THE MANDALORIAN – STAFFEL 2

STAR WARS is back!

Nachdem „Der Aufstieg Skywalkers“ zum Abstieg der Reihe und Ausstieg aus dem Kino wurde, schaffte es Jon Favro mit der ersten Staffel des Mandalorianers, zu zeigen, dass der Krieg der Sterne doch gut sein konnte – wenn er von den richtigen Leuten geführt wird. Der trieb seine Unwesen erst nur im Streaming, doch kürzlich sah der Sender mit der Maus ein, dass physische Medien vielleicht doch noch interessant sind, was den Freunden von DVDs und Blu-Rays die Möglichkeit gibt, ihrer Sammelleidenschaft zu fröhnen und gewisse Serien auch wirklich im Haus zu haben – sehr hilfreich, wenn mal das Internet wegknickt. Nach dem feinen Auftakt geht Mando hier nun in die zweite Runde…

Mando

Noch immer sucht der Mandalorianer das Volk, dem das Kind, das man ihm anvertraut hat, angehört und erlebt dabei viele Abenteuer…

Vor dem Krieg ist nach dem Krieg… der Sterne

Die Serie spielt zwischen „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ und „Das Erwachen der Macht“, etwa 9 Jahre nach der Zerstörung des zweiten Todessterns. Sie wird oft verglichen mit der asiatischen Filmreihe „Lone Wolf & Cub“, in der ein Krieger mit einem Kleinkind unterwegs ist – aber ob das auch wirklich so süüüüüüüß ist wie „Baby Yoda“, nun, da muss es sich schon ganz schön anstrengen. Denn mit dieser Figur hat man es geschafft, jemanden zu schaffen, bei dem sich einem immer ein Lächeln ins Gesicht schleicht, wenn man den kleinen Kerl sieht. Mando selbst ist eigentlich das, was man sich von Boba Fett erhofft hatte, ein cooler Typ in Rüstung, doch… wo Fett irgendwie enttäuscht und seit seinem unrühmlichen Abgang in „Jedi“ irgendwie stets hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist, gibt Mando den Mando so, wie man ihn sich vorstellt… zumal der olle Fett am Ende seine alte Rüstung neu lackiert – und die sah so angeranzt wie zu Zeiten der Spielfilme weit cooler aus.

Krieg der Sterne

Gemacht ist das Ganze mit Liebe, zum Detail, zum Design, zu Star Wars. Während die Prequels neben anderem auch rein äußerlich daneben lagen, stimmt hier einfach alles und man fühlt sich zu Hause in dieser Galaxie, die so „weit, weit entfernt“ ist. Alles sieht so aus, wie man es kennt und mag, Rassen, Uniformen, Gestalten, alles so wie viele der Actionfuguren, die man mal hatte… oder noch immer hat! Lediglich das Star Wars-Thema in der Musik fehlt, obwohl es durchaus passend wäre.

Einmal Sheriff, immer Sheriff

Mit der Serie „Deadwood“ wurde Timothy Oliphant zum Gesetzeshüter im Wilden Westen… und seitdem ist er es auch in anderen Gefilden geblieben. Als moderne Variante in „Justified“ – und hier nun verschlägt es ihn in den Weltraum. Das reinste Typecasting.

Samureinigung

Oben erwähnter Einfluss von japanischer Kultur lässt sich möglicherweise auch in der Episode entdecken, in der Ashoka von den Animationen in „Clone Wars“ und „Rebels“ nun in die Wirklichkeit wechselt. Die Kämpfe, das Dorf, der Ort, gar der Nebel, all das scheint wie aus einem Samurai-Film zu sein – und das ist eine wunderbare Sache, die das vorhandene Star Wars-Universum und diese Serie ungemein bereichert!

Rogue Two

Einer der Höhepunkte des Finales von „Rogue One“ war das Gemetzel, das Darth Vader mit seinem Lichtschwert unter den Rebellen anrichtet. Hier haben wir lustigerweise eine Umkehrung davon – und auch die kann sich sehen lassen.

Nicht ganz stimmt

aber die Stimme von Luke Skywalker. Ein computermäßig verjüngter Mark Hamill gibt sich an einer Stelle die Ehre, aber leider holte man für die deutsche Fassung nicht dessen perfekte Stimme Hans-Georg Panczak ans Mikro, der die stimmliche Verjüngung garantiert hinbekommen hätte. Zwar bleibt es in der Familie und nun spricht sein Sohn Jan Makino, ist aber leider doch nicht so ganz das selbe!

Bonus

Ein paar nette Einblicke in das Star Wars-Universum… hinter den Kulissen.

Mit

Pedro Pascal (Sascha Rotermund), John Leguizamo (Dieter B. Gerlach), Timothy Olyphant (Nicolas Böll), Amy Sedaris (Denise Gorzellanny), Katee Sackhoff (Heide Domanowski), Paul Sun-Hyung Lee (Hans Hohlbein), Titus Welliver (Matthias Klie), Carl Weathers (Jürgen Kluckert), Giancarlo Esposito (Frank Röth), Michael Biehn (Johannes Berenz), Bill Burr (Sven Hasper), Richard Brake (Ronald Nitschke), Ming-Na Wen (Vera Teltz), Temuera Morrison (Martin Keßler), Rosario Dawson (Josephine Schmidt) & Mark Hamill (Jan Makino)

The Fazitlorian

Star Wars, wie es sein sollte. Schöne Abenteuer mit guten Figuren und Schauspielern in einem Universum, das man schon seit Kindesgtagen kennt… AB 19.1.2024 IM LIMITIERTEN 4K UHD STEELBOOK INKL. BLU-RAY VERSION UND BONUSMATERIAL ERHÄLTLICH.

STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS… Episode III

Der „Krieg der Sterne“ auf deutsch

Ich gehöre einer Generation an, bei der es nicht selbstverständlich oder einfach war, Filme in der Originalfassung zu sehen, zumal das Schulenglisch das notwendige Verständnis auch möglicherweise gar nicht hergegeben hätte. Dafür hatten wir aber das Glück, das einige verstockte Ignoranten heute nicht anerkennen, in einer Zeit zu leben, in der Synchronisationen teils noch großartig und manchmal sogar besser als das Original sein konnten. Beim „Krieg der Sterne“ und seinen Nachfolgern trifft das in manchen Bereichen auch durchaus zu. Klar, manches wurde anders übersetzt (was, dankenswerterweise bei den Synchros der neueren Filme übernommen wurde, großes Lob an Regisseur Björn Schalla, der da auf die richtigen Details achtet), aus den „spice mines of kessel“ wurde „die werden uns in die Minen stecken oder zu sonstwas verschrotten“ und dem „kessel run“ der „Kossalflug“, was schlicht daran gelegen haben mag, dass keine Sau auch nur die Spur einer Ahnung hatte, was zum Henker es mit diesem blöden Kessel auf sich hatte… oder ob da Buntes drin war? Man stelle sich eine DDR-Synchro der Filme vor… oder lieber nicht.

Stimm…t

Wie dem auch sei, was diese Fassungen neben größtenteils guten Texten zu bieten hatten, waren grandiose Sprecher. Hans Georg Panczak für Hamill, Wolfgang Pampel für Ford und Susanna Bonasevicz für Fisher waren eine phantastische Besetzung – und sind es immernoch. Die, bei denen die deutsche Fassung das Original ein wenig überflügelt, waren aber Heinz Petruo für Vader und Friedrich Schoenfelder für Tarkin. Beide wirken im Original mit James Earl Jones und Peter Cushing natürlich sehr gut, im Deutschen klingen sie aber eine Spur schärfer, kälter und damit angemessen böser. Leider sind beide Schauspieler inzwischen verstorben und konnten für die neuen Filme ihre Rollen nicht wieder aufnehmen.

Kontinuität

Was in dieser Reihe ebenfalls überraschend gut ist, und das ist beileibe nicht immer so, wie man z.B. an den James Bond und „Star Trek“-Filmen sehen bzw. hören kann, ist die Kontinuität in der deutschen Besetzung. Hier gab es nur wenige Wechsel… und an dieser Stelle schließt sich mit „Aufstieg“ nun einer dieser Kreise. Denn der erste Schauspieler, der innerhalb der Reihe eine neue Stimme bekam, war Denis Lawson alias Wedge. Im ersten Film sprach für ihn Ingolf Gorges, im zweiten hört man dann Hans-Jürgen Dittberner (Patrick Duffy, Captain Future, David Rasche als „Sledge Hammer“), der auch noch Pilotenkollege Hobie spricht, im dritten kehrt dann Gorges zu Wedge zurück, der aber inzwischen ebenfalls verstorben ist und so hört man hier, bei Lawsons vierten und letztem Auftritt, wieder Herrn Dittberner. Möge die Macht mit ihm sein… denn er weiß, was er tut!

Nummer 5 spricht

Eine der größeren Umbesetzungen betrifft ironischerweise den möglicherweise einzigen Charakter, der im Original bzw. vielen Originalen bisher nur eine einzige Stimme gehabt hat: C-3PO. Anthony Daniels sprach ihn in Filmen, Serien, sogar den Hörspielen und sicher auch Werbespots und Videospielen, doch als es in Deutschland auf Episode I zuging, wurde leider nicht Joachim Tennstedt besetzt, der ihm in der klassischen Trilogie sehr treffend die Stimme geliehen hatte. Statt dessen kam es zu etwas, das man irgendwie als Klischeebesetzung bezeichnen kann, nämlich Wolfgang Ziffer. Der macht seine Sache auch gut, aaaaaber bevor er ins „Star Wars“-Universum kam, war er bereits die Stimme von Robotern wie Nummer 5 (lebt) und V.I.N.C.E.N.T. in „Das schwarze Loch“. Mit den neuen Filmen kehrte dann aber Tennstedt zurück, eine der vielen erfreulichen Entscheidungen von Regisseur Schalla, der es auch schaffte, mit Florian Clyde für den jungen Han Solo (in „Solo“) jemanden zu finden, der sehr schön an dessen deutsche Stimme Wolfgang Pampel erinnert und damit das richtige Feeling aufkommen lässt, ebenso wie Fred Maire als „Yoda“ in „Die letzten Jedi“, der manchmal verdammt nah ran kommt an den Hugo Schrader von damals… nur bei seinem Martin Kautz für Darth Vader kann ich bei beistem Willen keinen Heinz Petruo heraushören. Nichtsdestotrotz, tolle Entscheidungen, die die deutschen Fassungen auch in diesen Jahren, in denen Synchros oft an Charme, Witz und Qualität zu verlieren scheinen, vor allem aber an guten Stimmen, sehr anhörlich machen.

