Heimkino: NIGHTSIREN

Junge Frau, die für den Tod ihrer kleinen Schwester verantwortlich ist, kehrt wegen einer Erbschaft in ihr altes Dorf zurück, doch da scheint eine Hexe am Werk zu sein…

Hexagonal

Der Auftakt ist ausgesprochen vielversprechend und auch inhaltlich klingt das so, als hätte man etwas draus machen können, doch so richtig springt das Feuer auf den Scheiterhaufen, den man für gewöhnlich für Hexen errichtet, nicht über. Hier und da erinnert es an andere Filme, doch so richtig gruselig oder auch verstörend wird das Hexenwerk leider nie. Dafür ist zu viel Drumrum und die eigentliche Geschichte zu sehr gezogen und dadurch quasi verzerrt, um sich angemessen entfalten zu können.

Mysteriösin

Das eine oder andere Rätsel, das in den Raum, oder vielmehr in den Wald gestellt wird, wird zwar aufgelöst, so dass die Reise ins Hexenreich nicht völlig unbefriedigend ist, doch Grusel und Schauerlichkeit wären bei dem Thema doch angemessener und auch hilfreicher gewesen. Tja, wie heißt es doch so schön, eine Hexenorgie macht noch keinen Midsomar und so entsteht aus den Versatzstücken leider kein hexistisches Schaudermärchen.

Infos

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OT: SV ETLONOC

Natália Germán, Iva Bittová, Eva Mores

Regie: Tereza Nvotová

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit

Ein Beitrag zum Thema Hexismus, aber auch wenn er hexistisch korrekt sein mag, der Zauber einer herbeigegruselten Gänsehaut verpuft leider auf dem Saisonalen Scheiterhaufen. Ab 26.5.2023 auf DVD, Blu-ray und Video-on-Demand.

Kino: THE BOOGEYMAN

Im Schrank lebt etwas, das herauskommt, wenn es dunkel ist und Kinder umbringt…

Frei nach Stephen King

Man kann sich ungefähr zusammenreimen, welcher Teil des Films wahrscheinlich in etwa der zugrunde liegenden Kurzgeschichte entspringt… aber das macht nichts. Denn auch wenn da möglicherweise nicht viel neues drin ist und das Folterrad nicht neu erfunden wird, so bietet er doch mit seinem

Spiel von Dunkelheit und Licht

viel Gruseligkeit und Gänsehäutiges, leistet also das, wozu er quasi vertraglich verpflichtet ist. Das funktioniert also recht gut – und das tut das unheimliche Wesen aus dem Wandschrank auch… solange man es macht wie beim „weißen Hai“ und „Alien“. Denn kurze Schlaglichter, Schatten im Dunkeln und Augen in der Finsternis repräsentieren es am besten und zaubern schöne Gänsehaut hervor, nur, wenn man es dann bei Licht betrachtet, verliert es ein bisschen an Reiz und Biss. Die Phantasie ist und bleibt eben stärker als der schaurigste Computereffekt.

Mit

Chris Messina, Sophie Thatcher, Vivien Lyra Blair

Regie: Rob Savage

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

The Fazitman

Nicht neu, aber in seinen Kernfunktionen Schaurigkeit und Grusel durchaus effektiv… solange es ausgewogen dunkel bleibt. Ab 1.6.2023 im Kino.

Kino: PEARL

Mädchen vom Lande entwickelt sich langsam aber sicher zum Psycho…in?

Prequel von „X“

Nicht zu verwechseln mit dem Vin Diesel-Streifen „xXx“… den man aber vergessen kann, darf und sollte. Also ist die Neusprech-Version von Psycho nun Psychoin, Psycholette oder gar Psychotin? Wer weiß? Hier jedenfalls geht es um die alte Frau, die in erwähntem „X“ von Mia Goth dargestellt wurde, die dort aber auch eine junge Frau spielte, was sie hier auch wieder tut, nur, dass es hier die junge Version erwähnter alten Frau ist. Alles klar?

