Kino: The Sisters Brothers

Die Sister Brüder sollen jemanden finden und umbringen, der eine Formel hat, um Gold in Flüssen sichtbar zu machen…

Western

Wobei es

Mässig interessant

besser trifft. So richtig begeistern konnte mich das alles nicht, was sich bei etwa zwei Stunden Lauflänge dann doch irgendwann ein wenig zieht. Auch wenn die Schauspieler an sich gut sind, hilft es nichts, wenn sie kein wirklich gutes Buch haben. Und so ist dies eine Reise, die ich nur den wenigsten empfehlen würde, denn der Wilde Westen kann zwar wild und aufregend sein, hier überträgt sich das aber nicht so recht.

Mit

John C. Reilly, Joaquin Phoenix, Jake Gyllenhaal, Riz Ahmed & Rutger Hauer als “der Kommodore”, der hier noch weniger Text hat als in “Valerian”

Regie: Jacques Audiard

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Ab 7. März 2019 im Kino.

Kino: HARD POWDER

Sohn des Schneepflugmanns (siehe „Die Simpsons“) wird von Drogengangstern ermordet, also zieht er in die große Stadt (siehe „Der Denver-Clan“) und bringt Leute um (siehe Liam Neeson-Filme), was zu Folgen führt…

Unstimmig!

Die erste Hälfte ist eigentlich eher dumm und man beginnt sich ein wenig zu ärgern, doch wenn dann langsam alle (Volks-)Gruppen in Position sind, kann man das Ganze ertragen. Am Anfang fehlt auch ein wenig der Humor, der dann irgendwann stärker wird – was, wie gesagt, den Film ausgesprochen unhomogen macht. All das kompetent und konsequent durchgezogen und man hätte sich nicht ständig gedacht, dass die wenigen guten Sachen, die hier und da mal aufflammen, z.B. die „Todesanzeigen“, eigentlich in einen besseren Film gehören als den hier… letztlich läuft es dann aber, trotz ein paar netter Einfälle, genau darauf hinaus und man ist nicht so wirklich befriedigt.

OT: Cold Pursuit

Liam Neeson, Laura Dern, John Doman, Emmy Rossum, Tom Bateman, Tom Jackson

Regie: Hans Petter Moland

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Hard Fazit

Was auch immer der deutsche Titel bedeuten soll… ? Wie dem auch sei, recht brutal, aber von vorne bis hinten nicht stimmig, der Plot mit der Polizistin könnte komplett gestrichen werden, weil sie, außer Miss Exposition zu sein nichts beiträgt, und wenn Liam Neeson schon einen Schneepflug fährt, dann hätte man damit in Sachen Gangsterjagd auch ein wenig mehr machen können. Ab 28. Februar 2019 im Kino.

Heimkino: Holocaust – Die Geschichte der Familie Weiss – Komplett HD-Remastered – Erstmals in 16:9

Der Sohn eines jüdischen Arztes heiratet ein deutsches Mädchen. Doch schon wenig später streben die Nazis mehr und mehr nach der Macht. Und einer der Patienten des Arztes, ein Anwalt, der keine Arbeit gefunden hat, wird zu einer treibenden Kraft im Dritten Reich…

Deprimierend!

Es gibt Dinge, die sind hervorragend, und doch möchte man sich ihnen nicht oft aussetzen. Der Fernsehvierteiler „Holocaust“ gehört dazu. Er ist so grausam, wie es die Zeit, die er wiedergibt, erfordert. Es tut weh, das mit anzusehen, es ist definitiv kein Vergnügen – und jeder sollte ihn mal gesehen haben, denn wer anschließend noch findet, dass irgendwas, das die Nazis gemacht haben, gut war, gehört aus der Gemeinschaft der Menschen ausgeschlossen. Neben der fiktionalisierten Darstellung und Einbindung der Schrecken in die Geschichte einer Familie, zeigt die Serie auch Originalfotos von Ermordeten und Konzentrationslagern und verankert sich damit in harscher Weise in der Realität. Sie geht nicht beschönigend um mit den Verbrechen, die seinerzeit begangen wurden, was sie so beklemmend und deprimierend macht. Auch wenn eniges offenbar nach der Erstausstrahlung in Deutschland kritisiert wurde, so ist doch gerade der Kunstgriff, den Terror der Nazis anhand einer Familie zu demonstieren, sehr gut gewählt, da man alle Protagonisten zu Beginn kennenlernt und sie anschließend aufteilt und ihnen unterschiedliche Schicksale aufzwingt, wie sie es in dieser furchtbaren Zeit gegeben hat. Somit lassen sich anhand einer Familie viele der Unrechtstaten der Nazis miterleben und mitfühlen, da man die Figuren bereits kennt und nicht für jede Schandtat neue Charaktere eingeführt werden müssen.

