Neu im Kino: Es war einmal in Deutschland…

Gruppe jüdischer Kleinkrimineller, die kurz nach dem Krieg versucht, sich mit leichten Betrügereien durchzuschlagen, während ihr Anführer von den Amerikanern wegen möglicher Kollaboration mit den Nazis verhört wird…

Humor kann Leben retten

Das ist in etwa das Resümee dieses Films, der ein paar nette Einfälle und Ideen hat, dann aber gerade gegen Ende eine Stimmung annimmt, die nicht zwingend zum Rest passen will. Wenn wären entweder stärkere Kontraste innerhalb des Films oder aber ein schärferer Bruch am Ende sinnvoll gewesen, so bleibt das ganze ein wenig schwammig, so rein gefühlsmäßig. Auch fragt man sich ab und an, ob die verwendete Sprache nicht vielleicht eine Spur zu modern ist, was dem Ganzen ein wenig seine Authentizität nimmt.

Mit

Moritz Bleibtreu, Antje Traue, Tim Seyfi, Mark Ivanir, Anatole Taubman, Hans Löw – Regie: Sam Garbarski

Ab

6. April 2017 im Kino.

Neu im Kino: Die Hütte – Ein Wochenende mit Gott

Da bei ihm die Geschäfte schlecht laufen, betreibt Gott eine kleine Hütte, in der er sich liebevoll um seine Gäste kümmert, bis einer ihn so sehr reizt, dass er wieder zum rachsüchtigen Gott von früher wird…

Echt?

Natürlich nicht! Denn das wäre jetzt schon der bessere Film. Was wir stattdessen zu sehen gezwungen werden, ist ein Missionarsfilm übelster Sorte – und leider ohne die erwähnte Missionarsstellung. Kurz gesagt, es ist

50 Shades of God

Genauso unerotisch, genauso ärgerlich. Nicht nur von der ganzen Handhabung her, auch die Aussage ist durchaus kritisch zu sehen. Es fängt damit an, dass ein untalentierter Schauspieler beim Camping seine Tochter verliert… oder ein Typ, der Dank Sam Worthlessness durch einen untalentierten Schauspieler gespielt wird. Auch möglich. Denn außer Octavia Spencer und Graham Greene, der wohl dringend Geld brauchte, war niemand erbärmlich genug, um sich an diesem höllischen Projekt zu beteiligen. Jedenfalls wird Töchterlein entführt – und da sehen wir zum Glück keine Überreaktion, wenn man quasi sofort, als sie nicht am Tisch sitzt, davon ausgeht, dass etwas schlimmes passiert ist (etwas so schlimmes wie dieser Film zum Beispiel), anstatt einfach mal zu denken, dass sie in den Wohnwagen gegangen ist, um sich ein paar Stifte zu holen, oder einfach mal für kleine Entführungsopfer ist. Jedenfalls verdächtigt man gleich den örtlichen Kinderschänder, der aber, trotz Finden eines blutigen Kleidchens in der titularen Hütte, nie gefasst wird. Ebensowenig, wie man die Leiche des Mädchens findet. Nun erhält Worthlessness aber eine handgetippte Einladung von Gott selbst (oder wahrscheinlich eher dessen Sekretärin, weil man ja seit der Bibel weiß, dass er den Schreibkram gerne auslagert), ihn dortselbst in der Hütte zu treffen, was Worthy dann macht. Doch statt dort Freund Kinderschänder anzutreffen, lädt Gott ihn in seine eigene Hütte ein und quatscht ihn so lange voll, bis einem als Zuschauer alles zum Halse heraushängt… obwohl das eigentlich schon ab Beginn des Films so ist. Oder, um es mit John Belushi in „Blues Brothers“ zu sagen, der Film hat „eine Art, dass man laufend kotzen könnte!“ Gut gesagt, Jake, denn genau das trifft hier zu.

Vergebung

Darum geht es diesem christlich-fundamentalistischen Propagandavideo denn letztlich, dass er nicht über andere urteilen, dem Mörder seiner Tochter vergeben und einfach mal den Ball flach halten soll, okay? Nicht aufregen, denn – und hier kommt das wirklich widerliche – Gott hat einen Plan, so, Alter, ja, und alles, was geschieht, geschieht, weil es gut so ist. Na, zum Glück ist das nicht unter- oder überschwellig eine komplette Rechtfertigung für Kindesmissbrauch, Vergewaltigung und Massenmord, denn auch wenn ihr jetzt vielleicht glaubt, dass Genozid böse ist, dann ist das aber gar nicht so, weil das ja alles durch Gott gedeckt ist, sein Plan, seine Erde, seine Entscheidung. Hm, vielleicht ist der Film auch nur dazu gedacht, Präsident Trump zu rechtfertigen?

Anfangs hat man übrigens noch ein wenig die Hoffnung, dass das ganze eine Art zweites „Starship Troopers“ ist, ein Film, der eigentlich als Satire geschrieben ist, bei dem die Hauptdarsteller das aber nicht kapiert haben und alles so ernst spielen, dass man die Satire nicht mehr richtig erkennen kann. Doch leider scheint dem nicht so zu sein.

Prädikat: TWoT!

