Kino: MILLER’S GIRL

© Studiocanal

Begabte Schülerin trifft auf Lehrer, der früher Autor gewesen ist…

Lololololita, (Kastagnetten)

Ja, an die fühlt man sich hier zwangsläufig ein wenig erinnert, auch wenn das Mädel wohl schon volljährig ist… aber in Amerika darf man erst mit 21 in Kneipen saufen, aber schon vorher Autos fahren oder tödliche Waffen erwerben, mitunter ist volljährig also, was du draus machst. Man könnte das Ganze, da es so gesehen nix zu sehen gibt, als

Verbalerotik

beschreiben, denn dass die nicht ausbleibt ist zwangsläufig, gäbe es doch ansonsten keine Probleme. So spielt das Mäuschen ein bisschen mit dem Kater, was hier und da sehr nette Dialoge ergibt – von den sehr guten Schauspielenderinnen gar nicht zu reden. Dass sich Jenna Ortegas Figur zu Beginn als „unscheinbar“ beschreibt, nun, das ist genauso neben der Realität, wie wenn Scarlett Johannson in einem Woody Allen mit „VickyChristinaBarcelona“ von sich als „ich bin sexy, aber nicht schön“ spricht – alles tiefstapelnder Quatsch. Interessant wäre es allerdings gewesen, wie sich der Film präsentiert hätte, hätte man sich tatsächlich für eine Spieldame entschieden, die dieser Umschreibung eher entspricht. So kann man sich aber an einer jungen Dame erfreuen, bei der die Versuchung wirklich nahe liegt…

Tolle Chemie

Hat nicht nur die holde Weiblichkeit, auch beim Zusammenspiel von Martin Freeman und Bashir Salahuddin kann man die Freundschaft der beiden durch und durch spüren, was sich in hübschen Dialogen manifestiert.

Mit

Jenna Ortega (Magdalena Montasser), Martin Freeman (Manuel Straube), Bashir Salahuddin (Dennis Schmidt-Foß), Gideon Adlon (Zalina Sanchez Decke), Dagmara Dominczyk (Gundi Eberhard), Christine Adams (Katrin Zimmermann)

Regie: Jade Halley Bartlett

Fazit

Verbalerotik mit guten Schauspielern und absehbaren Anschuldigungen. Ab sofort digital und ab 20.6.2024 auf DVD und Blu-ray.

Heimkino: THE ZONE OF INTEREST

© 2024 LEONINE Studios

Das bürgerliche Leben hinter der Mauer – hinter der sich etwas schreckliches verbirgt…

Nebenan wohnt der Tod

Schon bevor ich ihn zu sehen bekam wurde halt viel erzählt, dass da die Leute neben dem Konzentrationslager wohnen, aber man sieht nichts davon, all die Grausamkeit hört man nur – und das wäre sehr effektiv. Vielleicht waren das zuviele Vorschusslorbeeren, aber so richtig funktioniert hat das bei mir nicht, leider. Denn das Konzept ist eigentlich nicht schlecht. Aber die Ermordungen im Lager fanden weniger durch Erschießen als durch Vergasen statt. Würde man ständig Schüsse hören, wäre man akustischer Zeuge des Massenmords. Hier wird zwar am Anfang mal ein Ofen eingeführt und eines Nachts sehen wir die Flammen über der Mauer, aber das ist eine Stufe zu spät, denn das ist nicht die Ermordung, die Tat, das ist das Beseitigen der Beweise dafür, was zwar widerlich und eklig ist, aber nicht so brutal wie der Mord selbst.

Gräusliche Gewalt

Es gäbe ein paar Möglichkeiten, wie man das Ganze, in meinen Augen, hätte aufziehen können. Zum Beispiel als eine Art „Twilight Zone“, in der man die ganze Zeit das Gefühl hat, da spielt sich nebenan hinter der Mauer etwas ab, während wir nur das nette Leben davor sehen und am Schluss erfahren wir, dass wir Nachbarn von Auschwitz waren, wo rund um die Uhr gemordet wurde. Schock-Ende, aber schwer machbar, weil wahrscheinlich jeder vorher schon davon gehört hat.

Dann wäre da die Option gewesen, die Figuren komplett zu fiktionalisieren. Normalbürger, die neben der Mord- und Vernichtungsfabrik wohnen und ihr normales Leben leben, während man langsam erfährt, was nebenan furchtbares passiert. Dadurch hätte man einen tollen Kontrast zwischen den beiden Seiten geschaffen, womit man sehr gut hätte arbeiten können.

