Heimkino: Half Baked

Als einer der Freunde aus der Kiffergruppe ins Gefängnis muss und sich die Gelegenheit ergibt, günstig an Stoff zu kommen, beschließen die Jungs, Zeugs zu verkaufen, um ihren Kumpel aus dem Knast rauszuhauen…

Kifferkomödie

Es gab eine Zeit, da wuchsen sie wie das Gras von den Bäumen… ?

Da gab es eine Menge davon. Und vieles davon konnte man wahrscheinlich nur dann witzig finden, wenn man selbst high war. Es ist also ein sehr spezielles Genre, für das man ein Näschen haben muss… nee, das wär eher ne Koksanalogie. Wie dem auch sei, sowas kann durchaus nach hinten losgehen – aber das ist hier gar nicht mal so schlimm.

Überraschend witzig

Zwar funktioniert das nicht komplett, es gibt immernoch das eine oder andere, das nicht so richtig dolle ist, aber dafür gibt es auch eine Menge witziger Dialoge, Sprüche und Ideen. Man kann also auch durchaus ohne Drogen seine Freude daran entwickeln. Und Spaß haben. Denn darauf kommt es beim Kiffen doch an… Filmen, darauf kommt es bei Filmen doch an. Oder? Ich meine, das Gras ist auf der anderen Seite viel grüner, also, es sei denn, man raucht es. Was die Jungs im Film tun. Zur Genüge. Joh, Bruder!

Half Baked – Völlig high und durchgeknallt (1998)

Dave Chappelle (Michael Iwannek), Snoop Dogg (Thomas Nero Wolff), Willie Nelson (Reinhard Scheunemann), Clarence Williams III (Jan Spitzer)

Regie: Tamara Davis

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Viel Rauch um Fazit

Durchaus lustig, nicht perfekt, aber absolut unterhaltsam. Ab 26. März 2021 auf Blu-ray.

Heimkino: UNTER FREUNDEN STIRBT MAN NICHT

© 2021 LEONINE Studios

Fünf alte Freunde. Einer von ihnen stirbt unvermittelt – was schlechtes Timing ist, da er kurz davor steht, den Nobelpreis zu bekommen. Doch der wird nur an jemanden verliehen, der zum Zeitpunkt der Verleihung noch am Leben ist. Also versuchen seine Freunde, die fünf Tage bis dahin seinen Tod zu verheimlichen…

Immer Ärger mit a) Harry, b) Bernie, c) Hermann

Bei Hitchcock liegt die Leiche ständig im Weg, mit Bernie Lomax wird das Ganze zur Slapsticknummer, in diesem Vierteiler ist der Tote zwar präsent, aber selten im Bild. Nach und nach erfährt man etwas über seine Freunde, wobei auch ab und an mal Motive zutage treten, warum sie das vielleicht tun, die über den reinen Altruismus hinausgehen. Es gibt auch die eine oder andere Wendung, von denen die eine überraschender ist als die andere. Hier und da bekommt man auch schöne Dialoge und gute Szenen. Es sitzt nicht alles perfekt, aber genug, um daran ein gewisses Vergnügen zu finden.

PC

Wer es mit der PC, also der Political Correctness, sehr ernst nimmt, der könnte hier ein paar Probleme vorfinden, da mit manchen Sachen nicht ganz so geleckt sauber umgegangen wird, wie sich das der eine oder andere selbsternannte Moralwächter vielleicht wünschen würde. Das betrifft vor allem den Skandal, in den die Buchhändlerin verwickelt wird, der sich, wie viele Elemente – und wie sich das gehört – durch die Serie zieht und immer mal wieder aufflackert. Hier und da werden andere Details angerissen, die dann später aufgelöst werden, eben so, wie es sein soll.

Bonus

Kurze Beiträge, in denen die Schauspieler über ihre Figuren berichten.

Mit

Iris Berben, Adele Neuhauser, Heiner Lauterbach, Michael Wittenborn, Walter Sittler, Elke Heidenreich

Unterm Fazit stirbt man nicht

Ein gutes Ensemble, schöne Szenen, teils nette Dialoge und ein Handlungsbogen, der in sich schlüssig ist – was will man mehr? Ab 2. April 2021 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: Die Karibik – Überleben im Paradies

Exotische Tiere in einer exotischen Landschaft die von teils noch exotischeren Tieren gefressen werden. Nie war der Kampf ums Überleben farbenfroher und… paradiesischer.