Um unser kürzlich eingeführtes Qualitätslossiegel zu verwenden. Der ganze Film hätte sich mit Intelligenz übrigens vermeiden lassen. Worthy hätte Gott lediglich fragen müssen: a) Ist meine Tochter wirklich tot oder lebt sie vielleicht noch? b) Falls sie tot ist, gibt es ein Leben nach dem Tod? Und c) Wenn es das gibt, wie geht es ihr hier? Gott hätte alle Fragen beantworten können und wir wären alle früher nach Hause gekommen. So gesehen lässt einen der Film möglicherweise eher daran zweifeln, dass es einen Gott gibt! Ab 6. April 2017 im Kino.

Neu auf DVD: Victoria – Staffel 1

1837 kommt die 18jährige Victoria auf den britischen Thron und wird Königin des Königreichs. Doch es gibt eine Menge Leute, die ihr in die Sache hineinreden wollen – und es gibt einen Mann, den sie sich an ihrer Seite wünschen würde…

Historiendrama

Für gewöhnlich schreibt man etwas darüber, dass Ausstattung und Kostüme gut waren, wenn einem der Rest nicht so unbedingt behagt hat. Hier ist das nicht nötig. Zwar sind beide Aspekte sehr schön, aber der Rest ist ebenfalls so gut, dass man auf die anderen Punkte eigentlich gar nicht eingehen müsste. Es gibt eine gute Geschichte, die offenbar auf den wirklichen Tagebüchern von Queen Victoria beruht, es gibt wunderbare Dialoge und ein paar Nebenstränge. Denn im standesgemäßen England zeigt man für gewöhnlich nicht nur die adelige Seite, sondern auch die Welt der Diener und Bediensteten – und was für „Das Haus am Eaton Place“ und „Downton Abbey“ funktioniert hat, darf auch im britischen Königshaus nicht fehlen… wenn hier auch davon ausgegangen werden darf, dass Serienautorin Daisy Goodwin diesen Teil nicht aus den Tagebüchern der Queen entnommen hat.

Wir erleben den Aufstieg einer klugen, starken Frau, die bei Amtsantritt zwar noch sehr jung ist, aber schnell lernt, was sie will. Dabei steht ihr ein betagter Herr zur Seite, mit dem sie ein sehr gutes Team bildet. Das funktioniert nicht nur wegen des guten Buches, sondern auch wegen der hervorragenden Darsteller.

Eine Königin zum Verlieben

Königin Victoria wird dargestellt von Jenna Coleman und die ist nicht nur eine gute Schauspielerin, sondern schlicht und ergreifend hinreißend. Eine Königin, in die man sich nur verlieben kann – und der man deshalb jeden Sieg gönnt, den sie gegen all die Intriganten und Manipulatoren, die sie lenken wollen, erringt. Am bekanntesten dürfte sie geworden sein als Wegbegleiterin von Englands bekanntestem Zeitreisenden, „Doctor Who“, und ein bisschen hofft man, dass Matt Smith oder Peter Capaldi mal in einer Folge als Gaststars auftauchen. Doch in Staffel 1 muss man leider noch darauf verzichten.

Ihr Wegbegleiter wiederum wird dargestellt von Rufus Sewell. Der ist nicht nur bekannt geworden durch den großartigen Film „Dark City“, sondern ebenfalls ein begnadeter Schauspieler. Er gibt seinen Premierminister mit einem amüsierten Charme und trägt damit enorm zur Leichtigkeit der Serie bei.

Ein bisschen heraus reißt einen Tom Hughes als Prinz Albert. Dabei ist es weniger das Problem, dass man für einige Rollen zwar Schauspieler gefunden hat, die perfektes Deutsch sprechen und dass er und sein Serienbruder Ernst nicht dazugehören, es ist mehr, dass er so aussieht und klingt, als würde Sacha Baron Cohen (Borat, Brüno, Ali G) den Prinzen spielen, und das ist… zumindest irritierend.

Mit

Jenna Coleman (Luisa Wietzorek), Eve Myles (Ilka Teichmüller), Tom Hughes (Arne Stephan), Rufus Sewell (Achim Buch), Peter Firth (Christian Rode), Peter Bowles (Lothar Blumhagen), Paul Rhys (Bernd Vollbrecht)

Fazit

Ein königliches Vergnügen! Historienserien leben oft allein von der Ausstattung, aber diese hat zudem schöne Dialoge, die richtige Prise Humor, eine gute Besetzung und eine wunderbare Musik. Schöne historische Ironie am Rande ist, dass der deutsche Prinz Albert gegen Sklaverei ist und zwar sehr steif, aber auch irgendwie sehr liberal, offenbar etwas, das den Deutschen ein Jahrhundert später ziemlich abhanden gekommen ist. Ab 17.3.2017 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: Voll verkatert

Reicher Schnösel wird in Katzenkörper versetzt, damit er das Herz seiner Tochter wiedergewinnt…

Ein Trauerspiel

Erstmal weiß man ziemlich genau, wie das Ganze ablaufen wird. Hat man schon zigmal gesehen, ist so weit von originell entfernt wie die 24. „Hund von Baskerville“-Verfilmung, man erwartet also nicht, dass man auch nur irgendwas Neues zu sehen bekommt. Und hat damit recht. Das Trauerspiel ist aber weniger, dass diese Köpertauschkomödie nur mäßig witzig ist, sondern wer alles dabei mitmacht. Barry Sonnenfeld hat mal tolle, großartige Filme gemacht. „Die Addams Family“, „Men in Black“, phantastisches, schräges, witziges Kino. Und jetzt ist er gezwungen, Mist wie diesen hier abzuliefern?