Knackpunkte

Die Probleme, die ich bei der ganzen Sache sehe, die sie für mich weniger effektiv machen, sind aber vor allem folgende: Die Figuren, besonders der Vater, sind aktiv mit dem Lager verbunden, denn er ist der Kommandant. Man sieht auch öfter Gefangene im Garten. Dadurch ist weniger Distanz geschaffen. Und sie sind aktiv am Massenmord beteiligt, was sie nicht zu Randfiguren der Geschichte sondern zu Tätern und Mittätern macht, wobei ersteres einen interessanteren Blick erlaubt hätte. Das Hauptproblem, das ich aber damit habe, dass es sich um reale Personen handelt, die es wirklich gegeben hat, ist, dass ich bezweifele, dass sich das alles wirklich so abgespielt hat. Es sei denn, es gibt klare Aufzeichnungen und Tagebücher darüber, die all dieses gezeigte Verhalten bestätigen. Der Nachspann gibt an, dass das Ganze auf einem Roman basiert, womit es schonmal einen Schritt von der Realität entfernt ist und das rückt all das in den Bereich der Spekulation wenn nicht gar Unterstellung und damit auch wieder Fiktion, für die man echte Personen missbraucht – und mit sowas hab ich prinzipiell ein Problem.

Bonus

Ein ausführliches Interview mit den beiden Hauptdarstellenden und Blicke hinter die Kulissen, in denen man sogar erfährt, was der Titel bedeutet, was einem der Film selbst eher nicht sagt.

Mit

Sandra Hüller, Christian Friedel

Regie: Jonathan Glazer

The Zone of Nazirest

Der Grundgedanke ist faszinierend, aber ich hätte mir eine andere Umsetzung gewünscht. Hier wäre in meinen Augen ein starker Kontrast hilfreich. Wenn wir Papa schon bei der täglichen Arbeit am Völkermord sehen, dann sollte das häusliche Leben umso banaler sein, fern ab vom Mordgeschehen. Dass gezeigt wird, wie die Frau des Hauses von von Ermordeten gestohlenen Kleidern profitiert ist gut, könnte aber mehr sein. Die Grausamkeit allein über Geräusche darzustellen ist ebenfalls interessant, in der Umsetzung für meinen Geschmack aber auch nicht stark genug. Banales Leben im Kontrast zu grausamem Genozid zeigen, das eine süßlich, das andere widerlich, könnte die Wirkung erhöhen. Was die Sachlichkeit des Massenmords angeht, macht die „Wannseekonferenz“ ihre Sache besser. Ab 14.6.2024 auf DVD und Blu-ray.

Kino: THE BIKERIDERS

Die goldene Zeit der Motorradgangs in den USA, ihr Anfang – und die Einleitung des Endes…

Spülfilm

Basierend auf einem Fotoalbum. Nein, Fotobuch. Das wohl jemand gemacht hat, mit seiner Kamera und so. Damals. Möglicherweise um dem gerecht zu werden ist der Film wie eine Art Doku aufgebaut, mit Interviews und einem Interviewer. Interessant wird es durch diesen Kniff leider nicht und auch der Mangel an echter Handlung entgeht einem dabei kaum. Jodie Comer spielt zwar super, aber letztlich ist dies dann trotz allen Aufwands eher Hörensagen und kein wirklich historisch spannender Einblick in die Radkultur.

Mit

Jodie Comer, Austin Butler, Tom Hardy, Michael Shannon, Mike Faist, Boyd Holbrook, Norman Reedus

Regie: Jeff Nichols

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

The Fazriders

Wenn man sich für Motorräder und Gangs und all sowas interessiert, dann ist das vielleicht was. Ansonsten kann sich bei einem eher die Frage einschleichen, was das alles soll und warum jemand das überhaupt gemacht hat. Ab 20.6.2024 im Kino.