Spoil Wars; „Der Auftritt Skywalkers“

Überraschung: Der olle Palpatine, ehemals Imperator des Imperiums, ehemals Senator von Naboo, ehemals Bankkaufmann auf Alderaan und Zimmergenosse von Chewbacca seine Stiefschwester, hat sich aus dem Grab zurückgemeldet und gesagt, dass es ihm gut geht und dass er nebenbei doch noch vorhat, seine Pläne mit Vorherrschaft über die Galaxis und Terror und sowas in die Tat umzusetzen. Also sucht Kylo Ren, ehemals Ben Solo, ehemals… nee, das wars, einen Weg, Palpi auf seinem total versteckt und nur mit einer einzigen Karte des ADAC zu findenen Planeten, äh, zu finden, wo, wie sich herausstellt, der größenwahnsinnige Kollege eine gigantomanische Flotte von Sternenzerstörern hinaus ins All gedacht hat, die aber Startupschwierigkeiten haben und ein Überbrückungskabel benötigen, um die Atmosphäre zu verlassen und ihre tödliche Kraft hinaus ins All zu bringen, aber die Guten liegen nicht auf der faulen Haut, sondern jagen die verfaulende Haut des Impis, auf dass alles gut werde in jener weit, weit entfernten Galaxis…

Krieg der Seufzer

Unterm Strich kann man sagen: Wenn man „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ gesehen hat, wird einen wenig an der „Handlung“ von diesem Film überraschen, denn in den meisten Fällen wird wesentliches davon wiedergekäut, inklusive Schlussrede des Imperators, halbherzige Überredungsversuche, sich auf die dunkle Seite zu begeben, wo neben einem schönen Bonus auch ein Parkplatz wartet, Läuterung des Bösen zum Guten inklusive Selbstaufopferung. Kennt man, hat man schonmal gesehen. Und, was ich bislang zu erwähnen vergaß, letztlich lassen die neuen Filme „Return of the Jedi“ wie einen Deppen darstehen, da, auch wenn man damals geglaubt hat, die Rebellen hätten gewonnen, das ja nu nicht so ganz der Fall war, Erste Ordnung und so, was das Ende jener Trilogie, wenn man es mal ganz genau nimmt, ein wenig entwertet.

Inzest?

Gut, wenn man sich ansieht, wie Luke und Leia sich so miteinander verhalten, bevor den Verantwortlichen die Idee kam, dass beide Bruder und Schwester sein müssen, damit man die Trilogie noch schnell zuende bekommt, nicht unbedingt was neues im SW-Universum. Wenn wir jetzt mal Sekundärliteratur und all das beiseite lassen und nur von dem ausgehen, was uns die Filme sagen, dann könnte man zu folgendem Schluss kommen: Palpi erzählt Anakin, während auf der Bühne vor ihnen ein Spermium ein Ei befruchtet (siehe: „Die Rache des Siff“), dass es da mal einen Darth von den Sith-Kollegen gab, der Leben schaffen konnte, aus dem Nichts, so juppdidu, weil da Bock drauf hatte. Anakins Mutter hatte nie einen Liebhaber, wie seinerzeit die von Jesus, nur, dass es in dessen Geschichte weniger Lichtschwerter gab. Man könnte jetzt also folgern, dass Palpi Annies Vater ist, und damit der Großvater von Kylo Ren. Dieser Film sagt uns, dass er definitiv der Opa von Rey ist… also sind die beiden nu verwandt und er ist der Oppa von beiden oder was?

Papa Palpatine

Mit zu den bescheuertsten Ideen dieses Films, der schon überhaupt sehr wenige hat, besonders neue, ist die, den Imperator zurückzuholen und, wie das von James Bond bis Sherlock heute leider immer so ist, zu sagen, dass er es war, der von Anfang an hinter allem gesteckt hat. Sowas kann man machen, wenn man das von Anfang an durchplant und aufbaut, aber ihn auf den letzten Metern aus dem Hut zu zaubern, ist das Gegenteil von Erzählkunst, denn die kommt ja bekanntlich vom Können. Nebenbei schafft er es dann auch noch, aus dem Nichts eine flotte Flotte von Sternenzerstörern zu zaubern, was uns einen nahezu Lucasschen Gigantomanismus präsentiert, weil da mal wieder irgendjemand gelaubt hat, den Bildschirm mit achtmillionen Raumschiffen vollzukleistern würde total hip und cool aussehen, anstatt überfrachtet und idiotisch.

No Science

Okay, es wird immer wieder gesagt, SW wäre keine Science Fiction, sondern Science Fantasy, was totaler Blödsinn ist, weil hier die Wissenschaft fehlt, also wäre Space Fantasy am richtigsten, was einem dann wahrscheinlich einen Freifahrtschein dafür gibt, sowas wie das Lichtgeschwindigkeitsstottern zu machen, was natürlich cool aussieht, wenn man von Schauplatz zu Schauplatz springt, aber mit anderthalbfacher Lichtgeschwindigkeit dürfte man selbst in unserem Sonnensystem wahrscheinlich ein bisschen länger zu Nachbar Mars brauchen als ein paar Sekündchen, von Ex-Planet Pluto gar nicht zu reden.

No Story

Zwei Filme zuvor wurden die Ritter von Ren mal kurz angedeutet, als die Kollegen, die sich Kylo angeschlossen haben, nachdem der Lukes Jugendcamp niedergemetzelt und alle Kinder abgemurkst hat, liegt halt in der Familie so ein Verhalten. Hier nun tauchen die Kerle auf… und wieder erfährt man nix über sie. Super gemacht. Bekommen dann wahrscheinlich ne Disney Plus Serie. Dafür erhält Chewie nun endlich auch seine Medaille für die Zerstörung des ersten Todessterns, wir erinnern uns, dass er damals leer ausgegangen ist, aber nach dem Streik der Post und all dem ist sie nun doch endlich angekommen. Yeay! Und, nachdem am Ende des letzten Teils auf den Aufruf der Rebellen keine Sau reagiert hat, gibt sich nun auch Wedge, Held von den Schlachten um zwei!!! Todessternen die Ehre… was, wenn man ehrlich ist, Rian Johnson wie ein Arschloch dastehen lässt, aber lassen wir das.

Positiv

Hier und da gibt es ein paar nette Szenen, die zeigen, dass man besonders mit Poe durchaus etwas hätte machen können, wenn man der Figur etwas zu tun gegeben hätte, das Positivste ist aber, dass man mit der leider kurz nach dem letzten Film verstorbenen Carrie Fisher sehr respektvoll umgeht. Dies hätte eigentlich ihr großer Film werden sollen, doch leider hat da das Schicksal hineingespielt. So baut man das, was man von ihr hatte, aber auf eine schöne Art ein und es ist traurig, dass wir uns hier von ihr verabschieden müssen.

Bonus

Die Blu-ray bietet mehr als zwei Stunden Zusatzmaterial, in dem man alles über die Effekte, Drehorte und dergleichen erfährt, die wirklich interessanten Dinge, die man auch bei „Rogue One“ und „Solo“ missen muss, nämlich, was die Intentionen waren und vor allem gewesen wären und was der Schere zum Opfer gefallen ist, all das wird uns einmal mehr vorenthalten, obwohl das vielleicht das wäre, war die Fans wirklich interessieren würde,

OT: STAR WARS: THE RISE OF SKYWALKER

Carrie Fisher (Susanna Bonasevicz), Mark Hamill (Hans Georg Panczak), Adam Driver (Julian Haggege), Daisy Ridley (Kaya Marie Möller), John Boyega (Stefan Günther), Oscar Isaac (Alexander Doering), Naomi Ackie (Flavia Vinzens), Domhnall Gleeson (Sebastian Schulz), Richard E. Grant (Hans Bayer), Lupita Nyong’o (Regina Lemnitz), Keri Russell (Lara Trautmann), Joonas Suotamo, Kelly Marie Tran (Victoria Frenz), Greg Grunberg (Olaf Reichmann), Dominic Monaghan (Gerrit Schmidt-Foß)

sowie

James Earl Jones / Martin Kautz, Freddie Prinze jr. / Dennis Schmidt-Foß, Samuel L. Jackson / Helmut Gauß, Andy Serkis / Martin Umbach, Ewan McGregor / Philip Moog, Liam Neeson / Bernd Vollbrecht, Frank Oz / Fred Maire

sosowie

Ian McDiarmid (Friedhelm Ptok), Anthony Daniels (Joachim Tennstedt), Denis Lawson (Hans-Jürgen Dittberner), Billy Dee Williams (Frank Glaubrecht), Harrison Ford (Wolfgang Pampel)

Regie: J.J. Abrams

Faz Wars: Das Fazit Skywalkers

Wenn man die fünf neuen Filme betrachtet, dann ist dieser hier der, der mir am wenigsten gefällt. Er schwankt uninspiriert durch Wiederholungen von besseren Szenen, bietet nichts neues und ist in der Wahl seines Gegners und dessen mangelndem Aufbau innerhalb dieser dritten Trilogie schlicht furchtbar. In letzter Zeit kamen dann oft Stimmen auf, dass die neuen Filme beweisen, dass George Lucas Prequels gar nicht mal so schlecht sind – das ist Bullshit! Nur, weil die nicht ständig das eigene Franchise zitieren, ändert das nichts daran, dass sie synthetisch, schlecht erzählt und nicht so doll inszeniert sind. Es hilft bei „Star Wars“, wenn die Filme wirken wie „Star Wars“ – und das wiederum ist etwas, das diese fünf dann doch besser machen als Georgies Müll. „Der Erwachen der Macht“ ist eine spaßige Erinnerung daran, wie „Star Wars“ war und wieder sein könnte, käut inhaltlich aber eigentlich nur wider. „Rogue One“ erzählt eine Geschichte, die nicht erzählt werden müsste, hat Pappaufsteller als Charaktere und wäre schlicht nicht notwendig gewesen… ist aber, gerade, wenn die Schlussschlacht beginnt, eigentlich ziemlich gut. „Die letzten Jedi“ gestalten sich auf den meisten Ebenen als schlicht dumm, was der Sache nicht gerade zuträglich ist. „Solo“ war ebenfalls nicht nötig und erzählt uns nicht viel mehr als das, was wir ohnehin schon in den anderen Filmen über ihn gehört haben, wobei erschwerend hinzu kommt, dass der Hauptdarsteller einem nie das Gefühl gibt, Han Solo zu sein… davon ab ist es aber ein nettes Abenteuer im „Star Wars“-Universum. Mit „Der Aufstieg Skywalkers“ schließt das filmische Franchise vorerst seine Tore, ein Film, der versucht, es allen recht zu machen, allein schon bei dem Vorsatz scheitern muss, statt die vorhandenen Fäden sinnvoll zu einem Schluss zu bringen, neue und überflüssige Figuren einführt, als Endgegner einen alten Wiedersacher aus der Grabbelkiste klaubt, ohne dass man im Vorfeld sinnvoll darauf hingearbeitet hätte und sich dann so oft in Reminiszenzen an früheres ergeht, dass es gleichermaßen unoriginell wie langweilig wird. „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ war schon nicht gerade das stärkste Ende, das man sich für eine Trilogie gewünscht hätte, das hier unterbietet das aber locker… leider! Kein guter Abschluss für eine Reihe, die sich zwischenzeitlich vielleicht eher hätte neu erfinden als vorhandenes wieder auffwärmen sollen. Ab 30. April 2020 auf DVD und Blu-ray.

STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS… Episode II

Anfang, Prequels, Ende

Der Aufstieg Skywalkers“ ist das Ende der Saga… und ein bisschen ein Abstieg. Aber beginnen wir in der Nähe des Anfangs. Ende der 70er schuf George Lucas, gemeinsam mit einer Menge Leute, die ihm den Arsch gerettet haben, einen Film, der zu einem Phänomen wurde, das noch heute lebt. Er schaffte es, mit lediglich drei Filmen, von denen er nur bei einem Regie geführt hatte, jede Menge Kohle zu machen, indem er diese drei Filme immer wieder neu auf Video herausbrachte, mit kleinen Veränderungen im Zusatzmaterial. Leider ist er also ein weit besserer Geschäftsmann als ein Regisseur und vielmehr noch als ein Autor, denn, auch wenn scheinbar niemand darauf hingewiesen hat, der Todesstern wird konsequent als „Raumstation“ bezeichnet… eine Station ist aber, wie der Name schon sagt, stationär, während sich der Todesstern wie ein Raumschiff durchs All bewegt, um Planeten zu Sternenstaub zu verarbeiten. Aber das sind ja nur Details, denn wer kennt sich schon mit Science Fiction aus, weiß, dass einen Lichtgeschwindigkeit im Weltraum eigentlich nicht wirklich weiter bringt und in etwas, das leer und dreidimensional ist, eher die Geschwindigkeit zählt als quasi die Kilometer, die man zurücklegt… ignorieren wir das mal. Die klassische Trilogie war erfolgreich – und das zu recht!

Unzufrieden mit dem Sternenkrieg

Man hört immer wieder, dass Lucas mit den Filmen nie ganz zufrieden war und dass sie nur 30% o.ä. von dem erreicht haben, was er gerne hätte. Auf der einen Seite wissen wir, wie Filme aussehen, wenn er die volle Kontrolle hat, wie wir gleich sehen werden – und das ist furchtbar, in so ziemlich jeder Beziehung. Auf der anderen hat er durch den Verkauf an Disney aber 4 Milliarden Dollar bekommen, wenn also „Star Wars“ seine Leidenschaft wäre und wenn er mit den Filmen so unzufrieden ist, warum investiert er dann nicht ein paar Milliönchen von seinem Vermögen darin, eine Version zu erstellen, die genau so ist, wie er es gerne haben würde? Leisten könnte er es sich… also warum tut ers nicht?

Der Abstieg Skywalkers

Dann, und wir ignorieren jetzt einfach mal die „Ewok“-Filme, kamen die Prequels, diesmal komplett regissiert von George Lucas persönlich… und man würde sich wünschen, man könnte den Mantel des Schweigens über sie decken. Kurz gesagt: Sie passen weder visuell noch emotional zu den Vorgängern und beweisen sogar noch, dass Lucas vom Geschichtenerzählen wirklich gar keine Ahnung hat, denn würde man alle Filme in chronologischer Reihenfolge schauen, würde das alle Offenbarungen und Überraschungen der ursprünglichen Trilogie kaputt machen, da man weiß, dass Anakin Lukes Vater ist und der große Krieger Yoda dieser kleine Bursche im Sumpf. Der „Krieg der Sterne“ hatte neue Verluste gefodert… und diesmal waren es die Fans.

Rückkehr der „Stars Wars“-Filme

Wie erwähnt verkaufte Lucas nicht nur seine Seele für den Erfolg, sondern auch seine Rechte am „Krieg der Sterne“, welcher aus Corporate-Gründen ja heute leider nur noch unter „Star Wars“ firmiert, an die Sendung mit der… nein, an die Firma mit der Maus. Während das Franchise zwischenzeitlich in Animationsserien auf dem Fernseher gelebt hatte, kehrte es nun auf die große Leinwand zurück. J.J. Abrams lieferte mit „Das Erwachen der Macht“ einen Film ab, den man als spaßige Reminiszenz, als Remake des ersten Klassikers, letztlich als „Where Star Wars had gone before“ ansehen kann, also als einen Film, der zwar eine Mange Spaß macht, aber eigentlich nichts neues bietet, da er mehr oder weniger die Geschichte des ersten Teils nochmal erzählt. Bei diesem Film war das völlig in Ordnung, da man dem Zuschauer nach den trägen Prequels erstmal wieder zeigen wollte und konnte, wie „Star Wars“ mal war und wieder sein könnte, um ihn zurückzuholen zu dem, was er daran mochte. Leider, und hier haben wir eins der enormen Probleme mit „Der Aufstieg Skywalkers“, geht eine solche Rechnung nur dann auf, wenn man dann ab dem zweiten Teil was neues bringt und neue Wege geht. Ob das mit „Die letzten Jedi“ wirklich passiert ist, auch darüber ließe sich trefflich streiten, schlimm – und wirklich schlimm – ist aber, dass mit dem letzten Teil von drei Trilogien nix, aber auch wirklich nix neues kommt und man sich lediglich in Referenzen auf vorangegangenes ergeht, was gleichermaßen öde wie unoriginell ist… doch zu dieser Kritik kommen wir später. Widmen wir uns vorher noch etwas anderem:

Das „Star Wars“ das war, hätte sein können, aber nicht mehr ist

Der „Krieg der Sterne“ hat, besonders in den frühen Jahren, als es nur drei Filme gab, die mehr gemelkt wurden als manche Kuh, auch in verschiedenen anderen Medien stattgefunden. Es gab Romane, Comics und Hörspiele… und auch wenn die seinerzeit eine willkommene Erweiterung dargestellt haben und manche Geschichte auch schön weitersponnen, sind sie heute eher nicht mehr Teil des Kanons. Auf die hervorragende Thrawn-Trilogie von Timothy Zahn, von der es inzwischen auch eine deutsche Hörspielfassung mit vielen der Originalstimmen gibt, bin ich ja schon in meinem Artikel zu „Solo“ eingegangen, heute widmen wir uns einer anderen Hörspielreihe, die durch die neueren Filme ebenfalls obsolet geworden ist. Brian Daley, der die wunderbaren – ebenfalls nicht mehr kanonischen – Han Solo Bücher („Rache“, „auf Stars End“ und „und das verlorene Vermächtnis“) schrieb, war ebenfalls Autor der Hörspielfassungen der Originaltrilogie, bei der man in allen Anthony Daniels als 3PO hört, in zweien Mark Hamill als Luke Skywalker und als Han Solo ging Perry King an den Start, bekannt aus „Trio mit vier Fäusten“… falls sich daran noch jemand erinnern mag. Besonders die Version zum ersten Film ist großartig, denn sie erweitert die vorhandenen Szenen und gibt damit viele, teils interessante Hintergründe. Man merke an, dass Boba Fett dort erwähnt wird, die unsägliche Szene mit Jabba und Han aber fehlt… warum nur? Dass diese erweiterte Version aber spätestens jetzt nicht mehr Kanon ist, merkt man daran, wie Leia die Pläne des Todessterns erhält, was hier tatsächlich erzählt wird, was aber auch gar nichts mit der Geschichte zu tun hat, die man uns in „Rogue One“ präsentiert.

Radioanimationsdrama

Da das also nicht mehr gegeben ist, ist es extrem schade, dass man scheinbar nie auf die Idee gekommen ist, auf Grundlage der existierenden Hörspiele eine Animationsfassung im Sinne von „Rebels“ zu erstellen, da ja sowohl Stimmen als auch Soundeffekte und Musik bereits existieren und man das ganze nur noch um die Bilder erweitern müsste. Damit hätte man endlich vertiefen können, dass Luke und Biggs Freunde waren, was dessen Tod im Kampf um den ersten Todesstern vielleicht etwas bedeutungsvoller gemacht hätte, als er so ist. Und vielleicht wäre es auch ganz hilfreich gewesen, mal ein bisschen was von Alderaan zu sehen, damit einem die Vernichtung dieser Welt ein wenig näher geht.

Unstimmigkeiten

Dass durch die Prequels einige Unstimmigkeiten entstanden sind, habe ich ja schon erwähnt… und es besteht weiterhin die Gefahr, dass soetwas passiert… und es passiert! In den „Clone Wars“ begleitet R2-D2 Yoda nach Dagobah, hat später in „Imperium“ aber Erinnerungen an weder noch, in „Solo“ sieht ebenjener Wachdroiden des Imperiums, schafft es in „Imperium“ aber nicht, die bauähnlichen Teile als „imperiale Suchdroiden“ zu identifizieren und während in der Schlacht auf Scariff in „Rogue One“ X-Wing-Fighter wunderbar gegen AT-ATs funktionieren, setzt man später uneffektive Snowspeeder gegen sie ein.. Naja!