Gut, bei Kevin Spacey ist es ein wenig anders. Der hatte mal eine großartige Phase, „Sieben“, „Die üblichen Verdächtigen“, „L.A. Confidential“, „American Beauty“, Filme, in denen er zeigen konnte, was Subtilität und Wandlungsfähigkeit bedeutet. In den letzten Jahren hat er dann nur das das unsubtile Arschloch gespielt und, machen wir uns nichts vor, „House of Cards“ ist auch ein wenig überbewertet. Trotzdem ist es tragisch, dass er auch vor so was inzwischen nicht mehr zurückschreckt. Aber selbst das wird in der deutschen Fassung noch ruiniert.

Marketingsynchro

Promisynchro“ bezeichnet die Art von Synchronisation, bei der man irgendwelche (dahergelaufenen) Promis verpflichtet, die Aufgabe von Profis zu übernehmen, damit man mit ihren Namen (oder Fressen) werben kann, um mehr Leute ins Kino zu bekommen, auch wenn die Arbeit, die sie abgeliefert haben, weit hinter der der Profis zurückliegt… um mal die Umschreibung „beschissen ist“ höflich zu formulieren. Bei diesem Film nun hat man Oliver Kalkofe für Catvin Spacey engagiert. Der hat, das muss man zugeben, gute Arbeit geleistet für Jean Dujardin in den beiden OSS-Filmen, war aber schon bei dem furchtbaren „Ghostbusties“ für Bill Murray völlig fehlbesetzt. Da war es allerdings nur eine kleine Rolle, hier aber übernimmt er den kompletten Part von Kevin Spacey, und damit ist nicht nur die Katzenrolle gemeint, sondern auch Spacey selbst. Der hat nun aber seit Jahrzehnten einen grandiosen Sprecher, nämlich Till Hagen, der bei Spacey eine wunderbare Umsetzung des Originals ist, so dass es da keinen Qualitätsverlust gibt, wenn man die deutsche Fassung hört. Herrlich sardonisch kommt er auch für Walter Koenig als Alfred Bester in „Babylon 5“, wenn man sich mal einen Vergleichswert anhören möchte. Nun aber aus Marketinggründen, denn künstlerisch können sie nicht sein, einen grandiosen Sprecher, der das Original 1:1 trifft, durch einen in dem Fall eher mittelmäßigen zu ersetzen, ist mit Frechheit noch recht freundlich umschrieben. Ich meine, mich erinnern zu können, dass Kalkofe mal selbst irgendwo (in einem Audiokommentar oder so) gesagt hat, dass er viel von Synchronsprechern halten würde, da das Profis sind etc. Da sei denn also die Frage erlaubt, was er sich dabei denkt, Profis wie Herrn Hagen die Arbeit wegzunehmen, wo er doch angeblich soviel von denen hält? Angebot ablehnen wär keine Möglichkeit gewesen? Zu sagen, danke, ist nett gemeint, aber Herr Hagen macht das soviel besser? Oder braucht er auch einfach Geld – so, wie es Kevin Spacey zu brauchen scheint, denn warum sonst sollte er in einem solchen Film mitmachen?

Mit

Kevin Spacey (Oliver Kalkofe), Jennifer Garner (Dorette Hugo), Christopher Walken (Bodo Wolf)

Katzeklo

Nix Neues, nix tolles, nichtmal ein Katerfilm. Vorhersehbare Handlung, bei der die Katze meist so unecht wirkt, dass man sich wünscht, Disney würde ein Remake mit einer echten Katze und computergenerierten Menschen machen. Viel schlimmer könnte das auch nicht werden. Ab 31.3.2017 auf DVD und Blu-ray.

Neu im Kino: The Boss Baby

Einzelkind bekommt kleines Brüderchen, das ihm die Liebe seiner Eltern stiehlt – doch dann stellt sich heraus, dass viel mehr dahinter steckt…

Animationsfilm

Klingt wie ein Krimi, ist aber irgendwie durchwachsen. Für Kinder, so schien es bei der Pressevorführung, geeignet, aber wenn man etwas älter wird, könnte man die eine oder andere Schwäche entdecken. Zwar gibt es ein paar ganz nette Einfälle, aber das „Magische“ scheint irgendwie zu fehlen. Die Phantasiewelt, die sich der Junge aufbaut, hätte besser eingesetzt werden und damit gespielt werden können. Prinzipiell hat man – als mitdenkender Erwachsener – einfach das Gefühl, dass man hier einfach die meisten Dinge nicht bis zum Ende durchdacht hat. Und das ist schade, da man da durchaus mehr hätte draus machen können.