Die Finsternis der Sterne – Heft 12: „Vom Sonnenwind verweht“

Wir alle wissen, was das größte Raumschiff war, das die Menschheit je gebaut hat, aber wer weiß, was das zweitgrößte war? Ja, Klasse? Niemand? Weiß denn wenigstens jemand, wozu man dieses Schiff gebaut hat? Kleiner Tipp: Es war kein Kriegsschiff! Na, weiß es jemand? Wirklich nicht? Man wollte damit eine andere Galaxie bevölkern. Also nicht bevölkern, aber man wollte da hin und dann hat man das auch gemacht und dort eine Kolonie gegründet. Und was der dann passiert ist… Ja, das nachzulesen ist eure Hausaufgabe für das nächste Mal. Und ich rate euch, das auch zu machen, denn es wird einen Test geben! Gut, noch Fragen? Ja? Warum das als einer dieser Zwischenbände trotzdem so lang geworden ist? Hat sich wohl nicht anders ergeben. Ja, Sie da? Ob Shaw und Ebert auch drin vorkommen? Nun, das meine Liebe, möchte ich beim nächsten Mal von IHNEN wissen!

Kino: IVO

Junge Frau betreut kranke Menschen zu Hause, die sich oft kurz vor dem Sterben befinden…

Sachlich, realistisch, echt

Obschon es ein Spielfilm ist, fühlt es sich fast an wie eine Dokumentation. Zwar gibt es Einblicke ins Privatleben der Pflegerin und man ist näher bei ihren Patienten, als das in einem Dokumentarfilm wahrscheinlich der Fall wäre, aber trotzdem erscheint alles echt und wirklich. Es ist sogar einer der Fälle, in dem ich auch ruhig weniger von der Hauptfigur im Privaten und damit quasi der eher fiktionalen Handlung hätte sehen mögen und mehr von ihrer Arbeit. Ein paar Aspekte davon werden angerissen und nicht zuende geführt, obwohl das durchaus interessant hätte sein können, doch auch ohne das bekommt man einen guten Einblick in die Tätigkeit, die Menschen mit diesem Beruf ausüben – und genau das ist, was, für mich, das Interessante an diesem Film ausmacht.

Mit

Minna Wündrich, Pia Hierzegger, Lukas Turtur

Regie: Eva Trobisch

Fazit

Interessante Einblicke in eine Welt, in der wir uns wahrscheinlich nicht wiederfinden möchten, kurz vor dem Tod. Ab 20.6.2024 im Kino.

Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock – zum 40-jährigen Jubiläum als limitiertes 4K UHD Steelbook

Spock ist tot – oder doch nicht? Sein Vater Sarek bittet Kirk, den unsterblichen Teil seines Sohnes nach Vulkan zu bringen, damit er dort quasi seine ewige Ruhe finden kann, doch da ist auch noch ein klingonischer Commander, der das Geheimnis der größten Waffe des Universums ergründen will…

Der erste

Den ich im Kino gesehen habe! Von den beiden Vorgängern hatte ich nur die Bücher gelesen – und es kam im Kino recht schnell zu einer nicht unbedingt positiven oder willkommenen Überraschung. Denn es gab kein Internet, es gab auch nur die Hälfte der Episoden von RAUMSCHIFF ENTERPRISE auf deutsch, da musste man erst auf das deutsche Kabelfernsehen warten – aber es gab keinen Schock. Die Stimme von Kirk. Das war nicht der großartige Gerd-Günther Hoffmann, den man vom Fernsehen (und den vielen Audiokassetten, auf denen man die Folgen, die man teils noch heute mitsprechen kann, aufgenommen hatte) kannte, das war Klaus Sonnenschein. Auch McCoy, Sulu, Uhura, Chekov… naja, eigentlich alle außer Scotty hatten andere Stimmen, da war es schon ein echtes Wunder, dass man den vertrauten Herbert Weicker für Spock hörte, auch wenn der nur ein paar Sätze zu sagen hatte. Es war gewöhnungsbedürftig… aber irgendwie hab ich mich inzwischen sogar daran gewöhnt. Sicher hätte ich auch gerne eine Fassung mit GGH für Kirk, aber trotzdem kann ich mit dieser Besetzung leben.

Nimoy oder nie moin?

Ersteres. Denn Leonard Nimoy durfte das erste Mal bei einem Film der Reihe Regie führen – Zeit genug dafür hatte er ja, ist Spocks Rolle doch eher… klein. Weil: tot! Was ein bisschen daran lag, dass er zu Khan-Zeiten ein bisschen die emotionslose Freude an der Sache verloren hatte und sich davon lösen wollte, nur Spock zu sein, dann aber fand er doch wieder Spaß an der Sache – und das Ende von “Khan” kam beim Testpublikum nicht ganz so dolle an, so dass man einen Weg finden musste, das alte Spitzohr wieder zu reanimieren. Wie das geht kann man hier sehen.