Death in Paradise – Tieredition

Man bekommt Tiere in den tollsten Farben geboten – und einige, die viele Außerirdische bei „Star Trek“ wie Typen mit schlechten Frisuren aussehen lassen… was in vielen Fällen zutreffend ist. Hier jedoch sieht man Tiere, die mit ihrem Aussehen als Aliens durchgehen würden – und auch bestimmt den einen oder anderen Maskenschöpfer inspiriert haben. Das ist nicht alles schön, aber es ist alles faszinierend.

Nie war die Schönheit der Natur tödlicher,

nie war die Tödlichkeit der Natur schöner!

Der Tod spielt eine große Rolle in dieser hübschen zweiteiligen Naturdoku. Wer frisst wen? Hier kann man es erfahren. Denn die Natur ist kein Ponyhof, da geht es ums Fressen und gefressen werden, ums reine Überleben, denn, anders als der Mensch, töten Tiere, um zu überleben, und nicht aus niederen Motiven (was kein Freifahrtschein für Kanibalen sein soll!).

Tolle Tiere, tolle Bilder

Es ist ein Fest für Tierfreunde, also, außer wenn die Probleme mit dem Aspekt des gegenseitigen Verspeisens haben. Eine wahre Revue unterschiedlichster Tierarten in groß und klein, die fliegen, schwimmen, tauchen – und sich an einander die Bäuche vollschlagen, natürlich. Man kommt aus dem Staunen – und aus dem Lernen – nicht heraus, was gleichermaßen unterhaltsam wie lehrreich ist. Nur eins bekommt man dabei nicht: Hunger!

Die Fazibik

Farbenfroh, tödlich und sehenswert. Ab 26. März 2021 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: Camgirl – Wahnsinnige Begierde

Online-Blackjack-Spieler, der sich gerne mal beim Videochat mit Bezahlmädels einen von der Palme wedelt, glaubt, eine seiner MasturbationshilfIn in der Wirklichkeit gesehen zu haben…

Ab 18!

Etwas, das irgendwie als sexy angepriesen wird und dann ab 18 ist, da hofft man ja auf… irgendwas. Doch selbst das bleibt aus, während man rätselt, wie die Altersfreigabe zustande gekommen ist, während nicht viel passiert, außer, dass der Kollege Gelegenheitsmasturbator mit seinen Kumpels über Onlinezocken rumschwadroniert. Dazu gibt es dann ein paar nervige Einblicke in etwas, das die New Yorker Kunstszene oder ein Teil davon sein soll, was aber auch eher abschreckt als reizt.

Wo ist der Sex?

Wo ist die Erotik?

Wo ist der Reiz?

Und das entwickelt sich zur Schlüsselfrage. Bei einem Film, bei dem es um Reize gehen sollte, kann zwar ein bisschen damit gegeizt werden, aber irgendwann sollte man dann mal Farbe bekennen. Doch dies könnte mit einem Budget von 18 Euro (vielleicht ist das gemeint) in Coronazeiten entstanden sein, da alle nicht nur emotional sondern auch persönlich distanziert sind, über Videochats kommunizieren und auch sonst gerne mal Distanz halten. Als Schauwerte soll wahrscheinlich die auf dem Cover groß genannte Julia Fox herhalten, doch deren schauspielerisches Talent liegt hier weit unter dem von Damen, die in echten – und damit brauchbaren – Pornofilmen auftreten.

Kunstloser Kunstfilm oder erotikloser Erotikfilm?

Zwischenzeitlich fragt man sich, ob es nicht ein Kunstfilm hätte werden sollen, dann aber an sich selbst gescheitert ist? Aber irgendwann werden dann doch noch ein paar nackte Tatsachen aus der Mottenkiste geholt, doch die beweisen nur, dass nackt allein nicht zwingend auch sexy bedeutet – zur Rechtfertigung der Altersfreigabe darf Darsteller Peter Vack dann eher zu Peter Wank werden, wofür es sicher auch eine Zielgruppe gibt, aber die muss man natürlich erstmal finden…

OT: PVT CHAT

Julia Fox (Nell Pietrzyk), Peter Vack (Alexander Ziegenbein)

Regie: Ben Hozie

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Camzit

Ein hübscher Erotikfilm, an dem man seine Freude haben kann, das wäre mal eine schöne Sache. Der hier ist leider weit davon entfernt. Nicht sexy, nicht interessant… nicht zu empfehlen. Ab 26. März 2021 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: CAPONE

© 2021 LEONINE Studios

Übergangster Al Capone hat seine Zeit im Knast abgesessen. Dies ist das letzte Jahr seines Lebens und alles, was ihm geblieben ist, ist die Syphilis…

Wahre Geschichte?