Deutsch

Nachdem einem in Mails angedroht worden war, dass irgendwelche Youtuber in der deutschen Fassung dabei sein würden, muss man dankbar feststellen, dass die nicht negativ ins Gewicht fallen, und das ist ja auch schon mal was. Für die Rollen, die im Original von Alec Baldwin und Toby Maguire gesprochen wurden, hört bei man uns adäquat deren Synchronsprecher Klaus Dieter Klebsch und Marius Clarén, die ihre Sache gewohnt gut machen. Bei Steve Buscemi setzt man auf Tobias Lelle, der wie üblich ebenfalls nicht enttäuscht. Ein kleines Bonbon ist dann Eckart Dux für die Gandalfartige Uhr. Zwar war er erst die zweite Stimme des Zauberers, da er in der „Hobbit“-Trilogie den leider inzwischen verstorbenen Joachim Höppner ersetzen musste, aber gerade der schimmert hier sehr schön durch, wenn Dux Texte intoniert, die eher an den ersten Teil des „Herrn der Ringe“ angelegt sind. Das ist einfach schön – rettet den Film dann aber doch nicht.

Das Boss Fazit

Kinder und manche Erwachsene mögen daran ihre Freude haben, unterm Strich ist das Ganze aber leider nicht so ganz ausgegoren. Ab 30. März 2017 im Kino.

Neu im Kino: Ghost in the Shell

Geist einer Frau wird in künstlichen Körper versetzt und fortan arbeitet sie als Agentin…

Nach einer japanischen Comicserie

Weswegen schon im Vorfeld gegen Scarlett Johansson als Hauptdarstellerin gewettert wurde, weil die eben zu unasiatisch ist. Trotzdem macht sie eine gute Figur, aber die hat sie ja auch, und da neben dem asiatischen wohl teilweise auch doch noch der amerikanische Markt interessant ist, erklärt das ihre Besetzung.

Was ebenfalls für den Film spricht: Er schafft etwas, das viele Filme in letzter Zeit nicht hinbekommen: Er bietet eine passende Mischung aus visuellem Anspruch und guter Handlung! Sonst hat man oft was, das einfach toll aussieht, inhaltlich aber eher nich so dolle ist (siehe „The Neon Demon“, um nur ein Beispiel zu nennen). Mehr Schein als sein, Style ohne substance, all das. Doch da ist „Ghost in the Shell“ eine ebenso ansehnliche wie rühmliche Ausnahme, denn es gibt eine Handlung, die sich konsequent von Anfang bis Ende bewegt, ohne dass man das Gefühl hat, da hätte jetzt noch ne halbe Stunde raus gemusst. All das entwickelt sich spannend und bietet eine gute Geschichte, in der es um Agenten, künstliche Lebensformen, das Leben mit künstlichen Formen und die Entwicklung der Menschheit geht. Unterstützt wird das alles von tollen Bildern und einer visuellen Umsetzung, die schön spektakulär ist. Eben so, als hätte man ein Animee in der Realität umgesetzt – und wirkt es trotzdem immer echt. (Wenn man – und wir alle wissen, dass das nie geschehen wird – die hervorragende Comicserie „Transmetropolitan“ als Realfilm umsetzen wollte, dann beweist uns dieser Film hier, dass das absolut möglich wäre!)

Fazit in the Shell

Der Film ist genauso wie seine Hauptdarstellerin: Sieht gut aus und kann was! Eine interessante Geschichte mit diversen Wendungen und einer großartigen visuellen Umsetzung… und natürlich jeder Menge Action! Ab 30. März 2017 im Kino.

Neu auf DVD: Der gleiche Himmel

Unerfahrener Romeo-Agent aus der DDR soll 1974 in Berlin reifere Frau verführen, um über sie an geheime Informationen zu kommen…

Und

Nebenhandlungen über einen homosexuellen Lehrer, den Bau eines Tunnels, um in den Westen zu flüchten und ein junges Mädchen, das mit Hormonen ins Olympiateam gebracht werden soll…

Agententhriller und mehr

Die drei Teile a 90 Minuten bieten also mehr als nur eine spannende und vor allem clevere Agentengeschichte, bei der man interessante Einblicke in die damaligen (und bestimmt auch heutigen) Taktiken der Spionagedienste – und in die weibliche Psyche – bekommt. Sie bildet den Hauptteil, den Kern der Serie, doch da sind, wie gesagt, noch ein paar Nebenstränge, die über ein paar Personen lose mit dem Hauptstrang verbunden sind, aber nicht aufeinander einwirken. Doch auch die Hintergrundgeschichte, die sich nach und nach langsam entfaltet, ist wichtig und so wandelt sich das Ganze gegen Ende zu einer griechischen Tragödie. Einzig das Ende selbst kommt vielleicht etwas früher als erwartet, da man das Gefühl hat, die eine oder andere Geschichte hätte man noch ein bisschen weiter verfolgen können.

Gut gespielt

Tom Schilling ist sehr überzeugend als der junge und unerfahrene Agent, besonders dann, wenn er seine Verführungskünste oder die damit verbundene umgekehrte Psychologie spielen lassen kann, was immer zu den kleinen Höhepunkten der Serie zählt. Ihm ebenbürtig ist, besonders im gemeinsamen Spiel, Friederike Becht, die auf wunderbare Weise Intelligenz mit Humor verbindet. Herrlich abgefuckt ist Schillings Führungsoffizier Ben Becker. Wer sich fragt, wie er sich seine Stimme erarbeitet hat, hier zeigt er es, denn es dürfte kaum eine Szene mit ihm ohne Zigarette geben. Er bringt eine Lockerheit in die Sache, die ausgesprochen erfrischend ist.

