James Bond 007 – Felix Leiter

Er war schon im ersten Film mit dabei… doch da hieß er Clarence und war Brite, der dem amerikanischen Agenten Jimmy Bond bei seiner Arbeit gegen den Spieler Le Chiffre half. Ja, wir alle erinnern uns an die Fernsehfassung von „Casino Royale“ mit Peter Lorre als dem Spieler und Barry Nelson als James Bond. Aber, keine Sorge, auch im ersten Bond-Leinwandabenteuer „James Bond jagt Dr. No“ war Felix Leiter mit von der Partie. Dort wurde er dargestellt von Jack Lord, der dann wenig später in seiner eigenen Serie „Hawaii 5-0“ einen amerikanischen Agenten auf einer Insel spielte… und nie zu der Rolle von Bonds CIA-Kontakt zurückkehrte. Ein Schicksal, das er, mit Ausnahme von zweien, mit jedem der Darsteller teilte, die als Leiter antraten. David Hedison war der erste, der zurückkehrte, wenn auch viele Jahre nach seinem ersten Auftritt. Anfang der 70er war er in Roger Moores erstem Bond-Abenteuer „Leben und sterben lassen“ zu sehen und dann tauchte Felix Leiter erst wieder Mitte der 80er im ersten Film von Timothy Dalton auf („Der Hauch des Todes“), dort allerdings gespielt von John Terry („Christian Shepard“ in „Lost“, falls es wen interessiert). Erst einen Film später dann in „Lizenz zum Töten“ kehrte David Hedison zurück und wurde gleich den Haien zum Fraß vorgeworfen, im wörtlichen Sinne. Eine Szene, die eigentlich aus dem Roman „Leben und sterben lassen“ stammt, womit sich in gewisser Weise ein Kreis schließt. Die einzige andere Person, die Felix Leiter mehr als einmal verkörperte, ist Jeffrey Wright in „Casino Royale“ (der Drittverfilmung) und „Ein Quantum Toast“ – womit beide Darsteller jeweils in einem sehr guten Bond und dann einem der schlechtesten der Reihe auftreten. Sehr konsequent!

Steckbrief: Felix Leiter

Wenn man sich also die Besetzungsgeschichte von Felix Leiter ansieht, so drängt sich einem der Verdacht auf, dass man sich nie so richtig viel Mühe mit ihm gegeben hat. Was wissen wir über ihn, außer, dass er für die CIA arbeitet? So ziemlich nix.

Im Buch ist das ein wenig anders. Da hat er blondes Haar. Okay, das ist unfair, denn zumindest in „Live and let die“ bringt Leiter den Witz und Charme in die Geschichte ein, die dem literarischen Bond dort fehlen. In den Büchern erfährt man also mehr von Leiter. Und nun, nachdem er 1954 das erste Mal dargestellt wurde (von dem Schauspieler Michael Pate), widmet man ihm endlich mal etwas mehr Zeit und sein eigenes Spin-off. War auch eigentlich mal an der Zeit, Freunde. Und hier erfahren wir endlich mal ein wenig mehr über den einzigen Ausländer, der Bond über all die Jahre begleitet hat. Ach ja, hatte ich vergessen zu erwähnen.

Der Felix Leiter Comic ist da!

Denn bislang hat Leiter zwar noch nicht seinen eigenen Film bekommen (auch wenn man jede Menge Auswahl in Bezug auf den Hauptdarsteller hätte), aber immerhin seinen eigenen Comic. Der ist gerade im Splitter-Verlag erschienen und schließt an Historie und Geschichte aus den vorherigen Comics an (die, wie ich bereits schrieb, ihr eigenes Bond-Universum schaffen, was ein bisschen ein Mischmasch aus den Büchern und den Filmen ist). Felix Leiter ist blond und ihm fehlen eine Hand und ein Bein – die ihm wahlweise in „Leben und sterben lassen“ oder „Lizenz zum Töten“ abhanden gekommen sind, genau darauf eingegangen wird nicht, es zählt allein die Tatsache, dass man dieses Element das, wenn wir ehrlich sind, nur in den Büchern wirklich klar herausgestellt wurde, fortführt. Er arbeitet nicht mehr für die CIA sondern als Privatdetektiv… was uns die Möglichkeit gegeben hätte, etwas „kleineres“ zu erleben, einen schmutzigen kleinen Auftrag, der sich zu etwas größerem entwickelt. Ein wenig haben wir hier das auch, aber schon auf einer globaleren Ebene, denn er wird vom japanischen Geheimdienst angeheuert – wo wir einen alten Bekannten treffen. Tiger Tanaka aus „dem Japan-Bond“, der Chef des japanischen Geheimdienstes in „Man lebt nur zweimal“ gibt sich die Ehre, Leiter für einen kleinen Auftrag zu engagieren. Dann passieren Dinge von größerer Bedeutung und Leiter steckt irgendwie mitten drin. Insofern ist das alles schon sehr bondig, ein Auftrag in einem exotischen Land, ein Attentat, viele Tote, Anschläge und die Mission, den Gegner zu finden und auszuschalten, bevor er noch mehr Schaden anrichtet. Es zeigt sich allerdings, und das ist der Unterschied, dass Leiter kein Bond ist. Die Aufgabe, die er übernommen hat, ist irgendwie zu groß für ihn – und er fühlt es selbst auch. Die Selbstzweifel, die ein James Bond niemals haben würde, ziehen sich durch die Arbeit Leiters wie die Frauen durch die Betten von 007. Das ist durchaus interessant, ebenso wie die Tatsache, dass die Gimmicks, die Q für gewöhnlich liefert, nicht schon im Vorfeld verraten werden und somit eine kleine Überraschung darstellen. Überhaupt wird die Handlung, bei der oft das Breitbildformat des Comics, also beide Seiten zusammen, ausgenutzt wird, in vielen Rückblenden erzählt, um erstmal in Medias res zu gehen und dann ein paar Erklärungen nachzureichen. Und am Ende eröffnet sich der Pfad zu neuen Handlungen, an denen Leiter hoffentlich auch beteiligt sein wird. Denn wir alle wissen: James Bond kehrt zurück. Hoffentlich tut es Felix Leiter auch!

Fazit Leiter

Geradezu historisch! Felix Leiter darf zum ersten Mal selbst in den Mittelpunkt treten. Tatsächlich wäre es eine Spur interessanter gewesen, wenn man ein wenig „kleiner“ angefangen hätte und aus einem schmutzigen Noir-Fall erst eine weltumspannende Agentenstory gesponnen hätte, aber das hier ist Bond, oder zumindest im gleiche Universum, also schließen sich Kleinigkeiten da aus. Insofern sehen wir, wie Leiter sich schlagen würde, wenn er in Bonds Schuhen durch die Agentenwelt marschieren müsste – und das ist gleichermaßen interessant wie ehrlich. Den Comic gibt es ab 18.9.2017 im Handel.

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