Sherlock Holmes Erzfeind

Die Figur, bei der sich ein wenig die Geister scheiden könnten, wird gespielt von Michael Moriatry, dessen Nachname eher in der fiktionalen Welt einen hohen Bekanntsheitsgrad hat. Die Person, die er darstellt, ist offenbar erfunden… was es insofern ein bisschen schade macht, da er doch als derjenige gezeigt wird, der u.a für die sprachliche Sauberkeit der naziistischen Greuel- und Mordtaten verantwortlich zeichnet. All das auf dem Mist einer Person wachsen zu lassen, die so nicht existiert hat, ist schwierig, sorgt aber wahrscheinlich für eine stromlinienförmigere Darstellung der Propagandaentwicklung, als es die Einführung verschiedener Figuren, die womöglich in Wirklichkeit dahinter stecken, getan hätte. Interessant ist auch, dass er mit seiner Frau eine Art Lady Mcbeth-artiger Beziehung hat, aus der man u.U. noch etwas mehr hätte herauskitzeln können. In der deutschen Fassung, die eine sehr schöne Mischung aus Sprechern aller drei Synchronstädte, Berlin, München und Hamburg, aufweist, wird er gesprochen von Ernst Jacobi, der das ganz ausgezeichnet macht. Seine vielleicht bekannteste Synchronrolle geht allerdings in eine sehr andere Richtung, denn er ist ebenfalls die deutsche Stimme von Doc Brown (Christopher Lloyd) im ersten „Zurück in die Zukunft“.

Holocaust (1978)

Meryl Streep (Elisabeth Schwarz), James Woods (Ralf Schermuly), Michael Moriarty (Ernst Jacobi), Rosemary Harris (Bettina Schön), Tom Bell (Peter Fröhlich), Fritz Weaver (Herbert Stass), Peter Vogel (Charles Brauer), Ian Holm (Wolf Euba), Werner Kreindl (dto.), Sam Wanamaker (Klaus Miedel). Nigel Hawthorne (Eberhard Mondry). Michael Beck (Manfred Lehmann), Joseph Bottoms (Marcus Boysen). David Warner (Uwe Friedrichsen)

Regie: Marvin J. Chomsky

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

Fazit

Eine Serie, die jeder – und damit meine ich nicht nur Deutsche, sondern wirklich jeder – mal gesehen haben sollte… und deren Ende in Deutschland, wie es scheint, gar nicht ausgestrahlt wurde, da es hier nur als unsynchronisierter „Epilog“ beigefügt ist. Wie dem auch sei, eine Serie, die schonunglos und unter die Haut gehend die Machenschaften der Nazi-Verbrecher zeigt, keine leichte Kost, aber eine notwendige! Ab 22. Februar 2019 auf Blu-ray.

Heimkino: BETWEEN WORLDS

Frau kann durch gewürgt werden in die Zwischenwelt abdriften, wo sie, Dank der Hilfe eines Truckers, ihre Tochter daran hindert, in die ewigen Jagdgründe abzuwandern. Sie nimmt den Trucker mit nach Hause, doch dorten zeigt auch ihre Tochter Interesse an dem abgehalfterten Sack…

Unglaublich…

…ist weniger die Geschichte als vielmehr die Tatsache, dass Nicolas Cage wirklich einen Oscar hat. Und dass Franka Potente in einer dieser sich mehr und mehr mehrenden Cage-Produktion mitspielen muss, die wirkt, als hätte die Video-AG der örtlichen Highschool mit dem Kerl, dem die Tankstelle gehört und dem Rest der lokalen Laienspieltruppe einen Film gedreht, wobei Film in Anführungsstriche gehört und Laien definitiv abwertend gemeint ist. Da wirkt einfach alles laienhaft, Kameraführung, Bildgestaltung, „Dialoge“, vor allem aber der „Spiel“ – und vor vor allem das des Oscaraners. Das tut schon weh, auf allen Ebenen.

