Diamantenfieber

Die große James Bond Retrospektive

Nach einem er besten Bonds… einer der schlechtesten Bonds! Es ist so traurig, von einem solchen Hoch auf ein solches Tief zu fallen. Naja, das ist eben

Der Fluch des zweiten Films

George Lazenbys zweiter James Bond Film hält nicht das, was sein erster Film versprochen hat… na gut, ja, George Lazenby kam nicht zurück, „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ wird vermutlich sein einziger Einsatz als 007 bleiben. Stattdessen schafften es die Produzenten, Sean Connery noch einmal – mit Geld, mit viel Geld! – dazu zu überreden, die Rolle zu spielen. Das könnte man als eins der positiven Dinge an diesem Film hervorheben… aber selbst das trifft nicht ganz zu. Connery scheint der Film genauso wenig zu begeistern wie mich als Zuschauer.

Das mag ein bisschen daran liegen, dass man ab hier ohne Netz und doppelten Boden arbeiten muss, will heißen: die brauchbaren Romanhandlungen waren aufgebraucht und außer Titeln, Figuren und Versatzstücken blieb nun als Grundlage nicht mehr viel übrig. Statt einen soliden Roman in einen soliden Film umzuarbeiten bzw. sich an einer bereits gesponnenen Handlung entlangzuhangeln, musste man sich nun selbst komplette Geschichten für einen Film einfallen lassen. Da man da noch ein wenig unerfahren drin war, könnte das einer der Gründe dafür sein, dass „Diamantenfieber“ ein wenig eine brauchbare Struktur oder zumindest Dramaturgie zu fehlen scheint. Bond fährt von A nach B nach C, es gibt viel zu viele Personen die aber viel zu wenig zum Gesamtbild beitragen – all das ist ein wenig enttäuschend.

Lügen und Klischees

Der Hut… fliegt nicht. Das könnte zwei Gründe haben. Zum einen sind wir inzwischen in den 70ern angelangt, Bond betritt sein zweites Jahrzehnt, und Hüte sind einfach nicht mehr angesagt. Abgesehen davon ist die einzige Szene mit Moneypenny nicht im Büro sondern an der Zollabfertigung – und der einzige Hut vor Ort ist der, den sie selbst trägt.

Die schlechten Rückprojektionen… bleiben aus. Hey, was ist denn da los? Aber, na ja, die kommen bestimmt wieder!

Kommen wir also zu den üblichen Lügen und Bond Bullshit, der gerne erzählt wird. Und damit sind wir mit beiden beim Teaser. Zum einen hat dieser Teaser wieder etwas mit diesem Film zu tun, denn Bond jagt Blofeld und erfährt nebenbei, dass der sich inzwischen Doppelgänger von sich herstellen lässt, wahrscheinlich aus steuerlichen Gründen, aber das wird leider nicht weiter vertieft. Also wieder ein Teaser, der für den nachfolgenden Film von Bedeutung ist.

Der andere Bullshit, der zum Start von „Ein Quantum Trost“ gerne verbreitet wurde, war, dass dies der erste Bond Film sei, der direkt an einen anderen anschließe – völlige Kacke! „Diamantenfieber“ schließt ziemlich dicht und direkt an „Im Geheimdienst“ an, da Bond jetzt angepisst ist und den Mörder seiner geliebten Frau jagt. Ob „Toast“ da nun 2 Stunden nach „Casino Royale“ spielt oder nicht sei einmal dahingestellt, das erste Mal, dass es etwas in dieser Art gab, war es jedenfalls nicht!

Der neue Bond ist der alte Bond

Connery kehrt zurück – aber wir sind in einer Zeit vor dem Internet… und wahrscheinlich rechnet niemand damit, dass sich jemand die Bilder und Namen auf den Filmplakaten ansieht. Jedenfalls für alle, die das vor Betreten des Kinos versäumt haben, wird das alte „wir führen Bond ein“ Spielchen gespielt. Man sieht auch zunächst nur Hände und Rücken, bevor er sich mit seinem Lieblingsspruch („Mein Name ist Klose, ich kaufe hier ein.“) zurück meldet und man ihn von vorne sieht: Sean Connery, so wie Gott ihn schuf, nur eben anzogen.

Sein Gegenspieler ist mal wieder Blofeld, der hier von Charles Gray verkörpert wird… leider nur mit spärlichem Erfolg. Eigentlich eher enttäuschend. Und mit einem Plan, der ihm dereinst in „Stirb an einem anderen Tag“ von Gustav Graves gestohlen werden soll: mit Diamanten einen Satelliten bauen, der über einen Laser verfügt, mit dem man Sachen kaputt machen kann.

Irgendwann gibt es auch eine Verfolgungsjagd mit Autos, die stark an die von „Blues Brothers“ erinnert, und das, obwohl sie vorher kam.

Auf der Habenseite

Es ist schwierig, etwas Positives über diesen Film zu sagen, weil es da nicht viel zu sagen gibt. Da bleiben eigentlich nur zwei Dinge: John Barrys Musik und Mr. Wint und Mr. Kidd – und die auch größtenteils wegen Barrys Musik!

Wie üblich schafft es Barry, trotz des mauen Films, einen schönen Soundtrack zu produzieren. Der Titelsong ist nicht schlecht, die Melodie davon gut mit der Bond Musik verquickt, auch sein 007 Thema bekommt einen kleinen Gastauftritt in der Schlusskampfszene. Der musikalische Höhepunkt des Films ist jedoch sein Mr. Wint & Mr. Kitt Thema. Das ist herrlich, gleichermaßen bedrohlich wie spleenig, eine der schönsten Erkennungsmelodien innerhalb der Reihe. Da wünscht man sich fast, die beiden hätten ihr eigenes Spin-off bekommen, mit dieser Musik untermalt. Das gibt dem Killer-Pärchen die passende Untermalung zu ihren eigenwilligen Auftritten. Den verkorksten Film retten kann es leider nicht. Wirklich schade für einen Abschiedsfilm, denn wir werden Sean Connery nie wieder als James Bond erleben dürfen.

— Martin Cordemann alias Null Null PeeWee Ende —

— es folgt Sonderbericht von Tillmann Courth alias Null Null Tilly —

Das „Goldfinger“-Team wieder vereint (Regie, Buch, Hauptdarsteller). Und dennoch sind sieben Jahre vergangen, und alles wirkt anders: Connery ist deutlich gealtert, die Regie schlägt eine schnellere Gangart an, und statt Gold geht es nun um Diamanten.

Toller Auftakt ist ein in die Kamera fliegender Körper.

Der Vorsetzer gehört zur Handlung, und in der 10. Filmminute begegnen wir den originellsten Figuren des Films, den Killern Mr. Wint und Mr. Kidd. Denen die deutsche Synchronisation betont „schwuchtelige“ Stimmen verleiht. Eine seltsame Idee (ist das die Auswirkung der Synchronschule von Rainer Brandt?).

Wie in „Goldfinger“ gibt es den Kurzauftritt eines netten, harmlosen Ömchens, das sich als kriminell erweist (13. Minute). In Minute 20 dann wieder so ein Kabinettstückchen von Regisseur Hamilton: Bond täuscht ein küssendes Liebespaar vor – aber ganz alleine! Muss man gesehen haben. Dieser Humor ist es auch, der bei der anschließenden Fahrstuhlprügelei alle Scheiben zu Bruch gehen lässt. 25. Minute: Verbale Andeutung, dass Mr. Wint und Mr. Kidd homosexuell sind.

31. Minute: Perfider Mordversuch an Bond im Krematoriumsofen, dazu hübscher Filmmusikeinsatz. Das Las Vegas des Jahres 1971 sieht erstaunlich klein, leer und billig aus. Interessante Kulisse.

48. Minute: Gelungener Schockmoment, wenn Tiffany glaubt, eine „schwarze Perücke“ schwimme im Pool. Dabei zeigt uns die Kamera sofort, dass das ein Missverständnis ist.

55. Minute: Nächster Synchro-Gag. Figur Dr. Metz sächselt deutlich!

57. Minute: Die skurrile Verfolgungsjagd über die künstliche Mondlandschaft beginnt. Weshalb bewegen sich die Astronauten wie in Zeitlupe? Purer Gagwillen von Guy Hamilton! Aber ist das noch komisch? James Bond entkommt auf einer Art Dreirad… Die spätere Autohatz durchs nächtliche Vegas erinnert mich zugleich an „Die Nackte Kanone“ (der Vorspann) wie auch die Blechorgien aus „Blues Brothers“. Bond war hier vorbildstiftend!

71. Minute: Bond sieht doppelt – zwei Blofelds erklären ihre teuflischen Pläne. Gute alte Doppelgänger-Taktik, hat noch nie funktioniert.

77. Minute: Lustig, dass man Bond in einer Pipeline verbaut, aber wieso merkt das niemand?! Naja. Großartig allerdings sein Wieder-Auftauchen in der Abendgarderobe.

81. Minute: Nächste Skurrilität ist das Landhaus mit den Akrobatenweibern. Eine Szene, die männliche Jugendliche nachhaltig verstören dürfte. „Diamantenfieber“ ist ein merkwürdiger Film. Nicht schlecht, absolut nicht, die Besetzung ist gelungen, die Bilder sind prägnant, der Humor stimmt. Aber es ist kein Agentenfilm. Mehr ein grotesker Krimi. Zeitgeist?

88. Minute: Blofeld goes Liberace und flüchtet als Transe in einem Taxi. Dieser Bondfilm ist wahrscheinlich durchgeknallt. Irgendwo. Hilfe.