Ja und nein. Dass Capone Syphilis hatte, mag stimmen. Was die Geschichte oder auch Handlung angeht, so kommt der Film größtenteils ohne aus. Da ist nicht viel, außer einen kranken, alten Menschen zu zeigen, garniert mit ein paar übermäßigen Gewaltausbrüchen hier und da. Sicher, wenn man sich das eine oder andere filmische Portrait des großen Mannes der Prohibition so ansieht, dann war er krank – aber eine andere Art von krank. Die, die während einer Vorstandssitzung Untergebenen mit einem Baseballschläger die Köppe einschlägt, als wäre er beim Familienpicknick von SPECTRE. Hier wird die mörderische Bestie demontiert und degradiert auf verrückter alter Sack, den man ins Heim stecken würde, müsste man nicht damit rechnen, dass er es ansteckt.

Hard, Harder, Hardy

Tom Hardy kann großartig sein – und unverständlich. In der Praxis bedeutet das, dass man ihn in rund 50% seiner Rollen im O-Ton nicht verstehen kann, weil er sich einen zurechtnuschelt oder andere Spirenzchen mit der Stimme anstellt, die nicht gerade zu besserem Verständnis beitragen. Hier hält sich das in Grenzen, zumal viele seiner Worte eh auf italienisch sind, vielleicht ein Trick der Filmemacher, um automatisch zu untertiteln und damit Verständlichkeit zu produzieren? Wie dem auch sei, Hardy, der dank der Maske kaum zu erkennen ist, gibt alles und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Es ist eine Art Spektrum jenseits des Spektrums, durchaus unterhaltsam, aber letztlich das, was der gesamte Film ist und was sich in zwei Worten umschreiben lässt, die heute mal unser Fazit ausmachen…

Mit

Tom Hardy (Torben Liebrecht), Matt Dillon (Charles Rettinghaus), Kyle MacLachlan (Tom Vogt), Linda Cardellini (Claudia Gáldy), Al Sapienza (Pierre Peters-Arnolds), Kathrine Narducci (Karen Schulze-Vorbach), Noel Fischer (Sebastian Fitzner), Gino Cafarelli (Torsten Münchow), Mason Guccione (Fabian Stromberger), Jack Lowden (Konrad Bösherz), Caiden Acurio (Karlos Fanselow), Tara Marie Foy (Charlotte Boon)

Regie: Josh Tank

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Al Fazone

Sehr speziell! Ab 26. März 2021 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: FEAR OF RAIN – Die Angst in dir

© 2021 LEONINE Studios

Mädchen mit Schitzophrenie, das ständig Haluzinationen hat, sieht im Haus der Nachbarin ein fremdes Kind, das sie für entführt hält…

Spiel mit der Wirklichkeit

Was ist echt und was nicht? Oder wer? Das ist eine hübsche Grundlage für einen Film, der seine Zehen ein wenig in den Teich der Psychothriller taucht. Es ist die Ungewissheit und es ist ein spannendes Spiel, das schön durchgespielt wird, aber nicht so ganz in allen Runden aufgehen will. Denn auch als Zuschauer fängt man zwangsläufig an, sich zu fragen, wer oder was denn nun der Realität entspricht – und wenn man dann ein bisschen genauer hinguckt, findet man eine Antwort, lange bevor sie uns der Film offenbart. Dafür wird am Ende aber noch einmal voll auf die Verwirrdrüse gedrückt, so dass man auch selbst zu zweifeln beginnt, was sich gerade wirklich abspielt und was davon nur im Kopf der Protagonistin…

Gute Miene zum guten Spiel

Bravourös getragen wird der Film durch Madison Iseman und das überzeugende Schauspiel der jungen Dame. Sie macht das ganz großartig und das ist ja heutzutage auch keine Selbstverständlichkeit. Gut dazu passt auch Israel Broussard, bei dem man, wenn auch nur bis zu einem bestimmten Punkt, nicht so ganz sicher sein kann, ob er in der Wirklichkeit oder nur in ihrer Einbildung existiert.