Der große Twist, aus dem man etwas hätte machen können, materialisiert sich dann erst, nachdem schon mehr als die Hälfte des Films an einem vorbeigeflossen ist – und Franka Potentes Figur akzeptiert die Erklärung binnen Sekunden ohne zu hinterfragen. Seufz! Erotisch will das Ganze vielleicht auch noch sein, ist aber zu prüde, um Titten zu zeigen. Und dann wird das alles noch untermalt von einem musikalischen Thema, das, dem Vorspann nach, tatsächlich von Angelo Badalamenti stammt und das klingt, als habe man es geradewegs aus „Twin Peaks“ entführt und hier wieder und wieder missbraucht, bis Badalamenti ein Dementi eingereicht und man zugegeben hat, dass es von ihm gestohlen wurde.

Mit

Nicolas Cage (Martn Keßler), Franka Potente (Sabina Godec), Penelope Mitchell (Andrea Dewell), Richard Pratt (Carsten Thorn), Garrett Clayton (Isaak Dentler)

Regie: Maria Pulera

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Cage New World

Fime mit Nicolas Cage sind zu einer echten Herausforderung geworden – und Martin Keßler, der neben Crazy Cage auch noch Dumpfbacke Diesel seine markante Stimme leiht, kann einem echt leid tun, dass er nicht talentiertere Miemen in seinem Portfolio hat und zwischen Diesels Drücken und Cages Crazyness wandeln muss, wo es schlicht keine Grauzone mehr gibt. Wie dem auch sei, die Filme mit Cage, die gut sind und die, in denen er gut ist, sind in letzter Zeit rar gesät – und dieser hier ist keiner davon. Ab 28. Februar 2019 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: Queen Elizabeth und ihre Geheimagenten

Bevor James Bond in die Dienste Ihrer Majestät eintrat, mussten diese Dienste erstmal geschaffen werden. Hier sehen wir, wie unter Queen Elisabeth erstmals ein Spionagering aufgebaut und ausgiebig genutz wird…

Spannende Geschichte

Und das ist durchaus doppeldeutig gemeint… und nicht doppelnullig. Denn sowohl die historischen Ereignisse als auch die sie darstellende Geschichte ist spannend… also spannende Geschichte, die eine spannende Geschichte erzählt. Oder drei, um genau zu sein.

Wahre Geschichte…n!

Es beginnt damit, wie ein Mann am Hofe sein eigenes Netzwerk aufbaut, das Informanten, aber auch Codeknacker enthält. Der erste „Fall“, wenn wir es mal so nennen wollen, betrifft jemanden, der es in diesem Jahr schon auf die große Leinwand geschafft hat: Maria Stuart, Königin von Schottland. Doch hier ist es ungleich spannender erzählt und wir erleben aus einer anderen Perspektive, wie und warum sie den Kopf verliert. Was sich dann wiederum auf den Geheimdienst und dessen Herrn und Meister auswirkt, was ausführlich in der zweiten Episode behandelt wird. Die dritte dann lässt uns einen weiteren alten Bekannten treffen, Guy Fawkes, den Mann hinter den Masken von Anonymous… und natürlich der Schießpulververschwörung, mit der man einen gut Teil von London in die Luft hätte sprengen und das Land in einen blutigen Bürgerkrieg stürzen können… der dann, letztlich, wohl im Konflikt mit der IRA seine Kulmination fand. Und da wir wissen, wie blutig das war, können wir uns ausrechnen, dass die Sache auf diese Weise schwer aus dem Ruder gelaufen wäre.