Für Synchronfreunde gibt es auch noch zwei Gastauftritte in kleinen Rollen. Thorsten Michaelis, die deutsche Stimme von Sean Bean und Wesley Snipes, ist der Vorgesetzte des Vaters der Hauptfigur. Und dann ist da noch Udo Schenk. Der ist in Synchronisationen meist auf die Rolle des Bösewichts abonniert, und das nicht nur bei seinen Stammschauspielern Ralph Fiennes und Gary Oldman. Wenn man seine Stimme hört, weiß man, dass man den Bösen gefunden hat. Seine Klischeebesetzung im Synchron nutzt man nun auch hier, indem man ihn einen Verhörspezialisten spielen lässt – und den spielt er spielend böse.

Bonus

Es gibt noch Hoffnung! Eine deutsche Serie, die gut geschrieben, gut ausgestattet und gut gespielt ist“ habe ich geschrieben, bevor ich das Bonusmaterial gesehen habe. Wie sich herausstellt, handelt es sich um eine internationale Produktion mit einer britischen Autorin, bei der dann Oliver Hirschbiegel die Regie übernommen hat und viele Texte ins Deutsche übertragen wurden. Das nun erklärt, warum Ben Becker an einer Stelle sagt: „Das ist nicht mein erstes Rodeo“, was wie eine 1:1-Übersetzung eines laienhaften Übersetzers klingt, da ich bezweifele, dass jemand in Deutschland diese sehr englische (eigentlich amerikanische) Formulierung verwenden würde, gerade in den 70ern. (Angemessener wäre da ein: „Ich mach das nicht zum ersten Mal!“) Das Zusatzmaterial mit Making-of und Interviews ist also eine schöne Ergänzung zur Serie.

Das gleiche Fazit

Gut geschrieben, gut ausgestattet und gut gespielt, spannend vom Anfang bis zum Ende und vielschichtiger als viele Spionagethriller, da hier auch noch der Aspekt der DDR mit hineinspielt und die Handlung dadurch um Zeitkolorit bereichert. Hinzu kommt das kleine Wunder, dass man die ganze Zeit auf der Seite der Leute ist, auf deren Seite man eigentlich nicht sein sollte – ein Experiment, das wir so mit den Nazis bitte nicht auf die Beine stellen wollen! Kurz gesagt: Eine hervorragende Serie und sehr sehenswert! Ab 31.3.2017 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: Doctor Who – Der Film

Der Doktor ist zurück… endlich… zum letzten Mal… vorerst…

Doktor Häh?

Doctor Who“ begann in den 60er Jahren in England und fand einen brillanten Weg, den Namensgeber und Hauptdarsteller auszutauschen, indem er sich in eine andere Person aka einen anderen Schauspieler regenerierte. Anders als bei Serien, wie James Bond zum Beispiel, konnte man so seinen Star wechseln, ohne sich groß Sorgen machen zu müssen, dass sich jemand fragte, warum der Doktor plötzlich anders aussah… und benahm, denn man gab jedem neuen Doktor auch gleich eine neue Persönlichkeit. Das ging über viele Jahre ziemlich gut, doch irgendwann dann schlich sich ein bisschen Ermüdung und Abnutzung ein, was dann spätestens bei Sylvester McCoy zum Abbruch der Serie führte. Für mehrere Jahre.

Doch, wie wir aus dem wie immer sehr umfangreichen, schönen und ehrlichen Zusatzmaterial erfahren, lebte die Serie auch ohne aktuelle Bildschirmpräsenz weiter, z.B. in Comicform. Sie blieb in den Gedanken und Herzen der Zuschauer und so wurde, wie seinerzeit bei „Star Trek“, der Gedanke geboren, sie einmal mehr neu aufleben zu lassen… oder zu regenerieren?! Serie, Kinofilm, Fernsehfilm, all das wurde hin und her geworfen – auch das gibt das Zusatzmaterial sehr schön wieder. Und so entstand ein neuer Versuch zur Wiederbelebung des Doktors, den wir nun in diesem Film vorliegen haben…

Doktor Who regeneriert sich und muss gegen seinen alten Widersacher, den Master, antreten, der nebenbei noch die Erde zerstören würde, wenn man ihn denn ließe!

und wurde nach McCoy zu einem neuen Sargnagel für das Franchise. Im Doktoraffinen England schien der Fernsehfilm erfolgreich gewesen zu sein, doch beim amerikanischen Publikum schien er nicht so recht landen zu können. Und das, obwohl dies wohl der unbritischste „Doctor Who“ aller Zeiten ist, denn er wurde in Kanada gedreht und irgendwie fehlt da einfach das britische Flair, das die Serie so auszeichnet – und das einfach dazu gehört. Also wurde der Doktor wieder auf die Strafbank geschickt und blieb dort, bis ihn Russell T. Davies Anfang des nächsten Jahrtausends wieder beleben sollte – und diesmal so erfolgreich, dass er auch heute noch läuft und es sowohl nach Amerika als auch nach Deutschland geschafft hat.

Doktor Nummer ?