Im dritten und letzten Teil widmen wir uns dann einer ausführlicheren Filmkritik – und dem „Krieg der Sterne“…

STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS… Episode I

Es war einmal

Mitte der 70er

in einem Studio

weit, weit entfernt…

50 Jahre „Krieg der Sterne“

Selbst wenn die Zahl noch nicht ganz stimmen sollte, so fühlt es sich doch ein bisschen so an… was uns dazu verleitet, anlässlich der Heimkinoveröffentlichung der 9, Episode einen kleinen Rückblickrundumschlag in die Welt von „Star Wars“ zu machen, oder vielmehr in die Weltenm wenn auch nicht die unendlichen Weiten, denn das ist ein anderes Franchise. Da wir uns, was diesen aktuellen und vorerst letzten Film angeht, später in Spoilern ergehen werden, sei für diejenigen, die davon unbeleckt bleiben möchte, hier kurz gesagt:

Wenn man die Filme bis zu „Die letzten Jedi“ gesehen hat, dann kommt man eigentlich nicht drumrum, sich auch diesen anzuschauen, um zu erfahren, wie das Ganze ausgeht. Ob sich das lohnt, ob das eine tolle Erfahrung und ein angemessenes Ende ist… nun, das steht auf ein bis zwei anderen Blättern. Aber alles andere gesehen haben und diesen hier auslassen… das klingt so, als würde man mit einem Laserschwert zu einem Blasterfight gehen.

Tja, wo soll man da anfangen?

Vielleicht da, dass es nur einen einzigen Film aus der Reihe gibt, den man für sich stehend schauen kann? Nämlich den allerersten. Der ist selbsterklärend und kommt ohne Film davor oder danach aus, auch wenn die später und viel später entstanden. Oder, dass es nur einen gibt, der einen guten Titel hat. (Da müssen wir den erwähnten ersten „Star Wars“ bzw. „Krieg der Sterne“ rausnehmen, da der irgendwann zu „A New Pope, äh, Hope“ / „Eine neue Hoffnung“ degradiert wurde und damit einen wirklich beschissenen Beinamen bekam!) Es ist natürlich der, den viele für den besten halten: „The Empire strikes back“ / „Das Imperium schlägt zurück“, Die anderen Titel… wollen wir an dieser Stelle höflich übersehen.

Was macht die Macht?

In letzter Zeit hört man immer, dass es Rian Johnson war, der quasi die „königlichen Skywalkers“ von ihrem hohen Ross gestoßen hat, indem er am Ende seines Films zeigte, dass nicht nur diese Familie die Macht in sich trägt, sondern dass es da auch andere gibt… Leute, das ist weder eine Offenbarung noch ein neues Konzept nochnoch eine überraschende Idee. Obi-Wan erzählt davon, dass es jede Menge Jedi gab, die offensichtlich alle derlei Fähigkeiten hatten, nur, dass man die halt mal alle abgeschlachtet hat… minus ihn und Kollege Yoda. Jedenfalls heißt das, dass das mitnichten eine Skywalker-Exklusivität ist, sondern dass auch andere immer schon „die Macht“ in sich hatten, und, wen es interessiert, in einer Folge der „Clone Wars“ gibt es sogar eine Art Archiv, wo alle die verwaltet werden, die in dieser Richtung begabt sind, und das von Geburt an.

Die Negation der Negation

Zudem wird gerne herumgeheult, dass der hier vorliegende „Aufstieg Skywalkers“ ja all die tollen Dinge negiert hat, die Rian Johnson in „Last Jedi“ einführte. Erstmal ist das richtig, zweitens war das zu erwarten – und drittens wird dabei gern vergessen, dass Johnson ja vorher erstmal all das negiert hat, was in Episode 7 war. Unterm Strich heißt das:

9 negiert 8 negiert 7

Also hört auf mit dem Rumgeflenne, dass man euren heiligen „Jedi“ („Last“, nicht „Return of“) so schlecht behandelt hat, denn das ist nicht angebracht… und leider eben genau das, was passiert, wenn man eine Trilogie, eine fortlaufende, aufeinander aufbauende Geschichte in drei Teilen, nicht vorher plant!

Mangelnde Kontinuität im „Star Wars“-Universum

Leider „funktioniert“ dieses Universum schon immer ein bisschen so, dass man etwas in den Raum stellt, und Jahre später muss das dann in irgendeinem anderen Medium rückwirkend erklärt werden, damit ein Schuh draus wird. Niemand hätte gebraucht, dass man uns zeigt, wie die Klonkriege ausgesehen haben, niemand hätte den faden Titel „Eine neue Hoffnung“ damit gerechtfertigt bekommen müssen, dass Leia am Ende von „Rogue One“ eben genau dieses Wort in die Kamera säuselt… und niemand hat je eine Erklärung dafür bekommen, wofür dieses „Spice“ eigentlich gut ist, das Han Solo und Poe Dameron so gerne geschmuggelt haben. Nun, die Erklärung kann man in der exzellenten Folge der exzellenten Projection Booth zum Thema „Star Wars“ hören, wo die Vermutung durchklingt, dass George Lucas seinerzeit einfach mal ein bisschen an Ideen zusammengeklau(b)t und in sein Skript hineingeworfen hat, so dass da vielleicht auch das „Spice“, das in Frank Herberts „Der Wüstenplanet“ den Navigatoren der Raumgilde drogenumnächtigte Flüge durch den Weltraum ermöglicht mit auftaucht… denn ansonsten ist die Bezeichnung „Gewürzschmuggler“ doch eher eine Verhübschung von „Drogenschmuggler“, oder?

Vader unser

Natürlich ist diese neue und (vorerst) abschließende Trilogie nicht die einzige im SW-Universum, die nicht durchdacht und durchgeplant war. Nein, das war schon beim Original so, denn wenn Autor und Figuren von Anfang an gewisse Dinge gewusst hätten, vorrangig, dass Darth Vader der Vater von Luke und Luke der Bruder von Leia ist bzw. sein soll bzw. werden würde, dann hätte all das anders gespielt worden sein… waren? Es gab jedenfalls keine Planung, aaaaber trotz der dadurch auftretenden Fehler im Bereich der Emotionen, z.B., dass Obi-Wan von Lukes Vater ganz anders sprechen würde, wenn sich Alec Guiness daran erinnert hätte, dass er ihn das letzte mal arm- und beinlos auf einem Lavaplaneten zurückgelassen hat, nachdem der eine Menge Kinder abgeschlachtet hatte, scheint das Ganze hier trotzdem irgendwie zu funktionieren… anders als bei den neuen Filmen, die einfach nicht miteinander harmonieren wollen.

Wie rückwirkende Beiträge zu weiteren Problemen mit der Kontinuität führen, sehen wir dann im zweiten Teil…

STAR WARS: DER AUFSTIEG SKYWALKERS

Ich muss gestehen, ich bin da ein wenig

ratlos!

Prinzipiell ist es das, was man bekommt, wenn man eine Trilogie macht, aber von Anfang an keinen Schimmer hat, worauf das hinauslaufen soll und sich überdies nicht untereinander abspricht. Insofern haben wir ein paar Dinge aus dem letzten Teil, die hier ge“retcont“ werden… wie wir es erwartet haben. Man erfährt was über Snoke, über Reys Eltern…

Seufz!

…doch meine Begeisterung hält sich wirklich bin Grenzen. Zumal ja nicht zuviel verraten werden soll und möchte. Und so richtig weiß ich noch immer nicht, was ich davon halten soll? Ist es besser als die Prequels? Nun, es hat ein paar nette Dialoge zwischen Rey, Poe und Finn. Und es geht sehr respektvoll mit Carrie Fisher um, die ja leider viel zu früh verstorben ist. Auf der anderen Seite aber gibt es viel zu viele Szenen, die man als

Where Star Wars has gone before

umschreiben könnte, sollte und hiermit tut, die so stark an ihre Originale erinnern, dass man sich wirklich fragt, ob denen echt nicht mehr eingefallen ist? Spoiler: Ist es nicht! Wer natürlich Freude daran hat, wenn Blofeld am Ende sagt, dass er schon seit dem ersten Film hinter allem gesteckt hat und all dies sein Werk war, von Anfang an, der wird hier natürlich königlich bedient. Viel schlimmer ist dann aber, dass man dem Film oft ein bisschen voraus ist, besonders, wenn man den Trailer gesehen hat und sich zusammenreinem kann, was dann bald wo und wie kommen wird (also im Zweifel: nicht den Trailer gucken!), aber wenn dann in der Schlusschlacht ein Punkt auftaucht, an dem man nicht nur weiß, was passieren wird, sondern man auch mit 3, 2, 1 runterzählen kann und auf 1 passiert genau das (haben wir so gemacht, traurigerweise), tja, dann ist das irgendwie fern von originell oder überraschend. Ein oder zwei nette (und tatsächlich unerwartete) Gastauftritte gibt es, aber das ist nicht abendfüllend und auch wenn Poe schon in „Der Erbrechen der Macht“ als Han Solo Ersatz eingeführt wurde, so muss man nun hier feststellen, dass die Parallelen weitergehen und auch er mal mit den Spice Girls zu tun hatte… oder etwas in dieser Art. Dies nun also ist der Abschluss von drei Trilogien… seufz!

OT: STAR WARS: THE RISE OF SKYWALKER

Carrie Fisher, Mark Hamill, Adam Driver, Daisy Ridley, John Boyega,
Oscar Isaac, Anthony Daniels, Naomi Ackie, Domhnall Gleeson, Richard E. Grant, Lupita Nyong’o, Keri Russell, Joonas Suotamo, Kelly Marie Tran, Ian McDiarmid und Billy Dee Williams

Regie: J.J. Abrams

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Der Abstieg Star Warsers

Man kann Mehrteiler gelungen abschließen… irgendwie will dies nicht ganz in diese Kategorie passen. Es ist teils zu sehr eine Nummernrevue Star Warsischer Klassiker, die letztlich zu wenig neues bietet und in einigen Punkten mit „bescheuert“ sehr entgegenkommend umschrieben ist. Ja, würde ich darauf hinweisen, dass Endor kein System, sondern ein Mond ist, der „Sanktuariumsmond“, um genau zu sein, dann weiß ich auch, dass mit letzterem Begriff außer einer Handvoll Zuschauer keiner was anfangen könnte und Endor da der kürzere Weg des Wiederkennens ist, aber den ollen Palpatine als Bösmann aus der Kiste zu holen (und das ist kein Spoiler, sondern sowohl im Trailer als auch in der Besetzungsliste zu erkennen), grenzt schon fast ans Peinliche, von der enormen restlichen Vorhersehbarkeit gar nicht zu sprechen. Schade, wirklich, wirklich schade! Ab 18. Dezember 2019 im Kino.