Mit

Madison Iseman (Victoria Frenz), Katherine Heigl (Antje von der Ahne), Harry Connick Jr. (Tommy Morgenstern), Eugenie Bondurant (Sabne Arnhold), Israel Broussard (Nicolas Rathod), Enuka Okuma (Victoria Sturm), Julia Vasi (Patricia Strasburger), Hudson Rodgers (Helena Weckmann)

Regie: Castille Landon

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fear of Faz

Hübsches Spiel mit der Unwirklichkeit, das größtenteils ziemlich gut funktioniert, auch wenn man den einen oder anderen Zweifel vielleicht doch noch ein wenig stärker hätte herausarbeiten können. Ab 26. März 2021 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: DRACULA

Dracula ist wieder da…

Machen wir uns keine Sorkin

Man könnte sagen, Steven Moffat ist so eine Art britischer Aaron Sorkin – und man könnte damit absolut falsch liegen. Nichtsdestotrotz sind beide großartige Autoren, die Serien mit ihrer Intelligenz und ihrem Humor prägen. Mit „The West Wing“ hatte Sorkin seine große Serie, „Coupling“ war das gleiche für Moffat. Danach haben beide unterschiedliche Felder gefunden, die sie aber konsequent beackern. Dabei hat sich Sorkin auf die Umsetzung von Stoffen nach wahren Begebenheiten spezialisiert, bislang eher in Filmform, während Moffat, der zwischenzeitlich natürlich auch am Runder von „Doctor Who“ war, in eine andere Richtung geht. Und zwar die Neuverarbeitung klassischer Stoffe der Literatur. Mit seinem großartigen „Jekyll“ hat es begonnen, dann folgte der Welterfolg „Sherlock“, zu dem er ein paar grandiose Episoden beitrug, und nun haben wir mit „Dracula“ die dritte klassisch-kriminalistisch-horrormäßige Figur, der er neues Leben einhaucht – oder Blut in dem Fall. In allen drei Fällen begleitet ihn der ehemalige „League of Gentlemen“… Gentleman Mark Gattis, der außer bei „Jekyll“ als Ko-Autor/Schöpfer und in allen drei Serien auch als Schauspieler in Erscheinung tritt. Da ich ein großer Fan von Moffat bin, liegt die Latte nun also extrem hoch…

Ist der berühmteste Blutsauger der Welt ausgelutscht?

Die Serie erstreckt sich über drei 90minütige Episoden. Die erste erinnert ein bisschen an „Francis Ford Coppolas Bram Stokers Dracula“, hier und da mit ein paar Spielereien um das Thema herum und einem kleinen Hauch von Humor. Ersteres ist ohnehin das Prinzip dieser Moffat-Bearbeitungen, ein bisschen mit dem Altbekannten zu spielen, Figuren und Namen zu benutzen, aber nicht unbedingt so, wie man das kennt und erwartet, was am Ende zum Beispiel mit Renfield geschieht. Höhepunkt hier – und auch in allen anderen Folgen – ist die Nonne, besonders wenn sie auf Konfrontationskurs mit dem Beißer ist. In der zweiten Folge bietet man dann etwas, das bislang ein Mysterium war. Wir erinnern uns, dass Garf Orlock auf dem Schiff, das ihn nach England bringt, aus seiner Kiste steigt und gar Max Schrecklich erscheint. Auf diesen Teil der Geschichte, was genau auf dem Schiff passiert, wird sonst eher nicht eingegangen – hier widmet man der Sache eine ganze Folge und schafft damit nicht nur seine eigene Mythologie, sondern auch eine Erklärung… vielleicht sollte Moffat mal eine Neubearbeitung von „The Lost World – JurassicPark“ machen und erklären, was auf dem Schiff mit dem Dino und der appen Hand so abgegangen ist, also außer der Hand. Im letzten Teil dann löst man sich recht weit von der Vorlage und wandelt eigentlich ein bisschen auf Jekylls Pfaden. Das verleiht dem Ganzen einen neuen Anstrich und eine neue Richtung… ob das gefällt ist eine andere Sache.

Bonus

Featuretten und ein Audiokommentar, in denen man einiges erhellendes über die Hintergedanken der Autoren und die Produktion der Serie erfährt.