Goth

Ähnlich wie bei Juno Temple ist es schwierig, Filme zu finden, in denen sich die besagten jungen Damen nicht ihrer Kleider entledigen, somit haben wir hier im Falle Goth eine Ausnahme von dieser Regel. Auch wenn sie das seit gefühlt 10 Jahren macht, sieht sie noch immer minderjährig aus – bringt die Psycho aber erschreckend perfekt rüber. War „X“ ein bisschen eine Mischung aus dem texanischen Kettensägenmassaker und „Boogie Nights“, erinnert dieser im Jahre 1918 spielende Film teils tatsächlich ein bisschen an Hitchcocks „Psycho“, was auch durch die Musik unterstützt wird. Und auch hier fängt alles gemächlich an, bis es irgendwann heftigts zur Sache und Sachin geht, womit der Spaß dann, außer für wirklich hartgesottene, ein wenig aufhört… also genau, wie es sein sollte.

Mit

Mia Goth, David Corenswet, Tandi Wright, Matthew Sunderland, Emma Jenkins-Purro

Regie: Ti West

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit

Der Weg zum Psycho ist gepflastert mit… Leichen! Nichts für schwache Nerven! Ab 1.6.2023 im Kino.

Heimkino:The Outlaws – Staffel 1

Eine Gruppe unterschiedlichster Leute muss Sozialstunden ableisten, doch das Verbrechen lauert stehts an der nächsten Kreuzung…

Stephen Merchant of Venice

Oft ist er die bessere Hälfte bei Projekten mit Ricky Gervais, doch er kann auch auf eigenen Füßen stehen, wie er inzwischen mehrmals bewiesen hat. Diese hübsche kleine Serie, die, wie man im Zusatzmaterial erfahren kann, auch Wurzeln in der Realität hat, ist ein vorzügliches Beispiel dafür. Natürlich kommt hier der Humor noch vor der Kriminalität, was das Ganze umso unterhaltsamer macht. Hier und da bewegen wir uns sprachlich ein wenig unter der Gürtellinie, aber das macht in diesem Fall nix, denn der Humor stimmt – und die Figuren tun es auch.

Gut besetzt

Das liegt vor allem daran, dass man die besten Schauspieler für die Rollen gefunden hat. So entsteht ein bunter Mix, in dem sich alte Hasen wie Christopher Walken und Richard E. Grant die Ehre geben und trotzdem alle irgendwie echt und authentisch wirken – und der Schöpfer selbst mit seiner Größe von 18 Metern darf dabei natürlich auch nicht fehlen.

Bonus

Hübsche Einblicke in Entstehung und Hintergründe u.a. mit dem Schöpfer.

Mit

Christopher Walken (Hanns Jörg Krumpholz), Stephen Merchant (Alexander Doering), Darren Boyd (Peter Flechtner), Rhianne Barreto (Samina König), Gamba Cole (Kaze Uzumaki). Claes Bang (Kevin Kraus), Richard E. Grant (Till Hagen)

Fazit

Selten dürften Sozialstunden und Kriminalität so amüsant und unterhaltsam gewesen sein. Ab 26.5.2023 auf DVD.

Heimkino: Guilt – Keiner ist schuld. Staffel 1

Zwei Brüder, ein Autounfall und die originellste Version von Fahrerflucht, die man sich so vorstellen kann – doch das ist nur ein Fass, in dessen Folge sich viele weitere Fässer öffnen…

So wendungsreich wie eine Serpentine

Was ganz am Anfang schwierig ist, wenn man im Original guckt, versteht sich, sind die schweren Akzente der beiden Hauptdarsteller, denn das Ganze kommt aus dem fernen Schottland und das hört man auch. Doch man gewöhnt sich daran – und dann entfaltet es sich.

Nix verraten

ist mal wieder angesagt, denn die Serie macht das selbst ganz exzellent. Was als Unfall anfängt, entwickelt sich mehr und mehr in diverse verschiedene Richtungen, dass es nicht nur eine Freude ist, sondern gleich mehrere. Da passiert viel, neue Figuren kommen dazu und bringen neue Elemente ein, die die Handlung immer weiter formen, so dass am Schluss etwas völlig anderes dabei herauskommt, als man am Anfang gedacht hätte. So wird aus einem einfachen Unfall mit zwei betrunkenen Schotten eine langsame Achterbahnfahrt in völlig ungeahnte Bereiche, an der man viel kriminalistischen oder eher kriminellen Spaß haben kann.