Warum das „Star Wars“-Universum noch nie funktioniert hat

Das nennt man „clickbait“ und wenn es auf englisch wäre, würde es vielleicht sogar was bringen. Wie dem auch sei, ein neuer „Star Wars“-Film steht vor der Tür und bevor wir uns mit dem auseinandersetzen starten wir mit einem kleinen Präludium.

Streng genommen hat das „Star Wars“-Universum schon im ersten Film „Krieg der Sterne“ nicht richtig funktioniert, und damit meine ich nichtmal, dass der „Rasende Falke“ für einen „Frachter“ effektiv zu wenig (quasi null) Laderaum hat. Das eigentliche Problem ist, dass seit der Auslöschung der Jedi (die Zeit, als Luke Skywalker geboren wurde) gerade mal 19 Jahre vergangen sind. Und doch kann sich keiner mehr an die Jedi erinnern, jeder hält sie für einen Mythos… meine Güte, wie lange liegt der Zweite Weltkrieg zurück – und niemand hält die Nazis für einen Mythos. Zumal jeder, der älter ist als Luke, z.B. Han, damals ein Kind war, also durchaus noch was von den Jedi erlebt haben könnte. Und da ist noch etwas…

Der Weltraum ist verdammt groß

Wer weiß, wie schnell sich in dieser weit, weit entfernten Galaxis Nachrichten verbreiten? Gerade, wenn man am Arsch der Galaxie lebt, so wie Luke. Hat man da nach 19 Jahren überhaupt schon überall mitbekommen, dass es die Jedi nicht mehr gibt? Und dass jetzt ein Imperium herrscht? Bekommt irgendwer mit, dass das Imperium, nicht mehr existiert, wenn man den zweiten Todesstern sprengt? Würden manche Bauern da nicht vielleicht fragen: „Was ist dieses Imperium, von dem du mir da erzählst, Fremder?“ Wer weiß, wie weit seine Macht reicht? Und vor allem, wieso reicht es, den Imperator umzubringen und seinen neuen Todesstern zu schrotten, damit die ganze Chose vorbei ist? Auf Naboo feiert man, immerhin ist das die Heimat des Imperators, also dürfte es dort auch Truppen gegeben haben, die Wolkenstadt feiert ihre Befreiung, aber gab es auf Tatooine eine Garnison? Waren da nicht vielleicht nur die Suchtrupps, die zusammen mit Vader gekommen sind? Wobei… auf was für eine Akademie will Luke eigentlich gehen? Die Sternenflottenakademie? Dafür wäre er im falschen Franchise. Und wenn es die Akademie des Imperiums ist, wieso hasst er das Imperium dann so? Es erscheint… nicht ganz durchdacht. Ebenso wie das Ende des Imperiums. Denn auch wenn der Todesstern, eine Waffe, von der, dank schlechtem imperialen Marketing, eigentlich nur eine Handvoll Leute in der Galaxis weiß, zerstört wird, wie erfahren die Leute auf Corellia überhaupt davon? Da dürfte es ein gut geölte imperiale Struktur geben. Und es gibt noch tausende Sternenzerstörer und Imperialisten in der Galaxie, wieso sollten die so einfach kleinbeigeben? Gut, da gibt es Bücher, die sich damit beschäftigen… und nicht mehr zum Kanon gehören. Danke, Disney. Natürlich ist das noch nicht alles…

Prequellitis

Prequels könnten funktionieren, wenn man sie durchdenkt und mit einem Auge fürs Detail macht. Leider aber sieht die Wirklichkeit oft anders aus. In den „Clone Wars“ trifft R2-D2 Yoda auf Dagobah, er weiß also sehr genau, wo er da ist und wer der Jedi-Meister ist, gibt Luke in „Das Imperium schlägt zurück“ aber nichtmal einen kleinen Tipp. Ebendort erkennt Han Solo einen Imperialen Suchdroiden nicht, obwohl er in „Solo“ ähnlich aussehende Droiden im Dienste des Imperiums gesehen hat. Zudem weiß niemand, dass ein X-Flügeljäger in einer Schlacht gegen AT-ATs besser funktionieren würde als ein Snowspeeder, obwohl wir genau das in „Rogue One“ erlebt haben. Sicher, es sind Details, aber die machen ein Universum erst glaubwürdig. Und, um dieses Thema abzuschließen, ja, es war nett, in „Das Erwachen der Macht“ zu hören, dass der Sohn von Han und Leia „Ben“ heißt… aber das wäre ein Name, den Luke seinem Sohn geben würde. Für Leia hieß Ben Kenobi „Obi-Wan“ und dass Han sein Kind nach diesem Ken Obi benennen würde, den er mal in seinem Flieger mitgenommen hat, ist doch eher fragwürdig. Aber in Sachen Namen war dieses Universum eh von Anfang an ein bisschen, nun, nennen wir es mal schwierig. Ist es wirklich eine gute Tarnung, wenn man sich von Obi-Wan Kenobi in Ben Kenobi umbenennt und hofft, so nicht gefunden zu werden? Würde niemand auf einen Verdacht kommen, wenn sich Adolf Hitler in Arnold Hitler umbenannt hätte, nachdem er nach Südamerika abgetaucht ist? Und das Kind, von dem Papa Vader gbeb. Skywalker nichts wissen darf, unter dem Namen Skywalker bei dem Mann von Vaders verstorbener Mutter in der gleichen Nachbarschaft, in der Kleinvader aufgewachsen ist, unterzubringen, is nu auch nich gerade ein Geniestreich. Ja, sowas passiert, wenn man seine Geschichte nicht von Anfang an durchdacht hat und unterwegs entscheidet, dass der Bösewicht nun der Vater des Helden ist.

Episode 9

Nun also nähern wir uns dem, was man uns als den Abschluss der Saga verkaufen will, aber wir wissen alle, dass etwas niemals zuende sein wird, solange es Geld einbringt. Interessant ist, dass dieser Film den vielleicht schwersten Start von allen SW-Filmen haben wird. Das liegt daran, dass „Die letzten Jedi“ (der verdammtnochmal „Der letzte Jedi“ hätte heißen müssen) die Gruppe der Fans gespalten hat. Der eine Teil hat ihn gehasst und behauptet, er würde sich den nächsten Film gar nicht erst ansehen (mal sehen, ob all diese Schwätzer dieser Aussage treu bleiben werden… ich tippe auf nein) und der andere Teil fand ihn toll – da man aber davon ausgehen kann, dass J.J. Abrams vieles davon wieder negieren wird, dürfte der sich auf Nummer 9 auch nicht freuen, da er alles kaputtmachen wird, was diese Leute gut fanden. Soll heißen, dass es der Film niemandem rechtmachen wird, was meist dann passiert, wenn man versucht, es allen rechtzumachen. Ich hoffe ja, dass das Auftauchen des Imperators im Trailer nur etwas ist, um die Fans an der Nase herumzuführen und dass er im Film gar nicht vorkommt… leider fürchte ich aber, dass dem nicht so sein wird, und, mal im Ernst, wie gut kann ein Film sein, der den alten Palpatine wiederauferstehen lässt, nur, weil einem nichts anderes einfällt? Insofern hält sich meine Vorfreude also mehr als in Grenzen… aber der Trailer zu „The Mandalorian“ sah ziemlich gut aus, also heißt es vielleicht bald in Bezug auf ein gutes „Star Wars“: „Helft uns, Mandalorianer, Ihr seid unsere letzte Hoffnung!“

„SOLO: A STAR WARS STORY“ – jetzt im Heimkino

Es war einmal…

vor langer, langer Zeit

in einem Heimkino,

weit, weit entfernt

Ein Schmuggler, den ein alter Mann und ein unbedarfter Bauernjunge in einer schäbbigen Bar aufgelesen haben, damit er sie unbemerkt von einem Planeten am Arsch der Galaxie bringt, ohne, dass das mächtige und böse Imperium etwas davon mitbekommt und der einen „wandelnden Bettvorleger“ als Kopiloten hat… So haben wir Han Solo kennengelernt. Doch aus dem „Schurken“ (wie Leia sie mag) wurde der coolste Charakter, den das „Star Wars“-Universum je gesehen hat und der Vorbild für viele andere Filmfiguren war. Hier nun bekommt Solo seinen ersten Solofilm, in dem wir ihn in jungen Jahren erleben.

Solovorstellungen

Der Film fühlt sich wie ein Abenteuer im STAR WARS-Universum an und macht Lust auf mehr. Zum Beispiel eine Trilogie mit wechselnden Hauptfiguren, in denen die anderen aber auch drin vorkommen und so die Handlung, die hier begonnen wird, trotzdem fortgeführt wird. Nach SOLO hätte man CALRISSIAN und BOBA FETT machen können… doch derzeit sieht es nicht danach aus. Denn leider war SOLO wohl nicht so erfolgreich, wie es sich die Macher erhofft haben. Was schade ist, da er gar nicht schlecht ist, auch wenn er ein paar Macken hat, auf die wir im Folgenden eingehen werden. Für den mangelnden Erfolg könnte eine unglückliche Aneinanderreihung von Umständen verantwortlich sein.

a) der Film kommt 30 Jahre zu spät und ist

b) ohne Harrison Ford

c) niemand interessiert sich zu diesem Zeitpunkt aus beiden Gründen wirklich dafür

d) der Film kommt 7 Monate zu früh, da gerade mal 5 Monate zuvor THE LAST JEDI lief, und das war vielleicht etwas zuviel STAR WARS in zu kurzer Zeit, also warum hat man bitte nicht bis Weihnachten gewartet, wo STAR WARS-Filme heutzutage „hingehören“, und außerdem

e) war der erwähnte LAST JEDI kurz zuvor eher zwiespältig aufgenommen worden, was, zusammen mit den anderen Aspekten, vielleicht ein wenig zu einer STAR WARS-Müdigkeit beigetragen hat.