Hatte vollkommen vergessen, dass sich das Finale auf einer Bohrinsel abspielt. Und ist James Bond nicht eine Art fleischgewordene Bohrinsel? Hahaha. Netter „twist“ in Minute 101: Die Steuerkassette des Todessatelliten wird zweimal ausgetauscht – und Bonds Trick verpufft.

111. Minute: Man hatte sie schon vergessen, doch doch: Mr. Wint und Mr. Kidd grüßen zum letzten Showdown auf dem Kreuzfahrtschiff. Der ist nochmal bombig, im wahrsten Sinne des Wortes.

Ein Resümee zu „Diamantenfieber“ fällt schwer, meine Bemerkungen deuten dies an. Er ist wirr, arbeitet mit zu vielen Figuren und fühlt sich unbalanciert an. Obwohl hier eigentlich alles stimmt (selbst die Dramaturgie), hinterlässt er einen schalen Nachgeschmack. Dieser Bondfilm will zu originell sein.

Diamantenfieber (1971)

Originaltitel: Diamonds are forever

Regie: Guy Hamilton

Musik: John Barry / Titelsong: Shirley Bassey

James Bond: Sean Connery / G.G. Hoffmann

Blofeld: Charles Gray / Martin Hirthe

Tiffany Case: Jill St. John / Renate Küster

Plenty O’Toole: Lana Wood / Almut Eggert

Mr. Kidd: Putter Smith / Horst Gentzen

Mr. Wint: Bruce Glover / Jürgen Thormann

Burt Saxby: Bruce Cabot / Edgar Ott

Felix Leiter: Norman Burton / Joachim Nottke

Slumber: David Bauer / Peter Schiff

Peter Franks: Joe Robinson / Klaus Sonnenschein

Dr. Metz: Josef Fürst / Klaus Miedel

Willard Whyte: Jimmy Dean / Norbert Langer

Dr. Tynan: David de Keyser / H.T. Branding

Shady Tree: Leonard Barr / Hugo Schrader

Sir Donald: Laurence Naismith / Friedrich Schoenfelder

und

M: Bernard Lee / Konrad Wagner

Q: Desmond Llewelyn / Wilhelm Borchert

Moneypenny: Lois Maxwell / Inge Landgut

Popkulturelle Differenzen

kehrt zurück

mit

Live And Let Die

Neu im Kino: Die Abenteuer von Mr. Peabody & Sherman

Die Geschichte eines Mannes mit komischem Namen, der mit seinem Sherman-Panzer durch die Nachbarschaft fährt und Abenteuer erlebt… das wäre bestimmt ein ganz anderer Film geworden. Und bestimmt keiner für Kinder! Ganz ehrlich, ich bin hier nicht die Zielgruppe. Denn dieser Animationsfilm aus dem Haus DreamWorks ist

Zeitreise für Kinder

Ein cleveres Hundchen hat nicht nur einen Jungen adoptiert, sondern auch eine Zeitmaschine gebaut. Dass das zu Komplikationen (und Abenteuern) führt, versteht sich von selbst. Und da der „Vater“ ein Hund ist, der Sohn aber kein „Hund“ sein will, gibt es auch da natürlich eine Erkenntnis/Entwicklung, wie sich das in einem solchen Film wohl gehört. Das ganze ist amüsante Unterhaltung, die bei Kindern bestimmt den richtigen Nerv trifft, aber auch die eine oder andere Anspielung beinhaltet, die sich wahrscheinlich eher an die begleitenden Erwachsenen richtet.

Der Film – und das kann man ja heutzutage nicht über jeden Film sagen – weiß, was er tut. Das zeigt sich besonders in der Schlussszene, die uns nicht nur deutlich zeigt, dass sie an „Spartacus“ erinnert, sondern dies dann auch noch auf der Metaebene verdeutlicht – eine sehr schöne Fast-Brechung der Szene. Mein persönlicher Favorit war allerdings da Vincis „Kind“!

Ein bisschen schade ist, dass man prinzipiell viel mehr hätte machen können, was hier nur an der Oberfläche angeschnitten wird. Man könnte durch die Geschichte reisen und das ganze zu einer Art Geschichtsunterricht für die jungen Zuschauer machen, mit der Geschichte spielen – und gleichzeitig historisches vermitteln, ohne dass es der Zuschauer richtig mitbekommt. Wie gesagt, in Ansätzen gibt es das hier, wäre das jedoch das Gesamtkonzept des Films gewesen, hätte er ungleich besser – und ungleich „Prädikat wertvoller“ sein können.

Wenn man schon eine Zeitmaschine hat und Sherman, Mr. Peabodys adoptierter Sohn, ein Findelkind war, das er auf der Straße gefunden hat, dann wäre es doch schon fast nahe liegend, sich mit der Zeitmaschine auf die Suche nach seinen wahren Eltern zu machen… aber vielleicht ist das ja die Handlung für Teil 2?!

Fragen…

Ich gehe davon aus, dass sich die Fragen, die ich mir stelle…

Warum ist die Hauptfigur ein Hund? Warum ist er der einzige Hund der sprechen kann? Oder das einzige Tier? Ist die Tatsache, dass er ein Hund ist, der Grund dafür, warum wir nicht hinterfragen, dass sowohl Franzosen der Französischen Revolution als auch Ägypter zu Zeiten von König Tut alle in der gleichen Sprache sprechen, die unsere Hauptpersonen auch verstehen? Und warum niemand die Frage stellt, warum der Hund sprechen kann, obwohl man uns keinen anderen sprechenden Hund oder ein anderes sprechendes Tier zeigt? Warum man ihn allerorten als kluge Gestalt anerkennt? Und wieso Matze Knop auch die Mona Lisa sprechen muss?

…sich kein Kind stellen wird – und die meisten Erwachsenen wohl auch nicht. Das Problem, wenn man es so nennen möchte, ist nur, dass die Bedeutung für die Handlung, warum Mr. Peabody ein Hund sein muss, nicht so unbedingt groß ist und sich sicher auch anders hätte lösen lassen. So ist das, für den erwachsenen Betrachter, möglicherweise ein wenig unhomogen. Aber was solls?

Die andere Frage wäre die nach dem 3D. Ich bin ja eher der Ansicht, dass 3D nur dann etwas bringt, wenn man auch wirklich etwas damit macht – vor allen Dingen etwas, das den betreffenden Film besonders vorantreibt. Das Gefühl hatte ich hier jetzt nicht.

Promi-Synchro

Bei vielen Freunden von Synchronisationen sind sie verschrien: Die Promi-Synchros. Dabei trifft es meist Animationsfilme, bei denen man dann, um es mal so zu formulieren, lieber Promis statt Profis besetzt, weil man mit Promis auf dem deutschen Plakat werben kann, mit Profis aber nicht. Oder wissen Sie, wer Jürgen Thormann ist? Lothar Blumhagen? Thomas Danneberg? Die wenigsten tun das leider und so will man dann große Namen statt großer Schauspielkunst – oder wie sonst erklären Sie sich die „Synchronarbeit“ von jemandem wie Verona Feldbusch? (Dass die dann auch noch weit mehr Geld für weit schlechtere Arbeit als ihre professionellen Kollegen bekommen, freut dann auch nicht unbedingt.) So passiert es dann also, dass man in vielen Animationsfilmen Promis zu hören bekommt… so auch hier.

Aber, da hätte man es durchaus schlimmer treffen können – und hat man auch, wenn man diversen Forumsbeiträgen glauben darf. Die Beteiligten machen ihre Sache größtenteils recht gut – was eine angenehme Überraschung ist, ist Matze Knops andere mir bekannte Synchronreferenz doch seine „Arbeit“ für Adam Sandler in „Waterboy“. Verglichen damit ist das hier gar nicht so schlecht – die Mona Lisa hätte aber wirklich nicht sein müssen. (Der Pressetext bezeichnet ihn übrigens als „Sprachimitator“, also offenbar als jemanden, der Sprache imitiert… kommt in etwa hin!)

Haupt- und Hundedarsteller Christian Berkel macht seine Sache auch ganz gut, klingt für mich aber eigentlich eher nach seinem Synchronkollegen Oliver Siebeck… hätte man den vielleicht auch direkt besetzen können, wär vielleicht billiger gewesen. Und man hätte mit „die deutsche Stimme von Daniel Craig“ werben können, denn immerhin hat er den (einmal) gesprochen (in „München“, also dem Film, nicht der Stadt). NACHTRAG: Tatsächlich habe ich das Pressematerial offenbar nicht genau genug gelesen, denn Berkel spricht nur den Vater der weiblichen Hauptfigur Penny – der Sprecher des Hauptcharakters und Namensgebers des Films wird offenbar gar nicht genannt… und könnte dann in der Tat Oliver Siebeck sein – was dann widerum ein sehr merkwürdiges Licht auf den Umgang mit den Synchronprofis wirft!

Einer der altgedienten Synchronprofis in diesem Film ist übrigens Tilo Schmitz. Seine Stimme dürfte den meisten wahrscheinlich bekannt sein als deutscher Sprecher von Ving Rhames, Michael Clarke Duncan, Chi McBride, Tiny Lister… und verschiedenen anderen großen schwarzen Schauspielern. Er spricht hier… einen großen schwarzen Mann. Typecasting macht also selbst vor Animationsfilmsynchros nicht halt!