Höhepunkt

Der Höhepunkt des Films ist allerdings nicht die Wiederauferstehungszeremonie sondern eine andere Szene: die, in der Kirk und seine Mannen die Enterprise stehlen. Einfach in einem schönen Fluss gestalten von einem wunderbaren Soundtrack von James Horner unterlegt, der hier und schon beim vorherigen Film für die Musik verantwortlich zeichnet und dabei großartige Arbeit abgeliefert hat – auch wenn man seine Hörner mit Wiedererkennungswert auch in anderen Produktionen wie “Aliens”… wiedererkennt! Was in diesem Film allerdings zementiert wird, ist etwas, das im ersten Teil arg fehlte: Die Freundschaft zwischen den Figuren. Hier kann man sehen, dass sie füreinander alles opfern würden – sogar die Liebe des Lebens… und die kann ja auch mal eine hübsche Dame namens Enterprise sein!

Grundlage für die Zukunft der Zukunft

Die zweitschönste Szene spielt sich am selben Ort ab, nämlich wenn die angeschlagene Enterprise nach Hause humpelt, hinein in die riesige Raumstation. Offenbar war und ist Terry Matalas Fan dieser Station, weswegen er sie mit Freude und Genuss in die dritte Staffel von PICARD eingebaut hat. Wenn das schöne Schiff an den Fenstern der Stationsinternen Caféteria vorbeischleicht, sieht man dort eine Frau den Kopf schütteln. Es hat Jahre gebraucht, bis ich erfahren habe, wer diese Frau ist und dass das nicht irgendjemand ist sondern Kontinuität zu RAUMSCHIFF ENTERPRISE darstellt. Zwar war mir der Name Jeoman/Bootsmann/Corporal/Signalmeister Janice Rand durchaus bekannt, taucht sie doch in meinen Ohren sowohl in “Der Fall Charlie” als auch “Kirk / 2 = ?” auf, aber da sie dies ür mich nur akustisch tat – und hier nebenbei auch nichts sagt – sagte mir das Gesicht seinerzeit nichts. Heute kann ich den anerkennenden Blick, dass Kirk es mal wieder geschafft hat, weit besser nachvollziehen.

Klingonesisch

Als der Film in die deutschen Kinos kam, waren Untertitel noch nicht so an der Tagesordnung wie heute und man übersetzte und synchronisierte alles Klingonische ins Deutsche. Was aber kaum jemand bemerkt zu haben scheint, für die Erstveröffentlichung von “Star Trek III” auf DVD hat man die deutsche Fassung dahingehend korrigiert, dass man die synchronisierten Stellen durch das Original-Klingonisch ersetzte. Somit gibt es – oder gab es – also eine Fassung, die in dieser Hinsicht näher an der Originalfassung dran ist – bei den anschließenden Veröffentlichungen auf DVD und Blu-ray ist allerdings wieder die komplette deutsche Kinosynchro zu hören, was schade ist, da sich da jemand die Mühe gemacht hat, die man zumindest als alternative Tonspur gerade in dieser Jubiläumsedition anbieten könnte.

Bonus

Zwei Audiokommentare, davon einer mit “Star Trek: Deep Space Nine”-Autor Ronald D. Moore, der später das neue “Battlestar Galactica” schaffen sollte, sowie weitere Einblicke in die Entstehung und die Welt von Trek.

Star Trek III: The Search for Spock / Star Trek III: Auf der Suche nach Mr. Spock (1984)