Aber kommen wir zum Inhalt…

Spoiler Wars

Han ist ein junger Rumtreiber auf Corellia, wo die riesigen Sternenzerstörer des Imperiums gebaut werden, doch er und seine Freundin wollen den Verbrechersyndikten entsagen und ein neues Leben beginnen, aber so einfach geht das natürlich nicht und ob sie sich jemals wiedersehen werden, nachdem sie getrennt wurden, ist fragwürdig, auch wenn Han sich beim Imperium einschreibt, um nach seiner Pilotenausbildung zurück zu kommen und sein Mädel zu befreien…

Das Ex-Expandet Universe

Nutzen wir die Gelegenheit, mal ein bisschen in die Tiefe gehen, in das „STAR WARS“-Universum einzutauchen, den Film einzuordnen… und ein bisschen den Nerd raushängen zu lassen. Was wir in diesem Film u.a. sehen, ist, wie und wo Han als junger Mann gelebt hat, leider auch, dass sein Nachname Solo ihm vom Imperium verliehen wurde, „weil er niemanden hat“ (schön, dass etwas ähnliches nicht die Erklärung dafür war, wie Boba Fett zu seinem Namen gekommen ist), wie er Chewie kennengelernt, seine Waffe bekommen, Lando getroffen, den Falken gewonnen hat… Dinge, die, wenn wir es mal streng betrachten, nicht alle komplett wichtig sind. Von einigen haben wir gehört, andere, z.B. woher er seinen Blaster hat, sind eher unwesentlich.

Wenn man nun das Expandet Universe heranzieht, das ja inzwischen leider Ex-Expandet (oder ist es Extendet?) ist, weil es seit FORCE AWAKENS nicht mehr gilt und keinen Kanon mehr darstellt, dann stell(t)en sich einige Dinge etwas anders dar, als wir sie hier im Film zu sehen bekommen. Nehmen wir einfach mal die „Thrawn-Trilogie“, drei Bücher, die von Timothy Zahn geschrieben wurden und die Geschichte nach der Zerstörung des zweiten Todessterns weitersponnen, als Grundlage – oder vielmehr das hervorragende deutsche Hörspiel dazu, in dem fast alle Figuren ihre richtige deutsche Stimme haben und das wunderbares STAR WARS-Feeling verbreitet. Da trifft Han auf einen Senator von Corellia, dem der junge Solo damals schon in der Schule aufgefallen war – also nix mit Nachnamen und Verbrechersyndikten. Und auch die Geschichte um den Falken stellt sich ein bisschen anders – und vor allem weit sinnvoller – dar. Während Han hier mit der Absicht, den Falken zu gewinnen, zu Lando geht, wird dort davon berichtet, dass beide miteinander gespielt haben und Lando dann irgendwann ein Raumschiff aus seinem Fuhrpark gesetzt hat, weil er dachte, Solo würde irgendeine schmucke Jacht nehmen, doch stattdessen entschied er sich für den Falken. Diese hervorragenden Hörspiele seien an dieser Stelle empfohlen, auch, wenn sie, wie gesagt, leider kein Kanon mehr sind.

SOLO – EINE KRIEG DER STERNE GESCHICHTE

Um noch bei den Hörspielen zu bleiben: die Rolle des Thrawn wird dort ganz ausgezeichnet von Thomas Nero Wolf (hier einmal mehr für Woody Harrelson zu hören) gesprochen, der sie auch ganz phantastisch und trefflich intonierend für die Fernsehserie „STAR WARS: REBELS“ wieder aufnahm… die dann auch ein wenig das Schicksal der erwähnten Thrawn-Trilogie besiegelt, denn auch wenn man dort netterweise die Figur des Großadmirals ins SW-Universum holte, so verabschiedete man sich dann in der vierten Staffel auch wieder von ihr, was dann erwähnte Trilogie unmöglich machen dürfte.

Und von noch jemand anderem verabschiedet man sich dort ebenfalls, der hier allerdings einen kleinen Gastauftritt hat – und bei einigen für Verwirrung gesorgt hat. Spielt der Film etwa vor Episode I??? Nein, das tut er nicht. Darth Maul, der Bösewicht aus dem ersten Prequel, wird dorten von Obi-Wan in zwei Teile geschnitten und segelt zwiegespalten einen tiefen Schacht hinunter. Doch bereits die Serie „STAR WARS: CLONE WARS“ nahm das wieder zurück und hauchte Maul neues Leben und ein paar Roboterbeine ein. Er taucht dann auch in REBELS wieder auf, wo er in Staffel 3 Obi-Wan (oder Ben) Kenobi auf Tatooine besucht und dann ein zweites Mal von ihm umgebracht wird, diesmal aber richtig. Dieser Film spielt also nach den Prequels, aber vor oder während REBELS.

Ganz großes Lob bekommt SOLO an dieser Stelle für seine deutsche Fassung. Synchronregisseur Björn Schalla (auch die deutsche Stimme für Casey Affleck, Seann William Scott und Jay Mohr) hat es geschafft, mit Florian Clyde jemanden zu finden, der es tatsächlich schafft, ein bisschen wie Wolfgang Pampel, die deutsche Stimme von Harrison Ford und damit wie der deutsche Han Solo, zu klingen, Zudem hat er ein Händchen dafür, dem deutschen Original treu zu bleiben und die Details richtig hin zu bekommen. Wurde bei „Krieg der Sterne“ in den 70ern aus dem mit wenig bis keinem Inhalt gefüllten „Kessel run“ der „Kossalflug“, bleibt dieser Begriff auch weiterhin in den deutschen Fassungen bestehen, sowohl bei „Das Erwachen der Macht“ als auch hier. Unterstützt durch ein sehr schönes, lockeres und witziges Dialogbuch, gelingt es der deutschen Fassung weit mehr als dem Original und Alden Ehrenreich, das Gefühl zu vermitteln, dass man es mit einem jungen Han Solo zu tun hat – und das macht einfach Spaß! Insofern einer der wenigen Filme der letzten Zeit, die auf deutsch vielleicht eine Spur besser sind als im Original.

STAR WARS Chronologie

Wer alles mal in chronologischer Reihenfolge ansehen möchte – wovon ich abrate, da einem die Prequels die klassische Trilogie kaputt machen können… doch da ist ja inzwischen ein besserer Übergang geschaffen worden. Nun, wie dem auch sei, die zeitliche Abfolge dürfte in etwa die folgende sein:

  • Die dunkle Bedrohung

  • Angriff der Klonkrieger

  • Clone Wars

  • Die Rache der Sith

  • Solo

  • Rebels

  • Rogue One

  • Krieg der Sterne

  • Das Imperium schlägt zurück

  • Die Rückkehr der Jedi-Ritter

  • Das Erwachen der Macht

  • Die letzten Jedi

Bonus

Die Blu-ray enthält umfangreiches Bonusmaterial, bei dem die Darsteller sehr sympathisch wirken, man einiges schöne von den Dreharbeiten sieht, die Kasdans kennenlernt, die den Film geschrieben haben – sehr schöne und informative Einblicke, wenn auch leider ausgespart wird, was die beiden ersten Regisseure des Film gemacht haben und wie es zu ihrer „Umbesetzung“ kam.

Mit

Alden Ehrenreich (Florian Clyde), Woody Harrelson (Thomas Nero Wolf), Emilia Clarke (Gabrielle Petermann), Donald Glover (René Dawn-Claude), Thandie Newton (Nana Spier), Phoebe Waller-Bridge (Bianca Krahl)), Paul Bettany (Timmo Niesner), Erin Kellyman (Giovanna Winderfeldt), Clint Howard (Santiago Ziesmer), Ray Park / Sam Witwer (Tobias Meister)

Regie: Ron Howard

Solo: A Fazit Story

Ein guter Film, ein schönes Abenteuer, eine rasante Geschichte. „Star Wars“ wie es sein kann und sollte – und eine deutsche Fassung, die sich wirklich hören lassen kann! Seit 27. September 2018 auf DVD und Blu-ray.

SOLO: A STAR WARS STORY

Es war einmal…

Erinnern wir uns noch an die „X-Men“? Da dachte man sich beim ersten Film: „Wow, Wolverine ist eine so tolle Figur, der müsste eigentlich seinen eigenen Film bekommen.“ Es hat einige Zeit gedauert, aber dann ist es tatsächlich geschehen, der erhoffte Film kam – und er war scheiße. Ist er immernoch.

Nuuuuun, als man damals,

vor langer, langer Zeit

in einem Kino,

weit, weit entfernt

den ersten „Krieg der Sterne“ sah, da wusste man auch gleich, dass Han Solo eine der coolsten (auch wenn das Wort damals noch nicht seinen Weg in die deutsche Sprache gefunden hatte, aber kurz davor stand) Figuren überhaupt war und… dass sie eigentlich ihren eigenen Film bekommen müsste!

Nuuuuuuuuuuuuuun…

Seitdem sind noch mehr Jahre vergangen und streng genommen ist es vielleicht wirklich ein wenig zu spät. Damals, als man noch drin war, in der Materie, in den Filmen, da hätte man es sich gewünscht, die Abenteuer des jungen Han Solo mit Harrison Ford in der Hauptrolle zu sehen. Sicher, es gab die Romane, aber man wollte es sehen, erleben. Gut, heute wissen wir, dass, selbst wenn man damals die cineastischen Mittel dafür gehabt hätte, Ford wohl niemals dafür zur Verfügung gestanden hätte. Für viele Jahre war er nämlich ausgesprochen wählerisch und hat nur einen Film pro Jahr gemacht. Okay, die meisten dieser Filme sind scheiße, also fragt man sich, was seine Auswahlkriterien waren, aber prinzipiell ist fraglich, ob er sich dafür hergegeben hätte, wollte er doch, dass seine Figur in „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ stirbt, wahrscheinlich, um das Ganze hinter sich zu haben.

Nun also…

Sind Jahrzehnte vergangen und endlich, endlich? bekommen wir einen Han Solo Film. Dazu sollte man noch sagen, dass Solo tatsächlich die einzige der großen Figuren aus der klassischen Trilogie ist, die bislang nur in diesen drei Filmen und in „Das Erwachen der Macht“ aufgetaucht ist, aber in keiner anderen Leinwand- oder Fernsehinkarnation (wobei wir über das „Holiday-Special“ dann mal gnädig den Mantel des Schweigens decken wollen). Luke taucht als Baby in Episode III auf, ebenso Leia, die aber auch Gastauftritte in „Rogue One“ und „Rebels“ hat; beides gilt auch für Darth Vader, letzteres für Lando. Chewie ist ebenfalls in Episode III sowie in Episoden der „Clone Wars“ zu sehen und über Obi-Wan müssen wir wohl nicht sprechen. So war Solo bis „Solo“ also solo… gewissermaßen.