Sylvester McCoy, der hier die Staffelübergabe übernehmen darf, war der siebte Doktor, Paul McGann nun ist der achte. Und er regeneriert sich in… John Hurt. Wie wir in dem dankenswerterweise beigefügten „The Night of the Doctor“ sehen dürfen, womit die DVD alle Fernsehauftritte von McGann beinhaltet… alle beide! Rückwirkend ist denn also Hurt Doktor Nummer 9, Christopher Eccleston 10, David Tennant 11… und 12, wenn wir dem Weihnachtsspecial glauben dürfen, und Matt Smith 13, welcher im erwähnten Special ein bisschen Energie zugeschustert bekommt, die dann auch alle Doktoren in Zukunft erklären dürfte, angefangen mit Peter Capaldi, der damit 14 ist… oder 1.0.

Paul McGähn

McGann ist „der romantische Doktor“, so sagt man. Muss an Outfit und Frisur liegen. Leider ist er in diesem seinem ersten und fast einzigen Auftritt eher dröge. Das hätte sich möglicherweise im Verlauf einer Serie geändert, aber hier kommt er nicht so spannend rüber. Was durchaus schade ist, da er, wenn man ihn so sieht und hört, nicht nur ein ausgezeichneter Schauspieler ist, sondern auch jede Menge Humor hat. Da wäre also noch eine Menge Spiel nach oben gewesen – und wenn wir ihn in der beiliegenden „Nacht des Doktors“ sehen, hätte er aus pfiffigen Dialogen auch wirklich etwas machen können. Wer mehr von ihm und Doktor 8 erfahren möchte, dem bleiben die im Bonusmaterial erwähnten Comics und die britischen Hörbücher.

Deutschland Who

Mit diesem Film nun schließt sich der Kreis des deutschen Doktors. Wir erinnern uns. Mit Sylvester McCoy betrat erstmals ein Doktor die deutschen Fernsehschirme, und da er wohl erfolgreich genug war, reichte man noch das Special „Die fünf Doktoren“ und nach Überspringen diverser Episoden noch den Rest mit Colin Baker nach. Nachdem all dieses auf deutsch vorhandene Material auf DVD erschienen war, fehlte nur noch dieser eine Puzzlestein, um die Lücke zwischen McCoy und Eccleston zu schließen, die letzte deutsch synchronisierte Folge des Doktors. Doch die scheint seinerzeit nicht im Fernsehen gelaufen zu sein. Offenbar war bei Erscheinen das Interesse am Doktor bereits abgeklungen und so wurde sie statt von RTL nun für eine VHS-Auswertung eingedeutscht. Das passierte, wie öfter bei Auskoppelungen für den Videomarkt, in Hamburg, wo man auch vielen Serien von „Magnum“ über „Baywatch“ bis „Knight Rider“ und dem „Sechs-Millionen-Dollar-Mann“ eine deutsche Fassung verpasste. Was für den Doktor bedeutete, dass er erstmals seine Stimme verlor… was schon ein bisschen komisch ist, da alle bis dahin aufgetauchten sieben Doktoren bislang nur von einem einzigen Schauspieler gesprochen worden waren, Michael Schwarzmaier. Doch den holte man nicht für eine VHS-Synchro nach Hamburg und so bekamen alter und neuer Doktor neue Stimmen – und erstmals zwei unterschiedliche!

Innen größer als außen: das Bonusmaterial

Wie üblich gibt es jede Menge Zusatzmaterial inklusive zwei Audiokommentare. Darin findet man eigentlich alle Antworten auf die Frage, was sich in der Geschichte von „Doktor Who“ rund um diesen Film und seine Entstehung so getan hat. Und wie immer sind die Beteiligten dabei so offen und ehrlich, dass es eine Freude ist – was natürlich auch für den Audiokommentar mit McGann und McCoy gilt, die fröhlich aus dem Nähkästchen plaudern.

Who vadis?

Mehr Doktor gibt es nicht… auf deutsch! Jedenfalls bis jetzt. Vom Doktor selbst gibt es noch so viele Folgen, dass man damit ganze Regale füllen könnte – und, in manchen Wohnungen, auch hat! Ob dieses Material nun aber für den deutschen Markt erschlossen wird, ob man es Original mit Untertitel herausbringt oder Geld in eine teure Synchronisation steckt, in Episoden, die teils schon mehr als 50 Jahre alt sind, das muss die Zukunft zeigen. Es gab schon eine kurze Ankündigung, dass der Anfang des Doktors kommen sollte… also wer weiß, vielleicht hat selbst der alte „Doktor Who“ noch eine Zukunft in Deutschland?!

Mit

Paul McGann (Kai-Henrick Möller), Sylvester McCoy (Harald Pages), Eric Roberts (Wolfgang Jürgen), Yee Jee Tso (Christian Stark), Daphne Ashbrook (Ela Nitzsche)

Fazit Who

Alle Episoden von Paul McGann in einer Edition! Anfang und Ende des achten Doktors… wobei die sechsminütige Endepisode besser geschrieben ist und besser aussieht. Nichtsdestotrotz, ein Muss für Wholigans, das in keiner Sammlung fehlen darf, wenn auch eher aus nostalgischen Gründen. Oder als abschreckendes Beispiel dafür, wie „Doktor Who“ wäre, wenn er nicht in England sondern in Amerika produziert werden würde. Ab 31.3.2017 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: Captain Future, Vol. 3

Episode 23 bis 31.