Die besten Geschichten

Ja, wer schreibt die doch gleich? Sicherlich nicht Kurtzman und Orci, soviel ist mal sicher. Aber das gehört nicht hierher. Was wir hier einmal mehr erleben können, ist, dass Geschichte, wenn man sie spannend aufbereitet, auch einfach spannend sein kann. Das Ganze wirkt wie ein richtig guter Plot aus den besseren Werken von John le Carré, clever konstruiert und mit klugen Figuren, die ihr Handwerk verstehen und sich auch nicht zu schade dazu sind, über Leichen zu gehen.

Historische Spionagethriller

Könnte man zu einem neuen Genre machen, denn hier sehen wir, dass das ausgezeichnet funktionieren kann. Und wenn heutige Autoren was auf dem Kasten hätten, dann würden sie sich an diesen geschichtlichen Fällen orientieren, die Struktur übernehmen und daraus einen nervenaufreibenden Thriller basteln, der in unserer Zeit spielt… aber wir wissen ja, dass das nie passieren wird.

Top Fazit

Zwischenzeitlich habe ich überlegt, ob diese dreiteilige Doku-Serie als fiktionalisierte Spielfilmserie besser funktionieren würde, aber die Möglichkeit, durch Kommentare historischen Kontext zu schaffen ist in manchen Fällen vielleicht doch der bessere Weg, zumal man sich so auf das Wesentliche konzentrieren und Leerlauf vermeiden kann. Dabei ist ein spannender Einblick in die Anfänge der Geheimdienstarbeit entstanden, der nicht Top Secret sein sollte, sondern Top Unterhaltung! Ab 22. Februar 2019 auf DVD.

Kino: ESCAPE ROOM

Eine kleine Gruppe Leute wird eingeladen, ein Spiel mitzumachen, das sich Escape Room nennt und wo man Hinweise finden muss, um aus diesem Raum herauszukommen, doch dann wird aus dem Spiel tödlicher Ernst…

Wahre Geschichte

Okay, nur teilweise. Das Wahre daran ist, dass es derartige Räume wirklich gibt, das Traurige ist, dass vor kurzer Zeit wirklich eine Gruppe Mädchen in einem solchen Raum gestorben ist. Um diesen Fall geht es hier nicht. Hier geht es lediglich darum, Spannung aufzubauen – und das gelingt nur teilweise. Denn einiges geht dann leider in Lärm, Geschreie und Hektik unter. Ab und an hat man das Gefühl, die Leute schreien so undeutlich, weil die Autoren selbst keine cleveren Lösungen zu bieten hatten und das will man damit überspielen, dass man es als Zuschauer schlicht akustisch nicht versteht und dann unterstellen soll, dass hier gerade was schlaues passiert. Genau das wäre es gewesen, was einen solchen Film ausmachen könnte, nämlich dass es weniger um die Action geht, die an manchen Stellen auch einfach nervig ist, sondern darum, wie bei einem Krimi – und einem echten Escape Room – Geheimnisse zu lüften, um weiterzukommen. Das geht hier unter, ebenso wie das Spiel damit, ob nun wirklich eine Lebensgefahr besteht oder nicht, mit dem man ebenfalls stärker hätte arbeiten können. An einer Stelle denkt man, das könne jetzt ein geschicktes und geheimes Sequel zur „Saw“-Reihe sein, doch dem ist nicht so. Die Wendung, warum die Kandidaten dort sind, ist recht hübsch, danach zerfasert der nette Ansatz aber wieder und kulminiert in einem Ende, das fast schon ein wenig ärgerlich ist.

Mit

Taylor Russell, Deborah Ann Woll, Jay Ellis, Tyler Labine, Nik Dodani und Yorick van Wageningen

Regie: Adam Robitel

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazcape Room

Hier und da ganz spannend, unterm Strich aber nicht wirklich überzeugend. Ab 28. Februar 2019 im Kino.