Fazit

Alles in allem ein netter Film, für Kinder in Begleitung von Erwachsenen wahrscheinlich gut geeignet, mit einer nicht ärgerlichen Promisynchro. Ob man allerdings auch seinen Hund mit ins Kino nehmen darf, weiß ich nicht!

von Martin Cordemann

Im Geheimdienst Ihrer Majestät

Die große James Bond Retrospektive

Ich muss gestehen, neben „Goldfinger“ in meinen Augen der beste Film der Reihe. Hier stimmt einfach fast alles: Die Action, die Geschichte, die Musik, die Landschaftsaufnahmen, die Stunts, der Gegenspieler, das Bondgirl… nur bei Bond selbst müssen wir leichte Abstriche machen – aber nicht im medizinischen Sinne! Und hier ist einer von diesen Fällen, wo ich der deutschen Fassung ganz klar den Vorzug gebe, denn der neue Bond klingt auf Deutsch genauso wie der alte. Denn er wird hier ebenfalls gesprochen vom fabelhaften Gerd Günther Hoffmann, der George Lazenby aufwertet und zumindest für deutsche Ohren zu einem echten Bond macht. Lazenby ist nicht soooo schlecht, aber mit Hoffmann oder Connery kann er einfach nicht mithalten. Also wie großartig hätte dieser Film werden können, wenn noch einmal Connery angetreten wäre? In meinen Augen hätte er damit vielleicht sogar „Goldfinger“ vom Sockel stoßen können… doch das ist nicht passiert.

Der neue Bond

Wie einst Connery wird auch Lazenby als Bond neu eingeführt. Man sieht die Zigarette, den Mund, die Hand, sein Gesicht nur schemenhaft im Schatten, seinen Rücken – doch von vorne und deutlich sieht man ihn erst, nachdem er Tracy aus dem Wasser geholt hat und sich ihr und uns mit seinem „Bond, James Bond“ vorstellt. Dass man es mit einem neuen Darsteller zu tun hat, der eine alte Figur spielt, versucht man ein wenig zu ironisieren – aber dass es ein und derselbe Bond sein soll steht außer Frage. Und das gilt auch für die Zukunft. Auch wenn es – in Doctor Who Manier – nahezu sinnvoll wäre, dass man einem Agenten einen Namen, eine Hintergrundgeschichte und eine Nummer zuteilt, der Agent selbst jedoch im Laufe der Zeit immer ein anderer ist, so ist dies hier nicht der Fall. Bond holt nach seiner vermeintlichen Kündigung Dinge aus seiner Vergangenheit aus der Schreibtischschublade, Honey Ryders Gürtel, Red Grants Uhr und seinen Tauchapparat aus „Feuerball“.

Sinnvoll wäre es auch gewesen, anzudeuten, dass er sich einer Schönheitsoperation unterzogen habe, um sein Gesicht zu verändern, was in seinem Arbeitsfeld ja durchaus hilfreich sein könnte, doch auch dazu hat man sich leider nicht entschieden. So ist es halt eben so, dass Bond im Laufe der Jahre immer mal anders aussieht und manchmal sogar ein wenig jünger wird – aber, hey, wir haben das akzeptiert, wir hinterfragen das nicht mehr, gibt also keinen Grund, das jemals zu ändern!

Die alten Klischees

Der Teaser hat, nur um das fürs Protokoll anzumerken, direkten Zusammenhang zum Film. Der Hut fliegt, so, wie sich das gehört – und das gleich zweimal. Einmal im Büro und dann wirft Bond ihn zum Abschluss auf der Hochzeit Moneypenny zu, quasi zum Abschied, um eine schöne Zeit zu beenden. Völlig schlüssig, völlig sinnvoll, völlig konsequent. Ebenso wie die weiterhin schlechten Rückprojektionen!

Wir sehen hier zum ersten – und vor der Craig Ära zum einzigen Mal – Ms Haus, die Casa del M, in der der Admiral mit seinem Butler lebt und wehrlose Schmetterlinge aufspießt.

Barry good

Was John Barry hier an Filmmusik abliefert ist schlicht großartig. Einer seiner besten Bond Soundtracks, gleichauf mit „Goldfinger“. Zwar gibt es zu Beginn des Films keinen gesungenen Song (der kommt dann später), aber die Instrumentalversion der Filmmusik hat auch ihren Reiz.

Und da sind wir bei den Dingen, die diesen Film hervorheben. Er hat eine dichte Handlung, bietet aber auch was fürs Auge. Und damit meine ich nicht die Schneehasen auf dem Piz Gloria. Es gibt wunderbare Landschaftsaufnahmen und phantastische Skisequenzen, stets untermalt von Barrys Musik. Daraus entsteht ein Gesamtbild, bei dem kaum ein anderer Film in der Form mithalten kann.

Ein weiteres großes Lob gebührt natürlich Willy Bogner, der für die großartigen Skiszenen verantwortlich ist. Das ist nicht nur rasante Action, das sieht auch noch echt aus – weil es echt ist! Jedenfalls das meiste davon. Allein dafür ist der Film schon sehenswert. Da merkt man auch kaum, dass Bond ca. 20 Minuten lang damit beschäftigt ist, zu fliehen.

Telly Savalas, den meisten wohl eher als Kojak bekannt, gibt einen hervorragenden Blofeld. Wie dereinst Gerd Fröbe ist er nicht einfach böse, sondern verleiht der Figur mehr als das Abziehbild des Obergangsters.

Nicht ganz perfekt

Natürlich wäre es zuviel verlangt, von einem Film zu erwarten, dass er perfekt ist. Dieser hier kommt schon ziemlich dicht daran heran, aber auch hier gibt es Dinge, die ein wenig über die üblichen Löcher in der Handlung hinausgehen. (Über die Anfangsszene und deren Logik denken wir besser nicht nach, denn warum sollten die Handlanger des Vaters dabei zusehen, wie sich dessen Tochter umbringen will, aber dann den angreifen, der sie davon abhält???)

Ein grooooßes Logikloch jedoch kommt aus der Umstellung der Reihenfolge… und der fehlenden Gesichts-OP! Oder sagen wir mal so: In den Büchern trifft Bond Blofeld hier das erste Mal, danach kommt dann so was wie „Feuerball“ und „Man lebt nur zweimal“. In der Filmreihe hat man aber nicht die Reihenfolge der Bücher übernommen, so dass Bond und Blofeld sich bereits einen Film vorher über den Weg gelaufen sind. Dass sich die beiden hier also nicht erkennen ist… auch nicht mit der Umbesetzung beider Schauspieler logisch zu erklären. Hinzu kommt, dass Blofeld spätestens seit „Liebesgrüße aus Moskau“ wissen sollte, wie Bond aussieht, da er wahrscheinlich ständig Bilder und selbstgedrehte Pornofilme von ihm zugeschoben bekommt und wahrscheinlich einen eigenen Bondschrein in seiner Villa hat, der nebenbei als Katzenklo benutzt wird. Eine Gesichtsoperation auf Bonds Seite hätte dieses Problem lösen können…

Hier noch ein Punkt, der gegen die Originalfassung spricht: In seinen Szenen als Hilary Bray lässt man Lazenby im Original von George Baker synchronisieren, der Hilary Bray spielt – was irgendwie komplett fehl am Platze klingt. Dieses Problem hat man auf Deutsch nicht.

Hier noch ein Punkt, der gegen die deutsche Fassung spricht: Wobei wir sagen sollten, gegen die neue deutsche Fassung. Die Erstauflage der DVD enthält zwar keinen englischen Ton, aber die alte aber leider gekürzte deutsche Fassung des Films. Für die Neufassung hat man dann die fehlenden Stellen neu synchronisiert – was okay gewesen wäre, wenn man sich nur auf die einzelnen fehlenden Sätze beschränkt hätte. Leider jedoch hat man wegen nur eines Satzes ganze Szenen neu einsprechen lassen, womit viel von der guten alten Fassung leider verloren geht. Zudem schießt man einen elementaren Bock, als Draco seiner Tochter sagt, dass er erst mit „Malone“ sprechen muss – obwohl der auf Bond bezogene Satz im Original heißt: „I will speak to him alone.“ Tja, bei der nächsten Nachsynchro vielleicht einfach mal die Untertitel einschalten!

Anfang und Ende und überhaupt

Dies war nun der sechste Streich, doch der siebte folgt sogleich. Oder so ähnlich. Was an dieser Stelle ein wenig merkwürdig anmuten sollte ist folgendes: Wir haben es mit einer etwa 24teiligen Reihe zu tun, dies war der sechste Filme – und damit sind wir mit den Adaptionen der Bücher eigentlich fast durch! Streng genommen kommen nur noch zwei Adaptionen von Romanen, „Sag niemals nie“, das Remake von „Feuerball“, und „Casino Royale“. Bei den anderen Filmen hat man sich mehr Fragmente aus den Büchern herausgenommen, teils wahrscheinlich nur Namen von Figuren. Auch wird es nicht mehr lange dauern, bis keine Romantitel mehr zur Verfügung stehen und man auf die Titel der Kurzgeschichten zurückgreifen muss (ab „For Your Eyes Only“). Und was bedeutet das nun? Ganz einfach: Gar nichts! Denn beim nächsten Mal geht es weiter mit George Lazenbys zweitem Film… oder?

— Martin Cordemann alias Null Null PeeWee Ende —

— es folgt Sonderbericht von Tillmann Courth alias Null Null Tilly —

Ha, der Lazenby-Bond! Ungewöhnlicher Film mit ungewöhnlichem Vorsetzer. Bond rettet die suizidale Diana Rigg, die ihm anschließend wie Aschenputtel davonläuft. Der neue Bond steht da, ihre Schuhe in der Hand, und sinniert meta-ironisch: „Das wär dem anderen nie passiert!“. Cooler Auftakt, und Lazenby macht eine gute Figur (war ja auch Dressman!).

Und willkommen zum billigsten und schlechtesten Vorspann der Bondgeschichte: Kein Song und Szenen aus vorherigen Filmen?! Ärmlich.