Captain Future ist zurück – und diesmal mit drei meiner Lieblingsepisoden…

23. Mitgefangen im Weltall: Ein Raumschiff wird gekapert

24. Mitgefangen im Weltall: Flucht aus der Milchstraße

25. Mitgefangen im Weltall: Wer wagt, gewinnt

26. Die Rolle seines Lebens: Schauspieler gesucht

27. Die Rolle seines Lebens: Film oder Diamanten?

28. Die Rolle seines Lebens: Letzter Drehort: Magischer Mond

29. Die Elektromenschen: Raumschiffe verschwunden!

30. Die Elektromenschen: Überraschungen beim Elektrolichtfest

31. Die Elektromenschen: Alulus, ein Wesen aus der vierten Dimension

Die Geschichten

Auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Captain Future und Joan Landor sich nie so richtig entfaltet, gibt es doch genügend Hinweise darauf, dass sie es könnte. So begleitet der Captain einen Gefangenentransport, weil er um das Leben der Agentin fürchtet – und das nicht ganz zu Unrecht, wie sich herausstellt…

Woraus man heutzutage eine starke Metaepisode machen würde, indem man sich mit dem eigenen Kult beschäftigen würde, ist damals noch ein wenig in den Kinderschuhen, aber in Ansätzen durchaus vorhanden. Eine Filmgesellschaft will einen Film über Captain Future machen. Der schleicht sich als Schauspieler in die Produktion ein, da er den Verdacht hat, dass mehr dahinter steckt…

Und zum Abschluss wird etwas vorweggenommen, was später in dem Film „Lifeforce“ ebenfalls verwendet wird: Der Halleysche Komet hat ein Geheimnis – und das stellt eine Bedrohung dar…

Drei sehr gute Geschichten und schöne Abenteuer um die Future Mannschaft. Man hat wie üblich seine Freude an den schönen Designs der Umsetzung und an den Plots, bei denen nicht immer alles so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Allerdings, wie üblich, mit ein paar Abstrichen in der deutschen Fassung.

Kapitän Zukunft

Zwar wirkt der deutsche Text hier nicht ganz so hölzern und redundant wie in einigen anderen Episoden, aber hier und da schimmern die Probleme durchaus wieder durch. Ein anderes ist, dass sich manche Leute siezen, die es eigentlich nicht tun sollten. Zum Beispiel der Captain und seine Recken. Das war, wenn mich mein Gedächtnis nicht trügt, in den Romanen anders gelöst, was sinnvoll ist, denn in einer Folge von „Mitgefangen im Weltraum“ erhält man eine Andeutung auf die Vorgeschichte, nämlich, dass Grag und Otto Professor Simon schon kannten, bevor der Captain überhaupt geboren wurde. Damit dürfte gemeint sein, dass Futures Vater beide gebaut hat, aber da die deutsche Fassung mit derlei Informationen geizt, wird man es in der Serie wohl nie genauer erfahren. Nichtsdestotrotz kann man daraus schließen, dass ihn die beiden von Kindesbeinen an kannten – und da wäre anzunehmen, dass man sich duzt.

Ein anderes Problem, das in der Science Fiction öfter auftaucht, sind falsche Bezeichnungen. Hier mag es daran liegen, dass das im Original vielleicht schon nicht klar war, da müsste man die Originalfassung zu Rate ziehen. Jedenfalls kann man bei „Mitgefangen im Weltraum“ zwischen den Zeilen lesen, dass die Gefangenen die Galaxie verlassen wollen, um in ein anderes „Milchstraßensystem“ zu kommen, also eine andere Galaxie. Gesprochen wird dann aber immer davon, dass die Navigation etc. außerhalb des „Sonnensystems“ anders ist. Hier werden scheinbar Systeme verwechselt. Ein Sonnensystem ist eine Sonne mit den sie umkreisenden Planeten, ein Milchstraßensystem (oder Galaxie, Galaxis, wie Sie wollen) dagegen ist das Gebilde, das aus vielen Sonnensystemen besteht… aber wahrscheinlich fallen solche Details kaum jemandem auf.

Ein Fest für die Ohren

Während man über Inhalte und Dialoge streiten kann, so sind diejenigen, die sie zum Besten geben, ein wahres Fest für die Ohren. Denn die Serie bietet viele der besten Synchronstimmen aus jener Ära, was sie zu einem reinen Hörgenuss macht. Wir erleben einen jungen Frank Glaubrecht als Aprikosenliebhaber. Der spielte nicht nur in Bernhard Wickis „Die Brücke“ mit, sondern wurde ein vielbeschäftigter Synchronsprecher, der einen in vielen Rollen durch viele Jahre begleitet hat, nicht nur später im Kino für Kevin Costner, Al Pacino und ganz wunderbar für Bill Nighy, z.B. in „Tatsächlich…Liebe“. Er war auch für Paul Michael Glaser in „Starsky & Hutch“ zu hören – und natürlich für Pierce Brosnan als „Remington Steele“ und später als James Bond.