Bonus

Interessante Blicke hinter Kulissen und in die Entstehung.

Mit

Mark Bonnar (Tobias Lelle), Jamie Sives (Markus Pfeiffer), Ruth Bradley (Jessica Rust), Sian Brooke (Andrea Cleven), Bill Paterson (Kaspar Eichel), Emun Elliott (Jacob Weigert)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit

Kriminell gut. Viele Wendungen – viel Vergnügen! Ab 26.5.2023 auf DVD.

Kino: UND DANN KAM DAD

Junger Mann aus normalem Hause bringt Vater mit zur Familie der Frau aus reichem Hause, die er heiraten will und so treffen Unterschiede aufeinander…

Fallhörigkeit

Ist nicht neu, hat aber durchaus seine netten Momente. Die Brüder der Angebeteten sind ein wenig drüber, aber auch wenn das Poster eigentlich eher abschreckend wirkt, ist der Film überraschend unterhaltsam geworden.

Sledge Hammer

Das Beste daran, rein persönlich gesehen, ist aber der Vater der Braut, welcher da dargestellt wird von David Rasche. Der war vor vielen Monden der gleichnamige „Sledge Hammer“ in der wunderbaren und noch immer sauwitzigen Polizeiserie. So gut und fit wie er aussieht, würde man sich wünschen, dass Serienschöpfer Alan Spencer sich an ein Drehbuch setzen uind den guten Hammer zurückholen würde, gerne auch in einem knackigen Film auf der großen Leinwand!

OT: ABOUT MY FATHER

Sebastian Maniscalco, Robert De Niro, Kim Cattrall, Leslie Bibb, David Rasche

Regie: Laura Terruso

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit

Überraschend unterhaltsam, auch wenn er an einer Stelle eigentlich zu weit geht, um sich zu rehabilitieren. Ab 25.5.2023 im Kino.

Kino: ARIELLE, DIE MEERJUNGFRAU

Wassernixe verliebt sich in Burschen vom Lande… äh, Meerjungfrau in Prinz, mit viel Musik und Liebe und allem, was dazugehört…

Meerchen

Könnte man sagen. Wahrscheinlich extrem frei nach Hanns Christian Andersen, aber wer fragt schon danach? Mit viel Wasser, Animation und natürlich Liedern, die man bestimmt schon von der Zeichentrickvariante kennt. Ich vermute mal, es geht auch so aus, also wers mag, wird das hier wohl auch mögen… oder genau deshalb eben nicht. Ist was fürs Herz und Tränen, die im Wasser vergehen, weshalb wir uns an dieser Stelle lieber mit den

ethnisch philosophischen Fragen

beschäftigen. Im Vorfeld wurde wohl mal wieder laut geschrien, weil die Meerjungfrau von einer Farbigen gespielt werden würde, wobei wir die Diskussion, dass außer wirklich hell weiß und wirklich ganz ganz schwarz JEDER Mensch farbig ist und der Begriff PoC damit auch völliger Quatsch, mal vertagen werden. Wie man sieht war Meergott Neptun sehr umtriebig, denn seine Töchter haben alle verschiedene Haar- und Hautfarben, was auf mehrere Mütter schließen lässt, wie schon bei „Bonanzas“ gutem alten Ben Cartwright, der für jeden Sohn eine eigene Frau hatte. Die eine Frage, die mit Sicherheit niemand stellt, die auch neue Erscheinungsformen des „Herrn der Ringe“ betrifft, wäre, ob zu jenen alten Zeiten die Völker, früher bezeichnet als Rassen, nicht noch so separiert und fern voneinander waren, dass eine Mischung und Durchmischung noch gar nicht stattgefunden hatte… aber das wäre mal wieder zuviel Nachdenken. Verbunden damit stünde auch die Frage im Raum, ob die Hautfarbe nicht vielleicht mit Ort und Klima der jeweiligen Menschlein in Verbindung stehen könnte… was dann das einzige Argument wäre, dass eine hellbräunliche Meerjungfrau durch das Biotop, in dem sie lebt, eher nicht so naheliegend wäre, da dort unter dem Meer wenig pralle Sonne herrscht und damit wahrscheinlich alle eher weiße Haut haben würden… aber letztlich hab ich persönlich noch nie eine Meerjungfrau gesehen, also wer weiß schon mit Sicherheit zu sagen, wie diese sagenumwobenen Wesen aussehen würden?

