Menschen in einer Wohnung. Draußen sind Scharfschützen. Wenn es donnert, sind es Bomben. Man ist eingeschlossen – doch es gibt auch Leute, die die Eingeschlossenen von innen bedrohen…
Kammerspiel
Zu diesem Thema gibt es eine kleine Analyse, doch die braucht es eigentlich nicht, um das Gesehene zu verstehen. Der Film ist
beklemmend, bedrohlich, bestürzend
Und das macht ihn authentisch und gut. Denn es geht um Krieg, um das, was Krieg mit den Menschen macht, wie er sich auf sie auswirkt – nicht nur auf dem Schlachtfeld, sondern auch in den Städten. Man lebt in einer konstanten Bedrohung, von allen Richtungen, von allen Seiten. Ein normales Leben ist nicht möglich, vor die Tür zu gehen ist lebensgefährlich, einfachste Dinge des Haushalts werden zu Besonderheiten. All das vermittelt der Film sehr gut. Man kann mit den Eingesperrten mitfühlen, die Eingeengtheit, der sie ausgesetzt sind, aber auch die ständige Gefahr lässt einen als Zuschauer nicht kalt.
Im Prinzip ist es egal, in welchem Land, welcher Stadt, welchem Haus, welchem Krieg der Film spielt. Die Situation ist austauschbar – was es besonders traurig macht. Und einem das Gefühl geben sollte, dass man selbst auch in einer solchen Situation landen könnte.
Die Schauspieler tragen die Intensität des Films mit ihrem intensiven Spiel und die beklemmende Enge des Spielorts wird nur einmal kurz aufgegeben.
Fazit
Genau so muss eine „Anne Frank“-Verfilmung sein. Man spürt die Enge, das Gefühl der Eingeschlossenheit, die ständige Bedrohung, die draußen lauert und sich jederzeit Zugang verschaffen könnte. Man weiß nicht, wie lange dieser Zustand schon anhält, man weiß nicht, wie lange er noch anhalten wird, man weiß nicht, was draußen ist, man weiß nicht, was hereinkommen könnte – und all dies macht den Film gleichermaßen beklemmend wie hervorragend. Ab 1. Dezember 2017 auf DVD und Blu-ray.