Wie immer herrlich und diesmal herrlich abgedreht klingt Arne Elsholtz, der hier sichtlichen Spaß an seinem Verrückten hat. Da wir letztes Jahr das Elsholtz-Jahr hatten, da er uns leider verlassen hat, müssen wir nicht wieder auf seine lange Liste von Kevin Kline über Bill Murray und Eric Idle bis hin zu Tom Hanks eingehen, die er alle mit seiner wunderbaren Interpretation ausgefüllt hat – von seinen wunderbaren Synchronbüchern und -regiearbeiten gar nicht zu sprechen.

Als Präsidenten hören wir einmal mehr Horst Schön (dessen Sekretärin von Rebekka Völz gesprochen wird, Tochter von Wolfgang Völz und Schwester von Benjamin Völz [Keanu Reeves, David Duchovny, Charlie Sheen]… von dem man sich eigentlich ebenfalls einen kleinen Gastauftritt wünscht, um die Familie damit vollständig zu haben]). Er sprach für Michel Piccoli und Rock Hudson (obwohl die eigentlich beide Gert Günther Hoffmann „gehörten“) und in seinen letzten Filme für Richard Burton, aber seine bekannteste Arbeit dürfte wohl Leslie Nielsen sein, dem er in vielen Filmen sehr schön eine Stimme gab.

Eigentlich könnte man ganze Seiten füllen mit der Fülle an wunderbaren deutschen Sprechern. Norbert Langer, der sich später auf Schnauzbartträger (Tom Selleck, Burt Reynolds) einschoss, Wilhelm Borchert, der in frühen Jahren für u.a. Charlton Heston und Richard Burton zu hören war, am unvergesslichsten aber für James Mason und Alec Guiness sein dürfte, Norbert Gescher, der bei Steve Martin mit Eckart Dux zwar nicht mithalten konnte, aber perfekt auf Richard Dreyfuss gepasst, sich aber leider vor Jahren aus dem Geschäft zurückgezogen hat sowie Lothar Blumhagen, der sich glücklicherweise noch nicht zurückgezogen hat und uns noch immer mit seiner Stimme erfreuen kann, die bei „Die 2“ und anderen Produktionen aus dem Munde von Roger Moore kam und der sehr schön ein wenig britisch klingen konnte, auch wenn er hier als kaltblütiger Killer brilliert. Wer alte Synchronisationen mag und die Stimmen aus dieser Zeit schätzt, für den ist „Captain Future“ in dieser Hinsicht also ein reiner Genuss!

Mit

Captain Future: Hans-Jürgen Dittberner

Otto: Wolfgang Völz

Grag: Friedrich G. Beckhaus

Prof. Simon Wright: Jochen Schröder

Ezella Garney: Michael Chevalier

Joan Landor: Anita Kupsch

Erzähler: Helmut Krauss

Vorspannstimme: G.G. Hoffmann (sagt nur „Captain Future“)

Captain Fazit

Die dritte Box bietet drei gute Geschichten, die wie immer visuell ansprechend und originell umgesetzt wurden. Ab 24.3.2017 auf DVD und Blu-ray.

Neu auf DVD: Doctor Foster – Staffel 1

Ärztin entwickelt den Verdacht, dass ihr Mann sie möglicherweise betrügt, also beginnt sie mit einer Spurensuche…

Nicht Ihre übliche Ärzteserie

Eher das Gegenteil davon. Denn es geht hier weniger um Krankheiten und wie man sie behandelt, sondern um eine andere Krankheit: Ehebruch. Wenn man das denn so bezeichnen möchte. Wie so oft beginnt es mit einem Verdacht und entwickelt sich davon stetig und stringent weiter. Je mehr man erfährt, umso tiefer wird man in die Sache hineingezogen, sowohl Doctor Foster als Hauptfigur als auch wir als Zuschauer. Nach und nach entwickelt sich vor unseren Augen eine Geschichte darüber, ob ihr Verdacht gerechtfertigt war oder nicht und wie sie – und andere Beteiligte – damit umgehen. So entsteht eine Geschichte, die von Anfang an spannend ist und davon nichts bis zu ihrem Ende einbüßt. Denn man weiß nie, was die Hauptfigur als nächstes tun, wie sie damit umgehen wird. Und das ist aufregend. Auf eine positive Weise!

Schön clever beginnt die letzte Folge, die auch wieder nicht mit diversen Wendungen geizt. Und am Ende müssen sich einige Leute mit ein paar unangenehmen Wahrheiten auseinandersetzen…

Ensemble

Neben einer guten Geschichte bietet die Serie auch ein Ensemble guter Schauspieler. Die sind allesamt überzeugend und tragen die Handlung mühelos, allen voran Titeldarstellerin Suranne Jones. Doch auch wenn dies „Staffel 1“ ist, so ist sie eigentlich so rundum gut, dass man keine weiteren Staffeln benötigen würde.

Mit

Suranne Jones (Marion Musiol), Bertie Carvel (Florian Halm), Tom Taylor (Jascha Baensch), Robert Pugh (Thomas Kästner), Elisabeth Rider (Sabina Trooger), Martha Howe-Douglas (Traudel Sperber), Neil Stuke (Uwe Büschken), Sara Stewart (Karin Grüger)

Doctor Fazit

Sehr gute Serie, die von Anfang bis Ende packend und spannend ist, auch wenn es nicht um ärztliche sondern um beziehungstechnische Schwierigkeiten geht. Ab 31.3.2017 auf DVD und Blu-ray.