Mit

Claes Bang (Marcus Off), Dolly Wells (Alexandra Wilcke), Morfydd Clark (Jodie Blank), John Heffernan (Viktor Neumann), Joanna Scanlan (Karin David, Shasha Dhawan (Marius Clarén), Clive Russell (Reinard Scheunemann), Mark Gattis (Tobias Lelle)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazcula

Der Dreiteiler fügt der bekannten Mythologie ein paar neue Aspekte hinzu, spielt ein wenig mit dem, was man weiß und ändert ab und an ziemlich die Richtung. Hin und wieder flackert der großartige Humor in den Dialogen und Sprüchen auf, doch das hätte weit öfter sein können. Es ist gleichzeitig eine alte und eine neue Art von Dracula, die durchaus unterhaltsam ist, aber leider nicht an das Niveau von anderen Arbeiten Moffats heranreicht. Ab 26. März 2021 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: THE PROFESSIONALS

© 2021 LEONINE

Bodie und Doyle sind zurück… Nein, das sind nicht die 70er und dies sind nicht „Die Profis“ aus England, es ist eine andere Art von professionellen Leuten.

Gefahr ist ihr Geschäft (Folge 1-10)

Reicher Kerl heuert Gruppe von Spezialisten an, um herauszufinden, warum seine Rakete beim Start explodiert ist…

The Profunssionals

Denn die Serie ist eine Mischung aus Action und Spaß – was auch dadurch funktioniert, dass nicht am laufenden Band Leute fürchterliche Tode sterben. Es wird zwar geballert und gestorben, aber, gut, familiengerecht wäre vielleicht zu hoch gegriffen, aber es ist nicht gemein und irgendwo immernoch leicht. Was eine immense Freude bereitet, da man neben spektakulärer Action auch feine Dialoge serviert bekommt. Zunächst überraschend erscheint, dass es sich nicht allein um die Gruppe Söldner dreht, die jede Woche einen neuen Auftrag erledigen, sondern dass es tatsächlich eine durchgehende Handlung gibt, die sich über alle 10 Folgen hinweg weiterentwickelt und bei der Familie eine weit größere Rolle zu spielen scheint als in den „Fast&Furious“-Fülmen. Wunderbar ist auch, dass nicht nur das Team super sympathisch ist, sondern dass im Laufe der Geschichte noch eine Menge Nebenfiguren dazu kommen, an denen man ebenfalls seine Freude haben kann.

Super, Mann

Oft geht DC mit seinen Darstellern eigentlich sehr vorbildlich um und ehrt sie, indem z.B. Christopher Reeve und Margot Kidder, dereinst auf der großen Leinwand Superman und Lois Lane, in der Serie „Smallville“ in neuen Rollen auftauchen. Tom Welling, der dort den jungen Clark Kent und angehenden Mann aus Stahl spielt, hat man nie die Ehre erwiesen, ihn die Rolle des Superman auch im Kino fortführen zu lassen, wie es sich bei dem Film von Bryan Singer angeboten hätte. Hier darf er dafür aber den coolen und reifer gewordenen Anführer des Teams spielen – und es passt perfekt. Man hat Freude an ihm und seinen trockenen Sprüchen, an Brendan Fraser, der ebenfalls einen hübschen Humor mit einbringt und auch Ken Duken macht eine gute Figur, so dass man an der Schauspielerfront wirklich perfekt – und extrem international – besetzt hat.

Bonus

Einige kurze Featuretten mit Einblicken in die Serie.

Mit

Tom Welling (Timmo Niesner), Brendan Fraser (Torsten Münchow), Elena Anaya (Céline Fontanges), Saïd Taghmaoui (Martin May), Ken Duken, Lisa Loven Kongsli (Katrin Decker), August Wittgenstein

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

The Fazitnells

Viel Action, viel Spaß – viel Vergnügen! Ab 26. März 2021 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: Putin – Die Geschichte eines Spions

Leben und Werk eines Staatslenkers…

Vorsicht!

Die ist es, zu der uns diese spannende dreiteilige Serie anrät, denn Kritiker des Mannes finden sich gern mal mit vier Kugeln im Rücken wieder – oder werden durch ein fieses Gift dahingerafft. So gesehen ist die Doku schöner als das, was sie darstellt – das widerum ist aber weit spannender als so mancher John le Carré.