17. Filmminute: „Ziehen Sie sich an!“, sagt Bond zu Riggs Contessa, noch ehe es zu Intimitäten kommt. Das hätte der andere nie gesagt! Dann doch noch ein One-Nighter, ehe die mysteriöse Contessa wieder mal flieht.

20. Minute: Instrumentaler Anklang an „We have all the time in the world“, den Louis-Armstrong-Song, den sie als Hymne im Film versteckt haben, kommt später. Und beim Gang durch die Fabrik pfeift ein Statist „Goldfinger“, achten Sie mal drauf!

Regisseur Peter Hunt inszeniert alle Action bislang als wüste Schlägereien, die sein Cutter John Glen (führt bei fünf späteren Bonds Regie) äußerst wild schneidet.  Diese Szenen geraten viel zu unübersichtlich und lassen schon das Schnitt-Debakel von „Ein Quantum Trost“ anklingen (bereden wir dort).

27. Filmminute: Bond kündigt! Um auf eigene Faust und mit den Unterwelt-Kontakten der schönen Contessa Jagd auf Blofeld zu machen. Die Handlung dieses Films und auch seine Figuren sind erfrischend originell. Das muss man ihnen lassen.

34. Minute: Aaaah, da isses. Louis Armstrong singt „We have all the time in the world“, dazu romantische Bilder. Der kitschige Tiefpunkt des Films. Brauchen wir aber als Fallhöhe zum tragischen Finale!

Witz in Minute 39: Bond schaut sich lächelnd das Centerfold eines „Playboy“ an. Product placement! Und dann klaut er das Heft auch noch. Frech.

52. Minute: Blofelds imposante Schweizer Bergfestung ist natürlich nur ne olle Bergstation – dafür innen größer als außen (harhar, alter Set-Designer-Witz). 55. Minute: Bonds Auftritt im festlichen Kilt. Auweia! Ich find’s traumatisch. Was hätte Connery wohl draus gemacht?!

Kesser Dialog kurz danach: „Ist Ihnen nicht wohl, Mr. Bond?“ – „Nur eine kleine Versteifung“. Da hat ihm gerade eine Frau unterm Tisch untern Kilt gegriffen. Gewagt!

66. Minute: Heeeee, ich denk, Bond is inner Beziehung. Er geht fremd auf Zimmer 8. Und danach nochmal auf Zimmer 4. Zudem erweist sich, dass Schotten unterm Rock nichts tragen, um schneller schnackseln zu können.

Blofelds Scherge Grunther erinnert mich immer mehr an den TV-Komödianten Gernot Hassknecht. Wäre das nicht der viiiel bessere Name für einen Schurkenschergen?

77. Minute: Blofeld enttarnt Bond, sortiert Lametta am Weihnachtsbaum und erzählt seine teuflischen Pläne. Sein Omega-Virus sorgt für Unfruchtbarkeit bei Mensch und Tier. Hahaha. Ausgerechnet Unfruchtbarkeit. In einem Bond-Film. Ich halte das für einen Drehbuch-Gag.

100. Minute: Höchste Zeit für eine Autoverfolgungsjagd. Das Stock-Car-Eisbahnrennen, wundervoll. 105. Minute: Diana Rigg im Weichzeichner, Lazenby grinst debil – this must be love! Dann folgen auch die fatalen Worte: „Ich liebe dich. Willst du mich heiraten?“. Ist das noch Bond?

112. Minute: Die größte Action liefert ein Naturschauspiel. Eine Lawine geht ab und reißt alles (auch Bond) mit sich – toll gefilmt. 122. Minute: Duell Grunther gegen die Contessa, wobei der Scherge in ein Kunstwerk aus spitzen Nägeln fällt. „Kuuuunstweeeerk?! Das ist doch keine Kunst! Das ist doch überteuert verkaufte Kaaaaackeeee…“

129. Minute: Blofeld wird von Bond besiegt und bleibt mit dem kahlen Schädel an einer Astgabel hängen. Wieso sammelt ihn Bond dort nicht ein, sondern geht lieber heiraten? Und gibt seinem Gegner so die Chance, offenbar von weiteren Schergen (wie eigentlich?) gerettet zu werden und Bonds frischgebackene Frau zu erschießen? Häh? Das ist natürlich ein Schock auf den letzten Drücker und absolut rührend. Aber fühlt sich brutal seltsam an.  Oder war das Bonds Plan von Anfang an (Blofeld leben lassen), um aus der Heiratsnummer wieder rauszukommen?!?

Fazit dieses Einmal-Bonds: Es liegt nicht an Lazenby, dass dieser Film scheiterte. Der Mann macht seine Sache mehr als passabel. „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ ist kein richtiger Bond, weil es zu wenig Action gibt! Ein paar kleine Schlägereien bis zur 90. Minute, und zwar miserabel geschnittene. Dann endlich eine Willy-Bogner-inszenierte Skiverfolgungsjagd.

Auch das deprimierende Ende und Blofelds zu keinem Zeitpunkt bedrohlicher „Weltvernichtungsplan“ torpedieren das Bond-Gefühl, welches die Macher bislang aufgebaut hatten. Auch wenn dieser Film neue Wege geht, fragt man sich doch: Quo vadis, Bond?

Und noch eins: Ich finde, die leitmotivische Titelmusik ist prima, wird aber zu oft und zu aufdringlich eingesetzt. Ta-taaa-tatatatataaaa, Ta-taaa-tatatatataaa… ad nauseam.

Im Geheimdienst ihrer Majestät (1969)

Originaltitel: On Her Majesty’s Secret Service

Regie: Peter Hunt

Musik: John Barry / Song: Lewis Armstrong

James Bond: George Lazenby / G.G. Hoffmann

Blofeld: Telly Savalas / Martin Hirthe

Tracy: Diana Rigg / Margot Leonard

Draco: Gabriele Ferzetti / Klaus Miedel

Hammond: John Gray / Joachim Pukaß

Irma Bunt: Ilse Steppart

Sir Hilary Bray: George Baker / Heinz Petruo

und

M: Bernard Lee / Konrad Wagner

Q: Desmond Llewellyn / Horst Keitel

Moneypenny: Lois Maxwell / Inge Landgut

Für die zweite Auflage der DVD gab es eine Nachsynchro:

James Bond: George Lazenby / Erich Räuker

Blofeld: Telly Savalas / Jürgen Kluckert

Tracy: Diana Rigg / Sabine Arnhold

Irma Bunt: Ilse Steppart / Joseline Gassen

Draco: Gebriele Ferzetti / Lutz Mackensy

Q: Desmond Llewellyn / Reinhard Kuhnert

Popkulturelle Differenzen

kehrt zurück

mit

Diamonds Are Forever

And the Loser is…

Aushängeschild der Filmindustrie oder reine Farce – die Oscars. Alle Jahre wieder kommt der Oscarmann… und dann wird es bisweilen ein wenig lächerlich. Oder ärgerlich. Wie dieses Jahr.

Ich meine, es ist ja okay, dass sich die Filmindustrie selber feiert und auf die Schulter klopft für den Mist, den sie da den Zuschauern vorsetzt – und bislang ist es ja nicht so, dass der erfolreichste Scheißdreck gewinnt, denn dann müsste man Michael Bay ja jedes Mal für seine „Transformers“-Filme einen Oscar verleihen… Moment, davon war schon mal was nominiert, oder?

Und da sind wir doch schon in der Kategorie „ärgerlich“. Dass man etwas künstlerisch wertvolles wie „Transformers“ mit einer Oscarnominierung adelt, entwertet ja irgendwie den ganzen Preis, oder? Nein, tut es nicht. Und ich kann Ihnen auch sagen, warum:

Weil er keinen Wert hat!!!

Julia Roberts hat einen Oscar? Und George Clooney? Ich meine, wirklich? Also nichts gegen Clooney, der ist ein charismatischer Typ, witzig, clever… aber ein Oscar? Während jemand wie Cary Grant nie einen bekommen hat? Das ist dann doch ein wenig albern, oder?

Oder kommen wir mal zu Christoph Waltz. Nein, der hat seine beiden Oscars wirklich verdient, absolut keine Einwände, was das angeht. Hier wollte ich nur mal kurz darauf eingehen, dass Waltz in „Inglorious Basterds“ natürlich hervorragend ist – dabei wird aber dann immer gerne übersehen, wie großartig August Diehl ist! Zwar hat er nur zwei Szenen, aber bei seinem Aufeinandertreffen mit Michael Fassbender und seinen Freunden spielt er so phantastisch, dass er sich zumindest eine Nominierung als „bester nicht-englischsprachiger Nebendarsteller in einem Film über Nazis“ verdient hätte, eine Kategorie, die über kurz oder lang eh bei den Oscars eingeführt werden wird, werden muss, da sich das Klischee, man gewinne nur, wenn man einen Behinderten oder einen Nazi spielt, leider immer wieder als absolut zutreffend entpuppt.

Womit wir direkt bei den Nominierungen diesen Jahres sind. Wenn ein Österreicher einen Deutschen spielt, wird er nominiert – aber wenn ein Deutscher einen Österreicher spielt, dann nicht? Ich möchte an dieser Stelle einmal sagen, dass ich es für eine Unverschämtheit halte, dass man Daniel Brühl nicht nominiert hat. Denn

Daniel Brühl ist großartig in „Rush“!!!

