und solche Sachen angeht. Gut, hat funktioniert, aber stolz darauf kann man nu auch nich sein, so, wie die Franzosen es wohl nicht auf ihre eigene Historie sein sollten. Revolution ist ja eine schöne Sache, aber noch bevor sich die Jungs bei der Wannseekonferenz der Industrialisierung des Tötens gewidmet haben, und sehr erfolgreich muss man da sagen, haben es die Franzmänner mit der Guillotine bereits begonnen, ebenfalls sehr erfolgreich, muss man sagen. Doch damit war es des Tötens, wie man hier sehen kann, noch nicht genug – und auch nicht der Grausamkeiten!

Blutiger Freiheitskampf

Es handelt sich um eine wahre Geschichte und so haben wir einen Erzähler, der uns durch verschiedene Abschnitte dieser Begebenheiten führt, womit es zu Zeitsprüngen und dem kostensparenden Auslassen von so mancher Schlacht kommt, von der man nur das grausige Endergebnis angedeutet bekommt. Zudem hilft es dabei, gewisse Dinge, die „die Blauen“ den Einheimischen angetan haben, einzubringen, ohne sie direkt zeigen zu müssen – was, wenn es darum geht, dass kleine Kinder auf den Schößen ihrer Mütter mit Bajonetten aufgespießt wurden, vielleicht nicht so verkehrt ist. So hören wir mehr von Gräueltaten als dass wir sie sehen, aber allein zu wissen, dass es sie gab und dass man so mit den Menschen umgegangen ist, reicht da eigentlich schon. Der Kampf, der von einem Marineoffizier angeführt wird, wird auf manchem Schlachtfeld gezeigt, doch dass dies letztlich in Niederlage und Massaker enden wird, sagt man uns schon von Anfang an – und man soll in dieser Hinsicht nicht enttäuscht werden!

OT: Vaincre ou mourir

Hugo Becker (Louis Friedemann Thiele), Francis Renaud (Oliver Wronka), Gilles Cohen (Gerhard Mohr), Rod Paradot (Yan Rütten), Grégory Fitoussi (Peter Lehn)

Regie: Paul Mignot, Vincent Mottez

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit oder Tod

Unschöne Geschichte auf eindrucksvolle Weise dargestellt. Kein nettes Abenteuer, sondern ein höchst unnetter Teil der französischen Historie. Freiheit, Gleichheit, Mörderlichkeit! Ab 12.04.2024 auf DVD und Blu-ray sowie ab 05.04.24 digital erhältlich (Pandastorm Pictures).