Und eine Frage wäre da noch, bevor wir uns endlich dem Film widmen: Warum hat Disney eigentlich sein Veröffentlichungsschema geändert? Die letzten drei Filme erschienen im Dezember, passend zu Weihnachten. Das war ein kleines Geschenk auf das man sich freuen konnte und bei dem man wusste, dass es unter dem Weihnachtsbaum liegen würde. Also warum bekommen wir dieses Jahr nichts zu Weihnachten und der Film kommt schon im Mai?

Und nuuuuuuuuuuuuuun…

Wir wissen, wo Han Solos Reise endet, hier sehen wir, wie sie beginnt. Wir erleben ein paar der Dinge, von denen wir bereits gehört haben, Chewbacca ist dabei, Lando ist dabei, der Falke ist dabei. Solo trifft eine Entscheidung, um seine Freundin aus ihrer Heimat Correllia zu holen, doch der Weg zur Freiheit ist hart, steinig und mit diverser Kriminalität verbunden…

Eigentlich…

Würde ich einem Film extrem ankreiden, wenn er in seiner Kerndisziplin, seinem Alleinstellungsmerkmal, dem Grund seiner Existenz, versagt. Denn ich für meinen Teil hatte nur selten das Gefühl, Han Solo zu sehen. Hier und da mal schafft es Ehrenreich, wie Ford/Solo zu wirken, aber nicht wirklich oft. Was für den Film spricht, und das extrem, ist, dass es einem scheißegal ist! Es gibt Abenteuer, Action, subtile Anspielungen, den Blick fürs Detail und sogar eine brauchbare Struktur, eine Geschichte, die sich stetig weiterentwickelt, wo eins zum anderen führt.

Wir haben eine Sequenz, die ein wenig wie der Erste Weltkrieg wirkt, wir haben, leider, eine Erklärung für seinen Namen (was so wäre, als würde man bei „Star Trek“ erklären, warum ein Arzt „Bones“ oder „Pille“ heißt) und wir haben einmal mehr den Beweis dafür, dass Greedo nichtmal die Spur einer Chance gehabt hätte, zuerst zu schießen. Und die blöden Würfel, die Luke Leia in „Die letzten Jedi“ gibt, werden dann auch endlich mal eingeführt – denn, im Ernst, hat die jemand jemals in der alten Trilogie wahrgenommen?

Die Handlung ist gut, es ist nicht geleckt, sondern durchaus schmutzig in vielfacher Beziehung, es fühlt sich alles richtig an, es fühlt sich an wie „Star Wars“, denn das hier ist

ein Abenteuerfilm im „Star Wars“-Universum

und darin ist es ziemlich gut. Man kann das Abenteuer fühlen – und genießen, Ehrenreich hin oder her, denn der Rest ist gut getroffen. Lando, Chewie, die Sets, die Effekte, alles funktioniert hervorragend. Und besonders die Musik, die

an den richtigen Stellen

die richtigen Melodien spielt, beim Tie-Fighter-Angriff die Musik aus KdS, beim Asteroidenflug die aus Imperium – also in den „Star Wars“-Momenten, so, wie das Bond-Thema in den Bond-Momenten erklingen sollten. Das ist hier perfekt eingesetzt und verdient Respekt. Auch ein paar wohlgesäte

Anspielungen

gibt es, Aurra Sing (sieht man für eine halbe Sekunde in Episode I, aber wer die Figuren gesammelt hat, weiß, was gemeint ist) wird erwähnt, ebenso wie Scarrif aus „Rogue One“… und ein Gangsterboss auf Tatooine. Auf zwei Dinge aber muss man verzichten, denn dies ist

der erste Film

in dem R2-D2 und C-3PO nicht auftauchen! Aber das läßt sich verschmerzen, denk ich. Dafür aber reiht sich jemand in die Reihe derer ein, die wie Greg Grunberg und Simon Pegg sowohl bei „Star Wars“ als auch bei „Star Trek“ zu sehen waren: Clint Howard, Bruder des Regisseurs, ist mit dabei – und der hatte schon 1966 an der Seite von Shatners Kirk einen Auftritt in der ersten Staffel „Raumschiff Enterprise“!

Mit

Alden Ehrenreich, Woody Harrelson, Emilia Clarke, Donald Glover, Thandie Newton, Phoebe Waller-Bridge, Paul Bettany, Clint Howard und Joonas Suotamo

Regie: Ron Howard

Solo: A Fazit Story

Ein guter Film, ein schönes Abenteuer, eine rasante Geschichte. „Star Wars“ wie es sein kann und sollte. Wenn man über Ehrenreich hinwegkommt, macht das Ganze nicht nur Spaß, sondern auch Lust auf mehr! Ab 24. Mai 2018 im Kino.

Star Wars: A Disney Story

Han Solo steht vor der Tür… und wie auch bei der neuen Trilogie kommt das alles irgendwie leider 30 Jahre zu spät. Han Solo und Harrison Ford sind nun einmal untrennbar miteinander verbunden, also werden wir sehen, ob ein anderer Schauspieler – und hier weiß ich noch immer nicht, warum man nicht Anthony Ingruber aus „Für immer Adeline“ genommen hat, der wirklich wie ein junger Ford aussieht… und nicht wie ein junger Opel – dem gerecht werden kann und wird. Aber bevor es soweit ist machen wir noch einen kleinen Exkurs über den aktuellen Kurs von „Star Wars“.

Star Wars“ auf Kollisionskurs

Ein bisschen nimmt es einen Wunder, wie Disney an das Thema „Star Wars“ heranzugehen scheint, jedenfalls dann, wenn man die fertigen Produkte sieht und Teile über ihre Entstehungsgeschichte hört. „Das Erwachen der Macht“ scheint ja noch reibungslos vonstatten gegangen zu sein, aber schon beim ersten Solo-Film (nicht dem „Solo“-Film) „Rogue One“ gab es Geschichten über jede Menge Nach- und Neudrehs – und der hier bald zu besprechende „Solo“-Film soll quasi mehr oder weniger komplett neu gemacht worden sein, nachdem man mit der Arbeit der beiden ersten Regisseure wohl nicht ganz einverstanden gewesen zu sein scheint. Und dann ist da noch „Die letzten Jedi“, bei dem man dann wiederum den Regisseur hat machen lassen…

Letzte Worte über die letzten Jedi

Und da sind wir dann endlich beim Thema. Was für eine Arbeitsweise steckt hinter der ganzen Sache? Dass man Leuten in die Arbeit reinredet, wenn sie Mist bauen, ist ja eine Sache, aber auf der anderen Seite finde ich die Herangehensweise an eine Trilogie mehr als merk- und fragwürdig. Einem Regisseur künstlerischen Spielraum und volle Handlungsfreiheit zu geben ist für einen Künstler eine schöne Sache (auch wenn das dann oft bei Leuten wie Tarantino passiert, die durch den zu großen Erfolg mancher Werke nie gelernt haben, was Demut und Einschränkung bedeutet und deshalb ausschweifende Filme machen, statt sich auf das Wesentliche zu konzentrieren, wofür in großem Maße auch „Toni Erdmann“ ein hervorragendes oder eher abschreckendes Beispiel ist).

Künstlerische Freiheit für einen Künstler ist also toll – aber ehrlich, Freunde, das ist nicht der Weg, eine Trilogie anzugehen! Wenn ein Dreiteiler von einem Regisseur oder Team gemacht wird, dann funktioniert das vielleicht, aber man kann doch nicht drei unterschiedlichen Beteiligten freie Hand geben, ohne festzulegen, dass man sich vorher miteinander abspricht und vielleicht sogar einen Bogen, eine klare Linie, ein Gesamtbild hat – denn nur so funktioniert eine Trilogie!

Das scheint im Falle von „Star Wars“ aber nicht geschehen zu sein, man hat J.J. Abrams anfangen lassen… und damit haben wir doch schonmal ein Problem. Nicht, weil er das nicht kann, der Film ist ausgesprochen unterhaltsam, ein schönes Best of der alten Trilogie, aber Abrams gehört zu den Leuten, die ein Geheimnis aufbauen, in den Raum stellen und es wichtig erscheinen lassen – und er hat keine Ahnung, was die Auflösung dafür ist. Hier bei dem Großen Führer Snoke und der Herkunft von Rey. Abrams stellt das alles in den Raum – und muss sich keine Gedanken darüber machen, was er ja offenbar auch nicht getan hat, was da die Auflösung ist, soll sich doch jemand anders darum kümmern.

Lost“ lässt grüßen

Ganz ehrlich, an Stelle von Rhian Johnson hätte ich mir da auch gesagt: „Leck mich, ich hol doch nicht für dich die Kastanien aus dem Feuer, weil du zu faul warst, dir selbst ne Lösung auszudenken“ und hat die Sache für viele Zuschauer unbefriedigend gelöst. Ich meine, ich schreib doch auch keinen Krimi, stelle neun Verdächtige in den Raum, am besten mit Hinweisen, und sage dann: „Du findest schon heraus, wer es war.“ Sorry, aber so arbeitet man nicht an solchen Dingen!

Aber, wie gesagt, man muss sich nicht wundern, dass sowas passiert, wenn man bei einer Trilogie, die aufeinander aufbauen und eine Geschichte erzählen soll, niemanden als Mastermind und Stippenzieher im Hintergrund hat, der das große Ganze sieht, bestimmt und sich darum kümmert. Bei der klassischen Trilogie war George Lucas immer im Hintergrund und auch wenn man im Nachhinein immer froh ist, wenn er sich möglichst wenig eingemischt hat, so hat es da doch wenigstens eine Art Führung und Richtung gegeben. Eine Trilogie von Einzelfilmen dürfte nie ein geschlossenes oder organisches Ganzes ergeben – und ich frage mich wirklich, wie ein Konzern wie Disney in diesem Fall so arbeiten konnte???

Was wird einmal vor langer Zeit in einer fernen Zukunft?

Was die Zukunft der „Star Wars“ Filme angeht, so würde ich mir wünschen, dass Disney auf den reichen Schatz an Geschichten aus dem Universum schauen und sich davon bedienen würde, anstatt unbefriedigende „neue“ Sachen zu machen. In meiner Jugend, als man die Filme noch nichtmal auf Video ansehen konnte, gab es ein paar sehr schöne Bücher, drei davon über Han Solo bevor er Luke und die Rebellion traf. Da hätte man sicher eine schöne Fundgrube gehabt.