Mit drei Ausrufezeichen, jawoll! Und, nur fürs Protokoll, mir geht die Formel 1 am Arsch vorbei. Aber Daniel Brühl gibt hier einen Niki Lauda, der selbst mich vom Hocker gerissen hat – und das kommt nicht oft vor. Und das ist eine Hauptrolle, keine Nebenrolle! Wie kann man ihn, der den Film eigentlich mehr trägt als Chris Hemsworth, erstens als Nebenrolle und zweitens gar nicht nominieren? Und stattdessen Jonah Hill????? (Fünf Fragezeichen!!!!!) Jonah Hill ist nicht schlecht im „Wolf of Wall Street“, aber er kommt kein bisschen an das heran, was Brühl in „Rush“ darbietet – und deshalb macht mich das ein wenig ärgerlich, dass der eine nominiert wurde und der andere nicht. Und das nur, weil in Amerika keine Sau Niki Lauda kennt?! Wäre Lauda Nazi gewesen, dann hätte Brühl den Oscar sicher – und ich fürchte, so polemisch das jetzt klingt, das ist nicht mal falsch!

Wer is da noch so nominiert?

Ach, es ist bedauerlich. Da ist die Nominierung über die Jahre an guten Leuten mit guten Performances vorbeigegangen und wen nominiert man jetzt? Bradley Cooper? Für was, eine gewagte Frisur? Jennifer Lawrence – die in anderen Filmen großartig ist, aber in „American Hustle“ (selbst nominiert, selbst ungerechtfertigt) eher schwach daher kommt. Selbst Christian Bale, der in diesem Film nicht schlecht ist, hätte das goldene Männchen wahrscheinlich eher für „The Machinist“ verdient als für diesen Film, der zwar den Begriff „Hustle“ im Titel hat, aber mit der britischen Serie dieses Namens kaum mithalten kann. Einzig Amy Adams Nominierung aus diesem Film ist verdient – wahrscheinlich wird sie ihn also nicht bekommen. Die meisten anderen Nominierungen gehen mir eher am Arsch vorbei, Michael Fassbender für „12 Jahre Sklave“ oder Chewie…tel Ej… Chiwetel Ejiofor, der Hauptdarsteller davon, das wäre völlig in Ordnung. (Blöder Titel übrigens, da er ja doch ein bisschen vorweg nimmt, dass die Sklavenzeit vielleicht nur begrenzt ist und wann sie wohl endet!) Auch Matthew McConaughey hätte sich das für „Dallas Buyers Club” wohl verdient… obwohl das dann wieder das Klischee „spiel einen Behinderten und bekomm einen Oscar“ bedienen würde.

Aber kommen wir noch einmal zurück zum Ärgerlichen: Wie kann man bitte Tom Hanks für „Captain Philips“ nicht nominieren? Ja, der Mann hat schon ein paar Oscars und verhökert die Dinger möglicherweise samstags auf dem Flohmarkt, um sich noch ein paar schöne Regale für Dan Brown Bücher kaufen zu können, aber darum geht es doch wohl nicht. Daniel Day Lewis wird auch jedes Mal nominiert, wenn er mal wieder einen Film macht und bekommt dann auch jedes Mal den Oscar – weil er ein phantastischer Schauspieler ist, was dann aber doch nie so richtig darüber hinwegschauen lassen kann, dass der Film in dem er auftrott selbst eher nicht so dolle ist wie DDL. Und selbst wenn man ihm die Statue nicht geben würde, eine Nominierung hätte Hanks für seine Leistung in diesem Film auf jeden Fall verdient!

Auf der positiven Seite…

…gibt es dann leider wenig zu berichten. Da ich wohl einer der wenigen war, der die Moderation von Seth McFarlane mochte, kehrt der dieses Jahr selbstredend nicht zurück und somit werde ich mir die Show dann wohl auch eher schenken. Aber dann bleibt mir wenigstens erspart, dass der etwa eine Stunde zu lange „Wolf der Wallstraße“ gewinnt – und Jonah Hill als bester Nebendarsteller. Nein, das wird wohl nicht passieren… aber da er bereits das zweite Mal ungerechtfertigterweise nominiert ist, kann das ja noch kommen!

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von Martin Cordemann

Man lebt nur zweimal

Die große James Bond Retrospektive

Der Teaser beginnt mit einer für den Film wichtigen Aktion – und dem Tod von Bond. Nun, da dies ein James Bond Film ist, wird wohl selbst der unbedarfteste Zuschauer nicht davon ausgehen, dass Bond wirklich stirbt, oder? Hätte man oder würde man Christopher Nolan eine von allem losgelöste James Bond Trilogie machen lassen – was nach dem Reboot mit „Casino Royale“ ja durchaus möglich wäre, weil ja jetzt, na, sagen wir mal, alles egal ist – dann wäre es natürlich durchaus eine Option, Bond am Ende draufgehen zu lassen. Oder wenn man sich bei „Stirb an einem anderen Tag“ gründlich überlegt hätte, dass man danach einen Reboot macht, dann hätte man da soviel tun können… hat man aber nicht! Nun, jedenfalls kommt nicht nur Bond um, sondern jemand entführt ein U-Boot… ein Spaceshuttle… eine Raumkapsel, ja, das war’s. Die anderen beiden Anfänge waren „Der Spion, der mich liebte“ und „Moonraker“… die auch sonst diverse Ähnlichkeiten mit diesem Film aufweisen, aber dazu kommen wir später.

Barry much

Wie üblich ist der Soundtrack von John Barry sehr stimmig und lässt diesmal, dem Thema entsprechend, auch ein paar japanische Klänge mit einfließen. Little Nelly, der kleine Hubschrauber, darf dann zu den Klängen seines 007 Themas ein paar Kunststückchen vorführen. Der Titelsong ist okay.

Auch Connery bringt wieder ein wenig Leichtigkeit in die Sache, oder Leichigkeit, indem er, nachdem er einen just gekillten Kerl in der Bar versteckt sich noch schnell einen auf den Weg genehmigt. Nicht ganz so beiläufig wie im Film davor, aber doch ganz erfrischend.

Der Hut hat sich in eine Marinemütze verwandelt, landet aber zielsicher auf dem Hutständer. Und auch hier müssen wir auf schlechte Rückprojektionen nicht verzichten, tja, Bond bleibt sich eben treu. Leider auch in der englischen Synchronstimme von Tiger Tanaka – wieder der gleiche, der auch schon Largo sprach… und wieder haut’s mich nicht vom Hocker! Auf Deutsch könnte man dafür Edgar „Kojak“ Ott genießen… also vielleicht doch lieber die deutsche Tonspur nehmen?

Blo und Feld

Charles Gray gibt sich hier die Ehre, jedoch noch nicht als Blofeld sondern als Henderson – was er besser macht. Dass er „gerührt, nicht geschüttelt“ sagt und damit leider völlig falsch liegt, dürfte nicht seine Schuld sein.

Blofeld gibt sich ebenfalls die Ehre, zum ersten Mal sehen wir sein Gesicht – und wünschten uns, es wäre ein anderes gewesen. Donald Pleasence weiß hier irgendwie schwerlich zu überzeugen und sein „Kill Bond, now!“ erweckt eher Mitleid als Ehrfurcht.

Natürlich muss man’s auch mal wieder übertreiben: Bond auf den Docks ist des Guten zuviel. Und die Endschlacht im Vulkankrater setzt die Reihe übertriebener Enden zielgerichtet fort. Wir alle wissen natürlich, dass Ken Adam den Krater in Originalgröße hat bauen lassen, was natürlich beeindruckend ist, aber unterm Strich hätte es ein Modell wohl auch getan.

Vorschau auf zukünftige Ereignisse

Der Film bietet diverse Elemente, die wir später wieder sehen werden. Wie bereits erwähnt die Entführung eines Fahrzeugs im Teaser, was dann, letzten Endes, wie auch hier, zur kompletten Zerstörung der Welt führen soll. Wobei es hier einen Krieg zwischen Amerika und Russland auslösen soll (ähnlich wie später Elliott Carver in „Der Morgen stirbt nie“ einen Krieg zwischen England und China auslösen will, nur um darüber zu berichten), was aber streng genommen auf eine Vernichtung der Welt hinauslaufen würde. Das Fischbecken mit tödlichem Inhalt, in das man über eine Falltür „gelangt“, findet sich ähnlich später in „Moonraker“ wieder, die Einschienenbahn und der hermetisch abgeriegelte Kommandostand in „Der Spion, der mich liebte“ – komischerweise beide unter der Regie von Lewis Gilbert… wie dieser Film hier!

Wir dachten eigentlich immer, dass Bond am Ende des Films in den Armen einer Frau landet – aber eigentlich landet er fast immer auf irgendeinem Boot. In „Dr. No“ ist es so, in „Liebesgrüße aus Moskau“ in Venedig ist es so, in „Goldfinger“ liegen sie auf einem Fallschirm, der aber fast aussieht wie ein aufblasbares Boot, das haben wir dann wieder in „Feuerball“ und hier. Der nächste Film wird in dieser Beziehung eine Ausnahme darstellen… aber in „Diamantenfieber“ sind sie dann wenigstens auf einem Ozeandampfer. (Dann folgen Zug, Boot, U-Boot, Raumschiff, Schiff… und weiter weiß ich im Moment nicht. Aber da Bond Commander der Royal Navy ist, ergibt das ja einen gewissen Sinn.)

Ach ja, Bond heiratet hier! Aber nicht nur das: Im nächsten Film heiratet er auch! Wie originell. Vielleicht sollte Bond ab jetzt in jedem Film heiraten, und dann Familienvater werden. Und statt Leute umzubringen guckt er sie nur ganz böse an, das ist auch kinderfreundlicher, fürs Publikum und so. Ach Gott, wahrscheinlich machen die das sogar irgendwann. Wär ja nicht so, als hätten sie die Figur nicht schon genug verraten. Wie dem auch sei, das hier war Sean Connerys letzter Bond Film! Jawohl!