Kirk: William Shatner – Klaus Sonnenschein

McCoy: DeForest Kelley – Christian Rode

Scott: James Doohan – K.E. Ludwig

Chekov: Walter Koenig – Frank Glaubrecht

Sulu: George Takei – Helmut Gauß

Uhura: Nichelle Nichols – Joseline Gassen

Sarek: Mark Lenard – Friedrich W. Bauschulte

Saavik: Robin Curtis – Susanna Bonasevicz

Kruge: Christopher Lloyd – Hermann Ebeling

Maltz: John Larroquette – Claus Jurichs

Cpt. Styles: James B. Sikking – Eric Vaessen

Cpt. Esteban: Philip R. Allen – Lothar Blumhagen

Adm. Morrow: Robert Hooks – Norbert Gescher

Alien: Allan Miller – Friedrich G. Beckhaus

David Marcus: Merritt Butrick – Michael Tanneberger

Spock: Leonard Nimoy – Herbert Weicker

Regie: Leonard Nimoy

Auf dem Fazit von Mr. Spock

Ich mag ihn, auch wenn er seine Macken hat. Und das gute an der STAR TREK-Filmserie ist etwas, das sie nur mit wenigen anderen Filmfranchises teilt: Nicht jeder Film ist eine Kopie des Vorgängers. Während “Lethal Weapon” 4 unterschiedliche Handlungen hat, ist es bei “Stirb langsam” eigentlich immer das gleiche. Nicht so bei STAR TREK, bei dem sich die Geschichte von Film zu Film fortgesetzt und weiterentwickelt hat, so dass man nie das selbe bekommt – selten und dadurch umso schöner. Ab 29.5.2024 als limitiertes 4K UHD Steelbook.

Kino: ALLES STEHT KOPF 2

Gefühle im Kopf eines Mädchens – doch diesmal müssen sie sich mit einer neuen Gefahr auseinandersetzen: der Pubertät…!

Großartig!

Nicht mehr, nicht weniger. Definitiv nicht weniger. Der erste Teil, in dem die Gefühle eines Menschen im Kopf vermenschlicht wurden, also quasi ein bisschen das, was Woody Allen in einem seiner schlechtesten Film „Was Sie schon immer über Sex wissen wollten… aber nie zu fragen wagten“ (später abgegriffen mit dem menschlichen Körper von Otto) vor vielen Monden gemacht hatte, aber auf eine verspielte und wunderbare Weise… die aber auch die Denkprozesse innerhalb eines Kopfes wunderbar in Szene setzt. Diesmal geht es weiter und neue Schwierigkeiten – und Gefühle – kommen dazu.

Phantastisch – und mit viel Phantasie

Einfallsreichtum, Details, Ideen, all das stimmt auch hier wieder. Und das schöne ist: Es passt! Man kann sich vorstellen, dass soetwas im Kopf eines Teenagers vorgehen kann, so dass der Film vielleicht sogar geeignet ist, der Altersgruppe zu veranschaulichen, was in etwa in ihr vorgeht. Da sich alt gegen neu immer durchsetzen muss, aber auch die durchaus berechtigte Frage gestellt wird, nicht nur was sondern auch wer einen Menschen oder in dem Fall eine Menschin zu dem oder der macht, die sie ist, ist die Reise dorthin mit einem Abenteuer für die alteingesessenen Gefühle verbunden. Da wir jetzt in der Pubertät sind, wäre es natürlich irgendwie toll, wenn man im nächsten Film auch die Gefühle „Lust“ oder „Geilheit“ mit einbringen würde… aber so weit wird man im Haus der Maus wohl leider nicht gehen.

OT: Inside Out 2

mit den Stimmen von Amy Poehler, Phyllis Smith, Lewis Black, Tony Hale, Liza Lapira, Maya Hawke, Paul Walter Hauser

Regie: Kelsey Mann

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Faz steht It

Einfach grandios, clever, lustig – und irgendwie realistisch. Großartig! Ab 12.6.2024 im Kino.

Kino: PROBLEMISTA

Junger Mann aus dem Ausland möchte bei großem amerikanischen Spielwarenunternehmen anfangen, doch es ist alles nicht so leicht und er muss einen merkwürdigen Job annehmen…

Willkommen im Ideenreich

Der Film ist gespickt mit einer sehr schillernmden, von Tilda Swinton gespielten Figur und jeder Menge Einfälle. Es wird

schräg

bleibt dabei aber unterhaltsam und verständlich, so sehr, dass man am Ende nur einen Blick braucht, um zu verstehen, was gerade passiert und passieren wird. Hübsch gemacht. Das „Vorstellungsgespräch“ ist zwar die Umsetzung von Wunschdenken, denn so sollten solche Gespräche unter solchen Situationen laufen, aber ein bisschen Erfüllung kann ja mal nicht schaden. Dafür sind die Einblicke darin, was man in Amerika für eine Aufenthaltsgenehmigung tun muss, wahrscheinlich mehr als treffend dargestellt. Höhen und Tiefen.

