Heimkino: DIE DREI MUSKETIERE – D’ARTAGNAN

Jungen Mann aus der Gascogne zieht es nach Paris, um sich den legendären Musketieren anzuschließen, doch schon auf dem Weg dorthin gerät er in Schwierigkeiten…

Nach Alexandre Dumas

Wer kennt sie nicht, Athos, Porthos und Aramis und ihren Slogan

Einer für alle und alle für einen“

?! Eine der bekanntesten Verfilmungen mag da der Zweiteiler von Richard Lester sein, der meist locker daherkommt und mit einer Starbesetzung aufgewartet, denn in gewisser Weise könnte man die drei Musketiere als die Avengers ihrer Zeit sehen und da fährt man natürlich auf. Was nicht auffährt sondern auffällt, ist, dass die Besetzung seinerzeit fast durchweg englischsprachig war, obwohl die Handlung französischer kaum sein mag. Hier nun kehrt man auch mit den Schauspielern dahin zurück, wo die Haudegen hingehören, so dass die Stars als solche meist eher dem französischen Publikum bekannt sein dürften. Hat man die Lesters gerade erst gesehen, erkennt man viele Elemente der Handlung wieder, die hier aber teils anders angeordnet sind – und wer sich vom einen oder anderen überraschen lassen möchte, denn dies hier ist

Der erste Teil

der sollte diese Filme erstmal meiden, weil dort das eine oder andere verraten wird. Während sie, wie gesagt, mit leichter Hand inszeniert sind und den Humor nicht missen lassen – so sehr, dass man im zweiten Teil gar dem deutschen Publikum eine Hinrichtungsszene gegen Ende vorenthalten hat – ist dieser neue Film schon ein bisschen düsterer. Und politischer. Es fängt sehr politisch an und entwickelt sich bald zu einer Art Verschwörungskrimi, in dem eine Unschuld bewiesen und ein Mörder gefunden werden muss… was beides eher nicht so ganz aufgeht. Trotzdem bleibt es

ein spannendes Abenteuer

bei dem es sogar einen familiären Bezug zu erwähnten Lester-Filmen gibt, denn dort spielte – als einer der wenigen Franzosen – Jean-Pierre Cassel König Louis XIII., während sein Sohn Vincent Cassel hier als Athos den Degen zückt. Die Figur des augenbeklappten Rochefort, seinerzeit wunderbar dargestellt von Christopher Lee, scheint man hier in Eva Greens Milady mit einfließen zu lassen… und dann macht einmal, ein einziges Mal eine der Figuren ihrer Berufsbezeichnung alle Ehre. Sie sind Musketiere, d.h. ihre Waffe sollte die Muskete sein. Doch da wie hier ergehen sich die feinen Herren im Zweikampf mit dem Degen – aber einmal schießt Aramis in dieser Verfilmung ihre titulare Waffe ab. Yippie! Kardinal Richelieu kann in Sachen Ausstrahlung und Präsenz mit Charlton Heston dann aber nicht so recht mithalten, was schade ist, ist das doch eine Eminenz und eminent wichtige Figur.

Bonus

Kurze Beiträge… in denen gesagt wird, wie ungewöhnlich es ist, beide Teile am Stück gedreht zu haben. Nun, das hat Lester seinerzeit auch gemacht – nur, dass die Schauspieler da erst hinterher erfahren haben, dass es eigentlich zwei Filme werden sollen!

OT: Les trois mousquetaires: D’Artagnan

François Civil (Nicolas Rathod), Vincent Cassel (Tobias Kluckert), Romain Duris (Norman Matt), Pio Marmaï (Sascha Rotermund), Eva Green (Katrin Zimmermann), Louis Garrel (Alexander Doering), Vicky Krieps (dto.), Lyna Khoudri (Magdalena Höfner), Jacob Fortune-Lloyd (Florian Clyde)

Regie: Martin Bourboulon

Die drei Fazittiere

Düstere Version der Fechtersaga, die sich durchaus sehen lassen kann, in Sachen Starpower aber wahrscheinlich eher in Frankreich funktioniert. Jetzt auf DVD und Blu-ray… und: Fortsetzung folgt!

Dieser Beitrag wurde unter Filme veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Gedanken zu “Heimkino: DIE DREI MUSKETIERE – D’ARTAGNAN

  1. Schön, daß er dir gefallen hat – schade, daß der zweite Teil „Mylady“ wegen des Flops des ersten Teils hierzulande an den Kinos vorbei gereicht wurde. Inzwischen ist der aber auch auf DVD/BluRay verfügbar. Und steht dem ersten Teil in nichts nach. Schöne runde Sache! 🙂

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..