— Martin Cordemann alias Null Null PeeWee Ende —

— es folgt Sonderbericht von Tillmann Courth alias Null Null Tilly —

Der Film mit der Raketenbasis im Vulkan. Und schon wieder ein Teaser, in dem Bond stirbt. Und sogar seebestattet wird. Diesmal ist es eine inszenierte Finte, die Anlass gibt für einen der schönsten Moneypenny-Sätze: „Du verspätest dich sogar, wenn du von der eigenen Beerdigung kommst“ (11. Filmminute).

Das japanische Lokalkolorit (Sumo-Ringkampf, 16. Minute) kommt einem jedes Mal neu vor, nämlich weil man es immer wieder vergisst.

Arg unglaubwürdig ist Bonds Hineinschlüpfen in die Identität eines Attentäters (22. Minute). Na gut, es ist dunkel und Bond trägt einen Hut – aber verwechselt der asiatische Handlanger Bond mit seinem asiatischen Ko-Handlanger?! Die sich anschließende Keilerei ist allerdings sehr hübsch („Iiih, siamesischer Wodka“).

Doll: Der japanische Geheimdienstchef Tanaka bewegt sich in einem privaten U-Bahn-Zug fort. Das ist ja mal richtig gaga (30. Minute). Und beschäftigt vier Geishas in seinem Domizil. Mein Gott, der Mann versteht zu leben. Wie auch der Industrielle Osata, der sich eine rothaarige, schnippische Privatsekretärin hält (37. Minute), die sofort Bond angräbt. Einem missratenen drive-by-shooting in Minute 39 schließt sich eine Verfolgungsjagd mit wilden Rückprojektionen an.

50. Filmminute: Q reist an und präsentiert das Leichtflugzeug „Little Nellie“, welches eine Bewaffnung an Bord hat, mit der man Dresden ein zweites Mal einäschern könnte. Blööödsinn! Ab Minute 53 monströser Luftkampf gegen vier Hubschrauber, den Bond mit Links gewinnt. Haarsträubend, aber beste Szene des Films.

57. Minute: Wir sind wieder am Anfang des Films, nahezu bildgleich wird diesmal eine russische Raumkapsel verschluckt – von diesem lächerlichen fliegenden Dildo.

Auch in diesem Film wartet der Bösewicht über eine Stunde auf seinen Einsatz: Blofeld rückt in Minute 62 erstmals ins Bild. Wenig später heißt es „Antreten beim Oberschurken“ und die ersten Bösen machen sich gegenseitig kalt. Die Rothaarige landet als Fischfutter im Piranha-Becken. Evil!

Tiefpunkt ab Minute 70: James Bond wird zum Japaner gestylt! Schrecklich. Scheußlich. Dachte immer, das wäre in „Dr. No“, aber es ist „Man lebt nur zweimal“. Die Abneigung gegen diesen Film wird immer greifbarer.

Japanerinnen sehen gar nicht alle gleich aus, die, die Bond in Minute 76 (zum Schein!) heiratet, hat ein „Pfannkuchengesicht“. Gut, dass Bond die Lizenz zum Scheinheiraten besitzt! Der Rest des Films ist so langweilig, dass man sich beinahe nach „Dr. No“ zurücksehnt.

Blofeld ist… Donald Pleasance. Erschütternde Erkenntnis in Minute 94 (ein neuer Spätauftrittsrekord?). Wollten die Geld sparen bei ihren Darstellern? Minute 99: Einsatz der Knallzigarette und Abtritt einiger Knallchargen.

Hundertschnarchzehnte Minute: Wieder dieselben öden Bilder aus dem Weltraum – Anti-Spannung pur! Am Ende fliegt dann noch der Vulkan komplett in die Luft, Blofeld hat die Selbstzerstörung ausgelöst und seine Katze zurückgelassen (das Scheusal!).

Und damit Bond am Ende ein Girl knutschen kann, musste dieses die Kampfszenen über mit dabei sein. Au wei, au wei.

Man lebt nur zweimal (1967)

Originaltitel: You only live twice

Regie: Lewis Gilbert

Musik: John Barry / Titelsong: Nancy Sinatra

James Bond: Sean Connery / G.G. Hoffmann

Blofeld: Donald Pleasence / Wolfgang Büttner

Kissy: Mie Hama / Maria Körber

Helga Brandt: Karin Dor / Ute Landfried-Marin

Henderson: Charles Gray / Claus Biederstaedt

Tiger Tanaka: Tesuro Tamba / Edgar Ott

Nr. 3: Burt Kwouk / Jürgen Thormann

Radar: Shane Rimmer / Michael Chevalier

und

M: Bernard Lee / Siegfried Schürenberg

Q: Desmond Llewellyn / Kurt Conradi

Moneypenny: Lois Maxwell / Lola Luigi

Popkulturelle Differenzen

kehrt zurück

mit

On Her Majesty’s Secret Service

Neu im Kino: RemakeCop

Remakes vs. Paul Verhoeven, Teil 2

Wir erinnern uns… lieber nicht an das Remake von „Total Recall“. Solide Actionware, die aber an das Original des großen Holländischen Meisters nicht heranreicht. Wie wird es dann also, wenn man sich über sein vielleicht größtes Meisterwerk „RoboCop“ hermacht? Nuuun…

„RoboCop“ 2.0

Leider, leider kann man den neuen „RoboCop“ nicht völlig losgelöst betrachten, der Film muss sich immer ein Vergleich mit Verhoevens Original gefallen lassen, eben weil er so heißt… und ja auch darauf basiert.

Verhoevens Film ist eine böse und (wie eigentlich jeder seiner Filme) brutale Satire (dürfte aber auch der Verhoeven mit der geringsten Nacktheit sein, aber das nur am Rande). Anders als bei „Starship Troopers“ ist hier die Satire immer gegenwärtig und zieht sich durch den ganzen Film. Die Geschichte beinhaltet Tod, Wiederauferstehung, Entmenschlichung und das Wiederfinden der Menschlichkeit sowie auch ein wenig Rache.

Einiges davon haben wir auch im neuen „RoboCop“ – übrigens nicht zu verwechseln mit „Robo Vampire“, einem Film mit hoppelnden Vampiren, der unglaublich lustig wäre, hätte man nicht das Gefühl, er wäre ernst gemeint. Womit wir den großen Unterschied zwischen Verhoevens Version und dem Remake haben: Das Remake ist keine Satire!!!

Anders muss aber nicht schlecht sein!

Ganz ehrlich, das Vernünftigste, was die Filmemacher machen konnten, war es, eine andere Richtung einzuschlagen. Es würde prinzipiell schwierig sein, mit dem – bösen!!! – Humor von „RoboCop“ konkurrieren zu wollen, also ist die Entscheidung, sich von diesem Aspekt des Films zu verabschieden und zu versuchen, mit den Grundelementen etwas anderes zu machen, absolut vernünftig! Und, ich sage es noch mal für alle, die die Überschriften nicht lesen, dass der Film anders ist, muss nichts schlechtes sein. Im Gegenteil! „RoboCop“ muss also keine Satire sein! So ist aus der neuen Version auch eher ein Drama geworden, das seine Schwerpunkte denn auch anders setzt als die Originalversion. Die Grundhandlung ist ähnlich, die Struktur ist aber ziemlich anders – zumindest bis gegen Ende, wo wir dann zu einem der Schwachpunkte kommen werden.

Bleiben wir aber erstmal bei den positiven Aspekten. Der Film hat mich nicht gelangweilt – das ist immer schon mal was wert und das hat in letzter Zeit beileibe nicht jeder Film geschafft. Er ist weniger spritzig als sein Vorgänger, im Gegenteil, am Anfang ist er streckenweise sogar sehr ruhig. Was bei Verhoeven die wahnsinnigen Fernseheinblendungen sind, ist hier eher eine politische Diskussionsshow mit Samuel L. Jackson. Weniger aufgedreht, aber für das, worum es gehen soll durchaus angemessen. Denn während es im Original um eine Stadt geht, geht es hier um landesweite Politik – eine Handlung, die dann irgendwie an „Minority Report“ erinnert, besonders gegen Ende… was dann wieder einer der Schwachpunkte ist, so wie das Ende von „Minority Report“ ein Schwachpunkt des Films ist!

Außerdem wartet der Film mit einer wunderbaren Besetzung auf. Gary Oldman, Michael Keaton, der stets grandiose Jackie Earle Haley, all das hebt den Film schauspielerisch auf ein hohes Niveau. Selbst Freunde der HBO-Serie „The Wire“ kommen auf ihre Kosten, da „Officer Lewis“ eine Geschlechts- und Farbumwandlung gemacht hat und nun von Michael K. Williams alias „Omar“ gespielt wird – obwohl man sich wünscht, dass man mit ihm und Haleys Figur vielleicht etwas mehr gemacht hätte.

Neue Struktur und neue Probleme

Womit wir uns der Handlung und auch ein paar Schwachpunkten nähern. Im Original ist RoboCop ziemlich schnell da – und der Film macht das, was man heute rückwirkend bei Bond versucht, nämlich er baut seine Musik langsam auf und man hört dort das „RoboCop“-Thema erst, als RoboCop seinen Dienst antritt, was sehr gut funktioniert. Hier hört man das Thema im Vorspann, aber es wird nicht so genutzt wie im Original – was aber auch daran liegt, dass der Weg bis zum Dienstantritt des Roboterpolizisten (der streng genommen eigentlich ein „CyborgCop“ ist, oder?) weit länger ist. Was uns zu der anders gewichteten Handlung bringt. Dieser Film zeigt in erster Linie den Prozess der Entmenschlichung – was einerseits sehr interessant ist, worin aber auch die Schwäche liegt, da er dabei aber irgendwie nicht richtig stringent und konsequent zu sein scheint.