Die dunklen Seiten der Macht

Vielleicht ist der größte Unterschied zwischen den USA und Russland der, dass man in Russland seine Schandtaten nie so recht verheimlicht, was dann im Vergleich zum Rassentrennungsland Nr. 2 (nach Südafrika) leicht macht, sie als die Bösen und die USA als die Guten dastehen zu lassen. Hier kann es einem aber eiskalt den Rücken runterlaufen, wenn man sieht, wie mit Leuten und Kritikern umgegangen und wie Recht gebeugt und gebrochen wird, nur um die eigene Macht zu erhalten. Es ist ein bisschen zum Kotzen und wirft kein gutes Licht auf diesen „Staatsmann“, der nach Sichtung des Materials eigentlich umgehend von allen politischen Treffen aus- und vom europäischen Gerichtshof eingeladen werden müsste… aber so läuft unsere Welt ja nicht, denn letztlich wird sie viel zu oft bestimmt von Menschen wie ihm.

Erschreckend

Wer also ein positives Menschenbild hat und auch gerne weiterhin daran festhalten möchte, der sollte hier die Finger von lassen – und Besuche bei Putin vermeiden, auch wenn der immer am Telefon total nett wirkt. Hat man aber ein bisschen Lust auf eine interessante Dokumentation und will sich statt von Slashern seinen Horror mal aus der brutalen Wirklichkeit holen, der sollte hier zugreifen, denn man lernt eine Menge, es ist abschreckend, bisweilen widerlich, definitiv verärgernd und dabei auf eine leicht perverse Art unterhaltsam – wahrscheinlich so wie Putin selbst, wenn man ihn näher kennen würde, was man nicht will, wenn man das hier gesehen hat.

Vorschlag

Als nächstes dann bitte in dieser Art eine Doku über Trump – und das Duo des Schreckens ist vollkommen! Ab 26. März 2021 auf DVD.

Heimkino: Der Doktor und das liebe Vieh – Staffel 1

Yorkshire in den 30er Jahren. Ein junger Tierarzt kommt aufs Land, wo er nicht nur einen eigenwilligen Arbeitgeber hat, sondern auch mit Land und Leuten klarkommen muss, denn Tiere behandeln ist schwierig, aber die Liebe ist noch viel schwieriger…

Schööööön!

Die Entführung in eine andere Zeit ist fast so schön wie die in diese malerische Gegend. Allein die Landschaften, die man in der ersten Folge kredenzt bekommt, lassen einem das Herz höher schlagen vor Freude. Doch im Mittelpunkt steht natürlich nicht nur das Nutzvieh, sondern auch der Mensch, dem es gehört. So wandelt die Serie zwischen veterinärischer Tätigkeit und herzerwärmendem Menscheln, was einem an kühlen Tagen ein warmes Gefühl bereiten kann.

Neuauflage

Dies dürfte dann, nach einem Spielfilm und einer Serie aus den 70er Jahren, die dritte Umsetzung der zu Grunde liegenden Romane von James Harriott sein. Während viele andere Neuauflagen dieser Tage einiges an Charme missen lassen, kann diese eine Menge davon aufbieten und ist dadurch durchaus sehenswert.

Bondwoman

In einer Gastrolle kann man die erste Bondwoman sehen, kein Bondgirl, sondern bislang die einzige Frau, die dem Geheimagenten Ihrer Majestät das Ja-Wort abringen konnte. Gemeint ist natürlich die Frau mit Sexappeal, die als Emma Peel bewies, dass Frauen sexy, clever, schlagfertig und -kräftig sein und ihren männlichen Partnern, seien sie auch noch so sehr „Mit Schirm, Charme und Melone“ ausgestattet, in nichts nachstehen müssen: Dame Diana Rigg. Die folgt inzwischen der Rollenwahl ihrer Kollegin Maggie Smith, indem sie nicht auf den Mund gefallene Damen mit Wiedererkennungswert spielt, was sie, wie hier, auch schon in „Game of Thrones“ tat.

Bonus

Interviews und ein Spaziergang durchs Set mit Einblicken hinter die Kulissen.

OT: All Creatures Great and Small – Series 1

Nicolas Ralph (Jesse Grimm), Samuel West (Christian Rudolf), Anna Madeley (Joey Cordevin), Callum Woodhouse (David Berton)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Das Fazit und das liebe Vieh

Tierisch menschlich, sauvergnüglich und einfach schweinemäßig gut. Ab 26. März 2021 auf DVD.