Und wenn man witzige Filme machen möchte, es gibt Comics über die Charaktere aus der Kantine – da wären also vorliegende Geschichten, die man nur in eine Rahmenhandlung einbetten und filmisch umsetzen müsste. Was aber eine der interessantesten Storys wäre, wäre endlich mal zu zeigen, wie Darth Vader die Jedis jagt und vernichtet (um Obi-Wan zu zitieren), was weit spannendender wäre als die Abenteuer des jungen Obi-Wan oder Jabba, der zum Abnehmen auf die Schönheitsfarm fährt. Es gibt viele und viele gute Geschichten im „Star Wars“-Universum – nutzt sie, anstatt schlechte neue zu erzählen!

Solo-Abenteuer

Wo man schonmal sein Universum erweitert, indem man eine Geschichte wie die von „Rogue One“ erzählt, halte ich es für unverständlich, dass man dem ganzen nicht auch gleich mehr inneren Zusammenhalt verleiht. Warum zum Beispiel ist die Kommandantin in „The Last Jedi“ eine lilabehaarte Frau, von der wir noch nie gehört haben und nicht Mon Mothma. Ich verstehe, dass man dem Film mehr Frauenpower verleihen wollte und dafür Fischstäbchen Admiral Ackbar über die Klinge (oder aus dem Netz) springen ließ, aber warum nutzte man dann nicht einfach Mon Mothma, der man damit einen schönen Handlungsbogen gegeben hätte, Rädelsführerin der Rebellion in „Rogue“, flammende Rednerin in „Jedi“ (also „Rückkehr der“) und selbstopfernde Heldin in „Jedi“ (also „Die letzten“)?

Nun wäre es also sinnvoll, wenn man in diesem Film über den jungen Han Solo auch Maz Kannata (rückwirkend) einführen würde. Sicher, wir haben vor „Erwachen der Macht“ nie von ihr gehört, aber Han und sie schienen sich zu kennen und sie hat den Schuppen da seit tausend Jahren (oder Generationen, ist ja n bekannter Rechenfehler im SW-Universum… oder nur bei George Lucas) betrieben, also würde es Sinn er- und dem neu zu erweiternden Universum mehr Festigkeit und Zusammenhalt geben, wenn sie hier auftauchen würde, wenn auch nur kurz. Und, was mir, als ich letztens „Vom Winde verweht“ angesehen habe, aufgefallen ist: Es gibt starke Parallelen zwischen Han Solo und Rhet Butler. Denn auch letzterer ist Schmuggler, für den eine Sache am wichtigsten im Universum ist: Er selbst. Er schmuggelt für den Profit und ist ein „Schurke“ („er wird Ihnen gefallen“), während ein Bürgerkrieg herrscht und er sich irgendwann der Rebellion anschließt. Einziger Unterschied ist, dass er mehr der Frauenheld ist als Solo, aber das kann dieser Film ja noch ruinieren… ich meine, das kann ja noch kommen.

Fortsetzung folgt…

Ob das alles so sein wird, was uns der Han Solo Solo-Film bieten wird und was nicht, das… erfahren wir beim nächsten Mal!

„Star Wars: Die letzten Jedi“ – jetzt im Heimkino

Es war einmal,

vor nicht allzulanger Zeit,

in einem Kino,

gar nicht weit entfernt…

Der dritte neue Film im „Star Wars“-Universum (aber erst der zweite der neuen Trilogie) seit sich George Lucas daraus, dankenswerterweise, zurückgezogen hat, wurde ein wenig kontrovers aufgenommen. Diejenigen, die sich bei Episode VII darüber beklagt haben, dass sie zu nah am Original „Krieg der Sterne“ von 1977 war (und das war sie), merkten nun auf und an, dass dieses sich hier zu weit von allem entfernen würde… Tja, ich lasse das mal im Raume stehen. Nach dem ersten Anschauen im Kino war meine Meinung:

The Last Jedi

Nicht makellos, aber doch ein Film, bei dem ich als alter „Star Wars“ Fan hin und wieder vor Freude ein kleines Tränchen herausdrücken möchte. Das ist meist, wenn die alte Musik saalerfüllend ertönt, es ist einfach schön, die alten Themen zur großen Leinwand zu hören, wie sie entweder eine Schlacht untermalen oder wenn Leia erscheint und man ihre Erkennungsmelodie hört. Schöne, mit Wehmut und Erinnerung verknüpfte Momente, wunderbar, den Tränen nah.

Auch sehr schön ist der Humor. Ich liebe es, wenn er als Brechung eingesetzt wird und da haben wir hier einige Stellen, an denen das passiert. Das macht Spaß und lockert auf – und bringt soetwas wie eine leichte Selbstironie mit hinein.

Und dann gibt es noch einige schöne Wendungen, die man so nicht unbedingt kommen sieht. Und jedes Mal, wenn man befürchtet, oh, jetzt wird es dann doch „Imperium“, dann wird es das eben doch nicht. Was sehr befriedigend ist. Ein bisschen „Jedi“ spielt mit hinein, aber das macht nichts.

Der klitzekleine Wermutstropfen ist dann, dass die Haupthandlung, quasi der rote Faden, eigentlich irgendwie keinen Sinn ergibt. Dann gibt es da noch einen kleinen Abstecher, für den das gleiche gilt. Irgendwie ist das ein wenig schade, aber nicht zu ändern.

Die Handlung

Das Imperium, äh, die First Order hat die Macht an sich gerissen und aus dem Widerstand sind wieder Rebellen geworden, müssen denn nun aber vor der ersten Ordnung fliehen, während Ray sich von Luke in die Macht einführen lassen und ihn zur Rettung der Galaxie überreden will, wo der aber ein wenig widerspenstig herangeht, wobei Ray die Zeit nutzt, um telepathische Ferngespräche mit Kylo Ren zu führen…

Nachtrag

Wenn man den Film öfter sieht, gibt es dann doch Dinge, die einem nicht so ganz schmecken wollen. Und das ist, wenn sie irgendwie dumm sind. Dass die „Flotte“ (drei Schiffe sind keine Flotte!) der Rebellen nicht überholt werden kann, während ein überlichtschnelles Shuttle aber mal eben zum Casino-Planeten und zurück düst, ist und bleibt schlicht doof. Da hätte mal eben ein Sternenzerstörer in den Hyperraum abtauchen und ihnen den Weg abschneiden oder aus einem anderen Teil der Galaxis kommen und dasselbe tun können, denn auch Rey schafft es mit Chewie und dem Falken zeitnah in die Gegend zu gelangen, also sollte sowas dem Imperium auch möglich sein. Ist also blöd – und das ist schwierig, wenn das der rote Faden des Films ist.

Hinzu kommt dann noch, dass Admiral Hodor (?) die Rebellion innerhalb der Rebellion ganz einfach vermieden hätte, wenn sie Poe auf dessen Frage geantwortet hätte: „Ja, wir haben einen Plan.“

Und… Poes Bomberangriff auf das Schlachtschiff zu Beginn des Films wird dadurch absolut idiotisch, dass die dort versammelten Leutchen offenbar die letzten Rebellen / Wiederständler überhaupt sind, also quasi ALLE, und da fliegt man dann keinen Angriff auf nen Kreuzer, bei dem man ein komplettes Geschwader verliert, da haut man einfach ab!

Also, so sehr sich Rian Johnson dafür auf die eigene Schulter klopft, dass er Erwartungshaltungen unterläuft, eine clevere Handlung und keine idiotische hätte der Sache sicher ganz gut getan.

Der „Krieg der Sterne“ geht weiter…

Da in meiner Jugend alles synchronisiert war, liegen mir die alten „Star Wars“-Filme in der deutschen Fassung einfach näher als in der OV. Hier ist es dann also sehr schön, das zu hören, worum man uns im Vorgänger leider gebracht hat: Hans-Georg Panczak für Luke Skywalker. Und da Panczak ein großartiger Synchronschauspieler ist, ist das nicht nur wieder ein Genuss für die Ohren, man fühlt sich auch gleich wieder in alte Zeiten zurückversetzt.

Eine wunderbare Neubesetzung ist dann Fred Maire für Yoda. Der wurde in der alten Trilogie von Hugo Schrader wunderbar schräg gesprochen, doch da dieser leider vor den Prequels verstarb, wurde der Jedi-Meister dort ab dem zweiten Film von Tobias Meister (Brad Pitt, Kiefer Sutherland, Darth Maul) übernommen, der, wie Frank Oz im Original, seine Stimme verstellte. Für diesen Film nun wählte man einen neuen Weg mit einer alten Stimme, Fred Maire, über den wir erst letztens als Doktor Who gesprochen haben (John Hurt und David Bradley), der aber auch im vorletzten „Star Trek“-Film („Into Dumbness“) bei dessen letztem Auftritt für Leonard Nimoys Spock zu hören war und nun mit Meister Yoda eine dritte legendäre Figur in der Welt der Science Fiction intoniert hat – und dabei Hugo Schrader wunderbar nahe kommt. Tolle Arbeit, tolle Besetzung, tolle Idee! (Die Trailer zu „SOLO“ lassen hoffen, dass man dort etwas ähnliches gemacht und jemanden gefunden hat, der ein wenig wie Wolfgang Pampel, die deutsche Stimme von Harrison Ford, klingt, was dem Gefühl, Han Solo zu sehen, sicher sehr gut tun würde… aber dazu ggf. später mehr.)

Mit

Mark Hamill (Hans-Georg Panczak), Carrie Fisher (Susanna Bonasevicz), Adam Driver (Julien Haggége), Daisy Ridley (Kaya Marie Möller), John Boyega (Stefan Günther), Oscar Isaac (Alexander Doering), Lupita Nyong’o (Regina Lemnitz), Andy Serkis (Martin Umbach), Domhnall Gleeson (Sebastian Schulz), Anthony Daniels (Joachim Tennstedt), Gwendoline Christie (Kathrin Fröhlich), Kelly Marie Tran (Victoria Frenz), Laura Dern (Andrea Loewig), Justin Theroux (Oliver Feld), Benicio Del Toro (Torsten Michaelis), Frank Oz (Fred Maire) – Regie: Rian Johnson

Far Zit

Viele kleine, sehr schöne Szenen, die teils große Freude machen, aber ein Haupthandlungsstrang, der ein wenig schwach (und sehr schwachsinnig) ist und unterm Elektronenteleskop keinerlei Sinn ergibt. So, wie der Film endet, wäre das ein schöner Abschluss dieser Trilogie geworden – aber da wird ja noch was kommen… Jetzt auf DVD und Blu-ray.