Im Original ist es so:

  • Murphy wird getötet
  • Murphy wird Maschine
  • Maschine erinnert sich
  • Maschine will Rache/Gerechtigkeit
  • Maschine entdeckt eigene Menschlichkeit wieder

(Spoiler für „RoboCop“… hätt ich vielleicht vorher schreiben sollen!)

Hier ist das anders, scheint aber irgendwie im Zickzack zu laufen. Erst menschlicher als er sollte, dann Entmenschlichung, dann wird das aber wieder irgendwie zurückgenommen, dann holt er sich das aber wieder zurück, dann wird er aber wieder eine Spur mehr entmenschlicht… oder so? Ich verstehe, was sie damit sagen wollten, aber es hapert ein wenig in der Durchführung. Das hätte man in einer Linie durchziehen sollen, auch möglich als langsame Entmenschlichung, aber ohne dieses ganze Hin und Her.

Ein weiterer Punkt ist: die Motivation fehlt hier ein wenig bzw. ist nicht stark genug herausgearbeitet. Bei Verhoeven ist es klar, dass Robi die Leute dingfest machen will, die ihn ermordet haben. Das dürfte eigentlich für jeden nachvollziehbar sein. Der neue Robi ist aber nicht wirklich tot sondern nur ganz ganz böse verletzt und das dadurch wird das ganze nicht so traumatisch wie bei Verhoevens brutaler Mordszene. Da weiß man, warum er hinter den Leuten her ist. Hier wirkt das alles weniger wichtig. Wenn man ein bisschen besser herausgearbeitet hätte, dass ihm klar wird, dass es da einen Verlust gibt, dass die Leute ihn zwar nicht getötet haben, aber gewissermaßen zu einer Maschine machten, weshalb er jetzt als Roboter seine Familie verliert, dass sie ihm also alles was ihm wichtig war genommen haben – das wäre Verlust und damit Motivation. Ist aber leider nicht klar genug herausgearbeitet, was schade ist.

Original und Fälschung

Es gibt verschiedene Roboteranzüge, aber irgendwie erinnert das meist mehr an Nolans „Batman“ als an einen Roboter. Es gibt gegen Ende ein paar Actionsequenzen, die da sein müssen, weil es ein Actionfilm ist, bei denen aber ein wenig der emotionale Bezug fehlt – Action bringt nämlich nur was, wenn man irgendeinen Bezug dazu hat. Dann gibt es natürlich die „notwendigen“ Anspielungen auf das Original, Sprüche, die man von dort kennt, weil das Publikum sie hören will. Sowas wirkt dann meist irgendwie fehl am Platz – und tut es hier eigentlich auch. (Außerdem heißt der Blechkamerad „Ed 2-0-9“, nicht „E.D. 209!“, ja, das ist ein Ed!)

Und dann ist da das Ende… das, nachdem sich der Film sonst in vielen Punkten und nicht verkehrtermaßen vom Original gelöst hat, etwas macht, das nicht zum Rest des Films passt, sondern fast schon ein bisschen wie eine Anbierung an die Fans wirkt. Im Gesamtzusammenhang dieses Film stellt es aber eher einen Fremdkörper dar. Es gibt auch eine Hinführung auf etwas, das an das Original erinnert, aber dann wird selbst das nicht konsequent umgesetzt sondern… tja, da kann man nur spekulieren, weil es uns der Film nicht angemessen klar macht.

Leider versucht der Film einfach, zuviel unter einen Hut zu bringen. Eine „RoboCop“ Geschichte, eine politische Geschichte, eine Polizeigeschichte, dann aber auch noch Teile des Originals… und das passt dann am Schluss alles nicht ganz zusammen. Da hätte man auch am Ende andere Wege gehen und sich völlig vom Original lösen sollen, denn dieses Ende fügt sich nicht an die vorangegangene Handlung und zerstört damit am Schluss ein wenig den guten Eindruck, den man vorher hatte. Außerdem… beim Original ist ziemlich klar, wer die Bösen sind. Hier ist das eher ein wenig diffus – und gegen Ende nicht gerechtfertigt. Hat Officer Murphy bei Verhoeven den Mordfall an sich selbst aufzuklären, versucht man hier gegen Ende zwar auch diesen Weg zu gehen, aber es passt einfach nicht, da er bestenfalls den „Mordversuch“ an ihm hätte klären können…

Alles in allem ist es kein schlechter Film, auf jeden Fall nicht das Desaster, das man bei einem Remake von „RoboCop“ erwartet haben würde, sondern ein durchaus guter, interessanter Film, der sich teilweise weit genug vom Original löst, um ein paar neue Aspekte zu beleuchten, dann leider aber nicht stringent genug ist und gegen Ende ein wenig zerfasert.

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von Martin Cordemann

Feuerball

Die große James Bond Retrospektive

Größer, lauter, bunter, weiter – das, was heutzutage allen Hollywoodfilmen zugrunde zu liegen scheint, wird schon im vierten Bond Film zelebriert. „Feuerball“ verlässt sich weniger auf seine Figuren als vielmehr auf seine Effekte – Unterwassereffekte, um genau zu sein. Was schade ist, da der Film ansonsten eine durchaus solide Handlung hat. Aber die Filmemacher sind inzwischen aus der Phase des Experimentierens heraus und in der Phase des Angebens angekommen. Sie wollen zeigen, was sie alles können. Und so wird „Feuerball“ streckenweise zu einer selbstverliebten Zurschaustellung dessen, was möglich aber nicht nötig ist. So gesehen ist es teilweise schon fast eine Art Kunstfilm, der uns mit glanzvoll präsentierten Unterwasseraufnahmen von Taucherschlachten… langweilt. Mich zumindest.

Auf der Habenseite

Was der Film hat – und was den Büchern eher fehlt – ist Connery und damit Humor. Connery verleiht der Figur einen Witz und eine gewisse Leichtigkeit, während Bond in den Büchern teilweise eher charakterlos wirkt, besonders bei John Gardner. Doch Connery schafft es, dem Agenten ein wenig Kontur und ein leises Augenzwinkern zu geben. Zwei sehr schöne Details in diesem Film sind das Werfen der Blumen auf den Gegner, den er gerade umgebracht hat und sein kleiner Schlenker hinüber zum Früchtekorb, um sich vor seinem Verschwinden aus dem Zimmer, in das er eingebrochen ist, noch eine kleine Weintraube zu stibitzen. Das ist nett und lockert das ganze ein wenig auf.

John Barry liefert wieder einen hervorragenden Soundtrack ab, der einmal mehr Titel und Bond Thema perfekt miteinander verwebt. In der U-Wasser-Schlacht greift er dann auch noch mal auf sein 007 Thema zurück, aber das kann hier auch weder retten noch helfen. Auch der Titelsong von Tom Jones kann sich hören lassen.

Was die hauseigenen Bond Klischees angeht: die schlechten Rückprojektionen bleiben sich treu, der Hut ist da… aber Bond wirft ihn nicht, obwohl er dazu ansetzt. Doch er überlegt es sich anders und muss dann, statt in Ms Büro, in einen offenbar von Ken Adam gebauten Saal, um sich dort mit allen in Europa befindlichen Doppelnull-Agenten zu treffen. Ich glaube, es gibt dort neun Stühle und er, der er verspätet kommt, nimmt auf dem siebten Stuhl Platz.

Scham statt Charme

Während Bond sonst eigentlich eher seinen Charme einsetzt, um Frauen rum zu bekommen, oder seinen haarigen Oberkörper, ist das hier schon eher sexuelle Nötigung. Erst zwingt er der jungen Dame im Sanatorium einen Kuss auf, dann erpresst er sie zu Sex in der Sauna… schwierig!

Dann trifft Bond auf ein Paralleluniversum, so scheint es jedenfalls. Nachdem er das Sanatorium verlassen hat, folgt ihm Graf Lippe, der wiederum von Fiona Volpe verfolgt wird – die jedoch fährt auf einer anderen Straße. Nun gibt es ein reges hin und her, in der das Paralleluniversum mit Fiona irgendwie in das mit Bond eindringt, die beiden überlappen sich, und sie schafft es von ihrer Straße, auf der sich Trennlinien befinden, Graf Lippe abzuschießen, der sich eindeutig auf einer Straße ohne Markierungsstreifen befindet. Der erste Fall von überdimensionalem Attentat in der Bond Reihe. Nächste Station: Zeitreise!

Bond Bullshit

Wir hatten ja schon die Bond Mythen angesprochen, die irgendwelche Leute in die Welt gesetzt haben, die sich bei näherer Betrachtung dann aber als Bullshit erweisen. Also, was haben wir hier davon?

Der Teaser steht in keiner allzu großen Verbindung zum Film, das ist richtig, aber Bond tötet darin einen Agenten von SPECTRE, auf den später im Film von Blofeld kurz eingegangen wird. Hat keine große Bedeutung für den Film, ist aber auch nicht völlig losgelöst.

Martine Beswick, eine der beiden Zigeunerinnen aus „Liebesgrüße“, kehrt als britische Agentin zurück und ist damit das zweite Bondgirl im weiteren Sinne, das in zwei Filmen – und in unterschiedlichen Rollen – auftaucht. (Moneypenny und die spätere M wollen wir in diesem Spiel einfach mal übergehen.)