Mit

Julio Torres, Tilda Swinton, RZA

Regie: Julio Torres

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazitista

Weit vom Mainstream, voller Ideen, sehr unterhaltsam. Ab 13.6.2024 im Kino.

Heimkino: Domina – Staffel 1

Julius Caesar ist tot, doch bevor Nero seine Rom brennen kann (Anspielung auf ein Brennprogramm, die heute wahrscheinlich kaum einer mehr versteht), geht es um die Macht und eine junge Frau ist mittendrin am Rande des Geschehens…

Die Steine sind gefallen“

Nee, das war Domino… weit besser, spannender, sogar sexyer… und „gefallen“ passt hier auch nicht ganz in den Rahmen, au contraire, wie der Lateiner sagt.

Fucking Rome

„Rom“ war – und ist – eine großartige Serie, die wohl mit dazu beigetragen hat, etwas wie „Game of Thrones“ zu ermöglichen, ist das doch quasi GoT ohne Drachen… aber mit genausoviel Brutalität, Sex und Nackheit. Ja, „Rom“ wurde auch nicht an einem Tag gefilmt, aber wenn man dann in einer dunklen Gasse dieser „Domina“ über den Weg läuft, fühlt sich das schon ganz von Anfang an völlig falsch an, wie ein billiger Abklatsch, der sich zwar einen darauf runterholt, dass man ständig „fuck“ sagt, aber dem dann komplett die Konsequenz für erwähnte Dreieinigkeit Sex, Gewalt und Kleiderlosigkeit, quasi das

T&A der Stadt auf den sieben Hügeln

von denen man nichtmal zwei zu sehen bekommt, um das mal hübsch verklausuliert zu formulieren, fehlt. Bieten andere Serien kernige Darsteller, sind die hier rar gesät und eher eine Art Flachpfeifenorchester, von wenigen Ausnahmen abgesehen. Geistig abschalten kann man aber schon recht früh, wenn Kollegin Domina ihren werten Herrn Papa mit „Dad“ anspricht – wie man so überhaupt kein Gefühl für Zeit und Sprache haben kann, ist wirklich bemerkenswert.

Mit

Kasia Smutniak (Alexandra Wilcke), Matthew McNulty (Leonhard Mahlich), Claire Forlani (Christin Marquitan), Christine Bottomley (Ranja Bonalana), Isabella Rosselinini (Susana Bonasevicz), Liam Cunningham (Martin Umbach)

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

Fazita

Daumen runter für die Dominöse, da können die Todgeweihten Caesar soviel grüßen wie sie wollen. Ab 31.5.2024 auf DVD.

Kino: THEY SEE YOU

Frau, die irischen Wald durchqueren will, findet sich mit anderen in einer Hütte wieder, durch die die dem Originaltitel entsprungenen „Beobachter“ sie und ihre Spielkameraden, äh, naja, beobachten – aber nur nachts, denn tagsüber sind die auf Schicht oder dürfen nicht raus oder sonstwas…

Nicht:

  • spannend
  • gruselig
  • aufregend

Obwohl, naja es kann einen schon ein bisschen aufregen, wenn wir gleich mal mit Dummheit anfangen. Wer in einem dichten Wald mit dem Auto stehenbleibt, und dann nach „Hilfe“ rufend den Weg verlässt ins Unterholz hinein… sorry, dem ist nicht mehr zu helfen. Denn den Weg zu verlassen, in der wagen Hoffnung, dass da ZUFÄLLIG irgendwas sein sollte, das ist mit bescheuert noch wirklich ausgesprochen schmeichelhaft umschrieben.

Auf der Hütten

In der Waldhütte passieren dann Dinge… und ein paar der wirklich unglaubwürdigen Elemente werden am Schluss halbwegs versinnt, aber so richtig unvorhergesehen und überraschend ist auch da nicht wirklich was und der mangelnde Gruselfaktor trägt seinen Teil dazu bei, dass man am Ende nicht wirklich befriedigt aus dem Waldspaziergang hervorgeht.

OT: THE WATCHERS

Dakota Fanning, Georgina Campbell, Olwen Fouéré und Oliver Finnegan 

Regie & Drehbuch Ishana Night Shyamalan

[Besprechung erfolgt nach Sichtung der Originalfassung]

They Faz Me

Kann leider in keiner der Disziplinen, in der er antritt, überzeugen. Ab 6.6.2024 im Kino.