Heimkino: Wiedergeburt – Deine Seele ist unsterblich! (Deluxe Edition mit Bonusmaterial und Begleitbooklet)

Haben wir nur dieses eine Leben? Oder gibt es ein Leben nach dem Tod? Oder vielmehr, wie hier gesagt wird, ein Leben nach dem Leben? Thomas Schmelzer hat sich mit diesem Thema auseinandergesetzt, Menschen interviewt und einen Film zusammengestellt…

Faszinierend!

Es gibt Dinge, die sind reine Glaubensfrage. Gibt es einen Gott? Kommt noch etwas nach diesem Leben? Tatsächlich schafft es der Film, beide Fragen voneinander zu separieren. Ob Gott, einer oder mehrere, existiert, wird nicht behandelt, da die Antwort auf diese Frage für die Antwort auf die andere Frage offenbar nicht zwingend von Bedeutung ist… obgleich das, bei näherer Betrachtung, vielleicht Grundlage für eine Fortsetzung wäre. Wie dem auch sei, die Kernfrage, die hier gestellt wird, ist, ob nach diesem Leben noch etwas kommt… oder, ob vor ihm schon etwas kam.

Dran glauben… oder dran glauben?

Die Antwort ist, wie gesagt, a) faszinierend und b) eine Glaubensfrage. Denn natürlich, da dürften die meisten auf einer Wellenlänge sein, wäre es wahrscheinlich ganz nett, wenn nach diesem Leben, das in kosmischen Dimensionen verschwindend kurz ist, noch etwas kommen würde, dass das, was wir hier erleben, auf dieser kleinen Welt am Rande der Galaxie, nicht alles wäre, das das Universum für uns bereit hält, dass da vielleicht noch etwas wäre… auf das man sich freuen könnte. Unterm Strich könnte man zwei gute Gründe anführen, warum ein Leben nach dem Tod, in welcher Form auch immer, eine gute Sache wäre:

1) Man würde weiterexistieren, all dies wäre nicht nach wenigen Jahren zuende und wir wären komplett ausgelöscht, ohne Bewusstsein, ohne Erinnerung, ohne uns

2) Wenn man sich dessen bewusst wäre, dass die Taten, die man in diesem Leben begeht, vielleicht einmal Konsequenzen haben werden, würde das mancheinen vielleicht zweimal überlegen lassen, ob er sie wirklich begehen sollte

Wunschdenken

Leider hat der Gedanke, dass das, was man hier tut, einmal von einer höheren Macht geahndet werden könnte, bislang wenig Fuß gefasst im Denken mancher Leute, denn dann würden wir in einer besseren Welt leben. Geht es um all das in diesem Film? Ja und nein. Denn im Grunde mache ich hier das, was der Film auch macht: Philosophieren über ein Thema. Weil es ja leider wenig handfeste Beweise dafür gibt, dass wir alle wiedergeboren werden und wurden. Das würde die Sache sehr vereinfachen… doch wie in Sachen Gott sind wir darauf angewiesen, zu glauben… oder zu zweifeln. Doch wie gesagt, der Film ist, wie sein Thema, einfach ausgesprochen faszinierend, wenn man sich für soetwas interessiert und so bietet er interessante Geschichten, Thesen und Möglichkeiten, die durchaus glaubwürdig erscheinen und vielleicht zu einem Zweiflen am Zweifeln führen. Aber selbst wenn man nach Ansicht nicht an Wiedergeburt glaubt oder glauben möchte, so offeriert man uns doch alternative Sichtweisen und Arten, sein Leben zu gestalten, über die nachzudenken sich wirklich mal lohnen würde.

Bonus

Diese Deluxe Edition bietet neben einem 20seitigen Booklet auch ca. 50 Minuten Zusatzinterviews, die man fast schon als eine weitere Episode mit weiteren Einblicken betrachten kann, insofern eine schöne Erweiterung.

Mit

Doro Pesch, Gregor Otto Papadopoulos, Dr. Wolf-Dieter Storl, Jana Haas, Klaus-Peter Wolf

Regie: Thomas Schmelzer

Fazkarnation

Ein spannendes Thema, interessant präsentiert und sehr sehenswert, wenn man ein Faible für soetwas hat. Ab 22. Februar 2019 auf DVD.