Bond wird nie verletzt – ich glaube, auch das wird gerne gesagt. Und dass Daniel Craig in „Casino Royale“ der erste Bond war, dem man auch angesehen hat, dass er auf die Fresse gekriegt hat. Nun, das stimmt nur halb. Natürlich sind die Verletzungen im Gesicht neu, aber die sind in gewisser Weise eigentlich „Stirb langsam“ geschuldet, in dem das Actiongenre sich dazu bekannte, dass Helden auch verletzlich sein und das auch zeigen können. Also ohne „Stirb langsam“ keine zerbeulte Fresse bei Craig. Was Verletzungen angeht, so trägt Bond jedoch schon in „Die Welt ist nicht genug“ einen Verband – und hier in „Feuerball“ hinkt und blutet er stark genug, dass das seine Feinde auf seine Fährte lockt. Dass Bond nie vorher sichtbar verletzt war ist also mal wieder Bullshit!

Zukunftsweisende Ideen und neue Traditionen

In seiner Hochphase war Bond nicht nur für schicke Mädels und exotische Orte bekannt (oder waren es schicke Orte und exotische Mädels?), sondern auch für die Gimmicks, die ihm dabei halfen, seine Fälle zu lösen – also Leute umzubringen. Hier haben wir den Raketenrucksack (den wir alle schon seit dem Jahr 2000 im Haus haben und mit dem wir täglich zur Arbeit fliegen… oder nicht?) und das kleine Atemgerät, mit dem man vier Minuten lang unter Wasser atmen kann. Letzteres definitiv eine Erfindung des Films, wie so viele andere Gimmicks, die noch folgen sollten. Natürlich nahm auch das irgendwann überhand und Bond gebrauchte weniger seinen Verstand als vielmehr die kleinen Spielereien, aber doch waren sie eins: Inspirierend! Denn nun kamen die Gemeindienste… Geheimdienste auf die Idee, dass solche Sachen ja vielleicht ganz toll wären und begannen, selbst so etwas zu entwickeln. Damit haben die Bond Filme also zu neuen Entwicklungen geführt – eine Tatsache, der die neuen Filme nur ins Gesicht furzen mit der Bemerkung: „Explodierende Füllfederhalter machen wir nicht mehr.“ Ja, und das ist ein echtes Armutszeugnis, das eher gegen als für euch spricht, ihr uninspirierten Arschlöcher!

Zudem wird hier eine neue Tradition eingeführt: Endkämpfe, die mich zu Tode langweilen! Hier in Exzession betrieben, später vielfach kopiert. Es gibt einige Filme, die ich recht gut finde – bis wir zur Endausscheidung kommen. Und dann muss wieder auf die Explosionsdrüse gedrückt werden, hier und da fliegt was in die Luft, alles muss überdimensioniert sein, weil dumme Leute denken, dass mehr Explosionen mehr Spannung sind – seufz!

Unterm Wasser… Strich!

Tja, nicht unbedingt mein Lieblingsfilm aus der Reihe. Zu lang, zuviel Wasser, das meiste davon unter. Auf 110 Minuten runterkürzen hätte hier möglicherweise helfen können. Auch Largos englischer Synchronsprecher sagt mir nicht so zu, da würde ich dann doch Martin Hirthe in der deutschen Fassung vorziehen.

Am Schluss gibt es dann noch einen schönen – gut von Barrys Score untermalten – Bond Moment, der wirklich gelungen ist… aber leider auch absolut sinnlos!

— Martin Cordemann alias Null Null PeeWee Ende —

— es folgt Sonderbericht von Tillmann Courth alias Null Null Tilly —

Der Film ist schmissig, ich mag „Feuerball“! Der komplette Film ist straff, effektiv und clever inszeniert. Ohne Fett anzusetzen verfolgt er eine intelligente Dramaturgie und geht gekonnt mit Pointen um.  Bis zur Filmminute 108. Was der Haken an vielen Bondfilmen ist – das große Finale verkommt zum langweiligen Feuerwerk. Dennoch vielleicht der Bond mit den meisten coolen Sprüchen!

Ein toller Vorsetzer mit dem Klasse-Detail der hingeworfenen Schnittblumen auf den endlich erledigten Feindagenten (3. Filmminute)! Wundersamerweise ist der in „Goldfinger“ geschrottete Aston Martin als Fluchtwagen zur Stelle. Tom Jones passt als Titelsänger von „Thunderball“ gut zu Bond, wie ich finde.

Schöner Spannungsmoment in der 10. Minute: Bei Blofelds Gangster-Kaffeekränzchen geht ein Stuhl hoch und erledigt einen untreuen Dunkelmann. Und wieder ein freches Detail in der 13. Minute: Der einbrechende Bond schnappt sich eine Traube vom Obstteller. Gleich wird er noch mehr vernaschen! Die Masseurin im Sanatorium nämlich (nachdem er auf einer elektrischen Streckbank beinahe zu Tode gekommen wäre). Dass muss Bond-Humor sein: Nach der Streckbank läuft das Schäferstündchen umso besser. Übrigens die erste Sexszene meines Lebens. Die Fantasie eines Jugendlichen lief so heiß wie das Dampfbad, in welchem der Akt stattfindet (ganze 2 Sekunden).

Der nächste kesse Moment in Minute 17: Bond zahlt es dem Attentäter genüsslich heim, indem er ihn in einem Saunatopf schmoren lässt. Nächster schöner Überraschungsmoment ist der Auftritt des Doppelgängers in Minute 19. Die sich anschließende Infiltration des falschen Majors wirkt noch heute frisch.

Brüllerzitat in Minute 36, Abschied von der Masseurin: „Wir sehen uns wieder“ – „Wann du willst und wo du willst, James“ – „Ich will eigentlich immer, hab nur so wenig Zeit“. Im Anschluss macht Bond große Augen, als ein Blofeld-Bediensteter auf Motorrad Bonds Verfolger aus dem Weg räumt, ehe Bond selber seinen Aston Martin tricksen lassen kann. Man muss auch mal anderen den Vortritt lassen. Und direkt eine Pointe hinterher: Bei Eintritt in Moneypennys Büro kann Bond seinen Hut nicht an den Garderobenständer segeln lassen, weil dieser neben die Tür verschoben wurde. Enttäuscht hängt er ihn einfach auf.

Die Ankunft in Nassau ist business as usual: Frau angraben, Spielcasino, Dinner mit Angeberchampagner. 53. Minute: Hübsch inszeniert das visuelle Rückverfolgen der Tonbandaufnahme durch eine subjektive Kamera (und das Überraschung eines Gangsters in der Dusche). Dann schaut Q vorbei, immer schön, diesmal trägt er sogar ein Hawaii-Hemd!

Felix-Leiter-Darsteller Rik van Nutter wirkt sehr wie das Vorbild der Parodie im zweiten OSS 117-Film („Er selbst ist sich genug“), stimmt mich spontan heiter. 64. Minute: Bond macht Bekanntschaft mit dem „bad girl“ des Films – wie heißt sie eigentlich? Fiona.

70. Minute: Largo stellt seinen Henchman „Mr. Vargas“ vor: „Unser Freund Vargas trinkt nicht, raucht nicht und er liebt nicht. Was tust du nur, Vargas?“ – ich tät spontan auf Systemadministrator tippen… Ist Vargas der erste Nerd der Bondgeschichte?! Jedenfalls tötet er wenig später eine CIA-Mitarbeiterin (wie, bleibt unklar, wahrscheinlich hat er sie zu Tode gelangweilt).

Atemloser, großer Moment in Minute 77: Die Haie werden zu Bond in den nächtlichen Pool gelassen, schwimmen jedoch lautlos an ihm vorbei, weil er ihnen ein anderes Opfer kredenzen kann.

83. Minute: Bond kann seinen Häschern (zu denen sein Bad-Girl-Hascherl zählt) entkommen, wird aber angeschossen und blutet! Man hat Bond selten bluten sehen, oder? Kurz darauf ein Schock im „Kiss Kiss Club“. Bond entledigt sich Fionas: „Darf ich meine Freundin hierher setzen? Sie belästigt sie nicht. Sie ist nämlich tot.“ Wie blöd sind diese Gangster?! Erschießen die falsche Person auf der Tanzfläche. Schade. Das war eine starke Frau. Zu stark???

93. Minute: Unterwassersex Bond mit Domino. „Hoffentlich haben wir die Fische nicht erschreckt“. Tja, gutes Argument. Für die Herstellung dieses Films wurden keine Fische erschreckt. Aber wenige Minuten zuvor ein Haifisch erschossen! Und in Minute 96 noch Vargas harpuniert. Bleibt noch Largo übrig. Und 27 Minuten Restfilm. Oja, wir wissen, was gleich kommt. Die große große Unterwasserschlacht. Ab Minute 108 geht es los. Das ist schon ein imposantes Gewimmel und durchaus gut gemacht. Die leicht kirmesartige Musik nervt allerdings, wie ich finde. Filmschluss in der 122. Minute: Bösewicht Largo wird nicht von Bond, sondern von Domino gekillt. Aber sie hatte ja auch noch ein Hühnchen zu rupfen…

Feuerball (1965)

Originaltitel: Thunderball

Regie: Terence Young

Musik: John Barry / Titelsong: Tom Jones

James Bond: Sean Connery / G.G. Hoffmann

Domino: Claudine Auger / Rosemarie Kirstein

Largo: Adolfo Celi / Martin Hirthe

Patricia: Molly Peters / Marianne Mosa

Fiona: Luciana Paluzzi / Margot Leonard

Felix Leiter: Rik Van Nutter / Michael Chevalier

Innenminister: Ronald Culver / Curt Ackermann

Graf Lippe: Guy Doleman / Rainer Brandt

(Blofeld: Joseph Wiseman / Wilhelm Borchert)

und

M: Bernard Lee / Konrad Wagner

Q: Desmond Llewellyn / Harald Wolff

Moneypenny: Lois Maxwell / Lola Luigi

Popkulturelle Differenzen

kehrt zurück

mit

You Only Live Twice

DoubleDSexy22Brustgewinn