Schönfärberei

Anders dagegen verhält es sich bei einem anderen Aspekt des Films. Die Mutter des Prinzen ist schwarz – und, sorry, Disney, aber DAS ist Geschichtsbeschönigung. In der Zeit, in der diese Geschichte hier spielt, wäre eine Schwarze am Hofe mit großer Sicherheit lediglich eine Sache: eine Sklavin! Das hier stellt die Realität besser dar, als sie war – und, was wirklich schade ist, man verpasst eine grandiose Gelegenheit. Denn wenn die zur Menschin gewordene Meerjungfrau von jedem als Sklavin angesehen würde, hätten sich da interessante Hürden und spannendere Möglichkeiten für einen Kommentar geboten, als sie der Film auch nur ansatzweise angeht.

OT: THE LITTLE MERMAID

Halle Bailey, Daveed Diggs, Jacob Tremblay, Awkwafina, Jonah Hauer-King, Art Malik, Noma Dumezweni, Javier Bardem, Melissa McCarthy

Regie: Rob Marshall

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Arielle die Fazjungfrau

Hübsch, Musik, gute Hauptdarstellerin, aber verschenkt die Möglichkeit, mit seiner „kontroversen“ Besetzung irgendwas sinnvolles zu machen. Ab 25.5.2023 im Kino.

Kino: All the Beauty and the Bloodshed

Die Fotografin Nan Goldin versucht auf ihre Weise gegen die Familie vorzugehen, die für die Opiatenkrise in Amerika verantwortlich ist…

Mehr Portrait als Doku

Wenn man sich im Vorfeld nur schlampig über den Film informiert und denkt, es geht vornehmlich um erwähnte Krise, dann dürfte die Erfahrung ein wenig enttäuschend sein. Denn letztlich steht die Fotografin selbst ein kleines bisschen mehr im Mittelpunkt und die beiden Stränge laufen eher getrennt nebeneinander her und werden am Schluss bestenfalls durch einen Satz über ihre Schwester zusammengefügt.

Die Krise

Infos darüber halten sich ein wenig in Grenzen, wer mehr wissen will, muss sich also leider anderweitig informieren. Könnte man alles so stehen lassen unter „geht mehr um die Künstlerin als die Krise“, aber da an einer Stelle gesagt wird, dass sie ebenfalls persönlich davon betroffen war, also von der Abhängigkeit, und an einer anderen, dass sie gerne auch mal Drogen genommen hat, dann sind das zwei Themen, die man im Rahmen dieses Films durchaus hätte vertiefen können, einerseit um einen persönlichen Zusammenhang zur Krise zu schaffen, andererseits, um gewolltes Drogennehmen mit erzwungenem gegeneinander zu stellen. So bleibt einfach zu vieles ungenutzt.

Regie: Laura Potras

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

All the Fazit is the Bloodshed

Wer sich für Leben und Werk von Nan Goldin interessiert, wird hier fündig werden, wem es mehr um die Opiatenkrise geht, eher nicht so. Ab 25.5.2023 im Kino.

Heimkino: BIGGER THAN US

Die Welt geht den Bach runter – aber es gibt ein paar junge Leute, die das nicht zulassen wollen. Hier kann man eine Handvoll davon kennenlernen…

Handeln, nicht kleben

Wenn man will, dass sich etwas verändert, dann muss man etwas tun. Aktiv. Sich großspurig irgendwo festkleben und dann anschließend mit dem Flieger in den Urlaub, all das aber als Kampf gegen den Klimawandel verkaufen, nun, meine Lieben, wenn soetwas passieren würde, dann wäre das Heuchelei in Reinkultur. Anders dagegen die jungen Leute, die in diesem Film vorgestellt werden, denn sie erkennen die Probleme nicht nur, sie versuchen auch, etwas dagegen zu machen. So zeigt uns der Film nicht nur positive, richtige und richtungsweisende Wege, sondern auch die unangenehmen Zustände, die sie leider überhaupt erst nötig gemacht haben.