Heimkino: GIB DEN JUNGS ZWEI KÜSSE

Mutter hat Krebs – und wir erleben das gemeinsame Leben und natürlich die Liste, die sie für ihren Mann schreibt, damit er weiß, was er, wenn sie mal nicht mehr sein sollte, mit den Jungen machen soll…

Wahre Geschichte

Basierend auf einem Roman… also der Film, der Roman basiert dann wohl auf der Wirklichkeit. Inwiefern man dann aber von einer wahren Geschichte sprechen kann, wenn die schon in einem Roman verarbeitet und damit fiktionalisiert wurde… wollen wir an dieser Stelle nicht erörtern. Man könnte den Film zusammenfassen mit dem Wort

Traurig!

Denn selten bietet Krebs eine kuschelige Komödie zum Wohlfühlen und mitlachen, viel zu oft gibt es in diesem Arbeitskreis kein Happy End. Wir wissen also recht früh, wo die Reise hingeht und damit uns das wirklich zu Herzen geht, zeigt uns der Film dann, wie gut die beiden zueinander passen, wie gut sie miteinaner harmonieren, wie sie zusammengekommen sind. Es ist keine chronologische Erzählung, die Handlung springt von hier nach da, aber das macht überhaupt nichts, denn was wir sehen, ist das, was wir fühlen. Und das kann kaum einen kalt lassen. Darin erreicht der Film sein Ziel. Und immer dann, wenn die Ärzte sagen, dass jetzt alles gut wird, wissen wir, dass dem nicht so sein wird… und das ist gleichermaßen realistisch wie traurig.

Shaun of the Jurassic World

Die männliche Hauptrolle wird gespielt von Rafe Spall. Der befindet sich in einer interessanten Karriere. Man kann ihn sehen als irgendwie noch unfertig aussehenden spackigen Kollegen in „Shaun of the Dead“, später ist er einer der Pseudowissenschaftler in „Proletheus“ und zuletzt sah man ihn als schmierigen Juppitypen in „JurassicWorld 2“, so dass man fast geneigt wäre, zu sagen, inzwischen spielt er gut in schlechten Filmen mit, aber da ist ja auch noch das großartige Weihnachtsspecial von „Black Mirror“, indem er ebenfalls mit von der Partie ist. So gleicht sich das wieder aus. Hoffen wir also, auf mehr gute Leistungen, bei denen die Filme selbst seiner Leistung angemessen sind, so wie hier.

OT: Mum’s List

Emilia Fox & Rafe Spall

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Gib dem Film ein Fazit

Traurig und zu Herzen gehend. Liebe kann so schön sein… aber wenn der Krebs dazu kommt, sind die Tränen vorprogrammiert. Ab 22. Februar 2019 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: El Chapo – Staffel 1

Lateinamerika hat mehr als einen Drogenboss hervorgebracht. Da ist natürlich unser aller Liebling, Pablo Escobar, da sind die „Gentlemen von Cali“, da ist der „dünne Mann“ aus Mechiko… und da ist El Chapo, dem diese Serie gewidmet ist.

Ein weiteres Puzzlestück im Drogenspiel

Es scheint so, als würden Werk und Handeln der Drogenkartelle besser und detaillierter aufbereitet als die Verbrechen der Nazis, denn seit ein paar Jahren häufen sich die Serien zu diesem Thema. Dabei hat „Narcos“ die Latte sehr hoch gehhängt, so hoch, dass kaum jemand in ihre Nähe gelangt. Da ist es sehr schade, dass diese Serie nicht „im gleichen Universum“ spielt, um es mal so zu nennen. Pablo Escobar taucht zwar, wie könnte es auch anders sein, ebenfalls kurz auf, aber es ist ein anderer Schauspieler. Was jedoch viel schwerer wiegt, ist das Fehlen von etwas anderem:

Kein Kommentar!