Das Schlechte hat viele Gesichter

Müll, Menschenrechte, Kinderehe, Zugang zu Bildung, Freiheit, Nahrung… es ist traurig und für die Spezies Mensch beschämend. Und natürlich weltweit, denn wir sehen, wo wie mit den Menschen umgegangen wird – und dass es ein paar wenige gibt, die versuchen, das zu ändern. Das gibt zwar ein wenig Hoffnung, aber irgendwie fühlt man sich dann auch an die erste Seite der „Asterix“-Hefte erinnert, wo vorgestellt wird, dass es in all dem besetzten Land ein einziges, kleines Dorf gibt, das Widerstand leistet… aber ob die Helden in der Realität so erfolgreich sein können wie die im Comic – nun, es wäre ihnen, und der Welt, zu wünschen!

Bonus

Interviews, in denen man ein wenig über die Entstehung des Films erfährt.

Mit

Melati Wijsen, Mary Finn, Mohamad Al Jounde, Rene Silva, Memory Banda

Regie: Flore Vasseur

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazit

Die Erde, die Welt, unsere Heimat, der einzige für uns erreichbare Ort im Universum wo wir leben können, ist in einem erbärmlichen Zustand. Sollte man das vorher noch nicht gewusst haben, müsste es einem spätestens durch diesen Film klar werden. Es gäbe weit mehr zu tun, als die Menschen, die hier gezeigt werden, tun – und man kann nur hoffen, dass das ein Anfang, ein Beispiel ist, dem so viele andere folgen werden, dass es noch Wirkung zeigt, bevor es endgültig zu spät ist. Ab 25.5.2023 auf DVD und VOD.

Kino: RENFIELD

Irgendwann stellt Renfield fest, dass seine Beziehung zu und mit Graf Dracula vielleicht doch nicht so gesund ist, wie er immer gedacht hat…

Blutsaugut

Es ist eine Komödie, die megabrutal und blutig ist an manchen Stellen, dabei aber trotzdem witzig und spaßig. Es beginnt mit einem Cagelugosi, der einfach phantastisch ist und von dem man gerne mehr hätte zeigen können und spielt danach wunderbar mit Mythos und Klischees des Blutsaugers. Das ist angenehm gekonnt und man hat das Gefühl, was heutzutage immer seltener wird, besonders wenn man die Trek-Verhunzungen aus dem Hause des inkompetenten Kurtzman sieht, dass die Leute hier sich mit dem Thema auskennen und was schönes draus machen. Das zeigt sich besonders dann, wenn eine Fußmatte einen bestimmten Teil des Mythos behandelt – muss man sich als Zuschauer auch mit auskennen, um diesen wunderbaren kleinen Gag zu verstehen.

Bissig und gut geschrieben

Auch das wird ja immer seltener. Hier hat man neben einer modernisierten Geschichte auch schöne Dialoge, die sogar gut ins Deutsche übertragen wurden, auch wenn mir der Begriff „Fucking“ da etwas zu oft vorkommt. Davon ab gute Darsteller und Figuren, die perfekt miteinander harmonieren und diesen blutrünstigen Trip in die Gefilde Draculas zu einem herrlichen Ausflug machen, bei dem man die Kinder aber lieber zu Hause lassen sollte – und Nicolas Cage gibt einen grandiosen Grafen.

Mit

Nicholas Hoult, Nicolas Cage, Awkwafina, Ben Schwartz und Adrian Martinez

Regie: Chris McKay

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazfield

Draculas Handlanger und Fliegenvertilger einmal im Fokus – ein großer Spaß, aber nicht für die ganze Familie, dafür jedoch von und für Leute, die sich mit dem Genre und seinen Klischees auskennen. Ab 25.5.2023 im Kino.