Narcos“ schafft es, wie kaum eine Serie, nicht nur fiktionale Darstellung mit Dokuaufnahmen zu vermischen und das Ganze überraschend authentisch wirken zu lassen. Zudem gibt es noch das Element des Off-Kommentars, der nicht nur erklärend ist, sondern manchmal wirklich auch einfach genau das, ein Kommentar. Der bringt eine gewisse Lockerheit in die ganze Angelegenheit und hier und da auch eine Prise Humor. All das fehlt bei „El Chapo“ leider, ebenso wie echte Charakterfressen, die hier ein wenig glattgebügelter erscheinen, wodurch der Serie der dem Thema angemessene kritische Unterton ein wenig abgeht und alles zu einer eher „gewöhnlichen“ Serie über Aufstieg und Wirken des Drogenbosses wird… und dadurch irgendwie ein bisschen unkritisch wirkt.

Mit

Marco de la O (Wolfgang Wagner), Valentina Acosta (Tanya Kahana), Juan Carlos Olivas (Peter Flechtner), Humberto Busto (Michael Pan), Alejandro Aguilar (Felix Spieß)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der deutschen Fassung]

El Fazo

Es geht doch nichts über den internationalen Drogenhandel. Doch auch wenn Pablo Escobar der Star dieses Wirtschaftszweigs war, so eine Art Steve Jobs des Rauschgiftschmuggels, gibt es noch andere Kollegen aus dem Business, wie zum Beispiel Joaquin Guzman, alias El Chapo. Dies ist seine Geschichte. Am bekanntesten dürfte er sein durch seine Flucht aus dem Gefängnis. Hier erleben wir alles, was davor kam. Das ist durchaus interessant, aber leider nicht ganz auf dem Niveau von „Narcos“. Ab 22. Februar 2019 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: Kaspar Hauser – Jeder für sich und Gott gegen alle / Digital Remastered

1882. Ein Mann wird gefunden, der sich kaum bewegen und nur einen Satz sprechen kann. Man kümmert sich um ihn, doch seine Geschichte bleibt mysteriös…

Wahre Geschichte

Wie um den Mann in der eisernen Maske scheinen sich auch um Kaspar Hauser Mythen zu ranken, die denen des Eisernen bisweilen nicht ganz unähnlich zu sein scheinen. Auf vieles davon wird nicht eingegangen, was aber nicht schlimm ist, denn der Film gewinnt einen sehr eigenen… Charme, um es mal so zu nennen, durch die Wahl des Hauptdarstellers.

Und der Herr zog

Regie führte Werner Herzog und in meinen Augen sind seine interessanteren Werke eher seine Dokus als die fiktionalen Filme. Hier nun entsteht durch den Darsteller eine Art merkwürdige Kombination von beidem, denn, wie es aus dem empfehlenswerten Audiokommentar mit Herzog hervorgeht, ist dessen eigene Lebensgeschichte der von Kaspar Hauser nicht ganz unähnlich. Was einerseits zu einer eigenwilligen Interpretation führt, ihm aber auch eine gewisse Parallelität verleiht. Irgendwo fließen da Wirklichkeit und Filmigkeit ineinander – und, seien wir ehrlich, keinem anderen Film würde man diese Art der Darstellung durchgehen lassen. Für sich genommen ist die Darbietung nämlich schon eigentlich eher furchtbar, was im deutschen Film zwar keine Unbekannte ist, aber in dieser Vollendetheit dann doch schon eher schwierig. Andererseits nun aber trifft das Spiel genau das, worum es bei Hauser geht und so furchtbar es auch anmutet, irgendwie passt es perfekt. Somit schafft es „Kaspar Hauser“, in einem eine gewisse Hassliebe auf Figur und Darsteller aufzubauen und dadurch wird der Film, was man auch nicht über jedes Werk Herzogs sagen kann, eine Sache niemals: langweilig!

Mit

Bruno S., Brigitte Mira, Volker Prechtel, Henry van Lyck

Regie: Werner Herzog

Fazit Hauser

Einerseits schwierig, andererseits faszinierend. Ein Fall, bei dem die Hintergrundgeschichte der Filmfigur sehr spannend ist – und die des Hauptdarstellers sehr interessant. Ab 28. Februar 2019 auf DVD und Blu-ray.